C++ - das Chemnitzer Stadtgespräch

  • Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass die aktuelle Beliebtheit von Stadtvierteln mit überwiegend historistischer Bebauung in den Groß- und einigen Mittelstädten viel weniger mit der architektonischen Qualität der einzelnen Fassade zu tun hat als mit der stadträumlichen Struktur und den damit verbundenen Unterschieden zum einen zu den Großwohnsiedlungen am Stadtrand oder der Suburbia und zum anderen zu Mittel- und Kleinstädten bzw. Dörfern im ländlichen Raum? Z.B. mit der sozialen und Alterszusammensetzung der Nachbarschaft, der Infrastruktur, vor allem ÖPNV, Kitas und Schulen, mit der Abhängigkeit vom PKW für die täglichen Wege, mit Dichte, mit Nähe zu kleinteiligeren Nahversorgungseinrichtungen, mit Nähe zur Innenstadt und damit den Arbeitsplätzen vieler Menschen, vor allem im Bereich Dienstleistungen, Handel, Büros ... und anderes mehr.


    In Berlin und anderswo sind die sogenannten Gründerzeitviertel vor allem in den 1960er und 70er Jahren straßenweise "entstuckt" worden und haben oft nur noch glatte Fassaden, gegliedert allein durch die Fensterachsen. Dennoch sind sie genauso nachgefragt wie die Häuser und Viertel, an denen der Stuck aus dem Baumarktkatalog von 1888 noch überwiegend dranklebt.


    Gründerzeitviertel gibt es auch in Klein- und Mittelstädten mit exakt derselben Architektur, nur alles im Maßstab etwas kleiner. Sonderlich nachgefragt sind sie etwa im Erzgebirge, im Vogtland oder Nordsachsen aber nicht.


    Nur mal so als Einwurf. Wir können aber auch gern weiter Suadas im Stile der 1000 gleichlautenden Artikel von Dankwart Guratzsch schreiben, in denen Menschen und ihre Bedürfnisse - neben dem Drang zum "Schönen" - und gesellschaftliche Rahmenbedingungen nicht vorkommen:


    Die Welt, 01.06.2017
    Der asoziale Wohnungsbau geht weiter
    Von Dankwart Guratzsch
    https://www.welt.de/debatte/ko…nungsbau-geht-weiter.html

  • Irgendwie doch dazu passend:


    Stadtteil-Profile Chemnitz 2017/18


    Das FOG-Institut hat im Vorfeld der Bundestagswahlen 2017 seine Publikation „Stadtteil-Profile Chemnitz“ komplett überarbeitet, auf den aktuellsten Stand gebracht und mit einem neuen Layout versehen. Die 84-seitige Broschüre porträtiert jeden der 39 Chemnitzer Stadtteile und deren Bewohnerschaft auf Basis verfügbarer Quellen und Daten in den Bereichen.


    https://www.fog-institut.de/stadtteil-profile-chemnitz


    Altersdurchschnitt in den Chemnitzer Stadtteilen:
    https://twitter.com/FOG_Institut/status/869931308180361216


    Eigentümer versus Mieterinnenhaushalte:
    https://twitter.com/FOG_Institut/status/869544455061331968


    Bevölkerungsentwicklung in den Chemnitzer Stadtteilen 2012-2016:
    https://twitter.com/FOG_Institut/status/863030110512873472


    Geburtenhäufigkeit 2011-2015:
    https://twitter.com/FOG_Institut/status/862674541625184257


    Wanderungsgewinne/-verluste in den Chemnitzer Stadtteilen 2011-2015:
    https://twitter.com/FOG_Institut/status/859745166256721920


    ...

