Am Hauptbahnhof | Europacity

  • Hallole


    Wenn du in Berlin wohnst, kannst du doch selbst Bilder bei schönem Wetter machen, hat auf die Architektur aber null Einfluss. Denke mal die meisten können das unabhängig betrachten. "Hilfreich" sind Hochglanz- und Schönwetterbilder nur fürs Marketing.

  • ^^ Herrjeh, schauen Sie sich doch die Bauten einmal selbst an und urteilen nicht aufgrund der arg blassen Bilder. Sie würden ihre Meinung überdenken. Die Farblichkeit sagt zudem nicht alles über die Architektur aus. Die ist nämlich m.M nach durchaus gelungen und abwechslungsreich. Anders jedenfalls, als im Forum oft kolpotiert

  • Ist es nicht gerade das, was gute Architektur auszeichnet, dass sie auch bei üblichen mitteleuropäischen Bedingungen noch gut aussieht? Ich finde, diesen Vorwurf kann man nun gerade diesem Ensemble aber nicht machen. Es ist wirklich zur Abwechslung mal einigermaßen anspruchsvolle und attraktive Architektur. Das Grau in Grau trägt besonders zu der kühlen Sachlichkeit bei und die hat hier durchaus mal ihren Reiz, weil sie nicht mit Einfallslosigkeit, Gleichförmigkeit und Sparzwang einhergeht. Mehr Farbe muss nicht unbedingt bessere Architektur bedeuten, wie man nebenan im Falle von Mittenmang gut sehen kann.

  • Einige Bauten wie das 50 Hertz Haus und das Futurium sind weder schlechte Architektur noch graue Betonklötze. Man vergisst bei dieser Bilderreihe schnell, dass sich z.B. 50 Meter vom Bahnhof auch ein Biergarten mit großen Bäumen befindet oder auch der Park im Mahnmal des Gefängnis Moabit, direkt dahinter eine Kleingartenkolonie. Die grundsätzliche Ödnis im Umfeld des Bahnhofs finde ich problematisch. Auf beiden Vorplätzen fehlen große Bäume, die man dort längst hätte pflanzen können...


    Ich stimme nicht überein dass die Situation hier grundsätzlich ähnlich der anderer Hauptbahnhöfe in Deutschland ist (Hier rächt sich auch wieder die Durchsetzung der Bahn, diesen Bahnhof unbedingt "Hauptbahnhof" zu nennen, Berlin hat nie einen Haupt-oder Zentralbahnhof gehabt, weil es auch nie nur ein Zentrum....aber ach lassen wir das...), denn dieser Bahnhof ist ein Kreuzbahnhof auf dem viel umgestiegen wird und viele Menschen die den Bahnhof frequentieren sich gar nicht im Umfeld aufhalten. Von 20 Aufenthalten verlasse oder betrete ich den Bahnhof von Außen ca. 1 mal, und da bin ich, denke ich, nicht in der Minderheit.


    Erst in den nächsten 10 Jahren wird sich das ändern und dann wird auch eine höhere Aufenthaltsqualität an den Plätzen eingefordert.


    Leider kommt die Landschaftsarchitektur hier nur langsam in Schwung. Auch dass in den Straßen um die Bahnhofsbebauung keine Bäume eingeplant sind ist sehr schade denn das trägt zu dem Gefühl der Monotonie bei.

    Einmal editiert, zuletzt von TwistedRoad ()

  • Die Bauten selbst finde ich bei dieser netten, kleinen Fotoserie keinesfalls monoton und auch nicht übermäßig farblos. Grau ist hier jedenfalls nicht dominierend. Ich erkenne eher weiß und beige sowie sandige und hellbraune Naturfarben. Mit etwas mehr grün dazwischen sowie einem blauen Himmel sollte das keinesfalls trist wirken. Die Formensprache ist erfreulich abwechslungsreich und ich würde von einer angenehmen Mischung aus einfacher aber wertiger Gestaltung sowie einzelnen Hinguckern sprechen. Insgesamt gehört das nach wie vor zu meinen Favoriten unter den neugestalteten Gebieten der letzten Jahre.

  • Einmal kurz um den Hauptbahnhof und das Entwicklungsgebiet Heidestrasse (Ende Dez. 2017)
    [..]
    Altes und Neues Berlin - mit 50Hertz-Tower und unsanierten Mietshäusern.
    https://abload.de/img/p1120300cnobn.jpg


    Genau ein Jahr zuvor, Ende Dezember 2016, machte auch der rbb einen "Stadtrundgang in Bildern". Daraus eine Momentaufnahme besagter Mietshäuser:


    https://www.rbb24.de/content/d…280.jpeg/size=708x398.jpg
    Demnach gehört ein Großteil dieses etwas angejahrten Häuserriegels der Deutschen Bahn, ein paar pensionierte Bahn-Beschäftigte wohnen noch darin, viele Wohnungen stehen leer. Wie lange die Häuser noch stehen bleiben werden, sei unklar.
    Nur das hellere Haus, Heidestraße 54, habe einen privaten Eigentümer, der dort eine Kunst-Galerie nebst -Stiftung und ein Café betreibt.
    Im Übrigen war in den Nullerjahren die Gegend wegen "spottbilligen Mieten und der Nähe zu Berlin-Mitte ein Hot-Spot der Kunstszene"; rund 20 Galerien gab es demnach hier in alten Lagerhallen und Fabriketagen, Künstler wie Olafur Eliasson und Thomas Demand hatten hier ihre Ateliers. Nun sind die meisten Hallen abgerissen, die Künstler und Galeristen weg - natürlich mit Ausnahme des Kunstmuseums im "Hamburger Bahnhof" samt Rieck-Hallen.


