Rund um den Domplatz

  • Für das Geld kann man aber zumindest erwarten, dass sich die Entwürfe in die Umgebung integrieren und nicht wie gelandete Ufos aussehen. Deshalb gefiel mir Zaha Hadids Entwurf auch ganz gut. Die Fassadenfarbe war auf den Abbildungen rot, die Gebäudehöhe orientiert sich an den umliegenden Gebäuden und die Innenansichten der Passage gefielen mir auch.

  • Was mir auffiel war, dass fast alle Gebäude eine Glasfassade hatten. Was soll das??? Natürlich sieht es nicht schlecht aus, aber es passt absolut nicht in die Gegend. Warum besinnt man sicht nicht wieder auf schöne Back-oder Sandsteine? Das würde IMO wesentlich besser aussehen und auch in die Gegend passen. Auch nicht schlecht wäre eine Marmorfassade, aber die ist bei max. 40Mio wohl kaum zu erwarten. :nono:

  • Ich fand es recht auffällig, das recht viele Entwürfe schräge Fassaden oder Auskragungen über die Kreuzung haben. Ich finde dies aber nicht sonderlich schlimm

  • wunderbar Micro - da weiss man was man nicht will.


    Sam, du sagtest Grünfläche - Brunnen. Nun ja - der Verkehrslärm könnte etwas gedämmt werden dadurch.


    Aber, wenn die Bibliothek dorthin umziehen soll, frage ich mich ob vom Jungfernstieg aus dort jemand hingeht???? Denn die Straße dort ist doch ziemlich befahren.


    Im Hintergrund die Petri Kirche - links das Glas/Backsteinhaus der Viktoriavers.
    und von meinem Standort aus im Rücken der Schopenstehl mit den wunderbaren alten Stuckverzierten Häusern. Die Curienstraße 2 ist allerdings wieder einer der einfallslosen 60er Jahre Bauten. Dort wo die Ausstellung ist, wieder ein Pracht-Backsteinbau mit Arkaden.
    Eigentlich sind die umliegenden Häuser recht bunt. Ergo sehe ich, das eher etwas Ruhe dort hinein müsste.
    Es sei denn es soll eine Art Musterhaus_Viertel werden mit Jahrhundertbauwerken - aus jedem eines. Grrr.


    Die Modelle gefallen mir auch alle nicht - eher noch das konventionelle von Gossler.


    Hab auch schon vor der Tür dort gestanden - aber meine Begleiter hatten keine Lust da rein zu gehen.

  • Der erste Preis gefällr mir auch am besten. In der Ausstellung
    ist mir aufgefallen, dass entgegen des ersten Pressefotos, das
    Dach nicht gerade ist, sondern auch eine Asymetrie aufweist. -
    So hat das ganze wirklich den Charakter eines Kristalls/Edelsteins.
    Diesen Entwurf fand ich auch wegen seiner Klarheit am besten.
    Das grüne Glas bildet sicherlich einen guten Kontrast zu den roten
    Backsteinfassaden.


    Die Formsprache ist eigenwillig. Die Dynamik des nach oben hin
    breiter werdenden Baukörpers kann den Ursprung der Stadt
    symbolisieren. Nach dem Motto: Von diesem Ort "wuchs" die Stadt.


    Der nachts beleuchtete Innenhof macht diesem Symbolismus
    garantiert alle Ehre.

  • Grünes Glas? Habe ich was übersehen? Genau diesen Kontrast möchte ich an diesem Ort nicht. Für mich sieht das einfach nach einem Kälte ausstrahlenden Gebäude aus. Man könnte dies ja dadurch entschärfen, indem man diesem "Diamanten" eine "Fassung" aus dunkelrotem Klinker verpasst. Das Gebäude wäre dadurch sogar noch eigenwilliger und könnte sich durch den Rotklinker-Anteil leichter in die Umgebung einfügen.

  • Phase I (Vorausscheidung; darin waren natürlich auch die oben geposteten Phase-II-Entwürfe enthalten, teilweise leicht abgewandelt).


    Habe eben den Fotohosting-Dienst villagephotos.com aufgetan, der gegenüber imageshack etc. den Vorteil des FTP-Uploads bietet. Dadurch und mit Hilfe des DOS-Befehls dir /b ging es ganz ratzfatz, diesen Post zu erzeugen. Hoffe, dass die Bilder da zuverlässig untergebracht sind.


