Estrel Tower Berlin (176 m | Neukölln | in Bau)

  • Ich finde den Tower sehr gut,auch wenn er weit außerhalb sein soll.Denn weit außerhalb dürfte es weniger Gegner geben als direkt in der Innenstadt,wo ja bislang jedes Projekt gescheitert ist(wenn man die meisten 100 m+ Projekte nimmt).
    Trotzdem bin ich gespannt,was hier zu Verschiebung bzw auf Eis legen des Projektes kommen dürfte,evtl.weil Neukölln ja ein sozialer Brennpunkt ist und dann so ein "Protztower" bauen,oder Verschattung,zu weit außen,da gibt es ja bekanntlich der Phantasie keine Grenzen, man darf gespannt sein,ich bezweifel,dass diesmal alles glatt läuft.

  • . Das mag auf die Gewerbesteuer bezogen so sein, ja, aber ansonsten dürften die Verknüpfungspunkte Hotel/Hotelgäste -> Bezirk minimal sein.


    Der Standort ist gut gewählt, zwischen Flughafen und Innenstadt. Und ja, es gibt Verknüpfungspunkte zwischen Gästen und Bezirk. Das Estrel hat zahlreiche Räumlichkeiten die für private und betriebliche Feiern genutzt werden. Es gibt übers Jahr unzählige Privatfeiern von Berlinern, häufig auch Neuköllnern, die im Estrel stattfinden und wo die Gäste dort auch einchecken. Keine Woche vergeht im Estrel, ohne eine türkische / arabische Hochzeit mit großer Gesellschaft.


    Zum Gewerbesteueraspekt. Der spielt für den Bezirk keine Rolle, da die Bezirke keine selbständigen Kommunen sind, sondern nachgeordnete Verwaltungsinstanzen. Die Finanzämter der Bezirke führen sämtliche Einnahmen an die Stadt ab und erhalten im Gegenzug von dieser Geldzuweisungen, die nach bestimmten Schlüsseln verteilt werden. Daher ist es steuertechnisch egal, wo das Estrel in Berlin steht. Dieses System wird häufig kritisiert, weil es keine Leistungsanreize in den Bezirken setzt. Das Estrel ist aber als Arbeitgeber vor Ort wichtig für den Bezirk.


    Meiner Meinung nach sollte man um das Estrel herum etwas mehr Urbanität schaffen, dass würde den Standort stärken.

  • Das Berliner Abendblatt berichtet in einem aktuellen Artikel noch mal über das Kongresszentrum. Baubeginn war offenbar bereits letzten Herbst. Mit der Fertigstellung wird die Kapazität dieses Jahr um 66% von 15.000 auf 25.000m² Veranstaltungsfläche steigen. Im Sommer soll zudem auch die bestehende Halle umgebaut und aufgefrischt werden. Vom Turm ist erst mal nicht die Rede.


    In dem Kontext werden auch ein paar beeindruckende wirtschaftliche Kennziffern genannt: 2014 stieg das hoch lukrative Kongressgeschäft erneut enorm (+14,2%) was sich auch in Form einer nochmals höheren Auslastung des Bettenbetriebs (von 62,5% auf nunmehr 68,2%) und höheren Gesamtumsätzen (von 55,8 Mio auf 59,6 Mio €) niederschlägt. Zur Erinnerung: Laut Herrn Streletzki braucht das Hotel anders als viele Konkurrenten nur ca. 30% Auslastung, um kostendeckend zu arbeiten - alles darüber sind Gewinne. Das Rezept ist rückblickend nur logisch: Die jährlich rund 1.800 eigenen Veranstaltungen (Fachkongresse, Tagungen, Galas und Messen) füllen die Räume und die Kassen von Europas größtem Hotel- und Kongresszentrum. Man schafft sich die eigene Nachfrage und kassiert doppelt. Zudem stehen aufgrund mehrerer Faktoren die Zeichen weiter auf Wachstum:
    -Der Markt mit Veranstaltungen steigt, wobei durch die zunehmenden Engpässe der Messe private Konkurrenz zunehmend benötigt und sogar offen begrüßt wird.
    -Man füllt mit dem weiteren Ausbau also nur eine Lücke, sodass ganz Berlin profitiert. Damit werden sich hoffentlich auch die neuen Kapazitäten ausreichend füllen lassen.
    -Die Bedeutung der Stadtregion dürfte nur steigen, wenn die neue Infrastruktur an den Start geht.


