Ruhr-Universität-Bochum [Sanierung+Neubau]

  • Databo, nichts läge mir ferner, als Dir die Worte im Munde herum zu drehen. Ich nahm das nur als Aufhänger, um auf andere Dinge hinzuweisen:
    Es gibt ein paar Probleme, die man hätte mit einer Neuordnung der Zentralachsen hätte beheben können.
    Beispielsweise ist das mit den kurzen Wegen so eine Sache: Zwar liegt alles recht nah beieinander, aber meistens muss man durch eine undurchsichtige Ebenenordnung und eher zufällig wirkende Anordnung von Treppen unnötig oft die Ebene und auch die Richtung ändern, um von einem Gebäude ins andere zu kommen. Das verlängert die Wege und macht sie unübersichtlich. Das macht auch die Behindertengerechtigkeit zur Herausforderung, die man an einigen Stellen ganz gut, an anderen mehr schlecht als recht gelöst hat. Zudem hat genau das noch einen schwer wiegenden Nebeneffekt: So gibt es an der Universität viele 'Angsträume', also Gegenden, in denen viele (meint: ich selber zwar nicht, aber gehört habe ich diese Beschwerde oft genug) sich nach Einbruch der Dunkelheit nicht sicher fühlen: Einsame, unübersichtliche Orte mit wenig Beleuchtung.
    Das hätte man durch Neuordnung der Zentralachsen nachbessern können. Genau das passiert leider nicht.
    Im HZO sind die Hörsäle nicht besonders klug angeordnet, es gibt Zwischenebenen, die vermeidbar wären, und das ganze unübersichtlich machen und einige Barrieren hinzufügen.

    Ein strukturelles Problem mit den Hochbauten ergibt sich zur 'Rush-Hour', also in der Praxis regelmäßig rund um die geraden vollen Stunden: So sind im GD einige Seminarräume in den oberen Etagen angeordnet, was regelmäßig zu Stau an den Fahrstühlen führt. Dem ist man mit dem Bau von sieben Fahrstühlen je Hochbau begegnet. Soweit zu den strukturellen Schwierigkeiten.


    Das eigentlich durchdachte Entwässerungsprinzip der großen Plätze an der Uni ist mittlerweile zum Problem geworden: Kaum ein Tag, an dem alle Platten über der Ablauffläche intakt sind, und diejenigen, die es sind, sind oft verzogen, so dass sie nicht an allen vier Ecken aufliegen und laut wippen, wenn man darauf tritt. Im Audioguide wird das beschönigend "der Sound der Ruhr-Uni" genannt, aber auf mich wirkt es eher 'heruntergekommen'.


    Was die Kapazität anbelangt, platzen die Hörsäle bei einigen Vorlesungen aus allen Nähten, Treppenplätze sind an der Tagesordnung.


    Die Architektursprache, hier wird es wirklich subjektiv, macht von oben einiges her: Die Disziplinen des 'Hafen des Wissens' liegen wie Ozeanliner gleichberechtigt nebeneinander, sieht man von einigen (auf mich planlos hineingequetscht wirkenden) Zubauten ab, sehr strukturiert und aufgeräumt.


    Nur, dass sich die wenigsten der Uni von oben nähern. Kommt man mit der Bahn, beschreitet man eine S-Kurve und muss über eine Treppe einen Höhenunterschied von fünf Metern überwinden, um auf dem zentralen Platz anzukommen.
    Kommt man mit dem Auto und parkt unter de Zentralachse, ist der erste Eindruck ein Haifischmaul, danach kommen orange beleuchtete, enge Parkhäuser, die dazu gehörigen Treppenhäuser sind feucht, zugig und ebenfalls sehr eng.
    Die UB vermittelt mit ihrem hohen Atrium nicht den Eindruck, dass hier der Mensch im Mittelpunkt steht. Auch die langen hohen Flure in den Fakultätsgebäuden wirken wie enge, hohle Gassen.
    Und warum hat man konsequent alle Hörsäle tageslichtfrei gestaltet?


    Damit, dass alles der Verdammnis anheim zu fallen droht, wollte ich ausdrücken, dass die Uni nach 50 Jahren ein gigantischer Sanierungsfall ist. Das beginnt bei den weiter oben beschriebenen Waschbetonplatten und zieht sich durch über Auswaschungen von Kalk, die mittlerweile Tropfsteine bilden, bis hin zu blinden Fenstern, undichten Dächern und den verbauten, gesundheitsschädlichen Materialien wie Asbest.


    Die Vorteile möchte ich nicht herunterspielen. So sind die Wege (trotz komplizierter Wegebeziehungen, s.o.) überschaubar, und die Uni auf den ersten Blick sehr aufgeräumt. Die Bezeichnung der Gebäudereihen "I" für Ingenieurwissenschaften, "N" für Naturwissenschaften, "G" für Geisteswissenschaften und "M" für Medizin erklärt sich recht fix von selbst, zudem waren die kompletten Fakultäten eng zusammen in einem Gebäude untergebracht, alles, was der Medizinstudent zum Studium braucht, findet er im MA, was der Physikstundent braucht, im NB. Juristen wie Psychologen müssen mittlerweile des öfteren in die Stadt pendeln, um Vorlesungen zu halten oder zu besuchen, einen Termin beim Prof wahrzunehmen oder in ihr Büro zu kommen. Auch viele Sprachkurse finden in der Stadt statt. Hat für Bochum natürlich Vorteile. Wie gesagt, ein zweischneidiges Schwert. Ich laste es übrigens nicht der Architektur der Epoche an, dass die Kapazitätsgrenze erreicht ist, sondern äußere die Befürchtung, das irgendwann die Ausweitung der Kapazitäten mit dem Denkmalschutz kollidieren.