  • Niemand ist so blauäugig zu glauben, Schönheit und Ästhetik von Gebäuden würden allein die Attraktivität von Wohnvierteln schaffen. Die Kölner Innenstadt ist in weiten Teilen hässlich wie die Sünde, die Preise und damit die Nachfrage sind bzw. ist dennoch enorm.
    Aber mit deinem Beitrag fällst du doch genau in das von Guratzsch kritisierte Muster der "nackten Zweckerfüllung des Gebauten". In den späten 80er ist man in der Zone ja dazu übergegangen, die Strukturen der alten Viertel beizubehalten und die Altbauten einfach durch Plattenbauten zu ersetzen. Der Chemnitzer Sonnenberg ist dafür ein gutes Beispiel und auch in Leipzig gibt es das östlich der Innenstadt in großem Ausmaß. Aber die Ästhetik ist dabei auf der Strecke geblieben.
    Auf dem Sonnenberg sind bisweilen ganze Plattenbaukarrees abgerissen worden, ohne das jemand den architektonischen Verlust beklagt hätte. Der Abriss von Altbauten im großen Stil hingegen hat die Stadt bundesweit in Verruf gebracht.


    Wir können aber auch gern weiter Suadas im Stile der 1000 gleichlautenden Artikel von Dankwart Guratzsch schreiben, in denen Menschen und ihre Bedürfnisse - neben dem Drang zum "Schönen" - und gesellschaftliche Rahmenbedingungen nicht vorkommen:


    Sind menschliche Bedürfnisse und die Errichtung ansehnlicher Architektur denn ein Widerspruch? Das eine schließt das andere doch nicht aus.

  • Da kann man doch nur kopfschütteln bei einem solchen Artikel, oder?


    Das es auch mal in der Presse angesprochen wird, ist doch ganz Positiv.
    Ist es doch Eigentlich die gleiche Meinung die wir hier so oft äußern.


    Mal ehrlich, es besteht hier doch der dringende Bedarf zu differenzieren. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen - und so funktioniert das nicht. Man kann doch nicht ein Wohngebiet, welches aus Einfamilienhäusern besteht und konzeptionell fein aufeinander abgestimmt ist mit der herkömmlichen 0815 - KPM - Lückenbebauung vergleichen - also bitte...


    Doch kann man. Nicht nur KPM baut seine Häuser in einem Kritischen Endzustand. Vor allem siehst du das eigentlich selbst, wenn du sagst das man die schönen Einfamilienhäuser die neu entstanden, erst einmal suchen muss.
    Vergleiche mal selbst.
    Ich empfehle dir einen Spaziergang durch den Stadtteil Schönau, da wo die Altbebauung die Straßen und Grundstücke ziert.
    Dann einmal das bereits vorhandene an der Bernhardstraße zu Fuß Besichtigen. Vielleicht erkennst du den Unterschied und verstehst. Oder du findest beides Super.?


    In Chemnitz sind die allermeisten Altbau-Mehrfamilienhäuser einem knallharten Standard unterlegen.......................


    Ich kann Tausendmal die Barbarossastraße entlang laufen und nicht nur dort.
    Es gibt, wenn man die Augen offen hat, selbst beim 999sten mal immer und immer was neues zu entdecken.
    Es ist eine Vielfalt die Leben ausstrahlt. Und selbst in den Häusern.
    Da mag es schon sein das Treppengeländer irgendwo auch in gleicher Art vorhanden sind, doch trotzdem ist jedes Haus anders.
    Das fängt bei den Vorgärten an, geht an der Eingangstür weiter in einen Gefliesten Übergang oder nicht. Wenn Fenster nicht komplett erneuert wurden, gibt es immer wieder neues zu entdecken. Gelegentlich Originale Lampen, Verzierungen etc. Aber auch beim Geländer als Beispiel, welches wie du beschrieben nicht nur Individuell hergestellt wurde, ist es in jedem Haus doch ein anderes aussehen. Das Holz ist dann eben anders oder die Farbe.....


    Da empfehle ich eine Kalt-Heiß Dusche wie bei den Einfamilienhäusern.


    Einmal ein Altbaugeprägtes Viertel Besuchen und dann eine (als Beispiel)Johannes- Dick-Straße.


