Leipzig: Hotels in der City - Bestand und neue Vorhaben

  • wenn man bedenkt, dass
    a) keine bauunterlagen mehr vorhanden sind und
    b) der ganze aufwand für ein hostel betrieben wird,


    finde ich die anstrengungen für die fassadenreko schon sehr beachtlich. die fenster können auch noch bei der nächsten sanierung getauscht werden.

  • ^ Da bin ich gleicher Meinung. Der betriebene Aufwand für ein Hostel (das bisweilen noch nicht einmal eine Internetpräsenz besitzt) ist schon beachtlich. Und die Aufstockung ist im Grunde auch keine Aufstockung, sondern ein (vereinfacht) wiederhergestelltes Dachgeschoss, das dieses Gebäude schon seit seiner Errichtung Anfang des 20. Jh besaß. Es fehlt eben nur der Schmuck und die quadratischen Fenster zwischen den Risaliten, wahrlich keine Augenweide, sind historisch nicht korrekt. Aber das lässt sich mit der nächsten Sanierung leicht beheben. Die Fassade scheint allerdings weitgehend nach historischem Vorbild rekonstruiert zu werden. Sehr schön, jetzt bin ich nur gespannt, wie das EG mit dem verhunzten Matrazenstudio-Fenstern gestaltet wird. Bei meinem letzten Leipzig-Besuch vor zwei Wochen konnte ich sehen, dass man sich auch da sehr große Mühe gibt.


    Zum besseren Vergleich:


    Jacobstraße 1, historische Aufnahme von Hermann Walter



    Jacobstraße 1, Zustand vor der Sanierung.

    Bild: Lipsius



    Jacobstraße 1, aktueller Zustand.

    Foto: Riesz

  • Das hat die Welt gebraucht

    BILD 1.12.2010
    Originalmöbel
    Dieser Hotel-Chef vermietet Leipzigs 1. DDR-Suite
    http://www.bild.de/BILD/region…zigs-erste-ddr-suite.html


    Zum Schnäppchenpreis von nur 129 Euro und später 165 Euro wird im Zimmer 414 des Hotels „Leipziger Hof“ in der Hedwigstr. 1-3 ( http://www.leipziger-hof.de/ ) nun eine "DDR-Suite" angeboten, in der "man ab sofort schlafen (kann) wie Honeckers Ehrengäste. „Alles original DDR, sogar die Tapete ist noch aus sozialistischen Produktionszeiten“, schwärmt Klaus Eberhard (70). Das Mobiliar stammt aus dem ehemaligen „Gästehaus des Ministerrates und Politbüros“ am Clara-Zetkin-Park. Vor 15 Jahren hat er das Gästehaus-Inventar für 170 D-Mark ersteigert und nun das Zimmer für 10 000 Euro originalgetreu wieder aufgebaut. Na dann gute Nacht.

  • Offenbar gab es in der DDR auch schon moderne Flachbildschirme!? Wer soviel Wert auf ein echt sozialistisches Interieur legt, sollte meines Erachtens auch die Eier haben, für die Zeit seines Aufenthaltes auf den Luxus kapitalistischer Errungenschaften zu verzichten. Aber wem´s gefällt, bitte...


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  • Gästehaus des Ministerrates der DDR

    Steht das Plattenbau-Gästehaus am CZ-Park eigentlich noch?


    Die Antwort verrät schon der Artikel im "Kasten":


    - Gästehaus des Ministerrates: Eröffnung 1969 durch Walter Ulbricht
    - zweimal im Jahr zur Messe war es Residenz des Politbüros, in der Erich Honecker und Willi Stoph eigene Suiten hatten
    - Franz Josef Strauß handelte hier 1983 mit Honecker einen Milliarden-Kredit aus.
    - Nach der Wende wurde das Haus noch bis 1995 als 40-Betten-Hotel benutzt.
    - Seitdem steht es leer und verfällt.


    http://maps.google.de/maps?hl=…5w&cbp=12,265.67,,1,-7.54


    Fotos von außen und innen:
    http://www.margrethoppe.com/cm…sministerratesderddr.html


    Zur temporären Nutzung:
    http://leipzig-seiten.de/index…sk=view&id=6758&Itemid=42


    Das ist allerdings kein 08/15-Plattenbaz, sondern ein interessanter und auf jeden Fall erhaltenswerter Vertreter der DDR-Moderne. Freund google fand soeben folgende Arbeit an der HTWK Leipzig im Fach Architektur:


    Service-Wohnen am Clara-Zetkin-Park Leipzig
    http://bauwesen.htwk-leipzig.d…-doering/?L=ehohqoucgylyb

  • Und so kommen wir auch gleich wieder in diesen Thread zurück :-)):


    Hotelprojekt Leipzig, Schwägrichenstr./ Ecke Haydnstr. (Musikviertel in Leipzig)
    3 Sterne-Komfort-Hotel im „Musikviertel“
    http://www.immo-ag.de/leipzig.html


    Gesucht wird noch ein geeigneter Partner/Investor, um hier nach derzeitigem Planungsstand auf der Grundlage des noch bestehenden Gebäudes ein 3 Sterne-Komfort-Hotel mit 101 Zimmern, zuzüglich Nebenflächen (Rezeption, Bar, Küche, Konferenzräume, etc.) zu errichten, das individuell erweiterbar wäre um jeweils je 33 Zimmer auf zwei weiteren Neubaugeschoßen im Mittelteil des Gebäudes (Zwischengeschoße). Dies allerdings kann individuell, je nach Konzept, geändert werden.

