Campus Bockenheim: Abriss (116-m-AfE-Turm am 02.02.14 gesprengt)

  • Nicht nur die Stützen im Erdgeschoss werden/wurden für das Anbringen von Sprengladungen vorbereitet. Wie Beggi bereits erwähnte, sind im zweiten Geschoss über dem Sockelbau auch die charakteristischen Matten zu erkennen:



    Es gibt auch noch ein drittes Geschoss umlaufend mit Sprenglöchern an den Stützen, etwa nach zwei Dritteln der Gesamthöhe:



    Ich nehme an, dass der Turm einknicken, sich sozusagen zusammenfalten soll. Vermutlich soll dies durch zeitlich leicht verzögertes Auslösen der Sprengladungen auf den einzelnen Ebenen erreicht werden.



    Oberhalb des Sockelbaus sind Netze zum Auffangen von Trümmern zu erkennen:



    Bilder: Schmittchen

  • Ja, die Netze wurden tatsächlich zum Auffangen von Trümmerteilen gespannt. Allerdings haben sie nichts mit der Sprengung zu tun. Vom AFE-Turm bröckelt schon lange Beton ab, um die Fußgänger zu schützen, waren sie nötig. Die rostigen Stangen zeigen, wie lange sie schon hier ausharren.


  • Auch die FAZ berichtet nun in ihrer heutigen Ausgabe von der bevorstehenden Sprengung, die, wie bereits hier erwaehnt, am 2. Februar stattfinden soll. Nach Information der Zeitung liegt ein entsprechender Antrag bei bei der Bauaufsicht vor. Laut ABG-Geschaetsfuehrer Junker wolle man mit der Sprengung einen langwierigen lauten Rueckbau vermeiden. Es wird mit bis zu 40000 (!) Schaulustigen gerechnet.

  • Detailplanungen zur Sprengung laufen noch

    Auch in einem Artikel der FNP vom 04.01. kommt der GF der ABG Holding zum Thema Abriss/Sprengung zu Wort. Nach Beschwerden über Lärm und Staub ist die Sprengung die einfachste und schnellste Variante des Abrisses. Weiter heißt es, dass die Sprengung nach wie vor eine der Alternativen ist die diskutiert werden. Grünes Licht für die Sprengung gibt es erst wenn Detailplanung und das Gutachten zur Prüfung gelaufen sind. Demnach könnte eine Entscheidung Ende Januar vorliegen. Der 02. Februar kristallisiert sich als Termin der Sprengung heraus sofern das Wetter (kein Schnee / Sturm / Regen) mitspielt.

    Das wird dann mal endlich mal wieder ein Spektakel werden !!

  • 10.00 Uhr

    Der Tag ist bekannt, vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bauaufsicht natürlich, die Uhrzeit bisher nicht: Laut FAZ-Dienstagsausgabe soll um 10.00 Uhr gesprengt werden. Ein paar Einzelheiten:

    • die Planung stammt vom "Planungsbüro für Bauwerksabbruch" Rainer Melzer, Dresden
    • Sprengmeister Eduard Reisch wird die Zündung vom 23. Geschoss des Westend Gate (Marriott) von einer Terrasse aus auslösen
    • einige Sekunden Verzögerung zwischen erster Zündung (Stützen im Erdgeschoss) und weiterer Zündung (Sprengzonen im Kern des Turms)
    • das "Flat" genannte Gebäude wird als Barriere dienen, zum Schutz der alten Pharmazie (heute LOEWE-Forschungszentrum) wird ein Gerüst errichtet
    • Tanks mit insgesamt 25.000 Litern Wasser werden auf verschiedenen Stockwerken und auf dem Dach aufgestellt, der entstehende Wassernebel soll Staub binden
    • nach der Sprengung wird der Schutt auf die Bodenplatte geschoben, wegen des nahen U-Bahn-Tunnels darf sich die Bodenplatte nicht heben
    • die Schutzzone um die Turm wird einen Durchmesser von 135 Metern haben, die der Absperrung einen von 200 Metern, der U-Bahn-Betrieb wird in dem Bereich eingestellt
    • die Polizei erwartet etwa 40.000 Zuschauer
    • sollte das Wetter eine Sprengung unmöglich machen, ist der 16. Februar als Ausweichtermin vorgesehen


    Edit: Artikel inzwischen online.