    Hier offenbart sich dennoch der im Nachhinein schwer zu behebende Fehler der Denke der damaligen Epoche: Die Uni wurde sprichwörtlich auf ein Parkhaus gesetzt, und recht weit weg von der nächsten SPNV-Haltestelle, den dem Auto galt damals die Zukunft. Die Uni sollte also schnell mit dem Auto von allen Seiten erreichbar sein. Das rächt sich jetzt, denn nicht nur, dass das Pendeln zwischen Uni und Stadt mit der U35 dadurch erschwert wird, die Parkhäuser und -plätze sind zur Kernzeit ständig am Limit.


    Ab davon gibt es durchaus Orte an der Universität, die zum Verweilen einladen, das habe auch ich immer so empfunden. Nur sind es wenige, und es gibt genug Orte an der RUB, die in ihrer Unwirtlichkeit zu sagen scheinen: "Es gibt hier nichts zu sehen, bitte gehen Sie zügig weiter!" - Die Frage, die ich stelle, ist: Muss das so sein?


    Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Uni ist also heruntergekommen, in ihrer Kapazität in einigen Fakultäten über die Grenze hinaus, und an einigen Stellen gibt es Schwächen in der Planung, die sich erst in der Praxis offenbart haben. Das sind die Punkte jenseits der Architektursprache, jenseits der subjektiv empfundenen Ästhetik.


    Auch ich sehe diese übrigens, empfinde sie persönlich aber eher als Hochglanz-Bildband-Schönheit, die an einem stressigen Tag bei leichtem Nieselregen ihren Zauber verliert. Zumal sich auf dem dem Beton bei Regen Feuchtichkeitslinien abbilden, was ihn ungepflegt wirken lässt. Aber das ist, wie gesagt, subjektiv.


    Ich bleibe dennoch dabei, dass die Uni für Einpendler wie zugezogene Studenten eine Visitenkarte der Stadt ist, weil es oft der erste, manchmal der einzige, zweifelsfrei aber der Ort der Stadt ist, an dem sie am meisten Zeit verbringen. Das mag vielleicht auf Dich konstruiert wirken, ist jedoch das, was ich in vielen Gesprächen mit Studenten gehört habe. Ich frage mich eben, ob diese Visitenkarte in dieser Form einen guten Eindruck hinterlässt.


    Eine Umfrage unter den Studierenden und Mitarbeitern, ob sie es für sinnvoll erachten, die Ruhr-Universität unter Denkmalschutz zu stellen, hat nie statt gefunden. Wird sie auch nicht. Die Behauptung meinerseits, zu ahnen, wie sie ausfiele ist, zugegeben, anmaßend. Sie stützt sich auf viele Gespräche, die ich darüber geführt habe. Ich habe ich außerhalb dieses Forums überaus selten erlebt, dass der Denkmalschutz als sinnvoll oder positiv betrachtet wird. Die Mehrheit der Reaktionen waren zwischen Verwunderung und Empörung anzusiedeln. Aber die Antwort auf die Frage, ob diese repräsentativ sind, muss ich schuldig bleiben.


    Urbanist hat ein wunderbares Beispiel dafür geliefert, was ich meinte, als ich sagte, dass sich hier der Archtekturbetrieb selbst auf die Schulter klopft. Man liebt den Campus u.a., weil Victor Vasarely sich hier verewigt hat, und weil er an Kenzō Tanges 'Meisterwerke' erinnert. Man erwartet, so scheint es, dass der Nutzer sich mit den Gebäuden auseinandersetzt, es ist nicht immer eine Ästhetik auf den ersten Blick. Das tun aber die meisten Nutzer nicht, und das kann man auch nicht von ihnen verlangen, hier nimmt sich Architektur zu wichtig. Dennoch liegt Schönheit immer im Auge des Betrachters, ich schlage daher vor, das wir uns einig sind darin, dass wir uns nicht einig sind. Vielleicht versöhnt es mich ja mit der Architektur, wenn die Sanierung vollendet ist und der Campus nicht mehr so ungepflegt und heruntergekommen wirkt.


    Auch wird bei der Sanierung das eine oder andere hoffentlich verbessert. Es werden, auch da sind wir uns einig, neue Böcke geschossen, oder einfach Prioritäten so gesetzt, dass sich für einige Nutzer neue Probleme ergeben. Eine Priorität, von der ich jetzt schon ahne, dass sie die alten Probleme unbefriedigend oder gar nicht löst und womöglich neue Probleme nach sich ziehen wird, ist das Spardiktat, denn oft ist die günstigste Lösung nicht die beste. Nichtmal die zweitbeste. Sondern eben nur die günstigste.


    Denkmalschutz ist für eine weitere Priorität, an der schwer zu rütteln ist. Damit ist er eine Hürde, die aufgestellt wird, wenn es darum geht, all die genannten Dinge verändern zu wollen. Die Priorität der Nutzbarkeit rückt mit dem Denkmalschutz noch weiter nach hinten, jetzt (je nach Gewichtung des Sparzwanges) an zweite oder dritte Stelle. Und das, um das auch noch zu beantworten, finde ich schade.

    Einmal editiert, zuletzt von Xysorphomonian () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Xysorphomonian, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Wenn man auf dieser konkreteren Ebene diskutiert, wird vieles deutlicher, und ich stelle fest, daß wir gar nicht so weit auseinanderliegen. Bei den meisten Kritikpunkten stimmen wir durchaus überein und ziehen lediglich verschiedene Schlußfolgerungen. Einen Großteil der von Dir zu Recht angesprochenen Probleme sehe ich nicht als Folgen des Konzepts an sich, sondern seiner baulichen Ausführung, damals nicht vorhergesehener Entwicklungen und späterer Fehlentscheidungen. Ich bin daher der Ansicht, daß sich die meisten dieser Probleme im Rahmen der bestehenden Architektur lösen lassen. Wenn ich Zeit habe, werde ich später noch genauer auf einige der Punkte eingehen.