  • Danke für die Verlinkung der Planungen. Der Erhaltungszustand des Gebäudes spricht m.E. eher gegen einern Erhalt, weil hier im Prinzipip alles wieder neu hergestellt werden müsste. Da waren so manche abgerissene Altbauten in Leipzig weitaus besser erhalten.

  • bach13

    Auf der Website von Fuchshuber & Partner gibt es weitere Visualisierungen zum neuen Boutique-Hotel bach13 im Thomaskirchhof (ausführliche Infos dazu gibt es bereits hier im Thread). Das Interieur dreht sich, wie es der Name schon nahe legt, um klassische Musik allgemein und J.S. Bach im besonderen. M.E. keineswegs kitschig, sondern direkt an der Wirkungsstätte Bachs ziemlich originell und wohl auch überfällig.



    Visualisierungen:


    Keine Überraschung: Klassische Fassade Thomaskirchhof 13 nach der Sanierung.



    Vermutlich zwei Visualisierungen des neuen Café Concerto, eine existiert schon hier.




    Und auch in den Suiten kann man sich künftig der klassischen Musik nicht entziehen.



    Bilder: Fuchshuber&Partner

  • Heute wurde die Plane teilweise entfernt. Ich habe auf die Schnelle ein paar Bilder gemacht, allerdings nur Handyqualität und keine guten Perspektiven. Aber seht selbst^^










    Alle Bilder von mir.

  • Das scheint ja ein richtiges Schmuckstück zu werden und die Wiederbestuckung ist eine SEHR erfreuliche Verbesserung im Gegensatz zum Vorzustand dieses Hauses!
    Bin gespannt, wie es vollständig ohne Gerüst und Plane aussieht, es lässt auch bis ins EG nur gutes vermuten.
    Es wundert mich allerdings etwas, dass den Fenstern wohl die Sprossung in der Mitte fehlt (außer im Dachgeschoss)?

  • im vergleich zum zustand zuvor und unter beachtung, dass es sich um die preiskategorie "hostel" handelt, scheint es ein wirklicher augenschmaus zu werden. das dachgeschoss ist schlicht, aber das sahen wir auch schon auf den visualisierungen.


    gibt zumindest mal einen daumen nach oben von mir

  • Gewiss - für die Fassadenrekonstruktion muss man sehr, sehr dankbar sein. Unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten bleibt es aber beklagenswert, dass die billigen, unerträglichen 90er-Jahre-Kunststofffenster nicht ausgetauscht wurden - da fehlt nicht nur irgendeine Besprossung, da ist faktisch gar nichts, außer weinrotem PVC-Elend.... :) Ich werde bei meinen täglichen Wegen an diesem Gebäude vorbei stets grollen und leiden. Aber so können wir uns immerhin auf den hoffentlich nächsten Sanierungsschritt in zehn oder fünfzehn Jahren freuen...

  • ^ Ja, die Kunststofffenster ohne Mittelsprossung sind neben dem Dachaufsatz in Einheitshöhe in der Tat ein Wermutstropfen. Damit stört man unnötig den Gesamteindruck, und dabei kostet so etwas im Vergleich zur erfolgten Fassadenauffrischung doch nicht recht viel. Aber gut, warten wir auf den endgültigen Anblick, wenn die Plane komplett ab ist.

  • Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass man als Investor einen gewaltigen Aufwand bei der Wiederherstellung der Fassade betreibt, und dann bei der Fenstergestaltung spart?! Irgendwie passt das aus meiner Sicht nicht zusammen, wo doch jeder weiß, wie wichtig die Fenster für eine attraktive Fassade sind. Merkwürdig finde ich auch die schmiedeeisernen Balkone zur Jahn-Allee ohne Funktion. Irgendwie Enttäuscht das Projekt mehr, als das es mich persönlich freut. Eine moderne, zeitgemäße Fassadensanierung hätte mir besser gefallen.

  • wenn nun aber die Fenster wenige Jahre alt sind und den vorschriften entsprechen? Einfach wegschmeissen der "Schönheit" wegen? Wenn sie eines Tages ihre Verschleißgrenze erreicht haben und der Dämmstandart nicht mehr stimmt, dann werden sie schon ausgetauscht.

  • Die schmiedeeisernen Balkone haben ja durchaus ihre Entsprechung im Original. Dort sind sogar noch mehr vorhanden. Meiner Meinung nach grundsätzlich durchaus eine begrüßenswerte ästhetische Ergänzung der Fassade (ich habe sie allerdings noch nicht aus der Nähe gesehen).

  • ...auch von mir noch ein Bild von heute >>



    Blick vom Goerdelerring Ecke Tröndlinring auf die Jacobstraße 1.


    In den nächsten Tagen werde ich weitere Ansichten online stellen.

  • Ich habe gerade noch einmal die Originalfassade mit dem, was da neu gestaltet wurde, verglichen: die Struktur und das Gesamtbild stimmen durchaus, es ist dennoch sehr viel "Fantasiestuck". Und da verstehe ich den ganzen Zirkus nicht! Was soll das? Motto: "Wir Schrauben Stuck und Verzierungen an die Fassade und gaukeln dem unwissenden Betrachter was vor!" Eine Entwicklung, die ich nicht ganz nachvollziehen kann!

  • Wir Schrauben Stuck und Verzierungen an die Fassade und gaukeln dem unwissenden Betrachter was vor


    da stellt sich doch die frage, was "STUCK" ist und welches ziel es hat ...... für mich ist stuck genau das .... etwas vorgaukeln .... und mir gefällts.