Hauptbahnhof und näheres Umfeld

  • Aurel

    Also ein Glasdach wie in Berlin für die Gleise in Düsseldorf fände ich klasse. Als Vereinbarung mit dem Gebäude könte man ja die Kanten des Glasdaches mit den gleichen Materiealien versehen um so eine Symbiose aus beidem herzustellen.

  • hab ich auch schon überlegt aber ich denke das das glasdach nicht für die hohe anzahl der gleise geeignet ist.
    das langgezogende bogendach sähe glaube ich etwas unproportional aus und 2 oder gar 3 bögen sähen nicht gut aus.
    ich plädiere deshalb zu einer sonderlösung

  • Sofern wir kein neues Dach bekommen sollten, womit wir uns denke ich abfinden müssen, könnte man das bestehende Dach in einer freundlicheren, helleren Farbe streichen. Ich denk da beispielsweise an ein schönes Rot. Außerdem müssen die Fensterscheiben ausgetauscht werden und zukünftig regelmäßig gereinigt werden. Wenn dann noch die Bahnsteige die aktuelle DB-Bauweise erhalten ( http://imgpe.trivago.com/uploadimages/45/37/4537213_l.jpeg ), dann würde das schon einiges hermachen!


    In der Passage müssten nachdem ein neuer Boden verlegt wurde, noch der braune Granit an den Wänden und Treppenaufgängen verschwinden und durch grauen, wie hier in Köln ersetzt werden ( http://www.wa-werbung.de/aktuell/Koel-West/koeln_hbf.jpg ).


    Anbei hab ich noch ein paar aktuelle Bilder (1h alt) vom Stand der Dinge. In der Empfangshalle sind an der Decke die Sprinkler gut erkennbar. Außerdem wurden schon die neuen Werbevorrichtungen angebracht und teilweise auch das bereits erwähnte Kunstobjekt.






    Einmal editiert, zuletzt von Dus-Int ()

  • es haben sich ja schon einige sachen verbessert , jedoch sind es vor allem auch die kleinen sachen die mich in düsseldorf so wundern bzw stören. Z.b. die alten Bahnhofsschilder an den Bahnsteigen "DÜSSELDORF HBF" im stil der 80er Jahre.
    Außerdem wäre es gut wenn diese riesigen blauen U-bahntafeln über den U-bahnabgängen durch die aktuellen der rheinbahn mit Abfahrtsdaten (ähnlich wie in der h-h-allee) ersetz würden.
    weiß jemand welche farbe der neue boden bekommen soll?


    ps. hat jemand ein foto vom originalzustand der empfangshalle?

  • Interessiert mich auch, am besten im Zustand mit dem Kunstobjekt unter dem Parabolspiegel und dem großen Fernseher.

  • Nun, der Austausch der Granitplatten ist ja bereits beschlossene Sache. Bei der Gleisüberdachung bin ich so skeptisch außerdem nicht: Dieser uninspirierte Glas-Metall-Konstrukt ist nicht für die Ewigkeit gebaut und der Zahn der Zeit nagt sichtbar – er ist jetzt ein Vierteljahrhundert alt. Die DB wird bei einem ihrer wichtigsten Bahnhöfe wohl nicht den Fehler machen, diese Behelfslösung auch noch zu konservieren. Um eine Lösung zu finden, die technisch-funktional passt und gestalterisch mit den denkmalgeschützten Teilen korrespondiert, ist ein Architekturwettbewerb zwingend nötig. Denn diese Aufgabe hat es in sich...


    Funktional ist der Hbf seit der Renovierung in den 80ern sehr gut – ein Umstand, den man nicht unterschätzen sollte. Die Tunnellösung mit einem zweiten Ausgang in das (damals frisch deindustrialisierte) Oberbilk und den kurzen Wegen in die (damals neuen) U-Bahnhaltestellen ist unverändert gut. Die Gestaltung ist in weiten Teilen zu altbacken und verschlissen, aber: Potenzial hat der Bahnhof genug.

  • Inhaltlich stimme ich voll zu; nur den Optimismius bezüglich eines baldigen Neubaus der Gleishalle teile ich (aufgrund meiner früheren Erfahrungen mit dem Bauherr Bahn AG) nicht.


    Ich bin auch nicht sicher, ob der Hauptbahnhof aus Sicht der Bahn AG wirklich besonders wichtig ist; Düsseldorf ist kein großer Bahn-Verkehrsknoten - eigentlich ist der Hauptbahnhof überregional betrachtet nur ein Streckenbahnhof.

  • ^^Die Zu- und Ausstiegszahlen sprechen für sich. Außerdem ist es der größte Bahnhof in der Hauptstadt des wichtigsten Bundeslandes – es stehen viel Prestige aber auch politische Beziehungen auf dem Spiel. In Konsequenz stehen ganz massive wirtschaftliche Interessen im Raum.


    Es ist kein Zufall, dass Ddf Hbf in den 80ern zum Prototyp eines modernen Bahnhofs ausgebaut wurde.