    Ich bin absolut begeistert von der Entwicklung und kann Buschkowsky in seiner Euphorie nur verstehen. Ebenso wie ich damals die O2-Arena nur begrüßt habe. Hoffentlich geht aber auch in der nächsten Expansionsstufe alles glatt und man gewinnt mit dem riesigen Bettenturm noch an Strahlkraft dazu. Immerhin soll mW ein sehr großer Teil der Investition durch eigenes Firmenkapital abgedeckt werden können...


    Meiner Meinung nach sollte man um das Estrel herum etwas mehr Urbanität schaffen, dass würde den Standort stärken.


    Da hast Du völlig Recht, wobei der Einfluss begrenzt sein dürfte. aber zumindest die eigenen Flächen werden ja durch die Ufergestaltung erheblich attraktiver und zugänglicher - wenn es denn so umgesetzt wird wie die Visualisierungen versprechen. Ansonsten hat man sich eben diesen Standort direkt neben Schrottplatz, Gewerbe und Industrie sowie vernachlässigten Wohngebieten ausgesucht (was ja auch zum ursprünglichen Spott führte aber eben Vor- wie Nachteile hat).

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  • Update

    Das Wichtigste vorneweg. Wegen dem Stand der Baugenehmigungen verzögert sich der für Mitte 2016 geplante Baubeginn wohl auf 2017. Dies wird in einem Artikel zum geplanten Alpenhotelturm erwähnt. Der wäre mit 381m höher als der Fernsehturm, ist aber umstritten.
    Welt


    Nicht mal halb so hoch ist manchen in Berlin aber auch schon zu hoch, zumindest für den Standort. Bei einer Veranstaltung des öffentlichen "Forum Bau" des CDU-Kreisverbandes Charlottenburg-Wilmersdorf mit dem Thema "Neue Hochhäuser für die City West?" bezeichnete Stefan Evers den Standort für Berlins höchsten Wolkenkratzer in Neukölln als Fehler. Er kenne mit dem Alex und der City West nur zwei Orte, wo ausrichend städtebauliche Verdichtung für solche Hochhäuser herrsche. Anderswo wirke das hingegen wie ein Gebiss mit ausgeschlagenen Zähnen. Der Sprecher der CDU für Stadtentwicklung fordert daher einen "Hochhausplan" und bezirksübergreifende Entscheidungskompetenzen des Senats. So sollen "falsche" Standorte verhindert, "richtige" hingegen schneller vorangebracht werden. Na ein Glück, dass es so was bisher noch nicht gab und für den Bettenturm in Neukölln gerade Tatsachen geschaffen werden :cool:
    Mopo

  • Und genau das konnte Hr. Evers heute - auf einer Podiumsdiskussion im Estrel - glaubhaft revidieren. Die Presse hätte ihn flasch interpretiert um es mal höflich zu formulieren.
    Worum es geht ist, die Voraussetzungen für HH - Bau an bestimmten Orten (City West, Alex) auch in die Zuständigkeit eines Entscheidungsgremius zu geben, damit auch wirklich und unbürokratisch umgesetzt werden kann. Beim Neuköllner Estrelprojekt hält sich der Senat ganz heraus, was durchaus verwundern darf! Nicht im geringsten sollen Projektentwickler, die an der "Peripherie" bauen wollen, ausgebremst.
    Die gesamte Diskussion mitsamt Auditorium war durchweg Pro-Skyline/ Estrel. :daumen:


    Was den Estrel-Tower selbst anbelangt, soll es doch bei Baubeginn 2016 bleiben, Hr. Streletzki wäre an einer zeitlichen Raffung, z. B. durch die Erlaubnis vorbereitender Maßnahmen (Baugrube, Gründungsarbeiten) sehr interessiert. Fertigstellung spätestens 2020.


