Messestadt Riem (10.000 WE) [im Bau]

  • Wo ich am 12.01. schon mal da war, hab ich zusätzlich noch einige Aufnahmen der in den letzten Jahren fertiggestellten Abschnitte und der Umgebung gemacht. Städtebaulich und architektonisch absolut langweilig, dennoch macht der Stadtteil ansonsten einen lebendingen und postiven Eindruck (trotz vieler Sozialwohnugen kaum ein "Ghetto-Gefühl" ;-)).


    Blick vom Riemer Berg



    Typische Straßenzüge:




    Grünanlagen dazwischen:



    Die Florianskirche erinnert im besten Fall an Oscar Niemeyer :)


    "Ältere" Bauabschnitte:



    Das Wohnhaus der "Wagnis"-Baugemeinschaft:


  • Weichen für belebtes Quartier gestellt.
    Die Gewofag-Pläne für die Messestadt.


    http://media1.abendzeitung-mue…7bcd64e67.normalized.jpeg
    Architekten: Bogevischs Büro Architekten & Stadtplaner, München, mit Grabner + Huber Landschaftsarchitekten, Freising
    http://www.muenchenarchitektur…hionReuterArchitekten.jpg
    Architekten: Henchion Reuter Architekten, Berlin, mit Marcel Adam Landschaftsarchitekten, Potsdam



    -Das neue Projekt ergänze den Bestand vor allem durch kleine Wohnungen für Studenten und Azubis.
    -Rund 46 Millionen Euro will die Gewofag ins Projekt investieren, die Fertigstellung ist für 2019 anvisiert.



    http://www.abendzeitung-muench…1d-87f1-6fdf083363b1.html
    http://www.muenchenarchitektur…ngswettbewerb-entschieden

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  • BrainLab HQ in Bau

    Eines der letzten großen Grundstücke der Messestadt, welches den alten Tower enthält, wird ja bekanntlich mit der neuen Zentrale der Firma BrainLab bebaut.


    Die Grube ist fast komplett ausgehoben:



  • Nach einer Forderung des Bezirksausschusses sollen die Zuschauertribüne und der Kopfbau des ehemaligen Flughafens Riem saniert werden. Da die Stadt keinen Bedarf für eine kulturelle Nutzung sieht, ist ein Gastronomiebetrieb eher umsetzbar und gewinnbringend. Bis dieser jedoch eröffnen könnte, muss noch viel getan werden.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…tes-wahrzeichen-1.2670543

  • Das wäre der perfekte Standort für ein +100m Hochhaus und damit (neben dem alten Tower) für ein weiteres Landmark in der Messestadt gewesen. Welcher Hampelmann baut da einen 20m Kasten hin? Da hat sich wohl vorher niemand mit den Platznöten (TZ: "München platzt bald"...) in München oder Höhendifferenzierung beschäftigt. Nicht zu fassen...:nono:

  • Wobei es nicht mal 100 Meter hoch sein müßte für eine Marke.
    Es fehlen im äußeren Bezirk der City einfach Gebäude mit höhen zwischen 60 und 80 Metern, schon bei dieser Höhe gibt es Bezug zu diversen Teilen der Stadt.
    Aber die Gemeinde der ablehnenden von höheren Gebäuden ist in München einfach immer noch zu hoch.
    Es könnte aber durchaus möglich sein, das es mit der weiteren Knappheit der Wohnungen und des großen Zuzugs gerade nach München doch noch besser wird, denn irgend wann geht auch der letzte grüne Fleck verloren und es bleibt nur noch Wohnbau mit 20 plus Stockwerke übrig. ;)


    Die massive Bauweiße in größeren bebaubaren Flächen mit Gebäuden von 3-5 Stock ist einfach nicht mehr möglich.

  • ^


    Gut, 60m Klötze gibt es bzw. wird es demnächst genügend geben. Die könnte man auch an jeder Kreuzung außerhalb des Mittleren Rings hinstellen, ohne dass Bürger X diesen zwei, drei Straßen weiter noch großartig wahrnehmen würde. Zu 99 Prozent ist die Hochhausangst selbst eingeredet.


    Aber ab 80m rum wird es schon dünn, gerade dann aber kann man architektonisch einfach mehr rausholen. Das geht bei niedrigeren Höhen zwar auch, nur rentiert es sich dort weniger, auch mal von der Vierkantbauweise abzuweichen. Zumindest in München.


    Es ist leider langsam langweilig, ständig die Interviews von Fr. Merk zu lesen, wo sie groß mehr Mut, mehr Dichte, mehr Experimente, mehr Höhe anpreist, gleichzeitig aber wenig bei rauskommt und fast genauso weiter gemacht wird wie bisher. Die Ausrede, es würde sich um ein Vorhaben handeln, das vor ihrer Amtszeit schon gestartet worden ist, zählt hier nicht, da es sich hier um ein völlig neues Projekt handelt.


    Für die Messestadt war das nun die letzte Chance auf mehr bauliche Identität.


