S21-A1, Cloud No.7, 61m (fertig)

  • Während das Gebäude aus der Ferne noch einigermaßen brauchbar ist, knirscht es doch deutlich, wenn man die Fassade aus der Nähe betrachtet. Völlig unmotiviert trifft Eckig auf Rund. dort wo die Brüstungsbänder an manchen Stellen an den Balkonen durch ein rechteckigen transparenten Anteil unterbrochen sind, wie zum Beispiel auf der Nordseite oben rechts.


    Diese Meinung teile ich (Achtung!) nicht! :D Aber die Begründung zu diesem Urteil kann ich nachvollziehen. Kann man so sehen. Höre ich auch nicht zum ersten Mal.


    Ein meiner Meinung nach architektonisch deutlich besser gelungenes Wohnhochhaus der Architekten Meixner Schlüter Wendt, das Axis steht seit kurzem im Frankfurter Europaviertel. Jenes wurde in die Shortlist zum DAM-Preis 2018 aufgenommen.


    Nicht uninteressant dieser Vergleich. Wenn ich jedoch wieder den Text in deinem Link lese... Aber es sind ja Experten... Wer kommt denn ernsthaft auf die Idee die "Typologien Hochhaus und Reihenhaus" zu kombinieren?! Wer stellt denn diese Reihe so nah in den Schatten der Wand? Und warum überhaupt diese kurze Reihe? Weil dort in der Nähe (wie auf dem Übersichtsbild im Link zu sehen) 2 Zeilen Reihenhäuser stehen? In meinen Augen ein völliger Fehltritt, völlig unnötig. Die anderen Reihenhäuser stehen immerhin in einiger Entfernung. Hier hätte man lieber den Block schließen sollen! Aber natürlich nicht so. Und da sind wir beim nächsten Schlagwort, "Blockrand" - monotoner kann man Blockrand nicht ausführen. Mein Favorit ist aber "integriert sich in seinen urbanen Kontext, indem es die umgebenden Strukturen physisch überhöht", geil, damit ist sicher (beschönigend) gemeint wie maßlos übertrieben der Bau daherkommt! Und wieso überhaupt "Kontext", warum denn unbedingt ein Bezug zum kubistischen Sammelsurium im Europaviertel?! Wieso keine Eigenständigkeit? Also echte und keine konstruierte!


    Die "flächige Mantelfassade" zur Europa-Allee hin wirkt für mich "völlig unmotivierter" als bei der Wolke7, die Anordnung der Fenster ist hier völlig Banane, warum nicht in einer Linie. Wobei auch das diese brachiale Wand nicht auflockern würde! Ich hätte nicht gedacht, nach all den Diskussionen der vergangenen Jahrzehnte über solche Bauten, sowas in deutschen Großstädten (relativ zentral) vorzufinden. Noch weniger solche "Affenfelsen" wie das Praedium.





    Innenseite mit Reihenhäusern




    Innenhof


    Die Innenseite mit den "individuellen Balkonzuschnitten" in Wellenform gefällt mir grundsätzlich sehr. Man könnte fast vergessen was da sonst noch steht und über die äußere Monotonie hinwegsehen. Fast. Warum hat man die weit tollere Fassade nicht zur Europa-Allee hin angebracht? Ist die Aussicht hinten besser? Ist der Westside Tower zu nah dran?





    Bilder: Silesia

  • Der Westside Tower gegenüber gefällt mir wesentlich besser, mit seinen klareren Linien und spitzen Kanten. Die Fassade wirkt auf mich ruhig und ausgeglichen, dazu gesunde Proportionen. Die Abweichungen bedingt durch den Sockel, sowie jene im Dachbereich sind gut erträglich, da nicht willkürlich. Selbst die wechselnden bräunlichen Streifen wirken hier gut. Leider beißen sich Axis und Westside ziemlich...










    Bilder: Silesia



    Würde ich jedoch den Westside Tower oder gar Axis gegen unsere Wolke7 tauschen wollen (natürlich mit angepasstem Grundriss)? Auf keinen Fall!

  • Ich schließe mich weitgehend Silesia in seiner Bewertung an: Die sozialistisch anmutende Strenge von Axis gefällt mir überhaupt nicht, und bis auf die "Innenseite" wo wenigstens noch ein bisschen gestalterisch Mühe gegeben wurde, geht diese unmotivierte (Reihenhaus?-) Scheibe, die nicht so recht weiß, ob sie Turm sein will oder nicht, ganz klar in Richtung durchsterilisiertes Krankenhaus in der Vorapokalypse. Fügt sich natürlich perfekt in die durchgerechnete Monotonie des Frankfurter Europaviertels ein, kein Zweifel. Nein, für mich ist die Cloud trotz ihrer Schwächen von mancher (Nah-) Perspektive architektonisch deutlich besser gelungen und origineller, vor allem aber auch menschlicher und charakterstärker. Daher ein echter Gewinn fürs Stuttgarter Europaviertel, und damit auch für die ganze Stadt.

