Dresden: Innere Neustadt

  • ^ In der Tat beisst sich das etwas, allerdings sind es nur Empfehlungen.
    Man wird sehen, wie weit sich die künftigen Entwürfe u.U. über Vorgaben hinwegsetzen.
    Die Beteiligungen sollen mit Relevanz einfließen, wobei es spannend werden dürfte, wie man alles unter einen Hut bekommen will.
    Da alle Interessenlagen zerren werden, halte ich es für äusserst schwierig - ich kann und will aber nichts vorgreifen, mal sehen, wie lustig das Ganze wird.



    Fassadenauffrischung Königsstrasse 11 / Ecke Nieritzstrasse

    ^ Ich meine, schon vor Längerem im Ratsinfo was zu einer Sanierung der benachbarten Kö13 gelesen zu haben, was eigentlich bald mal losgehen könnte.
    Bei der maladen Kö13 handelt es sich mE um städtisches Eigentum. Eine Sanierung dient mE einer Erweiterung des wiederum benachbarten Kulturrathauses Kö15.



    Auch diese Brandwand an der Kö17 wurde erst kürzlich neuverputzt und erstrahlt nun weiß.

  • Erich-Zeigner-Berufschule, Melanchtonstrasse (Altbau) bis Tieckstrasse (Neubau/Turnhalle)


    Lange wurde die Bauplanung geheim gehalten - jetzt die Katz ausm Sack:
    Vorlage zur Beschlußfassung für die Bauausführung - ratsinfo.
    Standort


    Ziel Bauausführung Erstellung Neubau + Turnhalle = Mai 2018 bis März 2020
    Ziel Bauausführung Sanierung Altbau = Mai 2020 bis September 2021
    Invest gesamt = 37,7 Mio Euro - davon Altbau 12,2 Mio / Neubau 16,2 Mio / Turnhalle 9,3 Mio.
    Alle Grundrisse der Etagen sind dem ratsinfo-Link zu entnehmen - Anlage 1 pdf.


    Richtig ist die Rettung des Berufsschulzentrums letztjährig vor der Brandschutzschließung sowie die politische Entscheidung zum Standorterhalt.
    Richtig und ordentlich wird wohl auch die Sanierung des Altbaus sein.
    Richtig ist zudem die Anordnung einer Turnhalle gen Quartierinneres.
    Nötig ist ebenso ein Erweiterungsneubau entlang des Blockrandes Tieckstrasse.
    Es war aber zu befürchten, die Großnutzung nicht sensibel genug ins Ensemble Tieckstrasse einzuordnen.


    So ist es gekommen, nun drücken die Zeit- und Sachzwänge, es erwartet uns ein Trivialbau von Anspruchslosigkeit.
    Offensichtlich gibt man sich an Gymnasialneubauten etwas mehr Mühe und Wille.
    So solls daherkommen - in strammer Horizontale:

    ^ quelle: schulverwaltungsamt, landeshauptstadt dresden


    Ich frage mich, ob man auch mal Schulbauten mit vertikaler Gliederung hinbekommt - mit stehenden Fenstern? Wo soll da das Problem sein? Hier ist das gründerzeitliche Gegenüber parzelliert und vertikal orientiert. So ließe sich auch ein Neubau verträglich einordnen. So hingegen wird die Strassenoptik nivelliert und gestört. Das muß nicht sein.
    Man beschaue - als Anmerkung - nur mal den schonmal dort stehenden Vorkriegs-Schulbau, in welchem noch der kleine Erich Kästner ein- und ausging. Das war vor rund 100 Jahren.
    Nach der kürzlichen und gleichsam popeligen Nur-Farb-Korrektur an der Schulkiste im hintersten Hinterhof des Drewag-Areals (Hecht-Süd),
    welche Rot-Grün unter Protest verlangte, sehe ich schon weiteren Zwist hier aufkommen.
    Tja, liebe rot-grünen Politiker, es nützt eben nüscht, nur ne völlige Gaga-Richtlinie für Kunst am Schulbau zu debattieren und durchzudrücken. :D

  • In der benachbarten Melanchthonstraße hat man es jedenfalls geschafft, dem dortigen Erweiterungsbau des RoRo hochstehende Fenster zu kredenzen, so dass er sich trotz der etwas schlichten Architektur erheblich besser einfügt. Wobei natürlich die Länge der Straßenfront dort deutlich kürzer ist - aber mit einer Dreiteilung der Fasade wie beim Vorkriegsbau hätte man auch hier dafür sorgen können, dass der Neubau auf die Parzellierung der Umgebung Rücksicht nimmt. Offensichtlich ist ein Gros der heutigen Architektenschaft tatsächlich nicht mehr willens und in der Lage, sich mit der Umgebung ihrer Konstruktionen auseinanderzusetzen und damit tatsächlich eine "Stadt" zu planen. Computer says NOOO... .