  • Wo die Stadt Düsseldorf sicherlich eher Einfluss hat, ist der Bertha-von-Suttner-Platz und vorallem die umgebende Bebauung; dieser Un-Ort ist absolut keine positive Visitenkarte für eine Landeshauptstadt.


    Eventuell könnte man ja durch eine entsprechende Planung die Bahn AG zu einem Neubau der Gleishalle bewegen.


    Der Zugangsbereich unterhalb des Parkhauses müsste zudem deutlich besser beleuchtet werden. Ich kann mir gut vorstellen, das sich hier derzeit niemand wirklich wohl fühlt;
    außer den Gestalten, die hier herumlungern - die erhöhen aber auch nicht unbedingt das Sicherheitsempfinden.


    Es sollte aber auch über einen Umzug des amerikanischen Konsulats nachgedacht werden, damit die Süd-Ost-Vorfahrt zum Bahnhof wieder einigermaßen funktioniert; auch wenn auf dem Hof bereits das Fahradparkhaus errichtet wurde.

  • Die DB wird bei einem ihrer wichtigsten Bahnhöfe wohl nicht den Fehler machen, diese Behelfslösung auch noch zu konservieren.


    Das würde ich so nicht unterschreiben, wenn man mal bedenkt dass auch der Münchner Hbf mehr an einen Wellblechpalast erinnert...
    http://upload.wikimedia.org/wi…%BCnchen_Hbf_Panorama.jpg
    Wobei hier allerdings das Dach doch besser gefällt als in Düsseldorf.



    Zum Zustand vor dem Umbau gibt es hier einige Bilder
    http://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldorf_Hauptbahnhof

  • Für den Münchener Hauptbahnhof gab es in den 90ern ähnlich ambitionierte Planungen, wie in Stuttgart und Frankfurt; der Bahnhof sollte auch hier durch eine kostspielige Tieferlegung der Gleise zu einem Durchgangsbahnhof werden. In München sollte meines Wissens nach auch das Empfangsgebäude komplett neu gebaut werden.


    Von den Planungen in Frankfurt und München habe ich alerdings lange nichts mehr gehört. Zunächst werden die für den Bahnbetrieb nicht mehr benötigten Gleisanlagen im großen Stil als Bauland veräußert (wie in Düsseldorf beim ehem. Güterbahnhof Derendorf). Zumindest in Frankfurt scheint aber selbst das recht mühsam zu sein.


    Wie viel von den Einnahmen der ehem. Bahntöchter Aurelis und Vivico im Konzern bleiben, und wie viel sich der Bund einverleibt, kann ich nicht sagen.


    Aber ohne entsprechende Einnahmen wird die Bahn AG auch in Düsseldorf wohl kaum nach gut 20 Jahren wieder eine neue Bahnsteighalle realisieren.


    Auch viele andere größere Bahnhöfe erhalten nur noch das Standard-Bahnsteigdach des "Haus- und Hofarchitekten" der Bahn, Gerkan, Marg & Partner.

  • Ich habe mal zusammengefasst, was alles nötig wäre, um einen würdigen Hauptbahnhof zu bekommen:


    Kleinere Maßnahmen:
    - Neue Möblierung und Pflasterung der Bahnsteige
    - Reinigung Fassade
    - Neue Beschilderung, Werbung
    - Verbesserungs des Eingangsportals
    - Aufwertung der Parkhausanlage
    - Modernisierung U-Bahnhof (Aufgabe der Stadt)


    Größere Maßnahmen:
    - Umgestaltung Vorplatz (Gemeinsam mit der Stadt)
    - Neues Dach Bahnsteigbereich


    Sonstiges:
    - Aufwertung der Umgebungsbebauung KAP
    - Aufwertung BvSP
    (hier sind die Stadt und private Investoren gefragt)


    Alles in allem halten sich meiner Meinung nach die nötigen Maßnahmen durchaus im Rahmen (vor allem im Vergleich zu anderen Großprojekten der Bahn sind sie verschwindend kein).
    Größtes Problem, abgesehen vom Austausch der Umgebungsbebauung wird, wie schon gesagt, das neue Bahnsteigdach sein. Hier wäre vielleicht eine Option, dass sich die Stadt an den Kosten beteiligt, schließlich sollte sie ein großes Interesse an einem repräsentativen und nicht nur funktionalen Hauptbahnhof haben.

  • Ich habe mal zusammengefasst, was alles nötig wäre, um einen würdigen Hauptbahnhof zu bekommen: ...


    ... Alles in allem halten sich meiner Meinung nach die nötigen Maßnahmen durchaus im Rahmen ...



    "Wir reden hier eigentlich von Peanuts!"
    Zitat Hilmar Kopper


    :lach:

  • Offene Demokratie ist, wenn viele Bürger lautstark werden und ihren Unmut oder ihre Zufriedenheit äußern! Das ist auch gut so: Laut RP Online (hier)gibt es viele Zuschriften, die die aktuellen Maßnahmen als unzureichend bewerten. Die DB verspricht in nächster Zeit den KAP in Angriff zu nehmen. Abwarten...