  • Mir geht es da ebenfalls wie Silesia. Beim Axis finde ich die Seite mit den geschwungen Balkonen nicht schlecht. Die andere Seite finde ich dafür unruhig und irgendwie überladen und wirr, wirkt nicht gerade angenehm zum anschauen. Da gefällt mir der Westside Tower besser, wobei man sich hier über die Farbe streiten könnte. Ob das Braun so lange ansehnlich und "modern" bleibt, wirkt ?
    Die Fassade der Cloud gefällt mir eigentlich ganz gut. Klar hätte man die Übergänge ordentlich und besser machen können aber es ist mal etwas anderes und neues, für Stuttgart.

  • Leider muss ich hier als Hochhaus Fan sagen das mir das Cloud so gar nicht gefällt. Das Gebäude hat keinerlei Symmetrie, es wirkt als hätte jemand mit Bauklötzen beim stapeln einen Fehler gemacht. Die Fassade mit den Querverbindungen die auf den ersten Blick keinerlei Muster folgen machen das Gebäude irgendwie "Nervös" und es gibt so gar keinen Bezug auf die Umgebung und beißt sich brutalst mit der meiner Ansicht nach wirklich gelungenen Stadt Bibliothek. Ich glaube nicht das Stuttgart sich mit diesem Hochhaus einen Gefallen getan hat und es Motivation sein könnte weitere Türme die das Stadtbild erfolgreich prägen folgen zu lassen. Am besten wäre es das Ding direkt wieder abzureisen!

  • Ich muss auch sagen, dass ich das Ganze eher enttäuschend finde.
    Leider auch im doppelten Sinne:
    Von nahe finde ich die Fassade, mit ihrer seltsamen Mischung aus aufgemalten und wirklich plastischen Konturen, unruhig bis anstrengend. Da wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Das Z-Up direkt um die Ecke trifft zwar auch nicht unbedingt meinen Geschmack, aber ist da irgendwie konsequenter und überzeugender ausgearbeitet.
    Von weit ist es leider auch nicht wirklich ein Hingucker - hier scheitert es an den sperrigen Proportionen des Gebäudes. Es ist unentschlossen; weder richtig hoch, noch richtig breit. Hier hätte ein bisschen mehr Höhe vllt. sogar gut getan.

  • Abseits von Geschmackskontroversen:


    • 20 Luxuswohnungen bis auf eine verkauft, Ex-S21-Sprecher und VfB-Präsident Dietrich soll unter den Käufern sein
    • Kosten gesamt: 83 Mio. EUR
    • Quadratmeterpreise für Wohnungen zwischen 8.500 EUR und 14.000 EUR
    • 500qm-Penthouse mit 140qm Terrasse 7 Mio. EUR
    • Eröffnung Steigenberger mit 166 Zimmern und Suiten (bis zum 7.Geschoss) am 01.09.2017
    • Zentralität, Aussicht auf Natur und große Mobilität sollen für Käufer die tragenden Argumente sein
    • Zwischen 6. und 15.Stock befristete "Serviced Appartments" für je nach Dauer ab 120 EUR/Nacht


    Quelle: StZ
    http://www.stuttgarter-zeitung…37-b854-8ca85a29739a.html

  • update 25.10.2017

    Blick entlang der Wolframstraße.



    Das Türmle erhielt jetzt auch diverse Schriftzüge. Hier jenes vom Hotel.




    Nordfassade



    Arbeiter bringen Fassadenelement an.



    Bilder: Silesia

  • Teil 2

    An der Kreuzung Wolframstraße/Heilbronner Straße.





    Bemerkenswert, wie schlank die Taille des Turms ist.


    Die Lösung hier unten gefällt mir aber gar nicht.


    Schriftzug der Hotelgruppe


    Namensgebende Schriftzug



    Bilder: Silesia

  • Teil 3

    Blick vom Mailänder Platz.



    Blick über das Milaneo hinweg.




    Blick von der Stadtbahnbrücke, mit dem LBBW-Hochhaus links, der Stadtbibliothek in der Mitte und der Wolke7 rechts.





    Bilder: Silesia

  • Es gab Probleme bei der behördlichen Abnahme, vor allem wohl hinsichtlich Brandschutz. Die Fertigstellung wird sich um mehrere Wochen verzögern.

  • Die Fertigstellung hat sich übrigens schon um fast 2 Jahre verzögert, die meisten Wohnungen befinden sich noch mehr oder weniger im Rohbau und viele Käufer sind wütend! Lediglich beim Hotel drückt man nun wohl merklich auf die Tube da der Eröffnungstermin groß angekündigt wurde. Jetzt allerdings steht der Brandschutz im Weg, Möglicherweise wurden nicht genehmigungsfähige Materialien verbaut. Irrenhaus Deutschland :nono:

  • ^Die Brandschutzverordnungen sind in der Zwischenzeit so komplex, das man bei der Bauabnahme oft so viele Meinungen dazu wie Gutachter hat. Und im Zweifel ist ein Bau dann eben nicht Abnahmefähig. In meinen Augen eine sehr schlechte Entwicklung.

  • Mit solchen Allgemeinplätzen kann ich nichts anfangen. Bei einem Projekt dieser Größenordnung kann und muss man erwarten, dass solche Fragen rechtzeitig geklärt werden, will man sich nicht sehenden Auges ganz unabhängig von den wirtschaftlichen Auswirkungen regelrecht blamieren. Das gilt sowohl für den Bauherrn, Bauunternehmen und sonstigen Beteiligten als auch für die Bauaufsichtsbehörde.