Hochhaus-Angst?

  • Mag sein das die Berliner Hochhäusern gegenüber aufgeschlossen sind, im Rest der Republik sieht das doch oft sehr anders aus. Hier in Stuttgart gibt es die Hochhausangst sehr wohl. Wer sich selbst ein Bild vom "Kürzungswahn" in Stuttgart machen will kann sich ja einfach mal die letzten Hochhausprojekte in Stuttgart anschauen. Es wurde praktisch keins der konzipierten Hochhäuser umgesetzt. An fehlender Wirtschaftlichkeit liegt dies in Stuttgart sicher nicht!

  • Hier in Stuttgart gibt es die Hochhausangst sehr wohl. Wer sich selbst ein Bild vom "Kürzungswahn" in Stuttgart machen will kann sich ja einfach mal die letzten Hochhausprojekte in Stuttgart anschauen. Es wurde praktisch keins der konzipierten Hochhäuser umgesetzt. An fehlender Wirtschaftlichkeit liegt dies in Stuttgart sicher nicht!


    Welche Projekte sind denn genau gemeint?

  • z.B. "City Prag", "Vaihinger Bund", "Seepark", "der Neue Europaplatz" und natürlich die "Ex-Wohntürme Lauchäcker". Wer sich nur kurz mit den jeweiligen Projekten beschäftigt wird schnell feststellen, dass es hier sehr wohl eine Hochhausangst gibt. Praktisch alle Projekte wurden ohne zwingende Gründe in der Höhe gekürzt.

  • Dann wird die Ausrede kommen,dass es wirtschaftliche Gründe waren.Aber in Kiew werden jetzt zwei 220 m Häuser gebaut und da ist ja die wirtschaftliche Lage viel viel besser:lach:
    Und in anderen osteuropäischen Städten natürlich auch.

  • Hochhäuser Stuttgart - Fasanenhof

    vor allem beim "neuen Europaplatz" des Stadtteils Fasanhof ist es besonders ärgerlich dass das dort geplante Hochhaus auf Stumpengröße gekürzt wurde, stehen doch in direkter Nachbarschaft zwei Gebäude mit der für S sensationellen Höhe von ca. 70m.


    In S scheint es schon eine latente "Hochhausangst" zu geben, da stimme ich Regent zu, zumindest bei den Entscheidern. Vermutlich weil es vielen schwerfällt, zwischen der Kessellage (welche man wegen mir jetzt auch nicht unbedingt mit Hochhäusern zustellen braucht) und den Randebieten wie Fasanenhof, Feuerbach, Pragsattel, Möhringen, Vaihingen etc. zu differenzieren, in denen es problemlos möglich sein sollte, das ein oder andere Hochhausclusterle zu realisieren, und wenn es nur 100m sind. Ist ja nicht so, dass es bspw. Wohnflächen im Überfluss gäbe in Stuttgart.

  • http://www.zitty.de/mediaspree…eid-was-ist-passiert.html


    Hier sieht man auch,dass die meisten in Berlin nur 15-20 m Gebäude sehen wollen.Mediaspree?Passt nicht!Alex?Passt nicht!Neukölln?Passt nicht!
    Wird nur rumgemeckert,soll das denn etwa nicht Hochhaus Angst sein,wenn es Demos gibt gegen 2 Türme,und gegen andere Projekte,alles wird kritisch gesehen,was über der Traufhöhe ist.
    Zitat:


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    Ich denke da gibt es nix dazu zu sagen.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-hochhaeuser/7592114.html


    Ich würde mal sagen man sollte retten was es zu retten gibt und schnell bauen,man kann froh sein wenn upper west gebaut wird und nicht on hold bleibt oder am ende ein 22 m Gebäude drauss wird.

  • Ich sage auch nicht, dass Hochhäuser in Deutschland generell auf Ablehnung stoßen.


    Es geht ja eher um die in Deutschland weit verbreitete Grundhaltung Hochhäuser sehr stark zu hinterfragen.


    Das ist praktisch dasselbe. Es wird so lange stark hinterfragt, bis die Verwaltung/Politik aus Furcht die Höhe kappt oder der Investor die Geduld verliert und einen leicht zu verwirklichenden Flachbau hinstellt.

  • hulibobo
    Für die Türme am Ostbahnhof hat sich schlichtweg kein Investor gefunden. Das hat jetzt genau was mit Hochhaus-Angst zu tun?

    Wird nur rumgemeckert,soll das denn etwa nicht Hochhaus Angst sein,wenn es Demos gibt gegen 2 Türme,und gegen andere Projekte,alles wird kritisch gesehen,was über der Traufhöhe ist.


    Welche 2 Türme meinst du? Bei Mediaspree sind Hochhäuser nicht der Kern der Kritik der Gegner; es ist die Uferbebauung und die Verdrängung von Subkultur/Gentrifizierung.