    AFP:


    ASP-Schweger:


    Axel Schultes:


    Berger/Parkkinen:


    Blauraum:


    BOF:


    Bolles/Wilson


    Florian Nagler:


    GMP:


    KBNK:


    me-di-um:


    MRLV:


    Nieto Sobejano


    PFP:


    PSP:


    Rafael Moneo:


    Schmidt/Hammer:


    Spengler/Wiescholek:


    Weinmiller:

  • Danke micro für die Bilder.:daumen:


    Das L-förmige Gebäude aus dem MRLV-Entwurf finde ich auch interessant.


    An diesem Platz ist die Fassadengestaltung fast wichtiger als die Gebäudeform.

  • Schmidt-Hammer find ich gut. Wenn schon extravagant, dann richtig! PFP geht ja überhaupt nicht. Aber ansonsten ist da wirklich nichts besonderes dabei, das wird kein Entwurf der Bedeutung des Platzes gerecht. Schade.

  • Also erst mal Danke für die vielen Fotos. Tolle Arbeit !!!


    Die erste Phase finde ich durchaus ergiebiger, aber immer noch schwach. Aus meiner Sicht gibts eigentlich - wie schon erwähnt - nur zwei Möglichkeiten. Den integrativ harmonischen, der ganz behutsam und dezent sich der Umgebung anpasst oder der Komplementärkontrast "Spektakel/Solitär".


    Bei den ersteren finde ich Berger/Parkkinen noch am besten, wobei der Entwurf sicherlich eine orginärere Fassandengestaltung vertragen hätte. (In dem Zusammenhang Würdigung KBNK!)

    Zitat von micro

    Berger/Parkkinen:


    Richtung "Spektakel" fallen zwei Stossrichtungen auf: Die Solitärlösungen von Me-di-um (spannend!), Schmidt-Hammer (gefällt mir persönlich nicht, passt imho auch nicht nach Hamburg) und auch Nieto Sobejano (eigentlich overall der gepfelgteste und geschmeidigste Entwurf, der aber trotzdem gewisse Eigenständigkeit besitzt).

    Zitat von micro

    me-di-um:


    Nieto Sobejano


    Oder die Turmlösungen Richtung PFP oder Rafael Moneo, die wenigsten inhaltlich eine "Burg" zitieren. Das ist eigentlich recht interessant, setzt aber voraus, das man wirklich mehrere Türmchen oder einen neuen Turm ins Stadtbild integrieren könnte, was aber denke ich in Hamburg never durchsetzbar wäre (und das ist an der Stelle auch gut so, sonst könnte man auch den Mariendom oder das Johanneum (Link zu wikipedia.org) rekonstruieren, die beide an der Stelle zu Hause waren.


    Zitat von micro

    PFP:


    Rafael Moneo:


    Ich finde, dass die Planungsvoraussetzungen die falschen sind. Denn der Bebauungsplan geht davon aus, dass westlich des Gebäudes die Achse Jungferstieg/Hafencity durch die Straße "Alter Fischmarkt" für Autos befahrbar bleibt. Ich fänd besser, wenn diese durch das Forum rückgebaut wird. Wenn man von einem Solitär ausgeht (was ich richtig finde) und dann gleichzeitig dem Zeit-Gebäude mehr "Raum" gibt (was ich wichtig finde/die Arkaden sind ja ein Traum und an der Stelle sind Zeit-Gebäude mit der Petri-Kirche die prägnantesten historischen Gebäude) kommt man automatisch zu einer Oval-Lösung (Forum) mit Hauptportalen zur Petrikirche und Platzsituation und dem Südportal Richtung Hafencity und ebenfalls Platzsituation. Hier mal als Photoshopskizze (eigene Erstellung, ok - Proportionen könnten besser sein)


    PS: Wie man auf die Idee kommen kann, auf der dreieckigen Inselfläche am Speersort (und damit die Petrikirche) auch noch zuzubauen, kann ich gar nicht nachvollziehen.

  • Ich habe mal zusammengestellt, welche Häuser da jetzt drumherum stehen - von denen die ich abelichtet habe


    http://img.villagephotos.com/p…/1-AFB-DSC04273-small.jpg
    Diese Enge zwischen den Häusern, aber vorn wie hinten noch Bäume – das glaubt wer will.


    http://img.villagephotos.com/p…/1-GMP-DSC04348-small.jpg
    hier gefällt mir dass Licht in die Innenhöfe fallen kann. Das könnte gerne noch weiter auseinander sein, so dass alles praktisch in den innenliegenden Mauern begangen werden kann. Quasie ein Hofhaus.