    Ich glaube, München ist so ziemlich die einzige Stadt auf dieser Welt, die bei einem 20.000 Einwohner Neubauviertel kein Gebäude über 30m baut.


    Der gesamte Thread wäre eigentlich was für den "Friedhof der Doppelmoral". Einerseits gibt es keine Zeitungsausgabe mehr ohne Themen über Wohnungsmangel, Platzmangel und Bevölkerungs- sowie Verkehrsinfarkten, andererseits wird genau das Gegenteil davon getan, was angesichts dieser Meldungen getan werden müsste.

  • @ Mia San Mia,


    Du sprichst genau das an was ich meine, um aber im Thread zu bleiben, eine Aufnahme aus dem Netz von Riem.



    Quelle Immobilien Report,


    Das ist das was ich meine, sicher müssen es keine Türme mit 100 oder mehr, deshalb habe ich auch 60-80 geschrieben.
    Aber so wie im Bild kann es ja absolut nicht weiter gehen. Das kann mann in London, oder sonst wo machen, da gibt es im äuseren Bereich noch Platz, den aber gibt es in München nicht, da kommen gleich andere mittlere Gemeinden und dann die nächsten Städte. Der Vorteil von höheren Gebäuden ist ja auch die Change von mehr Freiraum und Grün. In Hamburg, ich weiß das Thema ist nicht gut für manchen Münchner User wird an manchen Neubau Ecken nicht unter 6-8 Stockwerken gebaut und in München begnügt man sich an vielen Stellen mit 4 Etagen.
    Da stimmt doch etwas nicht. Deshalb meine Anregung für München, größere Gebiete mit mindestens 7-8 dazwischen dann Gebäude mit 20 plus X Stockwerke, sicher nicht Meter, es müssen aber keine 100 oder mehr Meter sein.


    Dieses aber bringt die Stadt erst hin wenn sie vor den Toren von Ingolstadt, Augsburg oder Landsberg steht. Also in 40 Jahren oder so. :lach:

  • Nunja, Hamburg ist vielleicht ein weniger gutes Beispiel, da es sich dort ziemlich ähnlich wie in München verhält.


    Das Bild oben zeigt den 4.Bauabschnitt der Messestadt, dieser wurde vor mehr als 20 Jahren geplant, da kann ich verstehen, dass dann nicht mehr großartig sämtliche Rahmenbedingungen geändert werden. Mir geht es hier mehr um städtebaulich prägnante Orte, die perfekt für mutige Nachverdichtungsprojekte geeignet sind. Eben wie das kleine Baufeld neben dem Willy-Brandt-Platz.


    Bei größeren Neubauprojekten mit mehreren Wohnhäusern und Quartierscharakter ist es zumeist so, dass flächendeckend EG + 4 / 5 Obergeschosse entstehen, dazu an den Eckpunkten meistens 8 stöckige "Türme", wie es die Presse gerne nennt. Dies wird auch in Freiham (insg. 8000WE) wieder so sein, in der Prinz-Eugen Kaserne (1800WE), in der Funkkaserne (1400WE), an der Paul-Gerhardt-Allee (2500WE) oder ziemlich wahrscheinlich auch im Münchner Nord-Osten (min. 4000WE).


    Die geplante Bayernkaserne (4000WE) mit 7-stöckiger Blockrandbebauung und einigen Hochhäusern, das einigermaßen dichte Projekt am Südpark (1000WE) oder das im Bau befindliche Werksviertel (1200WE) sind dagegen positive Beispiele größerer Wohnbauplanungen.


    Im Endeffekt hast du Recht, in Zukunft wird man noch weniger auf höhere Blockrandbebauung verzichten können, die Kasernenflächen sind bereits beplant, viele Nachverdichtungsprojekte laufen, so verschwenderisch kann man nicht mehr sein. Haben doch die GWG und GEWOFAG beschlossen jährlich 1250 Wohnungen fertig zu stellen. Da bin ich gespannt ob das eingehalten werden kann.

  • Das Münchner Problem ist keines der reinen Bauhöhe. Die spielt sicherlich eine gewisse Rolle. Doch mMn. ist die sture Versteifung auf rechteckig angelegte symmetrische "Viertel" das größere Problem. Das killt jegliche Urbanität- Dazu keinerlei Wasserbauten, sprich Seen, Brunnen, Kanäle etc. und die übliche 0815 Billigbauweise und fertig ist der Salat.


    Die Ösis in Wien machen das entschieden besser.

  • Doch mMn. ist die sture Versteifung auf rechteckig angelegte symmetrische "Viertel" das größere Problem.


    Das ist sicher auch zu bemängeln, diese ewige Kastenbauweise und lieblose Architektur ohne jede Abwechslung oder Verschiedenheit der Gedanken, Wünsche oder Vorstellungen der einzelnen Büros und Architekten. Jedes Wohngebäude zeigt doch Heute die gleichen Züge, es schaut so aus als kommt alles aus der gleichen Hand.
    Aber mit den verschiedenen Höhen gibt es auch ein allgemein besseres Bild, nicht alles muß doch mit dem Lineal gezogen sein.