  • Wie aus verschiedenen Quellen verlautet, beabsichtigt die Universitätsleitung, gegen die Denkmalschutzentscheidung zu klagen. Dies würde auch erklären, warum sie sich öffentlich bisher nicht geäußert hat. Gutheißen kann ich dieses Vorgehen allerdings nicht; ich würde erwarten, daß man jetzt in die Offensive geht, seine Argumente vorlegt und in eine offene Diskussion eintritt. Natürlich soll der Denkmalschutz die sinnvolle Nutzung des Geländes nicht verhindern. Das bedeutet aber nicht, daß man ihn generell ablehnen muß, vielmehr sollte man über seine konkrete Gestaltung diskutieren. Ob das hinter den Kulissen passiert, weiß ich nicht.


    Der Beitrag des Denkmalpflegers Hans Hanke vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) im soeben erschienenen, gestern im „Blue Square“ vorgestellten Buch „Ruhr-Universität Bochum – Architekturvision der Nachkriegsmoderne“ bereitet mir jedenfalls große Sorgen. Er beschreibt dort detailliert die denkmalwürdigen Eigenschaften, Details und Einzelbauten der Ruhr-Universität, schließt sein Kapitel aber mit der für mich beunruhigenden Beschreibung der Aktivitäten der LWL-Denkmalpflege, die seit 2006 beratend in alle Baumaßnahmen und Planungen eingebunden sei. Alle Maßnahmen, die seitdem ausgeführt wurden, bezeichnet er als denkmalverträglich bzw. denkmalgerecht, ausdrücklich auch ID (bei dem es nur auf Höhe und Fassade angekommen sei) und IC. Die Beratungen zu GD, ZGH, ZEMOS und SSC nennt er problemlos. Die größte Herausforderung sei der Wettbewerb zur Zentralachse gewesen, bei dessen Siegerentwurf der Molestina-Architekten die zuvor als denkmalwürdig eingestuften Gebäude Musisches Zentrum, Studierendenhaus und HZO abgerissen werden sollen. Seine Bewertung gebe ich hier wörtlich wieder: „So bedauerlich der Verlust der genannten Gebäude sein könnte, wenn die Entwürfe tatsächlich zur Ausführung kommen: nicht nur im Vergleich zu den weiteren 13 Wettbewerbsentwürfen ist hier der Charakter der Zentralachse und des Campus bewahrt worden. Der Kompromiss ist im Miteinander berechtigter Interessen akzeptabel und notwendig.” (S. 139) Der Kulturjournalist Till Briegleb sieht das in seinem Beitrag völlig anders: er kritisiert sowohl den Molestina-Entwurf scharf und detailliert (S. 150–154) als auch die bisherigen Bauten ID („in allen Belangen durchschnittlich“, S. 153) und IC („wie ein weltweit verwechselbarer Büroneubau“, „die flachen angebissenen Balkonbänder“, die das Stützenraster „störend verunklaren“, S. 154). Sein Fazit lautet: „Mit denkmalwürdiger Sanierung hat diese Neuverschalung definitiv nichts zu tun.“ (S. 154) Fritz Eller, einer der Architekten der N-Gebäude und des HZO, sagt in einem ebenfalls im o. g. Buch veröffentlichten Interview, daß man seiner Meinung nach die Institutsbauten sehr gut sanieren könne, weil auch aktuelle Hochschulbauten im Prinzip immer noch genauso konzipiert seien wie die in Bochum, und daß auch allgemein die meisten Bauten saniert und mit neuer Technik versehen werden könnten. Das Hauptproblem des Campus sei, daß man die Pflege 50 Jahre lang vernachlässigt habe. (S. 85–86)


    Ich kann sowohl Briegleb als auch Eller hier zustimmen; sie sprechen mit ihrer Fachkenntnis genau das aus, was ich aus meiner laienhaften Perspektive in einigen vorherigen Beiträgen geäußert habe. Die Ansicht der Denkmalpfleger irritiert mich dagegen sehr. Kompromisse sind sicher nötig, erklären aber weder absichtlich verunklarende Fassaden noch den beabsichtigten Abriß von Gebäuden, die nicht einmal einer Alternativplanung im Weg stehen, wie des HZO. Hanke selber nennt übrigens die „ursprünglichen Sichtachsen, wie zum Beispiel vom verglasten Kanzel-Café im Hörsaalzentrum Ost (HZO) über die Wasserachsen […]“ besonders schützenswert … (S. 133)


    Das angesprochene Buch „Ruhr-Universität Bochum – Architekturvision der Nachkriegsmoderne“ kann ich im übrigen allen sehr empfehlen, die an der Geschichte und Architektur der Ruhr-Universität interessiert sind. Es beleuchtet den Universitätsbau von allen Seiten und bietet nicht zuletzt eine Vielzahl interessanter historischer Fotos.

    Einmal editiert, zuletzt von Databo ()

  • Die WAZ hat heute einen Artikel zum Thema Denkmalschutz für die Ruhr-Universität veröffentlicht, in dem das in meinem gestrigen Beitrag genannte Gerücht bestätigt wird, daß die Universität Rechtsmittel eingelegt hat. Auch eine kurze Stellungnahme des Pressesprechers der RUB ist in dem Artikel zu finden.