    Dabei sollte doch die Stadt als öffentlicher Bauherr mit gutem Beispiel vorangehen. Wie kann man denn privaten Investoren allen Ernstes eine höhere architektonische Qualität abverlangen wollen, wenn man selbst die eigene Stadt mit nahezu identischen Schuleinheitsquadern des Typs Dresden II zustellt, ohne Rücksicht auf die städtebaulichen Erfordernisse des Standorts?

  • Schulbauten unterliegen im gesamten Bundesgebiet DIN-Vorschriften, die einen bestimmten Belichtungsfaktor vorschreiben, bei einer Raumhöhe von unter drei Metern. Bodentiefe Fenster sind bei Klassenzimmern nicht zulässig: Damit erübrigen sich stehende Fensterformate.

  • Aus eigener leidvoller Erfahrung ist anzumerken, dass ein wesentlicher Anteil der Austauschbarkeit der Schulbauten in der Stadt auf den Einfluss des städtischen Hochbauamtes (AHI) und des Schulverwaltungsamtes zurückgeht, gepaart mit dem mittlerweile fast völligen Fehlen von anonymen Wettbewerben. Der größte Teil der Vergabe der Planungsleistungen erfolgt über VgVs. Das schränkt die Bandbreite der Architektur gewaltig ein.

  • Schulbauten unterliegen im gesamten Bundesgebiet DIN-Vorschriften, die einen bestimmten Belichtungsfaktor vorschreiben, bei einer Raumhöhe von unter drei Metern. Bodentiefe Fenster sind bei Klassenzimmern nicht zulässig: Damit erübrigen sich stehende Fensterformate.


    Interessant. Dabei könnte man ja denken, dem DIN wären die vielfältigen Möglichkeiten der künstlichen Beleuchtung bekannt. Erfahrungsgemäß werden ohnehin meist die Jalousien oder Rollos zugezogen. Insbesondere, wenn sog. "Whiteboards" zum Einsatz kommen sollten. Insofern halte ich eine solche Norm wiedermal für Kokolores. Es würde auch so kein Mensch auf die Idee kommen, Schüler in fensterlose Bunker zu stecken. Aber ich muss offenbar nicht alles verstehen, das DIN hat gesprochen.

  • ^ "Es würde auch so kein Mensch auf die Idee kommen, Schüler in fensterlose Bunker zu stecken." An meiner Universität in Bayern waren Seminarräume und Hörsäle ohne Fenster leider eher Regel statt Ausnahme. Von daher wäre ich da nicht so sicher.... Davon abgesehen nimmt man immer eine natürliche Belichtung als Grundlage, nicht die, die künstlich möglich wäre. Wie es ja im Wohnungsbau auch der Fall ist. Meiner Meinung nacht macht das Auch Sinn.... Die Probleme der DIN-Verordnung sehe ich eher in den geringen Raumhöhen. Und die sind wirtschaftlich begründet...

  • Toll, wie man ganz ohne Schamgefühl auch noch die rechte Straßenseite präsentiert. Aber wahrscheinlich war der Entwerfende einfach zu stolz auf den herrlichen Bruch.


    Bodentiefe Fenster sind bei Klassenzimmern nicht zulässig: Damit erübrigen sich stehende Fensterformate.


    Das zu glauben fällt mir im ersten Moment schwer. Ist das untere Feld festverglast, spräche doch nichts dagegen!? Vor allem habe ich die Verwendung von festverglasten bodentiefen Fenstern in Schultreppenhäusern und in einem Hörsaal vor Augen.