    Es fehlen einfach die Höhenstufen. Wie gesagt, es sollen keine 100 Meter Klötze sein, aber mit Höhen zwischen 8-12-20 Etagen kann man in Siedlungen viel erreichen.



    So etwa, Höhen zwischen 5 und 12 Stockwerken, Lettenwald Ulm.
    Bild von mir.

  • ^ Wenn ein Beispiel mit viel Urbanität gesucht wird, könnte vielleicht der Londoner Merchant Square (#187) dienen - alles Neubauten mit Farben- und Formenvielfalt sowie ordentlich Geschossigkeit, außerdem Läden im EG. So einen Kanal könnte man auch mit wenigen Zentimetern Tiefe ausgraben. Es ist auch nicht alles genauso rechteckig - was darüber angesprochen wurde. Und übrigens - streng genommen, große Teile der Siedlung sind Fußgängerzone.

  • Zitat Endokin: Doch mMn. ist die sture Versteifung auf rechteckig angelegte symmetrische "Viertel" das größere Problem. Das killt jegliche Urbanität-


    Würde ich nicht sagen. Die Altbauviertel sind größtenteils rechteckig angelegt, ob in München, Berlin oder Barcelona. Selbst Manhattan. Gerade in diesen Vierteln empfinden die Menschen aber die größte Urbanität. Es ist also eher ein Problem der modernen Welt, dass man aus etwas Geradlinigem nichts Lebendiges mehr machen kann. Umgekehrt wird z.B. Freiham mehr in Richtung "gewachsener Struktur" erbaut. Dennoch wird es wohl kein Urbanitätsknaller.


    Zitat r.f.t.schiller:Jedes Wohngebäude zeigt doch Heute die gleichen Züge, es schaut so aus als kommt alles aus der gleichen Hand.


    Zugegeben, dass ist bei Gründerzeitgebäuden, gotischen Gebäuden oder barocken Gebäuden etc. auch nicht anders. Der Unterschied liegt darin, dass heute - nicht immer aber meistens - nicht mehr für das Auge gebaut wird. Die Lust am schönen Bauen fehlt zu oft, scheint es. Versetzte Fenster waren doch noch nie schön, oder? Trotzdem sprießen sie überall aus dem Boden. Ist die Architektur zu technisch und versetzte Lochfassaden die einzige Möglichkeit etwas Verspieltheit hineinzubringen?


    Aber darum geht es mir hier eigentlich nicht, sondern rein um den Platzmangel. Gestaltung hin oder her (ein See ist nebenbei auch nicht gerade billig, Bäche und Flüsse gibt es in München genug, selbst in der Messestadt), die Idee mit der geplanten Stahldachkonstruktion zu einer Art Pavillon hin, mag nicht die Schlechteste sein, aber angesichts der knappen Platzverhältnisse und des langen Planungsvorlaufs bis andere größere Gebiete bebaubar sind, wenig lösungsorientiert und damit mMn. absurd (die Verwendung dieses Wortes ist ansteckend :)).


    Für die Messestadt ist das Wort Urbanität sowieso fehl am Platz, allein aus städtebaulich gestalterischer Hinsicht hätte an dieser Stelle aber etwas "Großes" entstehen müssen.

  • Ja, aber das sind historisch gewachsene Strassen! Das ist null vergleichbar. Und ich meine wir müssen jetzt nicht über die Unterschiede in der Ästhetik der Architektur Schwabings vs Messestadt diskutieren!


    Mfg.

  • Der Lettenwald in Ulm finde ich sieht viel angenehmer aus, als Riem oder Freiham vermutlich werden wird. Die Rhytmisierung der Geschosshöhen ist sehr abwechslungsreich und macht das ganze irgendwie urban und dennoch alles andere als trostlos

  • Ja, aber das sind historisch gewachsene Strassen! Das ist null vergleichbar. Und ich meine wir müssen jetzt nicht über die Unterschiede in der Ästhetik der Architektur Schwabings vs Messestadt diskutieren!


    Nein, sind sie nicht. Manhattan war ein Masterplan, genauso die Maxvorstadt (geplant 1805 bis 1810 unter Max I. / gebaut unter Ludwig I.). Nicht das wir uns falsch verstehen, Urbanität lasse ich hier außer Acht, genauso die Architektur, nur um die Straßenzüge geht es. Wie also diese und noch viele andere Beispiele zeigen, ist eine rechteckige oder sogar symmetrische Anlage von Stadtquartieren in Bezug auf spätere Urbanität kein Hindernis.


    Die Rhytmisierung der Geschosshöhen ist sehr abwechslungsreich und macht das ganze irgendwie urban und dennoch alles andere als trostlos


    Genau das hätte der Messestadt gut getan. Stattdessen besitzt jedes Gebäude mit min. 5 umstehenden Gebäuden die selbe Höhe.