  • Also in der :bsz wurde vom Denkmalstatus schon einige Wochen zuvor berichtet, glauben der Ganzen Sache konnte man jedoch erst wirklich schenken, nachdem am 30. November im Blue Square in der Buchpräsentation ,,50 Jahre Ruhr-Universität Bochum – eine Architekturgeschichte", direkt am Anfang es erwähnt wurde das die RUB unter Denkmalschutz steht und somit man abwarten müsse, was dies für die Umbaupläne bedeutet.
    Insgesamt finde ich es etwas Lachhaft das man die Präsentation nicht auf der Uni selber Vorgetragen hat, gut das Blue Square befindet sich nun in der Innenstadt und kann sich als eine Art kommunikative Brücke verstanden werden zwischen Bürger und Uni.
    Die Präsentation war sehr gut besucht,
    so gut das zum Schluss einige Personen stehen mussten bzw. wieder gegangen sind. Aber das Blue Square scheint ja irgendwie für feierliche Aktivitäten stetig im Mittelpunkt zu stehen, suggeriert nur den Eindruck, als würde man sich vom Campus selber distanzieren wollen. Das Blue Square Synonym für Dezentralisierung der Campus-Struktur.
    Betrachte ich mir die Visionen des Ideenwettbewerb, stell ich mir die Frage ob das ganze ein Prestige für ein gewisser Personenkreis sein könnte, die sich ein Denkmal auf einem Denkmal setzten wollen.
    Das die Universität Kernsaniert wird empfinde ich als Richtig, sei hier das Problem PCB angesprochen und die Problematik in einigen Präsenzbestände oder anderweitigen Räumlichkeiten, das fehlen an Steckdosen an Arbeitsplätzen.
    Die Universität muss sich von den Schadstoffen einfach befreien und sich Technisch unseren heutigen und Zukünftigen Standards anpassen.
    Was ich als Student jedoch nicht Nachvollziehen kann, das eine Universität die nach 50 Jahren mal weitgehend frei von Großbaustellen ist, sich nun urplötzlich neu Erfinden muss.
    Stichwort Magistrale bzw. Zentralachse.
    Schaue ich mir die Pläne an, kommt der leise Verdacht auf, als wolle sich die Verwaltung in den Mittelpunkt stellen.
    Die heutige Universitätsbibliothek als Mittelpunkt am Forum, für die Studenten errichtet, wo auch einfach Platz und Raum in den von Licht durchfluteten Gebäude gegeben ist, soll ja laut Plänen in die G-Reihe ziehen. Stelle ich mir als Student zurecht doch die Frage was das soll!
    Zum anderen wie wird es Garantiert, das bei einem möglichen Umzug ein durchgehender Zugang zu Literatur gegeben ist.
    Dann eine neue breite Universitätsbrücke wo letztendlich die Verwaltung in der UB untergebracht, sich in den Mittelpunkt fokussiert, ebenfalls am Forum die Hörsäle aus dem HZO unter die Oberfläche des Forums verband. Man fühlt sich da nur etwas verdrängt.
    Würde das Forum selber durch die Neugestaltung für Großveranstaltungen nichts mehr Taugen, da die Grünfläche in der Mitte erhebliche Schäden erleiden würden, könnte es dann auch nicht zu Probleme kommen wie man sie doch bei der Kölner Philharmonie zum Beispiel hat, wenn eine große Schar an Menschen über das Forum verkehren und zur gleichen Zeit unterhalb des Forum Vorlesungen stattfinden?
    Kommt dann noch die Rampe hinzu, die bis zum Botanischen Garten hinunter führen soll, ist das Wirklich Behinderten gerecht? Ich stelle mir nur mal die Steigung vor.
    Wo besteht an der jetzigen Situation ein Problem? Wenn man einfach eine von zwei Seiten Treppen an der UB die zum Forum hinabführen Behindertengerecht ausbaut. Von dort aus käme man doch ohne Probleme zur G-,I- und N-Reihe.
    Also welchen Nutzen ziehe ich wirklich daraus aus diesem Prestige?
    Einige betrachten die Universität nüchtern als ein Ort wo man nur lernt und noch? Es ist doch schließlich nicht nur ein Ort wo man lernt, sondern wo man auch einen Teil seiner Zeit Verbringt.


    Wo ich viel mehr Nutzen und eine Steigerung der Aufenthaltsqualität sehe ist, wenn man z.B vor den Hörsälen mehr Bänke zur Verfügung stellt sei es im HZO oder in der G-Reihe so das man sich nicht immer auf die Heizkörper setzen muss.
    Verbindungen schaffen so das man von GC bis ND oder bis zur UB zum Beispiel bei schlechten Wetter sich auf der Uni trocken bewegen zu können.
    Dann existieren doch eine Zahl an Binnenhöfe zwischen den Hochhäusern, warum kann man die nicht zugänglich machen? Währen ideale Räume für eine Pause oder im Sommer lernen zu können.
    Beispiel GA-Gebäude Ebene 02, schafft Arbeitsplätze mit Stühlen und Tischen, stellt vor der Antikensammlung Couchs hin für Pausen oder Freiräume, gibt den Wände warme Farben. Das sind in meinen Augen alles so Kleinigkeiten wo man viel mehr mit erreichen kann, als den Studenten eine Großbaustelle aufzulasten, aus der UB zu verdrängen und in die Unterwelt zu verdammen.


    Warum habe ich mich für die RUB überhaupt entschieden?
    Alles liegt Zentral so das man nicht wie in Köln oder anders wo kreuz und quer Pendeln muss, bietet Räume des Rückzugs, hier wäre zum Beispiel das Querforum-Ost erwähnt, wie eine grüne Agora zwischen der Akropolis und Pnyx in Athen.
    Betrachtet man alte Bilder vom Querforum-Ost und vergleicht man diese mit der heutigen Situation, so hat sich aus der grauen Landschaft eine grüne Vegetation entwickelt, die Universität ist nicht so grau wie man meint.
    Viel grün umgibt sie, sei es in den Querforen oder in den Binnenhöfen, blickt man aus den Hochhäuser ist man umgeben von Buchenwald und die Bauwerke tragen doch schließlich auch eine Farbe und sind somit alles andere als grau, das HZO ist mehr braun als Grau.
    Kling zwar plump, ist aber so. Eine Reaktivierung des künstlichen Wasserfalls würde natürlich das Querforum-Ost aufwerten.
    Ästhetisch empfinde ich die RUB auch als sehr Reizvoll, das Thema Silhouette ist prägend, aber die Universität wirkt dermaßen Miteinander durch die Brüstung-Struktur inklusiven Brücken und Treppen verwoben, das durch die Umbaupläne ziemlich stark Zerstört wird.
    Das man sich Generell nicht mit dem Campus anfreuenden kann, zeigt sich ja schon alleine an dem kommenden GD-Gebäude.
    Neben der Kernsanierung ist es auch Richtig das sich die Universität erweitert, doch wenn man schon eine Reihe erweitert, sollte diese sich doch an einer äußerlichen Gesamtstruktur orientieren, also an GBCF, GABF usw., einfach die Beibehaltung von Balkonen.
    Dies würde viel mehr Integrationsfähig sein, als ein Bauwerk das sich bewusst von allem sich distanziert.
    Durch den Status Denkmal, erhoffe ich mir sehr, dass das Prestigeprojekt ein Ende findet und zum Umdenken anregt.