    Ich kenne einige die genauso wie ich im Plattenbau aufgewachsen sind.


    Meine erste Wohnung war 1996 auf dem Kaßberg.
    Festgestellt habe ich gleich diese Lebendigkeit, dieses Leben der Straßen.
    Obwohl rein Rechnerisch auf dem Kaßberg weniger Menschen an einer Straße leben können als im Plattenbauviertel, ist es im Plattenbauviertel meist wie im Altersheim. (Diesem Vergleich bitte nicht übel nehmen)
    Die Anonymität kommt noch verstärkt hinzu. Das mag natürlich nicht überall zutreffen, aber ich sehe es heute noch.
    Leben herrscht meist nur da wo ein Einkaufsmarkt ist.
    Im Altbauvierteln pulsiert das Leben Lebendiger.



    Diese meine Aussage, dass es irgendwie Lebendiger ist, habe ich schon so oft von dritten gehört.
    So gut wie jede und jeder der auf dem Kaßberg aus dem Plattenviertel zugezogen ist, den ich kenne, hat diese Aussage auch von selbst schon geäußert.


    Der Artikel nimmt mir auch viel zu wenig Rücksicht darauf, welche Möglichkeiten die Stadt hat. Die Stadt kann durchaus vorgeben was gebaut werden soll..


    Wo am Parkhaus am Johannisplatz die Präsentation der neuen City (Brückenstraße, Johannisparkplatz, Tietz....) stattfand, konnte ich beobachten wie unsere Bürgermeisterin den Augenblick bevor es losging, vor dem Parkhaus nutzte und sich ein Bild davon machte.
    Ich glaube sicher zu sein, das Ihr das Gebäude auch nicht gefällt.
    Warum man in solchen Sachen kein Machtwort erhebt, bleibt ein Rätsel.
    Ich weiß nur, das die Fassade des Parkhauses so aussieht wie sie nun aussieht, weil der Bau des Parkhauses doch teurer wurde als vom Bauherren vorausgesehen. So war einst die Aussage in irgend einen Artikel einer Zeitung.


    Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass die aktuelle Beliebtheit von Stadtvierteln mit überwiegend historistischer Bebauung in den Groß- und einigen Mittelstädten viel weniger mit der architektonischen Qualität der einzelnen Fassade zu tun hat................................


    Bei mir ist es jedenfalls so, das ich steht's darauf geachtet habe, das eine Wohnung nicht nur den Perfekten Schnitt hat.


    Und in den jeweiligen Stadtvierteln gibt es überall Kitas, Schulen, etc.
    Nachteilig ist eigentlich die Stellplatzsituation in den Altbau geprägten Vierteln. Dennoch schreckt das auch Autobesitzer nicht ab.


    Die Wertstellung das man am Chemnitzer Zentrum wohnt, ist für viele nicht so wichtig. Oder sagen wir, noch nicht ein wichtiger Punkt. Das ist ein Chemnitzer Phänomen, da das Zentrum auch heute noch nicht als Zentrum (für viele) wahrgenommen wird, wie anderswo. Das wird sich aber mit der Zeit auch ändern. Dazu muss aber noch viel zusätzlich geschehen.

  • Maße und Verhältnisse

    Ist schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass die aktuelle Beliebtheit von Stadtvierteln mit überwiegend historistischer Bebauung in den Groß- und einigen Mittelstädten viel weniger mit der architektonischen Qualität der einzelnen Fassade zu tun hat als mit der stadträumlichen Struktur und den damit verbundenen Unterschieden zum einen zu den Großwohnsiedlungen am Stadtrand oder der Suburbia und zum anderen zu Mittel- und Kleinstädten bzw. Dörfern im ländlichen Raum?


    Zumindest dass die stadträumliche Struktur eine große Bedeutung hat, das liegt doch auf der Hand und ist bspw. mir sehr wohl bewusst. Und ich fand und finde noch ein „Mittelding“ sehr bedeutsam: die Proportionen der Gebäude an sich.