    Q: https://www.rbb24.de/politik/b…rie.htm/pagenumber=1.html

  • ^Die Werkstätten von Olafur Eliasson und Thomas Demand befanden sich im vorderen Teil der Rieck-Hallen. Olafur ist dann vor ein paar Jahren auf das Pfefferberggelände gezogen. Demand ist, soviel ich weiß, dort verblieben.

  • ^ Auch Demand ist laut folgenden Artikeln dort nicht verblieben:
    https://www.morgenpost.de/berl…n-Berliner-Kuenstler.html
    https://www.berliner-zeitung.d…tte-hat-ein-ende-25080272
    Demnach endete 2013 Demands dortiger Mietvertrag, auf der Suche nach einem neuen Berliner Atelierstandort wurde er auf einer Brache in der Torstraße in Mitte fündig. Andererseits haben Graft Architekten noch ein Büro in der Heidestraße 50.


    Im Übrigen lässt CA Immo, Eigentümer u.a. der ("übrig gebliebenen") Rieckhallen und des Hamburger Bahnhofs, deren Zukunft offen: http://www.immobilien-zeitung.…pacity-schafft-durchbruch
    ("Die Europacity schafft den Durchbruch"; Artikel derzeit auch vollständig frei abrufbar unter "DEVELOPMENT" auf http://www.kauricab.com/#tab2)
    Demnach werden später vielleicht noch Neubauten anstelle der derzeit vom Museum für Gegenwart bespielten Flächen in den Rieckhallen entstehen, die bis 2021 noch an das Land Berlin vermietet sind.


    Andererseits sind im jüngst fertiggestellten Gebäude "KunstCampus" (neben dem Kunstmuseum, am Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal) 2 Galerien vorgesehen - fragt sich, zu welchen Mieten..


    PS: Aus dem oben zitierten Artikel noch ein Foto besagter Mietshäuser anno 2016 - umgeben von einer großen Brache, der zukünftigen "Europacity":
    http://www.kauricab.com/img/image-0104196auto.jpg

  • Wer sagt denn, dass die Altbauten überhaupt abgerissen werden?
    In allen Masterplänen und Visualisierungen sind diese erhalten.


    Bei aller Tristesse, die sie in ihrem jetzigen Zustand verbreiten, sind es doch die einzigen Identitätsanker entlang der Heidestraße und sollten unbedingt erhalten werden.

  • ... Tristesse ... die einzigen Identitätsanker ... sollten unbedingt erhalten werden.


    Ja, das sehe ich genau so.


    Ohnehin frage ich mich, warum nicht diese Reste des alten Berlins in irgendeiner Weise zum Maßstab für die Neubebauung genommen wurden.
    Es ist doch eine alte Erfahrung, dass die Moderne, wie sie jetzt dort gebaut wird, keinerlei Kiez-Gefühl aufkommen läßt. :(

  • Wer sagt denn, dass die Altbauten überhaupt abgerissen werden?
    In allen Masterplänen und Visualisierungen sind diese erhalten.


    Im obigen Artikel wird CA Immo so zitiert, als Eigentümer pokert man wohl vor einer anstehenden Mietvertragsverlängerung.
    Inwieweit einem Abriss etwas (B-Plan?) entgegenstünde, darfst du uns gerne wissen lassen. ;)

  • ^
    Demnach meinst du mit "Altbauten" wohl den Mietshäuserriegel entlang der westlichen Heidestraße. Eigentümerin dieser Altbauten ist laut meinem Beitrag unter #166 die Deutsche Bahn (Stand: Ende 2016), die wohl auf Leerstand und Erzielung eines hohen Verkaufspreises spekuliert. Dass sich die Bahn davon trennen will, dürfte auf der Hand liegen.


    In meinem Beitrag unter #171 bezog ich mich auf die Rieckhallen, östlich der Heidestraße. Auch deren Abriss hielte ich für unschön.

  • Gehört das Futurium überhaupt zur Europacity? Weil sich hier unnötigerweise über ein fehlendes Bild "beschwert" wurde.


    Was die Altbauten in der Heisestraße betrifft, orientiert man sich zumindest soweit an ihnen, dass man in großen Teilen des Areals auf deren Blockrandstruktur zurückgreift und diese somit zumindest indirekt zitiert. Ich hoffe natürlich auch, dass die Gebäude erhalten bleiben, denn im renovierten Zustand mit schickerer Facade würden sie sogar einiges hermachen, denke ich.