    Eindrücke die in meinen letzten 2 Semestern entstanden sind.


    Thema Bänke vor den Hörsälen, links zu sehen die Heizkörper.


    Thema Verwobenheit der Brüstung-Struktur.


    Brüstungen, Treppen und Brücken ein Spiel mit der Hanglage, mit grünen Zwischenräume.


    Ein wahrscheinlich bewusstes Spiel mit den Höhen, es enstehen verschiedene Sichtachsen.
    Von oben bekommt man eine Übersicht über die Gesamtanlage, von unten gesehen konzentriert sich alles nur noch auf das Forum.



    Thema künstlicher Wasserfall im Querforum-Ost.
    Ein Ort den ich bevorzugt aufsuche im Sommer, anders als im Querforum-West ist dieser Bereich nicht zu stark frequentiert, liegt zum einen an der Wegführung.


    Quelle: http://www.panoramio.com/user/2899725 (Bilder stammen von mir)

  • GD-Neubau & Fundament von IA

    (Ersatzneubau)-GD.
    Aktueller Baustand: 8.Dezember 2015



    Die neue Zufahrtsstraße ist schon fertig.




    Blick vom Blakon des GCFW-Gebäudes.







    Scheint etwas älter zu sein der Beton.




    Übersicht vom Gelände von IA- und IB


    Neues Fundament für das IA-Gebäude.



    (Bilder sind von mir)

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  • BLB ist mit dem Neubau der Gebäude IA-IB an der RUB im Zeitplan

    Mit der zeitgerechten Beauftragung von HOCHTIEF Building als Generalübernehmer hat der Bauherr Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund einen weiteren Meilenstein im gesamten Projektablauf erreicht. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW Dortmund hat HOCHTIEF Building als Generalübernehmer beauftragt, den neuen Gebäudekomplex IA-IB schlüsselfertig zu planen und zu bauen. IA-IB – die beiden „Urgebäude“ der RUB aus dem Jahre 1965 – mussten bis September 2015 im Rahmen der Schadstoffsanierung zurückgebaut werden. Jetzt werden die Gebäude IA-IB in der Architektursprache der modernisierten I-Reihe der Ruhr-Universität Bochum bis Juli 2018 in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege wieder aufgebaut. Die Fakultät für Geowissenschaften mit dem Institut Geologie, Mineralogie und Geophysik und dem Geografischen Institut sowie die Fakultäten für Mathematik und für Psychologie werden dann in die Gebäude einziehen.


    Quelle: Pressemitteilung BLB


    Zum Thema gibt es auch einen Artikel in der WAZ, in dem eine Visualisierung der Neubauten gezeigt ist. Das Bild ist in höherer Auflösung hier zu finden.


    Zwei Kräne sind in den letzten Tagen bereits aufgestellt worden. Hier noch Fotos vom Abriß der alten Gebäude:


    Von Norden:
    12.03.2015


    13.05.2015


    04.06.2015


    17.07.2015


    Von Nordwesten:
    09.12.2014


    12.03.2015


    13.05.2015


    04.06.2015


    Von Westen:
    09.12.2014


    12.03.2015


    13.05.2015


    04.06.2015


    17.07.2015


    09.12.2014


    12.03.2015


    17.07.2015


    Von Südwesten:
    09.12.2014


    12.03.2015


    13.05.2015


    04.06.2015


    17.07.2015


    Fotos: eigene Aufnahmen

  • Neubau der Gebäude IA-IB an der RUB

    Wenn ich richtig gezählt habe, werden bis zu fünf Kräne für den Neubau der Gebäude IA-IB aufgebaut.


    Zum Thema gibt es auch einen Artikel in der WAZ, in dem eine Visualisierung der Neubauten gezeigt ist. Das Bild ist in höherer Auflösung hier zu finden.


    Die Visualisierugen sehen ziemlich realitätsnahe aus. Solche sieht man sonst nur sehr selten ;)


    Fotos 30.01.2016






    Fotos: mit freundlicher Erlaubnis von Bastian n.

  • Trotz der intensiven Diskussion über Sinn und Unsinn des Denkmalschutzes der Ruhr Uni muss ich doch betonen, dass ich den Denkmalschutzwert der einzelnen Gebäude für mich nicht realisiert habe. Sind es jetzt die Rundum-Balkone, die besonders schützenswert sind, die Materialien, die Anordnung oder einfach nur das gesamte Waschbetonemsemble? Was muss bei einer Renovierung oder Restauration erhalten bleiben und was nicht? Die jezt in der WAZ gezeigten Visualisierungen zeigen deutliche Veränderungen an den balkonen. Jetzt kommt eine weiße Farbgebung zum Tragen gegenüber dem Natur belassenen Waschbeton der Ursprungsfassaden.