  • Hochhausabbruch in "leise"

    Es ist nicht das erste Hochhaus, welches in Deutschland abgebrochen wird. Es wäre auch problemlos möglich, das Hochhaus leise abzubrechen, ohne es zu sprengen. Zum Beispiel mit der Betonsägen, wie in Leverkusen gerade exerziert wurde. "Seit Mitte März hebt ein Kran ein Stück Etage nach dem anderen herunter. Sie werden mit einer Betonsäge herausgeschnitten, was laut einem Bayer-Sprecher unten kaum Belästigungen verursacht."
    Hier der Link zu dem Artikel:


    http://www.ksta.de/stadt-lever…er,15189132,16792802.html


    International gibt es von der italienischen Firma Despe das towdownway-System, um Hochhäuser leise abzubrechen. Link hier:


    http://www.forconstructionpros…afer-high-rise-demolition


    Gibt unter dem Stichwort "topdownway" auch videos dazu im Internet.


    In Frankfurt scheint man bisher aber nur den Abbruchmeißel zu kennen - ist auch wesentlich billiger als sägen, nur leider auch sehr viel lauter (und zeitraubender).
    Aber Sprengen ist natürlich auch mal was. Zumal der Uniturm ja relativ einsam rumsteht.

  • Laut Eduard Reisch, dem beauftragten Sprengmeister sowie der FNP von heute, wurde der Termin 02.02.2014, 10 Uhr nun offiziell bestätigt...(vorbehaltlich Wetter...usw...)

  • Zur vorgesehenen Sprengung des AfE-Turms hat der Oberbürgermeister jetzt eine ordnungsrechtliche Allgemeinverfügung erlassen, die u.a. die Sperrzonen regelt.




    Quelle: Amtsblatt Nr. 3/2014 vom 14.1.2014, S. 54 f.

  • Sprengung des AfE-Turms genehmigt!

    Im Videotext des hr-Fernsehens ist nun zu lesen, daß der AfE-Turm der Uni Frankfurt wie geplant am Sonntag, 02. Februar 2014 um 10 Uhr gesprengt wird!!


    "Die zuständige ABG-Holding bestätigte am Dienstag (also heute) die Zustimmung der städtischen Bauaufsicht zu dem Vorhaben."


    Somit würde sich Frankfurt einmal mehr in die Geschichtsbücher eintragen! Wie dieser Tage von der FR berichtet, würde es sich bei dem Abriss des 116-Meter Turms um das höchste jemals in der Bundesrepublik gesprengte Gebäude handeln, so Sprengmeister Eduard Reisch!!
    http://www.fr-online.de/frankf…den,1472798,25821774.html

  • Es scheint vieles soweit erledigt,es war fast niemand zu sehen bzw. zu hören!


    der Sockel



    Hochhaus mit Schutzplanen an den Stützen, dort sind die Sprenglöcher angeordnet.





    Alle Bilder sind, wie immer, mein Eigentum!

  • Nie wurde in Europa ein so hohes Haus gesprengt

    Heute wurden die Einzelheiten der Sprengung der Presse vorgestellt. Aus diesem Anlass hat die ABG eine PM herausgegeben, es folgen Auszüge:


    Der AfE-Turm im Frankfurter Stadtteil Bockenheim wird am 2. Februar 2014 gesprengt. Um 10 Uhr zündet Sprengmeister Eduard Reisch an diesem Sonntag vom Dach des benachbarten Marriott-Hotels die insgesamt 500 Kilogramm schwere Sprengladung, die in den Tagen zuvor in dem Gebäude aus den 70er Jahren verteilt worden ist. Für die Sprengung werden rundum das Gebäude Sicherheitszonen eingerichtet. In Zone 1 ist der Aufenthalt grundsätzlich verboten. Zahlreiche Schaulustige werden erwartet. Sie sind zu besonderer Vorsicht in dem citynahen Bereich angehalten. Für Fragen stehen vor Ort auch Helfer des THW zur Verfügung. [...]


    „Wegen seiner zentralen Lage in Frankfurt ist die Sprengung des AfE-Turmes schon ein ganz besonderes Projekt“, sagte Sprengmeister Eduard Reisch. Gemessen vom Fundamentboden aus, komme das Gebäude an der Robert-Mayer-Straße auf eine Höhe von 127 Metern und gelte damit als höchstes Sprengungsobjekt in Europa.