    In den üblichen Gründerzeit-Wohnhäusern stimmen die Deckenhöhe, die Türformate, die Treppenbreite, die Etagenzahl einfach … alles ist in seinen Standardmaßen weder popelig klein noch monströs groß.


    Man hat Luft über dem Kopf, ohne dass der Raum einen als Bewohner durch Übergröße marginalisieren würde, man kann im Treppenhaus bequem aneinander vorbeilaufen, die Türen sind weder Mauselöcher noch irre schwere Portale und sind vor allem in ihrer Gestalt gewichtet, man kann sich bei Bedarf aus dem Weg gehen, aber es ist auch nicht völlig anonym. Diese typische Hausgestalt ist im Ganzen stimmig und m. E. recht menschenfreundlich.


    Wenn man mal damit vergleicht, was bei Le Corbusier rausgekommen ist, als er versucht hat, auf dem Maß des Menschen basierend bewusst berechnend Häuser zu gestalten … dann kann man doch sagen, dass die sicher weniger theoretisch-rechnerisch untersetzten 20-Stufen-Etagen etc. der Gründerzeit im Bezug auf den Menschen und seine Maße ziemlich gut gelungen sind.

  • OB Ludwig äußert im BILD-Interview (Link) folgende für die hiesigen Themen relevanten Ansichten:


    - Chemnitz hätte sich in ihrer Amtszeit gut entwickelt und wäre vom Negativ-Image weggekommen.
    - Als Beispiele für eine gute Entwicklung nennt sie Uni-Bibliothek, Wiederbelebung des Brühls, Aufbau des Technologie-Campus, die Verbindung aller Uni-Standorte per Straßenbahn, die Bebauung des Contilochs sowie die Pläne für die Freiflächen an Bahnhofstraße und Getreidemarkt.
    - Auf die Architektur der Neubauten angesprochen spricht sie sich gegen "historisierte Nachbauten" aus. Diese Aussage beweist leider, dass sie keinerlei Interesse für Architektur hat, denn kein Mensch hat auch nur ansatzweise solche Bauten zur Debatte gestellt.
    - Spannend in ihrer Radikalität ist die Aussage, dass "das riesige Gebäude des Freistaates hinterm Nischel abzureißen" wäre. Da kann ich mich zwar nur teilweise anschließen, weil ich zumindest den Gebäudeteil mit der Proletarier-Schrifttafel als einzigartiges Kulturdenkmal ansehe, allerdings zeigt es eine Einsicht in die nötigen Schritte für eine städtebauliche Neuordnung. Dumm nur, dass die Stadtpolitik gleichzeitig Unfug wie die Sanierung des GGG-Hochhauses zulässt, dessen (mittelfristiger) Abriss viel konkretere Beiträge leisten könnte als folgenloses Geschwafel in Interviews.

  • Stets verwunderlich, wie Amts- und Funktionsträger unisono betonen, über Architektur könne man immer streiten und niemand könne wissen, was in par Jahrzehnten als total klasse gelten wird. Komischerweise hält man bei "historisierender" oder gar rekonstruierender Architektur mit seiner Meinung so gut wie nie hinterm Berg. Das würde ich bei "moderner" Architektur dann halt auch ganz gern mal so hören wollen. Dann könnte man nämlich mal offen sagen, dass bspw. das Parkhaus am Johannisplatz an Erbärmlichkeit nicht zu überbieten ist. Diese deutliche Kritik an offensichtlich einfach schlechter Architektur braucht es, um überhaupt mal so etwas wie einen ästhetischen Anspruch zu formulieren. Einfach hinstellen und sagen, ob das jetzt gelungen sei müssen spätere Generation entscheiden, ist lächerlich. Die jetztige Generation muss sich den Schund schließlich schon angucken und dann darf sie auch eine Meinung dazu haben.