  • Im Buch „Ruhr-Universität Bochum – Architekturvision der Nachkriegsmoderne“ (S. 132–136) beschreibt Hans Hanke, Denkmalpfleger vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, die folgenden Eigenschaften der RUB (zwischen M-/I-Nordstraße und G-/N-Südstraße sowie Ost- und Weststraße) als denkmalwert:


    Zitat:

    • Die prägende Silhouette der RUB. Das betrifft die Höhen der Institutsgebäude […], die Höhen der Flachgebäude […] sowie die Ansicht von Süden.
    • Die architektonischen Charakteristika des Erscheinungsbildes der Gesamtanlage, das heißt: die individuelle architektonische Ausgestaltung der Bauten auf der Forumsachse, die typisierte und rhythmisierte Anordnung der Institutsgebäude, die betont horizontal und plastisch ausgebildete Gliederung der Institutsgebäude und deren offenes Ständerwerk an den Süd- und Nordseiten. Das gilt insbesondere für die Gebäude der naturwissenschaftlichen Abteilungen („N-Reihe“), deren Gestaltung mittlerweile als außergewöhnlich qualitätvoll erkannt ist. […]
    • Die Grünflächen, das heißt: Der terrassierte und mit Gebäuden, Vitrinen und Erholungsräumen ausgestattete, parkähnliche Botanischen [sic!] Garten. […] Hinzu kommen auf dem Campus die Binnengärten in den Flachbereichen […] Auch der grüne Park zwischen den Gebäuden mit seinem Relief und seiner Wasserlandschaft […] ist gemeint. […] Besonders schützenswert sind die ursprünglichen Sichtachsen […]
    • Das Farb- und Kunstkonzept, das heißt: Die helle Farbigkeit der einzelnen Gebäudegruppen […], die den Gesamtzusammenhang der Anlage bewahrt […] – die ab 1985 […] für den Außenanstrich bestimmte aktuelle Farbgebung der Institutsgebäude muss dabei nicht maßgeblich bleiben. […]
    • Die Kunstwerke […]
    • Die Material-Charakteristik der Baustoffe, insbesondere Beton. Das betrifft: Die bewusst abwechslungsreichen Flächen der Bauten aus z. B. schalungsrauhem oder -glattem Beton, Waschbeton mit unterschiedlichen Kieselkörnungen, gesägten Oberflächen oder Wickelschalung. […]
    • Einzelbauten. […] Als im Äußeren und Inneren im Material besonders sorgfältig zu behandelnde […] Gebäude oder Teilgebäude sind einzuordnen:
      a) Das Auditorium Maximum […]
      b) Die Universitätsbibliothek […]
      c) Das Musische Zentrum […]
      d) Das Hörsaalzentrum Ost […]
      e) […] die südliche Hälfte des 2. Stockwerkes des Institutsgebäudes GA […]
    • […] die weitere Umgebung im Sinne des „Umgebungsschutzes“, der im Denkmalrecht schwächer ausgelegt ist als der Baudenkmalschutz: Die Fernansicht des Gesamtkomplexes in der umgebenden Landschaft ist unverwechselbar zeichenhaft und trotz oder wegen der Monumentalität der Baumassen in die Landschaft des Ruhr-Tales integriert. Die Ansicht von Süden besitzt dabei die höchste Attraktivität. […]
    • […]
    • Nicht denkmalwerte Bestandteile auf dem Campus sind alle zusätzlich errichteten Gebäude und Gebäudeteile aus der Zeit nach 1984 […]


    Zitatende


    Die Veränderungen an den Balkonen der I-Reihe sind nicht erst auf der Visualisierung zu sehen, sondern bereits seit Abschluß der Sanierung von IC im Jahr 2013 Wirklichkeit. Ob sie denkmalgerecht sind oder nicht, wird kontrovers diskutiert, siehe dazu auch diesen Beitrag. Till Briegleb schreibt im o. g. Buch auf S. 154:

    „[Die] erste Neuschöpfung des Dortmunder Architekturbüros auf dem Skelett der Original-Architektur, der Riegel IC, hat außer Kubatur und Geschosshöhe kaum noch Ähnlichkeit mit dem Vorbild. […] Welchen ästhetischen Gewinn die flachen angebissenen Balkonbänder im strahlenden Weiss [sic!] von Gerbers Umbau gegenüber dem Original haben sollen, zumal sie das erscheinungsbildprägende Stützenraster von 7,50 m der Urbauten störend verunklaren, war im direkten Vergleich überhaupt nicht zu verstehen.“


    So sehe ich das auch. Ich kann mit dieser neuen Fassade nichts anfangen. Die Balkone waren bei der I-Reihe allerdings immer schon mit Aluminium verblendet und nicht aus Sichtbeton, aber es gab früher keine Lücken in der Verkleidung.


    Anmerkung an die Moderatoren: Ich bin nicht sicher, ob so lange Zitate zulässig sind; falls nicht, bitte ich um Benachrichtigung und Löschung des Beitrags.

  • Ich stimme hundertprozentig zu. Ich bin heute nurnnochnselten an der Uni, sie gehörte früher zu meinem Alltag. Wenn man sagt, denkmalschutzwert, womit ich mich anfreunden kann, dann aber auch mit dem Ziel eines maximalen Erhalts der Gebäude in ihrem Äußeren. Dazu gehört die Verwendung der entsprechenden Materialien, die Farbgebung, die Gestaltung der Balkone darf auf keinen Fall verändert werden. Ich habe leider keinen Überblick, was bereits alles geschehen ist. Für meine Begriffe sind die Balkone für die Gebäude stilprägend und sollten von daher nicht verändert werden. Die weiße Farbgebung finde ich unpassend.

  • Ich habe leider keinen Überblick, was bereits alles geschehen ist. Für meine Begriffe sind die Balkone für die Gebäude stilprägend und sollten von daher nicht verändert werden. Die weiße Farbgebung finde ich unpassend.