  • Zu den Verglasungen muss ich Arnold ebenfalls widersprechen. Es spricht in Schulen baurechtlich tatsächlich überhaupt nichts gegen bodentiefe Verglasungen, wenn der Bereich unterhalb der Brüstungshöhe eine Absturzsicherung besitzt (z.B. als Festverglasung oder als ein vorgesetztes Gitter, usw.). So gut wie nie ausgeführt wird das aber deshalb, weil es von der Nutzung her einfach nicht praktikabel ist. Verglaste Brüstungen tragen absolut nichts zur Belichtung bei, wohl aber zur Aufheizung der Räume. Gleichzeitig wird es von den Lehrern eher kritisch gesehen, wenn der Blick der Schüler eher sonstwo hingeht, aber nicht zur Tafel. Für den Raumeindruck ist es dennoch vorteilhaft, wenn die Brüstung bis auf eine Höhe von ca. 40cm herunter genommen wird. Der Blick der sitzenden Schüler geht dann nicht unbedingt runter in den Schulhof, aber er endet auch nicht am Fensterbrett. Zudem kann die niedrige Brüstung für die Pausen als Sitzfläche ausgebildet werden. Bei der Variante hat man aber trotzdem wieder die Problematik mit der Absturzsicherung.


    Bei den Raumhöhen und der Belichtung hat Arnold aber völlig Recht. Die Schulbaurichtlinie verlangt eine lichte Raumhöhe von mindestens 3 Metern. Kostenzwänge erlauben dann aber leider auch keinen Zentimeter Höhe mehr. Es gibt außerdem Richtlinien die eine bestimmte Mindestfensterfläche zur Belichtung und Mindestöffnungsgrößen zur natürlichen Raumbelüftung fordern. Im Endeffekt führen diese zusammengenommen zu einem sehr engen Korsett für die Formate der Fenster der Schulen. Bei einer Länge der Klassenräume von 8m kann man sich noch aussuchen, ob die Fenster über mehrere Räume als Bänder durchlaufen oder ob sie raumweise geteilt sind. Dazu kommt noch die Höhe der Brüstung und das war es dann schon fast. Hätte man mal die Möglichkeit die Räume höher zu bauen, würden sich auch wieder andere Möglichkeiten ergeben, weil der Belichtungsanteil eben auch im oberen Bereich mit angesetzt werden könnte.

  • Aber hätte man die Kiste nicht irgendwo hinstellen können, wo sie nicht so mit der Umgebung bricht? Schade um die schöne Straße.

  • Stadt bietet Gebäude An der Dreikönigskirche 1 zum Verkauf an


    Erstaunlich, was so alles der Stadt gehört. Hier wunderte einen der längere Leerstand bzw Stillstand. Eigentlich dachte ich, daß es mit zum Ex-DNN-Gebäude gehört. Nix da.


    dresden.de/immobilienangebote - siehe Sonstige Immos
    Exposé (pdf)


    Im Übrigen wird derzeit auch das Haus Doro-Erxleben-Str. 2 (Trachau) sowie die Ex-Kita bzw Villa Prellerstrasse (Blasewitz) verkooft.
    Verkauf wird nur das, was man auch in längerfristiger Vorausplanung nicht mehr zu benötigen meint. Stattdessen erfolgen nutzpäßliche Neuankäufe/Flächenerwerbungen.

  • Umbau am profanen Teil der Dreikönigskirche - längst fertig


    Über Monate wurde das Foyer umgestaltet, ein neuer Aufzug ein-, sowie die Büroräume im 4. Stock (!) ausgebaut. Seit April ist die Kirche wieder offen.
    Was sonst noch bei den Bauarbeiten anstand, war nicht so recht zu erfahren. Im 1.OG mit der Mensa kam neue Küchentechnik, der Speisesaal blieb unverändert -
    ebenso wie der Festsaal mit dem Großwandbild "Versöhnung" des Malers Werner Juza von 1989-90.


    Sakraler Kirchraum mit nun offenerem gläsernem Zu- und Ausgang

    ^ das Relief "Dresdner Totentanz" über dem Ausgang war schon zuvor beleuchtet.


    Durchblick vom Kirchraum ins lichtere Foyer gen Ausgang Hauptstrasse. Hier entstand neben einem Café ein Sitzungs- sowie ein Austellungsraum.
    Die ehem. Arbeitsbüros der Kirch- und Sozialarbeit zogen gen 3. und 4. Stock.


    Blick zum neuen Café sowie hinein



    Bonusbild: Engelsfigur aus dem Kirchraum

  • ^Lichter ist das Foyer möglicherweise, strahlt nun aber leider ein Flair aus wie der Empfang in einem Großklinikum.