    Über einen vor 2 - 3 Tagen in der BZ erschienenden Artikel, herrschte ziemliches Kopfschütteln.
    Auch meine Frage warum das Hines - Projekt am Alex zwischen Investor und BVG im Hinterstübchen ausgefochten wird und sich niemand auf Bezirks-, Landesebene oder vom Baukollegium zuständig fühlt dort als Vermittler zu fungieren - man war doch so froh, daß es vorangeht (?), konnte nur mit ebensolchem Unverständnis erklärt werden.


    Soviel von mir aus dem Raum "Paris" im Estrel am 18.6.

  • Nicht viel Neues, aber der Tagesspiegel berichtet von der Eröffnung einer weiteren Kongresshalle mit 10.000m².
    Herr Streletzkie hofft das der B-Plan Ende des Jahres abgeschlossen ist und der Bau des Turmes Mitte 2016 beginnen kann. Vielleicht können/sollen die Gründungsarbeiten auch schon vorher starten.


    Link Tagesspiegel

  • Da eins privat und das andere öffentlich organisiert ist, kann man das nicht direkt vergleichen. Wobei das ICC mE ohnehin nur aufgrund des Standorts einen gewissen Vorteil hätte. In dem Artikel steht ja bspw. auch, dass die Kongresshalle "nur" 30 Mio gekostet hat und extrem schnell umgesetzt wurde. Tatsächlich wird wohl auch die dritte Halle schon fertig sein, bevor beim ICC groß was passiert. Und dieses würde dann wohl mindestens 200 Mio kosten...

  • Nachdem erstaunlich lange gar nichts mehr vom höchsten Hochhausprojekt Berlins zu hören war, taucht der Estrel Tower nun in einer Übersicht von 30 Hotelprojekten in der Hauptstadt auf. Dort wird sogar von einer Eröffnung in 2017 geschrieben. Leider gehe ich mehr von schlechter Recherche als von einem baldigen Baustart aus. Ich hoffe inzwischen sogar, dass das Projekt überhaupt noch kommt...

  • Ein aktueller Artikel der Berliner Zeitung erwähnt nebenbei auch den Estrelturm und spricht von "fortgeschrittenen" Planungen. Frau Lompscher geht demnach davon aus, dass dieses Projekt tatsächlich umgesetzt wird. Anders als bei sonstigen Hochhausplänen sagt sie auch nicht explizit ob sie für oder gegen das Projekt ist.

  • Diese Frau ist ein komplettes Desaster auf dieser Position.
    Sie wird alles daran setzen den DDR Städtebau zu erhalten und alles abzulehnen, was diesen beeinträchtigen könnte.
    Es ist völlig absurd und absolut unverantwortlich eine Ideologin aus vergangenen Zeiten mit so einer wichtigen Aufgabe zu betreuen.
    Es steht zu befürchten, dass alle Pläne erstmal für die nächste Legislaturperiode auf Eis gelegt werden können.
    Ein Glück, dass Margot Honecker kürzlich verstorben ist, sonst wäre die noch Bildungssenatorin geworden.

  • Bürokratie mit den Beteiligten Estrel, Bezirk, aber letztlich auch Senat und Bahn bremsen den Baustart und verhinderten bisher die Verabschiedung des Bebauungsplans und das schon seit Sommer 2016 . . . Ungewiss, wie lange das noch dauern wird!? :confused:
    Selbst bei Eingung darüber, wären Konflikte wegen der beiden, nebeneinanderliegenden Großbaustellen zu erwarten, es wird also noch lange dauern, wenn ich das einschätzen sollte! :Nieder:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…-verschoben/19459662.html