    Dieses Fundament will die beauftragte Abbruchfirma AWR nach der Sprengung mit Abbruchmaterial auffüllen. Von den 50000 Tonnen, die nach der Sprengung übrig seien, „füllen wir gut die Hälfte in den alten Sockel, um das Fundament zu beschweren“, erklärte AWR-Geschäftsführer Ilmi Viqa. Der Rest werde aufgearbeitet und abgefahren. [...]


    „Mit der Sprengung des AfE-Turmes kommen wir mit dem für die Stadtentwicklung Frankfurts so bedeutsamen Projekts Kulturcampus einen gewaltigen Sprung voran“, hob ABG-Chef Frank Junker hervor. Der Bebauungsplan sähe für das 9500 Quadratmeter große Areal an der Senckenberganlage den Bau von zwei neuen Gebäuden vor. Sie dürfen bis zu 100 beziehungsweise bis zu 140 Metern hoch werden. Für das gesamte Projekt Kulturcampus Frankfurt ist ein Mischverhältnis für Wohnen und Arbeiten von 40 zu 60 vorgesehen. Zum Bereich Arbeiten gehören auch sämtliche künstlerischen Nutzungen auf dem Kulturcampus. Der Rohbau für die ersten 200 Wohnungen im Norden des Areals ist bereits fertig und wird am kommenden Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert.


    Einen Bericht hat bereits die FAZ online. Angekündigt wird ein Livestream der Sprengung auf faz.net.


    Gestern schon schrieb die FR darüber, in dem Artikel gibt es auch eine interaktive Grafik. Die Zeitung führt die Begriffe der "Kollapssprengung" (das Einstürzen der Außenfassade) und der zwei Sekunden später folgenden "Faltungssprengung" (Einsturz des inneren Gerüsts des Turms) ein. Der zurückbleibende Schuttkegel soll eine Höhe von zwölf bis 15 Metern erreichen.

  • Der Turm soll sich bei der Sprengung zweifach falten, schreibt die Welt. Geplant ist ein Kippen des unteren und leichteren Teils nach Norden, demnach zum FLAT genannten Gebäude an der Robert-Mayer-Straße. Der obere und schwerere Teil soll nach Süden fallen, also in Richtung der Villen an der Georg-Voigt-Straße. Dort wurde bekanntlich schon vor geraumer Zeit ein großes Fallbett angelegt.


    Eine weitere Schilderung des geplanten Ablaufs enthält eine städtische =21157024"]Pressemitteilung. Ein Auszug:


    Fast fertig sei man auch mit der Bohrung der über 1.100 Löcher, in die Sprengstoff in unterschiedlicher Dosierung gefüllt werde. Insgesamt 950 Kilogramm eines gelartigen, hochbrisanten Sprengstoffes will Eduard Reisch eigenen Angaben zufolge einsetzen. Zünden wird er diesen von einem eigens zu diesem Zweck errichteten Podest auf dem Dach des Marriott Hotels aus. Bevor er die zwei Funkfernzündungen auslöst, wird Eduard Reisch die genau festgelegte Reihe der Warnsignale abwarten. Nach einem langgezogenen Ton, erklärt er das festgelegte Procedere, würden zwei kurze Töne zu hören sein. „Dann gibt es eine Systemprüfung, die durchaus ein paar Minuten dauern kann.“ Dann erst schalte er die Anlage scharf. Es folgt der Countdown, angekündigt von zwei weiteren kurzen Tönen. Ist er heruntergezählt, betätigt Reisch bei Null die erste Funkfernzündung, Sekunden später die zweite.
    In ein paar Sekunden fällt alles zusammen


    Innerhalb weniger Augenblicke soll der Turm buchstäblich in sich zusammenfallen. Reisch: „Die Sprengung dauert etwa zehn Sekunden. Dann gibt’s eine ordentliche Staubwolke. Und dann wird aufgeräumt.“ Übrig bleiben werden rund 50.000 Tonnen Betonschutt.


    Die Stadt hält auch ein Foto des Meisters mit Werkzeug bereit.

  • ^witzige Animation. Wenn er so fiele, dann gute Nacht. Aber man erkennt die Sektionen, wie die Sprengung angelegt ist...