  • ^Hier hat sich überhaupt niemand unnötigerweise beschwert. Nur um einen vollen Eindruck zu gewinnen, sollte man nicht nur die vermeintlich, grauen, trostlosen Gebäude in einer Bilderstrecke dokumentieren. Zumal das Futurium allein von der Wegstrecke her, noch vor dem Bundesministerium läge.


  • Was die Altbauten in der HeiDestraße betrifft, orientiert man sich zumindest soweit an ihnen, dass man in großen Teilen des Areals auf deren Blockrandstruktur zurückgreift und diese somit zumindest indirekt zitiert. Ich hoffe natürlich auch, dass die Gebäude erhalten bleiben, denn im renovierten Zustand mit schickerer Facade würden sie sogar einiges hermachen, denke ich.


    Denke ich auch!
    Es drängt sich ein Vergleich mit der Situation am Potsdamer Platz auf, speziell des Altbaus "Haus Huth" im Lauf der Jahrzehnte:
    https://www.gettyimages.dk/det…er-in-picture-id645714785
    https://www.flickr.com/photos/derkleinekoenig/3704255737/
    Und heute befindet sich darin die Kunstausstellung "Daimler Contemporary":
    http://www.skyscrapercity.com/…=110097822&postcount=2710

  • ^ Die Altbauten sollten auf jeden Fall schön renoviert und erhalten werden - doch anders als beim Haus Huth würde ich den Schwerpunkt auf das Wohnen setzen. Ich habe nicht ganz genau den B-Plan mit der Ist-Situation verglichen, doch grundsätzlich müssten die Bauten in die beabsichtigte Blockrandstruktur passen?
    Und übrigens - bitte nicht weiß-grau verputzen, wie renovierte Altbauten manchmal verunstaltet werden, sondern mit richtigen Farben.


    Das Problem wird vermutlich sein - aufwändig renovierte Altbauten müssen zwangsläufig zum Preis auf dem Neubau-Level vermietet sein, nicht spottbillig. Ich kann mir gleich alle diese Gentrifizierung-Schreie vorstellen.

  • ^ Es wird in dieser Ecke keine Gentrifizierungskritik geben, weil Gentrifizierung gewachsene Viertel mit einer gewachsenen Bevölkerungsstruktur betrifft, die verdrängt wird. Das ist hier (in relevantem Maßstab) nicht der Fall. Weißt Du wahrscheinlich auch, dürfte Dir aber egal sein: Wolltest nur mal die Gelegenheit nutzen und Gentrifizierungs-Kritiker als Schönheits-feindliche Schreihälse hinstellen (sei Dir gegönnt, ist ein freies Forum).


    Was die Altbauten betrifft: Mir sind keine Pläne bekannt, sie abzureißen. In den gängigen Visus sind sie enthalten. Ich finde es gut, dass sie bleiben, aber es sind keine interessanten Exemplare ihrer Gattung. Das gibt es Berlin tausendfach. Und Dutzende werden zeitlgleich saniert. "Spottbillig", was Du offenbar für Berliner Standard hältst, sind selbst die unsanierten nicht mehr.

  • Heidestraße zum Boulevard ausbauen.

    ^ Die Altbauten sollten auf jeden Fall schön renoviert und erhalten werden


    IMHO sollten die Altbauten / Gewerbebauten / Barrackengewerbe an der Heidestraße abgerissen werden ! Warum ? Sie stehen einer großzügigen Stadtplanung im Weg und sind auch nicht besonders erhaltenswert.


    Ohne die Altbauten könnte die Heide Straße zu einem grünen, großstädtischem Boulevard umgebaut werden. Vorbild Herrstraße. Hausfront, anschliessend breiter Gehweg mit Grünbewuchs, Anwohnerstraße, breite Grünfläche, eigentliche Fahrstreifen der Heide / Duchgangsstraße ( sechsspurig + ggf. Busspur) , wieder breiter Grünstreifen, Anwohnerstraße breiter Gehweg mit Grünbewuchs, Hausfront. Es gibt keinen Grund, warum die Heide Straße nicht zu einem 70m + x breitem Boulevard ausgebaut werden sollte.



    Wer jetzt aufjault wegen der Altbauten, sehe sich diese doch bitte vorher nocheinmal an.
    Heidestraße Altbauten Anblick auf google maps

  • Die Heidestraße ist doch bereits zu einem breiten Boulevard ausgebaut worden. Ich kann mich daran erinnern wie die Straßengestaltung der Heidestraße hier im Forum als viel zu breit und zu groß dimensioniert bewertet wurde. Da habe ich als fast einziger das boulevardeske gefeiert. Jetzt auf einmal nicht breit genug?
    Und wenn du wirklich meinst dass man sie a la Heerstraße mit Anwohnerstraßen auf beiden Seiten ausbauen soll dann ist es dafür bereits jetzt zu spät weil all die Neubauten die schon stehen bis an den Gehweg heranreichen.