  • Bebauungsplan und städtebaulicher Vertrag

    Der Bebauungsplan für den 176 m hohen Erweiterungsbau des Estrel wurde von den Bezirksverordneten beschlossen und auch der städtebauliche Vertrag ist unterschrieben, so Neuköllns Baustadtrat Jochen Biedermann auf Anfrage. Nun wird der Bauantrag für den Bau vorbereitet, Detailplanungen derzeit ausgearbeitet.
    Rechtlich ist mit dem Bebauungsplan (B-Plan) eine Höhe von 176 Metern genehmigt, die Möglichkeiten des Senats eventuell zu intervenieren sind dementsprechend gering.
    Q: Tagesspiegel

  • Interessant auch, dass Frau Lompscher offenbar tatsächlich versucht hat, den Bebauungsplan noch zu kippen. Zumindest klingt es so, als wenn dieser gezielt auf mögliche Schwachpunkte geprüft wurde und "leider" nichts zum Beanstanden gefunden wurde.


    Ferner wird in dem Artikel gesagt, dass es ein weiteres Hochhausprojekt in der Nähe gibt, zwar "nur" 100m hoch aber für Neukölln doch eine recht gewaltige Dimension. Auch hier soll wohl ein Hotel entstehen. Hoffentlich erfährt man hier bald weiteres. Wenn es ähnlich hochwertige Architektur erhält wie der Estrel Tower, dann könnte das eine Gegend mit hohem Wiedererkennungswert werden.

  • Was ich aber grundsätzlich nicht verstehe ist, warum man dem Estrel Chef hier nicht entgegenkommt und ihm ein Angebot macht.


    Ich meine aus städtebaulicher Sicht wäre es doch ein großer Gewinn dieses Hochhaus an den Alex zu bekommen. Und auch für den Hotelier wäre doch der Alex eine deutlich bessere Adresse.


    Hier spreche ich womöglich mit einiger mangelnder Erfahrung aber: Ist es denn so schwer hier zu verhandeln und ein attraktives Angebot für den Alex zu unterbreiten?


    Aus meiner Sicht würde nämlich ein konkreter Bau den Alex attraktiver machen, weitere Investoren befeuern und dieses raue, aber eigentlich geographisch und historisch echte Zentrum Berlin endlich in die richtige Ecke bringen.

  • Herr Streletzki ist nun einmal bereits seit zig Jahren in Neukölln ansässig. Hier verfügt er bereits über zwei große Kongresshallen, ein riesiges Hotel und eine gut laufende Veranstaltung (Stars in Concert).


    Von dem neuen Gebäude inkl. der neuen Kongresshalle verspricht er sich natürlich Synergien. Zudem ist die Lage an der (künftigen) Autobahn und - falls es tatsächlich einmal zur Eröffnung kommen sollte - zum BER perfekt.


    Er würde also einen Teufel tun und zum Alex ziehen!

  • Es wird nicht nur gepant einen Hotelturm mit 814 Zimmern zu bauen, sondern auch eine weitere Kongresshalle, ein Bürohaus und ein Parkhaus.
    Der Artikel des Tagesspiegel ist recht klar in seiner Aussage, das Estrel will sich weiterhin als zweiter großer Kongressstandort in der Stadt positionieren, als Ort für Events und Tagungen. Die Nähe zur Autobahn und deren Verlauf zum Flughafen in Schönefeld sind dafür günstige Standortfaktoren.
    So bin ich bei Dickes B und denke ein Umzug zum Alexanderplatz ist illusorisch. Das Estrel ist ja schon heute Deutschlands größtes Hotel mit 1.125 Zimmern und dort in Neukölln ist das Potenzial und der Bedarf für die Erweiterung.

  • Ich begrüße es natürlich sehr,dass der B-Plan nun endlich in Kraft treten kann.


    Ich frage mich aber,warum man es jetzt offensichtlich nicht mehr so eilig hat wie am Anfang.Kann mich noch an Artikel erinnern,wo drin stand,dass sogar schon das Bauunternehmen für das Projekt beauftragt ist und man nur auf den gültigen B-Plan wartet.


    Und nun arbeitet man weiterhin oder wieder an den Detailplanungen?Man hätte ja den Bauantrag schon längt einreichen können.Beim Agromex-Projekt hat man sogar schon die Baugenehmigung erteilt,obwohl dort der B-Plan auch erst ein paar Monate alt ist.