    Die Öffnung des Kirchenraums der schaufensterartigen Glasfront finde ich ebenso diskutabel. Die alte Lösung, mit dem eine traditionelle Kirchentür zitierenden viel kleineren Zugang, der sich außerdem in der Gestaltung an die Sprossung der Kirchenfenster anlehnte, entsprach der traditionell gehaltenen Gestaltung des Sakralraums viel eher und sorgte für eine sehr angenehme Intimität. Die jetzige Lösung mit den überdimensionierten Glasflächen und dem krankenhauscleanen Foyer dahiner wirkt auf mich eher abstoßend. Zum Vergleich der Vorzustand:




    Die Bilder sind von 2015.

  • Sanierungsbeginn im Palaisgarten (Flutschadensbeseitigung)


    Erste Wegeabschnitte sind schon fertig.


    ^ der Weg rechterhand ist nun einer der angekündigten neuen Verbindungen gemäß historischer Quellen und Sichtachsen.

  • Neubauten an Behr'scher Villa (Gammel.. äh.. Gamma Immo) - Glacisstrasse - update
    zuletzt #469



    Fertige Seitentreppe-Ost nun an der Albertbrücke.

    Das westliche Pendant wurde inzwischen reichlichst beschmiert. Hoffentlich kommen bald die Graffiti-Stopper.

  • Erich-Zeigner-Berufschule, Melanchtonstrasse (Altbau) bis Tieckstrasse (Neubau/Turnhalle)
    zuletzt mit Visu - #502


    In letzter Stadtratssitzung am 14.12.2017 wurde das Gesamtprojekt zwar beschlossen.
    Bezüglich des Neubaus an der Tieckstrasse wurde jedoch ebenso einstimmig folgende Änderung beauflagt - ratsinfo (link 1):

    4. Die Fassade des Neubaus in Richtung Tieckstraße wird wie in der Vorlage dargestellt nicht abgenommen und ist zu überarbeiten. Mit Rücksicht auf die Bebauung der Tieckstraße im Bestand ist die Fassade in mindestens drei Abschnitte zu gliedern. Die glatten Fassadenflächen sind aufzulockern. Das Farbkonzept der Fassade ist an warmen mit der Bestandsbebauung gegenüber harmonierenden Farben zu orientieren. Die Ergebnisse sind im nächsten Ausschuss für SE,Bau,Verkehr+L. vorzustellen.


    Tja, wäre es nicht ernst, könnte man sich schlapplachen. Da erklärt die laienhafte Stadtpolitik der Verwaltung und den "Fachleuten" das Einmaleins minimalster Gestaltungsgrundsätze und rückt erneut als dritte Gestaltungskommission ins Felde. Glücklicherweise lag hier mal eine einstimmige ausreichende Sensibilität seitens der Ehrenamtler vor. Man mag sich wohl nicht mehr endlos verblödeln lassen. Das sollte mal als ganz starkes Signal ans Schulverwaltungsamt angesehen werden - die fetten Jahre der ignoranten Amtsträgheit sollten nun allemal vorbei sein. An zu vielen Stellen sieht man sich offenbar an keinerlei Einfügegebot gebunden, wenn schon der Rest egal ist.


    Öffentlich werden sollte nun zudem, ob die eigentliche Gestaltungskommi diesen Fall auf dem Tisch hatte bzw warum nicht.
    Vermutlich kommt die Ansage, man könne sich nunmal nicht um alle größeren Dinge kümmern.


    Ein weiteres und weites Korrekturfeld bezüglich Schulverwaltung und EB Kindertagesstätten muß mE deren exorbitanter und stadtzersetzender Flächenverbrauch sein, welcher sich gar in immer neuen Ansprüchen äußert, derzeit aber etwas durch die Flächenpreisigkeit gedämpft ist.

  • Das Schulverwaltungsamt ist für die völlig berechtigte Kritik nicht ganz der richtige Adressat. Das SVA tritt zwar als Auftraggeber auf, beauftragt aber dann das Hochbauamt (Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung) mit der Durchführung der Planung. Dieses Amt wiederum ist Ursache des Elends vieler Schulbauten in der Stadt. Ich habe es selbst erlebt, wie jegliche kreative Ideenfindung amtsseitig tot getreten wird, damit nur ja alles gemacht wird wie immer. Meine Hochachtung hiermit an alle Architekten, die es doch immer wieder mal schaffen, unter diesen Bedingungen doch richtig gute Architektur zu bauen.

  • Gut dass der Elefant im Raum nicht von allen ignoriert wurde! Falls die Gestaltunskommission den ersten Entwurf tatsächlich durchwinkte, sollte man sich doch bitte um besseres Personal bemühen, denn offensichtlich gibt es das.