    Bisher hat nur IC diese durchbrochene, unruhige, farblose Fassade erhalten. Es ist aber natürlich das Muster für die gesamte I-Reihe, die nun zwangsläufig nach dem Wiederaufbau so aussehen muß. Ich muß allerdings sagen, daß mir auch die alte Fassade dieser Gebäude nicht gefallen hat. Sie war zwar bei weitem nicht so unpassend wie die neue, aber die flächige Aluminiumverblendung fand ich nie besonders schön und an der RUB eher fehl am Platz. Im Moment ist die Sanierung von NA in der Planung. Darüber, wie dort mit der Fassade umgegangen werden soll, habe ich leider noch nichts gehört. Ich hoffe sehr, daß man die N-Gebäude, die in meinen Augen gerade auch wegen ihrer hochstrukturierten Fassade klar die attraktivsten der RUB sind, von außen nicht verändert. Die Tatsache, daß die Denkmalpfleger das ähnlich sehen und die N-Reihe als besonders erhaltenswert hervorheben, gibt zumindest ein wenig Hoffnung, daß hier die schlimmsten Sünden verhindert werden können.


    http://www.feldhaus.de/wp-cont…16/01/RUB_II-1024x675.jpg


    Interessant ist es, das in der Visualisierung von IA und IB, auf den unteren Ebenen, die ursprünglichen Balkone zusehen sind.


    In der Tat, in der Visualisierung sind die unteren Ebenen in ihrer ursprünglichen Form gezeigt – möglicherweise stammt dieser Teil noch von einem alten Foto. Dafür spricht, daß bei den Pfeilern ein unnatürlicher Versatz zwischen den unteren drei Etagen und dem Rest zu erkennen ist. Allerdings wurde auch bei der Sanierung von IC nur das Hochhaus mit den neuen, durchbrochenen Balkonbrüstungen versehen; der Flachbereich hat die Betonbrüstungen in ihrer alten Form behalten, und zwar unverblendet. Ich vermute, daß das bei IA und IB so fortgeführt wird. Auf den beiden folgenden Fotos ist der Unterschied zwischen Hochbau und Flachbereich für IA vor und für IC nach der Sanierung zu sehen. An der alten, nicht verblendeten Brücke zwischen IA und HZO erkennt man zum Beispiel gut die gleiche Brüstungsform wie am sanierten IC-Flachbereich.




    Fotos: eigene Aufnahmen

    Einmal editiert, zuletzt von Databo ()

  • Oh ja, die N-Reihe ist die Crème de la Crème.
    Also so wie ich das gesehen habe, wird ja in letzter Zeit einiges im Inneren der N-Gebäude saniert, z.b im ND-Gebäude im Bereich der Zoologie und Neurobiologie, im NA-Gebäude wurden auch einige Räumlichkeiten saniert.
    Glaube von daher nicht so stark, das man rein äußerlich etwas verändern wird, vergleicht man den Sanierungsprozess GB mit IC.
    Auf der anderen Seite gab es folgendes in dem von dir Zitierten Artikel zu lesen: ,,Die Fakultät für Geowissenschaften mit dem Institut Geologie, Mineralogie und Geophysik und dem Geografischen Institut sowie die Fakultäten für Mathematik und für Psychologie werden dann in die Gebäude einziehen." Quelle: https://www.blb.nrw.de/BLB_Hau…t/Presse/160205/index.php
    Was bedeutet das NA, NB und GAFO leer stehen würden.



    Im GB-Gebäude sieht ja die Kernsanierung wie folgt aus.

    Foto von mir

  • Oh ja, die N-Reihe ist die Crème de la Crème.
    Also so wie ich das gesehen habe, wird ja in letzter Zeit einiges im Inneren der N-Gebäude saniert, z.b im ND-Gebäude im Bereich der Zoologie und Neurobiologie, im NA-Gebäude wurden auch einige Räumlichkeiten saniert.
    Glaube von daher nicht so stark, das man rein äußerlich etwas verändern wird, vergleicht man den Sanierungsprozess GB mit IC.


    In allen Gebäuden der N-Reihe wird seit zwei Jahren PCB-saniert, wobei in sämtlichen Büros und Fluren die Bodenbeläge ausgetauscht, einige PCB-Quellen entfernt und Fugen versiegelt werden. All das wird aber bei der endgültigen Gebäudesanierung wieder herausgerissen, weshalb man billige Materialien verwendet. Was im Moment zu beobachten ist, ist also weder Teil der noch Vorgriff auf die Campussanierung, sondern eine – wenn auch enorm aufwendige und für uns Nutzer belastende – Notmaßnahme, um die PCB-Belastung unter die Grenzwerte zu drücken, allerdings offenbar mit mäßigem Erfolg. Die endgültige Erfolgskontrolle steht allerdings noch aus. In NA wurden außerdem einige Räume in einer der unteren Ebenen probehalber kernsaniert, um Sanierungsverfahren zu testen. Die N-Gebäude werden in jedem Fall mindestens wie IC kernsaniert, also in den Rohbauzustand zurückversetzt und neu aufgebaut werden. Ich hoffe wie gesagt darauf, daß man dabei die Fassade in gleicher Form wiederherstellt. Nimmt man das Ergebnis der Probesanierung in NA als Maßstab, könnte diese Hoffnung durchaus berechtigt sein.


    Auf der anderen Seite gab es folgendes in dem von dir Zitierten Artikel zu lesen: ,,Die Fakultät für Geowissenschaften mit dem Institut Geologie, Mineralogie und Geophysik und dem Geografischen Institut sowie die Fakultäten für Mathematik und für Psychologie werden dann in die Gebäude einziehen." Quelle: https://www.blb.nrw.de/BLB_Hau…t/Presse/160205/index.php
    Was bedeutet das NA, NB und GAFO leer stehen würden.


    Richtig, NA wird mit dem Umzug der Fakultät für Mathematik in die I-Reihe leergezogen und anschließend wie oben beschrieben kernsaniert. Die Fakultät für Geowissenschaften belegt derzeit nur einen kleinen Teil von NB, das erst nach der Sanierung von NA durch Umzug der Fakultät für Physik und Astronomie leergezogen und dann voraussichtlich ebenfalls saniert wird. Ob man sanieren kann oder abreißen und neu bauen muß, wird allerdings für jedes Gebäude einzeln untersucht und steht für NB meines Wissens noch nicht fest.