    Es bewegt sich zumindest was...


    EDIT: mamamia: hast du Beispiele (Links/Fotos) für den "Haus- und Hofarchitekten" der DB??

  • Ich finde es gut, dass es viele Resonanzen auf die gestaltung des Bahnhofgebiets gibt. Vor allen wurde auch dass neue Dach angesprochen, was ich vor allem als grausam empfinde. Desweiteren sollte aber auch jemand generell die Innenstadt ansprechen, so schmutzig wie am HBF sieht es nicht nur dort aus. Es ist nur die Spitze des Eisberges.


  • Da hast du vollkommen recht. Ich bin auch gegen Einheitsbrei. Ich frag mich wofür es Architekten gibt? Die schädigen sich doch selbst, wenn sie sowas standardisieren! Düsseldorf (Landeshauptstadt, wichtige Messestadt, bedeutender Flughafen, etc.) mit all ihren renommierten Architektensitze (RKW, HPP, JSK, etc.) will sich doch auch gut repräsentieren.

  • Das Standard-Bahnsteigdach von GMP eignet sich ja nur für einen Bahnsteig mit zwei Gleisen – nicht für eine Gleishalle mit 20. Düsseldorf hat außerdem schon einzigartige Bedingungen (große denkmalgeschützte Altbauten der neuen Sachlichkeit), die jedes vorgefertigte Konzept rasch entlarven.


    Beim vSuttner-Platz wäre schon viel gewonnen, wenn man nur diese alberne Möblierung mit Brunnen und Vordächern überarbeiten (und v.a. reduzieren!) würde. Die Gebäude selbst gefallen mir so schlecht nicht.

    Speziell in Düsseldorf mit seinem großen nationalen und internationalen Flughafen konkurriert die Bahn auch gegen das Flugzeug – ich denke da an den lukrativen Geschäftsreiseverkehr nach HH, F, M, S, aber auch Brüssel, Paris. Der Düsseldorfer Flughafen hat mit seinen hochmodernen Neubauten nach der Brandkatastrophe 1996 weit vorgelegt. Jetzt ist die Bahn dran. Es stimmt schon, dass die Bahn einige Verbesserungen umgesetzt hat. Das kann allerdings nur der Anfang sein.

  • ^^

    Im Grunde genommen hat Düsseldorf doch einen repräsentativen HBF. Das zumindest von der Größe her und auch die Halle über den Gleisen versprüht ein großstädtisches Flair. Klar lässt sich da noch einiges verbessern aber gleich eine neue Überdachung für die Gleise zu fordern ist schon ziemlich kühn. Es gibt genug Bahnhöfe der gleichen Größe, die ohne Überdachung auskommen müssen und allein daran erkennt man doch, dass die Bahn drauf sch++++t. Der Titel der Landeshauptstadt ist wie der ganze Föderalismus-Mist auch entbehrlich und auch das sieht die Bahn genauso. Eher bekommt Köln (tut mir leid ;)) ne neue Überdachung weil diese Stadt einfach mehr Blicke auf sich zieht und das sogar ohne Titel der Landeshauptstadt, Hauptstadt der Klappstühle oder sonstwas. Die Bahn wird in den seltensten Fällen irgendwo mehr Geld ausgeben als nötig EBEN WEIL ( Neons) sie an die verdammte Börse will. Was meint ihr denn wie die Preissteigerung bei den Fahrkarten, der Stellenabbau, die marode Infrastruktur und die Billighbfs in Dortmund und Essen zustandekommen? Da wird gespart für den Shareholder Value und sonst nichts. Adé Grundrecht auf Mobilität!

  • Das geschwungene Standard-Bahnsteigdach darf gerne auf allen Düsseldorfer S-Bahnhöfen verbaut werden. Dafür ist es bestens geeignet und würde eine deutlich Aufwertung bedeuten.
    Aber auf keinen Fall am Hauptbahnhof!
    Hier muss auf jeden Fall eine spezielle Architektur her, am besten über einen Wettbewerb. Das gmp auch mehr als Einheitsbrei kann haben sie allerdings beim Berliner Hbf gezeigt.


    Rollbrettfahrer: die Bahn kann durchaus gute Bahnhöfe! Siehe Berlin, Leipzig, Dresden, Stuttgart usw.
    In Köln besteht überhaupt kein Bedarf für ein neues Dach, dort gibt es nämlich bereits ein ordentliches.
    Ziemlich überflüssiger Kommentar, noch dazu jetzt eine Debatte über Föderalismus anfangen...? :nono:
    Es steht außer Frage, dass Düsseldorf eine der wichtigsten Städte Deutschlands ist, ob als Landeshauptstadt oder auch einfach als Großstadt. Entsprechendes muss der Bahnhof repräsentieren. Mit Kühnheit hat das nicht im entferntesten zu tun. Was die Bahn in Dortmund und Essen tut ist einfach nur peinlich.