    Wie wär's mal mit weniger destruktiven Zynismus und mehr sachlicher Beiträge? Meinst du das bekommst du hin?

  • Bei Mediaspree sind Hochhäuser nicht der Kern der Kritik der Gegner; es ist die Uferbebauung und die Verdrängung von Subkultur/Gentrifizierung.


    Da unterschätzt du meiner Meinung nach die Symbolik die Hochhäusern hier haben. Hochhäuser werden eben, stärker als niedrige Bauten, als Investorenkästen und Sinnbild für die Großmannssucht der globalen Wirtschaftselite angesehen. Würde das Ufer mit niedrigen Pavillions bebaut werden, hätte der Protest niemals diese Dynamik erreicht.

  • Der Protest richtet sich in gleicher Weise auch gegen Bauten <= Berliner Traufhöhe. Sorry, aber das hat wenig mit Hochhäusern zu tun.

  • Eben, manchem ist ja die Berliner Traufhöhe schon zu hoch! Vielleicht ist ja auch der Begriff Hochhausangst missverständlich. Es hat natürlich niemand "Angst" vor Hochhäusern. Viele lehnen Hochhäuser schlicht und einfach aus verschiedensten Gründen ab! Zu sagen die Mediaspree-Initiative hätte nicht gegen Hochhäuser, nur weil der Kern des Protestes die Uferbebauung ist, halte ich für eine Verdrehung der Tatsachen. Die Hochhäuser sind doch ständig Kern der Diskussionen und können laut Mediaspree nicht niedrig genug sein – am besten aber gar nicht gebaut werden. Würde man Hochhäuser nicht ablehnen, könnte die Initiative ja vorschlagen, die für die Uferbebauung vorgesehene Geschossfläche auf die Hochhäuser drauf zu packen.

  • Zu sagen die Mediaspree-Initiative hätte nicht gegen Hochhäuser, nur weil der Kern des Protestes die Uferbebauung ist, halte ich für eine Verdrehung der Tatsachen.


    Die Mediaspree-Initiative hat etwas gegen eine generelle Bebauung des Spree-Ufers, egal ob hoch oder flach gebaut wird. Hat nix mit Hochhaus-Angst zu tun.

  • Gut, dann dürfte die Mediaspree-Initiative ja nichts dagegen haben wenn man z.B. den Uferbereich frei lässt, und die fehlende Geschossfläche dafür mit Hochhäusern in der 2. Reihe verwirklichen. Glaubst du, dass Mediaspree das als Kompromiss unterstützt hätte? Ich glaube das Mediaspree sehr wohl etwas gegen Hochhäuser hat, und sei es nur wegen der dadurch resultierenden Preissteigerung in der Umgebung.

  • Ich glaube das Mediaspree sehr ohl etwas gegen Hochhäuser hat, und sei es nur wegen der dadurch resultierenden Preissteigerung in der Umgebung.


    Naja, ein jeder kann letztlich glauben woran er will. Die Versenker-Initiative habe ich aus Berliner Sicht jedenfalls anders wahrgenommenen.

  • Aber der Pallast der Republik sollte ja abgerissen werden und dafür ein neues Schloss gebaut werden was an ein altes erinnern soll :confused::nono:


    Ich wüsste nicht den Widerspruch darin. Es könnte sein, dass Frankfurt nicht nur die Stadt der Hochhausprojekte in Deutschland ist, sondern auch der Rekonstruktionen - die Ostseite des Römers, jetzt weitere Altstadt-Teile weiter östlich. Ich glaube, das von libero mal erwähnte linksalternativ-ökosoziale Milieu bekämpft genauso verbissen jedes Hochhausprojekt wie jede Rekonstruktion.


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    ... Gentrifizierung, soziale Verelendung (Wohnhochhaus), ...


    Da gab es mal diesen WAZ-Artikel vom März, in dem manche Politiker genauso an heruntergekommene Sozialsiedlungen der 1970er Jahre erinnern wie meinen, "hochpreisige Einheiten mit Concierge" würden den Wohnungsmangel nicht lösen. Das ist bereits in sich widersprüchlich - dass hochpreisige Wohntürme mit Concierge kaum wie Sozialwohnungen-Hochhäuser herunterkommen können, müsste jedem einleuchten. Es gibt übrigens reichlich heruntergekommene Sozialsiedlungen mit weniger Etagen.


    Über die ebenso genannte Verschattung war hier bereits die Rede - wenn das Klima dank dem Schatten besser wird, sehe ich den Verlust der Lebensqualität nicht.

  • Gut, dann dürfte die Mediaspree-Initiative ja nichts dagegen haben wenn man z.B. den Uferbereich frei lässt, und die fehlende Geschossfläche dafür mit Hochhäusern in der 2. Reihe verwirklichen. Glaubst du, dass Mediaspree das als Kompromiss unterstützt hätte?