    Die städtebauliche Notwendigkeit zum Abriss der Parteisäge mag ich auch nicht wirklich erkennen. Was genau erhofft man sich davon? Die Entwicklung der dahinterliegenden Fläche bis zur Kollwitzstraße verhindet der Riegel nicht. Eine Achse vom Theaterplatz zur Innenstadt, die es nun "wieder" geben soll, gab es nie und wirds auch nicht geben. Im übrigen erachte ich das als bewahrenswertes Denkmalensemble.

  • Theaterplatz–Innenstadt

    Eine Achse vom Theaterplatz zur Innenstadt, die es nun "wieder" geben soll, gab es nie und wirds auch nicht geben.


    Mal abgesehen davon, dass der Theaterplatz Teil der Innenstadt ist, ist die traditionelle, heutige und zukünftige Achse zwischen Theaterplatz und Mitte des Stadtzentrums die Straße der Nationen.


    Allerdings ist der Bereich Straße der Nationen–Käthe-Kollwitz-Straße–Mühlenstraße–Brückenstraße m. E. zu groß für ein Innenstadt-Karree. Es bietet sich eine Teilung auf Höhe des ehedem vorhandenen und sinnvollerweise wieder zu öffnenenden Durchgangs des König-Albert-Museums und etwa des Marx-Monuments an. „Teilung“ meint, einen öffentlichen Straßenraum zu schaffen und Gebäude zu errichten, sodass aus dem einen Karree mindestens zwei werden. Manche Entwürfe im Wettbewerb des Freistaats haben ja schon sowas gezeigt.

  • Da sehe ich ganz ähnlich. Die alte Marienstraße existiert, ebenso wie die Zimmerstraße noch im Ansatz. Damit wäre die Fläche gut unterteilt. Die Marienstraße endete aber an der Bebauung zwischen ehemaliger Garten- und Brückenstraße, ging also nie durch. Das ist ungefähr die Fläche auf der heute die Parteisäge steht. Eine fußläufige Öffnung könnte ich mir da schon gut vorstellen aber ein Abriss? Das macht in meinen Augen wenig Sinn. Denn die Brückenstraße wird in ihrer jetztigen Dimension wohl bestehen und damit eine Barriere bleiben und eine weiterführende Verbindung durch Stadthalle und Park Richtung Zentrum ist unmöglich.

  • Theaterplatz–Roter Turm

    Da sehe ich ganz ähnlich. Die alte Marienstraße existiert, ebenso wie die Zimmerstraße noch im Ansatz. Damit wäre die Fläche gut unterteilt. Die Marienstraße endete aber an der Bebauung zwischen ehemaliger Garten- und Brückenstraße, ging also nie durch. Das ist ungefähr die Fläche auf der heute die Parteisäge steht. Eine fußläufige Öffnung könnte ich mir da schon gut vorstellen aber ein Abriss?


    Marienstraße, Zimmerstraße, Gartenstraße – diese Vergangenheits-Tatsachen kannte ich noch nicht, das ist ja wirklich interessant. So wäre eine gute Verbindung aus (Früh-)Geschichte, Bestand und heutigen Kleinteiligkeits-Ambitionen möglich. Einen Fuß-Durchgang gibt es ja schon nördlich des Marx-Denkmals. Sowohl theaterplatz- als auch brückenstraßenseitig ein Hausdurchgang – das hat etwas!


    […] die Brückenstraße wird in ihrer jetztigen Dimension wohl bestehen und damit eine Barriere bleiben und eine weiterführende Verbindung durch Stadthalle und Park Richtung Zentrum ist unmöglich.