    Dieses Haus kommt dem auch nahe – kann Mensch sich doch eher innen bewegen
    http://img.villagephotos.com/p…/1-PSP-DSC04243-small.jpg


    Am besten geeignet wäre wohl eine U-Form – geschlossen zur Bergstraße und mit einem Durchgang von der Kirchenseite und einem Durchgang vom Schopenstehl. Zur Curienstraße hin offen und Lichtdurchflutet.


    Wenn ich die Teile dort so ansehe auf vielen Bildern, könnte man meinen, es ist ein Puzzle dort bauen zu können.
    Die Traditionellen Formen sagen mir eher zu, als diese Ufo-ähnlichen Versatzhäuser. Die Kronen können sie ja gerne etwas anders aufsetzen.

  • Hat jemand eine eine Ahnung, wieso die 30 % Freifläche nun unmittelbar an der nördl. liegenden Kirche ausgewiesen werden? Nach meiner Erinnerung sollten ja 30% des Domplatzes! frei bleiben, so sagte es auch Jörg Walter immer wieder. Dabei dachte ich natürlich immer, das die Ruinen der Hammerburg dabei gemeint werden würden. Ist diese Aussage im letzten Jahr geändert worden, oder ist es ein Trick das das Wettbewerbsgebiet nun so weit erweitert wurde, das die Freiflächen auch außerhalb des Domplatzes ermöglicht wurden. Dann war es ja Betrug bzg. der Aussage, das 30% des Domplatzes frei bleiben würden.


    Weiß jemand mehr zu diesem Thema

  • Von den 30 Prozent wusste ich nichts. Schaut man sich aber die überbaute Fläche des eigentlichen Domplatzes an, liegt der von dir angesprochene Betrugsverdacht nahe.
    Übrigens herzlich Willkommen im Forum. Wäre schon eine Dreistheit diese, ich nenne es ma, Straßeninsel, auch noch dem Domplatz zuzurechnen.

  • Gefällt mir besser als zuvor. Passt trotzdem eher in die Hafencity als auf den Domplatz. Übrigens hab ich mich direkt in die Idee verliebt dem ganzen eine "Fassung" aus rotem Klinker zu verpassen. War glaube ich Diggers Idee.
    Klinker+Glas sieht sowieso genial aus und hier würde es der städtebaulichen Integration stark zugute kommen.

  • Städtebaulicher Einheitsbrei muss sich aber auch nicht zwangsläufig zu Gute kommen. Dennoch wäre Klinker (mit meinetwegen höherem Glasanteil) hier die bessere Variante gewesen.
    Der Entwurf sieht aber gleich ein ganzes Stückchen besser aus. Kann mich den Vorrednern nur anschließen.

  • Wieder ein Glaskasten mehr in Hamburg... Ich habe den Eindruck, den Herren mangelt es an Phantasie. In diese Gegend paßt so etwas überhaupt nicht hin. Ich bin da einer Meinung mit Digger und Mucho

  • Mir geht echt das Verständnis für einige Hamburger hier aus. :) Ihr bekommt regelmäßig wirklich spektakuläre Architektur geboten, mit der ihr weit über die Grenzen hinaus wahrgenommen werdet, seid darum nur zu beneiden und lehnt es dann regelmäßig ab. In Berlin würde man so etwas wohl nie bauen, weil der rechte Winkel fehlt. Solche Entwürfe doch einfach genial. :daumen:

  • Ärgerlich ist die fast schon aggressive Verweigerung jeglicher Beschäftigung mit der Geschichte eines Ortes. Auf dem Domplatz stand bis zum 2. Weltkrieg die Gelehrtenschule des Johanneums. Bilder gibt es hier:


    http://www.bildindex.de/rx/apsisa.dll/init?sid={94aa2e5a-1e49-4e02-a26f-effeff54fbf0}&cnt=28581&%3Asysprotocol=http%3A&%3Asysbrowser=dom&%3Alang=de&


    Es würde sich anbieten, bei der Planung eines Neubaus zu überlegen, inwieweit man an die Formensprache des Vorgängerbaus anknüpfen könnte, ob sich beispielsweise eine moderne Interpretation des charakteristischen Kolonnadenganges finden ließe. Aber so viel Respekt vor der Tradition des Ortes scheint zu viel verlangt zu sein.