    Ein Problem des sukzessiven Umziehens ist, daß die klare Aufteilung des Campus in die Wissenschaftsdisziplinen insofern zerstört wird, als die I-Reihe am Ende Fakultäten aus Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften beherbergen wird. Die anderen Reihen werden allerdings „disziplinenrein“ bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Databo () aus folgendem Grund: Präzisierung

  • Dann wird die Frage offen stehen, ob man nicht nur die Balkone originalgetreu wiederherstellt, sondern ob der massive Kernbau aus Beton, gekrönt durch einen Schornstein erhalten bleibt, ebenso wie es mit den Innenhöfe ausschaut und der begrünten Terrasse.


    Ist der neue Teppichboden in der UB dann auch nur provisorisch? Und wie sieht es mit der PCB-Belastung in MB und MC aus?


    NC und ND, werden aber nicht in den Rohbauzustand zurückversetzt?

    2 Mal editiert, zuletzt von Querenburg ()

  • Dann wird die Frage offen stehen, ob man nicht nur die Balkone originalgetreu wiederherstellt, sondern ob der massive Kernbau aus Beton, gekrönt durch einen Schornstein erhalten bleibt, ebenso wie es mit den Innenhöfe ausschaut und der begrünten Terrasse.


    Die Versorgungskerne bleiben natürlich erhalten, sie bilden zusammen mit den Stützen und den Deckenplatten den Rohbau. Würde man sie abreißen, würde das einem Komplettabriß des Gebäudes gleichkommen. Die Massivität des Mittelkerns mit den Abluftschornsteinen könnte laut unbestätigten Gerüchten übrigens bei NB zu einem Problem werden, weil die Abluftkanäle hier für eine Chemielüftungsanlage, wie sie die Fakultät für Chemie und Biochemie benötigt, möglicherweise zu klein und wegen der Betonkonstruktion auch nicht einfach erweiterbar sind. Als äußeres Zeichen sieht man, daß die Gebäude mit Chemielüftungsanlage – NC und ND – Doppelschornsteine haben, NA und NB dagegen nur einfache. Ich hänge nochmal ein paar Bilder von der IC-Sanierung an, die zeigen, was bei der Kernsanierung stehenbleibt. Zu beachten ist hierbei, daß die als erste errichtete I-Reihe noch ein anderes Konstruktionsprinzip hatte als alle anderen Gebäudereihen. Bei der N-Reihe wird der Rohbauzustand also etwas anders aussehen.


    Die Innenhöfe werden sicher ebenfalls bleiben, sie werden alleine schon zur Belichtung der unteren Ebenen der Flachbereiche benötigt. Welche begrünte Terrasse meinst Du?


    Ist der neue Teppichboden in der UB dann auch nur provisorisch? Und wie sieht es mit der PCB-Belastung in MB und MC aus?


    Bei allen Gebäuden, für die eine Kernsanierung vorgesehen ist, sind die momentan durchgeführten Maßnahmen zwangsläufig nur provisorisch. Das gilt nicht nur für die PCB-Sanierung, sondern auch für eine Reihe von Brandschutz- und sonstigen Sicherheitsmaßnahmen. Die N-Gebäude haben zum Beispiel in den letzten Jahren eine neue Hausalarmanlage mit Lautsprechern in jedem (!) Raum erhalten, die die alten Alarmglocken ersetzt. Letztere waren so laut, daß man nur einige wenige pro Etage brauchte, um sicher jeden zu erreichen. Außerdem waren sie derart durchdringend, daß sicher niemand bei Alarm im Haus geblieben wäre. Jetzt gibt es nur noch eine Lautsprecherdurchsage, daß man das Gebäude verlassen soll …


    MB und MC gehören nicht mehr zur RUB und spielen bei der Campussanierung keine Rolle. Für MB gibt es dennoch einige wenige Meßwerte, die alle deutlich unter dem Vorsorgewert liegen. Angesichts der geringen Zahl der Messungen sagt das allerdings wenig aus; es gibt in allen Gebäuden Räume mit sehr geringer Belastung. Ich möchte noch einmal klarstellen, daß auch in der N-Reihe nicht alle Räume PCB-saniert werden, sondern nur die Büros und Flure, die vor allem in NC und ND einen relativ kleinen Teil der Räume ausmachen. Als Anhaltspunkt: In meinem Bereich (eine Halbetage) sind 12 % der Fläche Büros und 17 % Flure, 48 % dagegen Labore. Letztere haben überwiegend eine Lüftung mit 8fachem Luftwechsel, so daß es dort kein Problem mit zu hohen PCB-Konzentrationen gibt.


    NC und ND, werden aber nicht in den Rohbauzustand zurückversetzt?


    Doch, werden sie.










    Fotos: eigene Aufnahmen

    Einmal editiert, zuletzt von Databo ()

  • Das MB und MC nicht mehr zur RUB gehören ist mir schon klar, doch es hätte ja sein können das zum Beispiel für den ,,Vita Campus" eine Sanierung sich nicht rentiert hätte und somit die RUB die Gelegenheit gehabt hätte, das Bauwerk zurückzuerwerben.


    Mit den Innenhöfen hätte ich mich etwas präziser ausdrücken sollen, hiermit ist zum einen der Baumbestand gemeint, die Modellierungen aus Beton zwischen NA und NB und die Betonplastik von Hanns Holtwiesche die sicherlich erhalten wird.


    Wurden die Innenhöfe eigentlich jemals benutzt? Ich würde sie schon gerne als Student benutzen, nur die Zugangstüren sind meistens verschlossen.


    Von der Mensa aus bis NB sind die begehbaren Dächer begrünt, nach ND hin jedoch nicht.



    Fotos sind von mir.

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