    Die Brückenstraße soll deutlich verändert werden. Sie bleibt natürlich in gewissem Sinne eine Barriere, aber mehr nach Art etwa der Straße der Nationen nordöstlich der Brückenstraße. Jedenfalls soll die Brückenstraße auch in diesem Bereich nur noch einen durchgehende Fahrstreifen je Richtung haben (+ evtl. Radfahrstreifen) und eine Straßenbahnstrecke. Eine gute Fußgänger-Querungsmöglichkeit bspw. am Marx-Monument wird auf jeden Fall möglich sein – vgl. hinsichtlich der verkehrstechnischen Unkompliziertheit das vor wenigen Jahren überarbeitete Südostende der Straßenbahnhaltestelle Brückenstraße/Freie Presse. So ergäbe sich insgesamt zwanglos eine leicht mäandernde alternative Durchgangsmöglichkeit vom Theaterplatz über das Marx-Monument und den Stadthallenvorplatz zum Roten Turm – und weiter durch die ohnehin städtebaulich dringend wieder zu öffnende Turm-Passage der Galerie Roter Turm und die Nikolai-Passage zum Neumarkt, wenn man es so sehen will. Das wäre dann noch ein Hausdurchgang.

  • Das FOG-Institut hat die Einwohner_innengewinne und -verluste in diesem Jahr im Bild dargestellt: https://twitter.com/FOG_Institut/status/908254639111499776


    Größere Auswirkung als der leichte Zugewinn durch Zuzug von außerhalb hat die Umverteilung innerhalb der Stadt, bei der die Stadtviertel mit hohem Altersdurchschnitt wie Gablenz, Altendorf und Yorckgebiet weiterhin Einwohner_innen verlieren, die Stadtteile in der Mitte - Zentrum, Schloßchemnitz und Sonnenberg - dagegen relativ stark zulegen. An der Peripherie der Stadt ist die Entwicklung uneinheitlich.

  • Die Darstellung zeigt einmal mehr, wie wichtig ein Masterplan für einen sinnvollen Rückbau vom Stadtrand nach innen notwendig gewesen wäre....

  • Der Stadtrat wird in der nächsten Sitzung die Auslobung eines Architekturpreises beschließen, der aller drei Jahre vergeben werden soll (Beschlussvorlage). Mit dem Preis sollen aktuelle Beiträge herausragender architektonischer, städtebaulicher und freiraumplanerischer Qualität gewürdigt werden. Auch Umbauten und Sanierungen mit eigener schöpferischer Leistung sind zugelassen. Erstmalige Vergabe ist 2018, wobei dort Projekte aus den letzten fünf Jahren ausgezeichnet werden können. Hat jemand Vorschläge?

  • Intenta am Kappelbach würde mir einfallen. Oder die neuen Mehrfamilienhäuser der WCW an der Aue. Als Sanierung vielleicht das Projekt von Herrn Fassmann an der Rosenbergstraße.

  • ^Da dürftest Du bestimmt schon einen der Sieger genannt haben. Die Sanierung an der Rosenbergstraße dürfte aber das Kriterium der eigenen schöpferischen Leistung nicht erfüllen, auch wenn sie an sich sehr zu begrüßen ist. Mir war als erstes die Sanierung der Färberei Haase in der Rochlitzer Straße eingefallen. Allerdings halte ich die wegen des damit verbundenen Abrisses des Denkmals Rochlitzer Straße 21 für leider nicht preiswürdig. Auch den Neubau des Wasserbehälters in der Leipziger Straße finde ich bemerkenswert. Man merkt aber beim Nachdenken schon, dass ein solcher Preis eine gute Idee ist.

  • ^ Ergebnis, Architekturpreis:

    Und dabei gab es wohl nur einen Sieger aus Chemnitz.


    Der Chemnitzer Hauptbahnhof mit seiner neuen Luftkissenfassade und deren LED Beleuchtung, sowie das Konzept der Durchwegung der Trams vom Umland ins Zentrum, überzeugten die Regie.


    Link und ein Interview von den Architekten. (Interview, ein Klick weiter, im unterem Textteil)


    Artikel, Mopo <


    Von der Sache her eine gute Idee.


    Außer bei Sanierungen, würde mir in Chemnitz nicht wirklich ein Neubau für solch ein Preis einfallen.


    Auch wenn der Neubau an der “Aue“ im Zentrum wirklich mal in Form entstanden ist.