    Die Gegner hätten vor Begeisterung auf den Tischen getanzt... Im Ernst: zentraler Punkt der Mediaspree Versenken Initiative war und ist die Uferbebauung. Ein solcher Kompromiss - ein Grünzug (fast) durchgängig an der Spree zwischen Holzmarktstraße und Oberbaumbrücke und im Gegenzug weitere Midsize-HH in zweiter Reihe nördlich der Mühlenstraße - wäre der elementare Schachzug gewesen, um dort nachhaltig zu befrieden bzw. der Inititiative Wind aus den Segeln zu nehmen oder besser auf sie ein- oder zuzugehen. Sie haben zwar auch Traufhöhe gefordert, viel wichtiger war aber - wie der Untertitel der Initiative schon sagt - das "Spreeufer für alle" (50m Mindestabstand)


    Aber - und das ist ein großes Aber: selbst die bestehenden Möglichkeiten in die Höhe werden von Investoren ja zur Zeit nicht genutzt. Es kommen jetzt Max und Moritz. Aber das über100m-Hochhaus an der Warschauer Brücke steht in den Sternen. Und am Ostbahnhof wurden die Pläne seitens des Investors gekappt.

  • ... wirtschaftliche Potenz und Innovationskraft drücken sich in Deutschland meist nicht so in Protzbauten ( Höhe bzw. Opulenz ) aus, wie es in anderen Ländern der Fall ist. Wahrscheinlich eine Folge der hiesigen Mentalität und der beiden Weltkriege. Das trifft für gewerbliche wie für private Wohnbauten zu. Das beste Beispiel hierfür ist der recht schlichte Bungalow von Altkanzler Helmut Kohl und die Regierungsarchitektur der Altbundesrepublik in Bonn.


    Desweiteren war und sind Klimaanlagen in Bürobauten bei uns in Deutschland alles andere als selbstverständlich. Bei Hotels ändert sich das seit einigen Jahren. Hochhäuser ohne die Möglichkeit das Fenster zu öffnen, wie es bei hohen Hochhäusern die Regel ist, erfreuen sich hierzulande nur geringer Beliebtheit.


    Ich sehe ausserhalb von Frankfurt keine Tendenz zum Hochhausbau. Aus den oben erwähnten Gründen aber vor allem aus wirtswchaftlichener Perspektive.
    In deutschen Haus und Immobilienverwaltungen und Projektentwicklern hat sich eine Weisheit vergangener Jahrzehnte festgesetzt. Je höher der Bau, desto niedriger die Rendite.


    Eine Hochhausangst gibt es nicht, eher eine mir nicht ganz unsymphatische Bescheidenheit, was die Höhe angeht.

  • Aber bald werden sie merken,dass es nicht so weitergeht,denn immer mehr Leute ziehen in die größeren Städte und dann können sie nicht mehr in die Breite bauen:daumen: ist ja auch wie gesagt Platzverschwendung,dass bedeutet nicht,dass Wolkenkratzer entstehen aber dass alles allgemein höher wird.


    Es müssen ja immer neue Projekte kommen und sie werden auch kommen,aber erstmal sehr langsam und dass ist das sinnlose,denn früher oder später wird sowieso Berlin,Hamburg und auch andere eine komplette Skyline haben u.a. aus oben genannten Gründen und weil mehr HH gebaut werden als abgerissen.

  • Wahrscheinlich eine Folge der hiesigen Mentalität und der beiden Weltkriege.


    Nach dem letzten gab es auch so etwas wie die heimische Wirtschaft, diese ist jedoch längst internationaler geworden. Manager aus China und dem Nahen Osten werden auch bei uns Bauten erwarten, an die sie gewohnt sind.


    Zum Thema passt diese im Deal Magazine veröffentlichte Forsa-Umfrage, nach der für 86% der Bürobeschäftigten die Ausstattung wichtig oder sehr wichtig sei, für 52% die zentrale Lage (zwei Absätze weiter ist von 62% die Rede, 69% bei unter 35-jährigen). Über 60% der Befragten meinen, die zentrale Lage der Büros spiele eine entscheidende Rolle für das Image der Firma.
    Bereits jetzt gibt es zunehmende Büro-Leerstände in den Randlagen (zumindest in Düsseldorf). Die Nachfrage nach zentralen Lagen kann wiederum nur durch mehr Dichte befriedigt werden, also auch hier und da Höhe. Die wird sicherlich weit hinter manchen spektakulären Projekten in China bleiben, doch gut in die Innenstädte integrierte kleinere Hochhäuser um 50-60 Meter, mit Läden im EG, müssten künftig viel häufiger gebaut werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()