  • Ja, ich seh's mir auch wieder und wieder an. Vielleicht ist es der Alptraum des Sprengmeisters, der hier visualisiert wurde.
    Was aber gut klappt, ist das Eindämmen der Staubwolke noch vor dem Aufprall. Das wünsche ich mir am Sonntag 1:1 umgesetzt ... :daumen:

  • Die Abbruchfirma hat kurz vor der Sprengung nochmal Reporter der hessenschau in den Turm gelassen, den dabei gedrehten Film kann man sich hier anschauen. Neben den bekannten technischen Daten sind die letzten Ein- und Ausblicke ganz interessant. Um mögliche Sabotagen zu verhindern, wird das Gebäude übrigens bis zur Sprengung vom LKA überwacht. Wer darüber hinaus noch etwas in Erinnerungen schwelgen möchte, kann sich noch den Folgebeitrag zu Gemüte führen, wo ein paar persönliche Geschicht(ch)en vom AfE-Turm erzählt werden.


    Wer am Sonntag keine Zeit oder Lust hat, sich einen der wenigen guten Aussichtspunkte auf die Turmsprengung zu sichern, kann sie auch ab 9:30 live beim hr verfolgen.

  • Wie viele Stockwerke hat der AfE-Turm denn nun eigentlich? Der HR sagt 38, Wikipedia sagt 38 Büro-Etagen und 29 Bibliothek-Etagen. Sehe ich mir den Etagen-, Aufzug- und Treppenplan bei Wikipedia an, komme ich auf der einen Seite auf 31- und auf der anderen Seite auf 23 Stockwerke, inklusiv EG, ohne UG. Der Turm hat nun mal unterschiedliche Etagenhöhen. Andere Quellen sprechen von 32 Etagen oberirdisch, was mir einleuchtet, falls da noch ein Technikstockwerk vorhanden ist, welches auf dem Treppenplan nicht eingezeichnet ist. Weiß jemand mehr darüber?

  • "Marriott"-Zimmer ausgebucht!

    Die Sprengung am Sonntag wirft ihre Schatten voraus...


    Im hr-Text steht heute, daß alle Hotelzimmer mit Blick auf die Sprengung ausgebucht seien. "Das Paket war innerhalb von 5 Tagen ausverkauft", sagte die Sprecherin des gegenüberliegenden "Marriott" am Donnerstag, also heute.


    Auch Journalisten hätten angefragt. Bin mal gespannt, ob auch DAF´ler ein Paket ergattert haben;)


    Um also die Auslastung der Frankfurter Hotel`s zu steigern, sollten einfach noch mehr Sprengungen durchgeführt werden.:D


    Die BILD-Zeitung wußte heute einige "Horrorstories" zum Sprengmeister Eduard Reisch (dort "liebevoll" "Krater-Edi" genannt) zu berichten. U. a. sollen in Hamburg bei einer von Reisch verantworteten Sprengung in 2000 2 Hessen ums Leben gekommen sein. Danach hatte er 4 Jahre Berufsverbot. Einem Freund soll Reisch mit einer Dynamit-Ladung einen "Fischteich" gesprengt haben...
    http://www.bild.de/regional/fr…chtige-34454058.bild.html


    Man muss schon sagen, aus diesem Ereignis wird ja medial alles herausgeholt was möglich ist, einschließlich der Live-Übertragung im HR. Alle Achtung.


    Für Sonntag hoffen wir weiterhin das Beste, wobei das allerbeste auf dem Gelände mit den 3 neuen Hochhäusern künftig noch folgen wird!

  • Eigentlich wussten wir es schon immer: Bild lügt.


    Nach dem von Bild erwähnten Vorfall in Hamburg, war dem Herrn R. die Erlaubnis nach § 7 SprengstG entzogen worden. In einem Verwaltungsstreitverfahren, welches Herr R. zur Wiedererlangung derselben geführt hat, ist festgestellt worden, dass R. die Fehler, die zum Unglück führten, nicht allein zu vertreten hatte. Der Entzug der Erlaubnis ist aufgehoben worden.


    Die Andechser Sprengung war eine genehmigte Biotop-Sprengung.


    Und die Geschichte mit dem Münchner Hochbunker war ein Zivilrechtsstreit um Werklohn, den Herr R. einklagte. Er hatte nach Probesprengungen auf der Bunkerdecke zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen gefordert, die der Auftraggeber verweigerte. Wie der Prozess ausging, weiß ich nicht.