Berliner Stadtverkehr kontrovers diskutiert


  • Grüne Wellen gibt es in Deutschland praktisch nur für Autos, die angestrebten Vorrangschaltungen für Busse und Straßenbahnen sind zumindest in Berlin nur fromme Wünsche, Grünphasen für Fußgänger und Radfahrer oft extrem kurz


    Du musst wirklich in einem anderen Berlin leben... Fakt ist, gerade die Vorrangschaltungen für Straßenbahnen verursachen derzeit ein Großteil der Staus, von 'grünen Wellen' für Autos kann nirgends die Rede sein. Es ist auch politisch überhaupt nicht gewollt, da es dem vermeintlich 'grünen' Konzept der Verkehrsberuhigung zuwider läuft. Die Prämisse liegt hier schon seit Jahrzehnten auf künstliche hervorgerufene Verkehrsdichte - angeblich zur Anwohnersensibilisierung. Das Ergebnis ist eine deutlich höhere Umweltbelastung in Wohngebieten.



    [*]Natürlich ist es Bequemlichkeit, mit dem Auto zum Einkaufszentrum zu fahren, um dort einen Großeinkauf u. a. mit 3 Vorratspackungen Cola zu machen, anstatt die Einkäufe in kleineren Etappen in nächsten Supermarkt zu machen und evt. mal ein kleines Stück zur Haltestelle zu tragen oder mit dem Rad zu transportieren.


    Nein, es ist keine Frage der Bequemlichkeit, sondern in erster Linie wieviel seiner Lebensqualität man bereit ist aufzugeben. Ich halte es nun mal für sehr viel effizienter meine Einkäufe EINMAL zu erledigen, als die gleiche Prozedur mehrmals wöchentlich zu wiederholen. Insbesondere nicht bei Regen, Sturm, Schnee oder Glatteis. Was dann noch regelmäßige Reinigungsaktionen nach sich zieht - die es auch nicht für umme gibt.

  • Ein bißchen Off-Topic, aber ich frage mich gerade, was mit dem Auto zu Kaufland fahren und dort einen unpersönlichen Großeinkauf zu machen mit Lebensqualität zu tun haben soll. ;)


    Wenn es nicht Bequemlichkeit ist, dann ist es halt Gewohnheit. Man kann durchaus Lebensqualität gewinnen, wenn man auf ein Auto verzichtet.

  • Zwei Erkenntnisse haben die letzten Seiten dieses Threads durchaus gebracht - zum Einen handelt es sich bei Berlin offensichtlich um ein meteorologisches Notstandsgebiet, in dem es diverse Wetterunbilde einen Großteil des Jahres unmöglich machen, ohne schützende Metallhülle aus dem Haus zu gehen, zum Anderen wird man ohne etwas Druck die pathologische gefühlte Abhängigkeit Einiger vom Auto wohl nicht reduzieren können.

  • In meinen Augen wäre schon viel gewonnen, wenn es ehrliche Preise gäbe: Wenn also auch die Umweltschäden in den Benzinpreis eingerechnet würden, und wenn der öffentliche Raum, der für das Abstellen eines Autos in Anspruch genommen wird, angemessen zu bezahlen wäre (die Preise für eine Stunde Parken in zentraler Lage sind in meinen Augen lächerlich gering). Dann würde manch eingefahrene Gewohnheit vermutlich schneller neu bewertet werden.

  • Soll doch jeder machen, was er will. Vielleicht lieber wieder auf neue Infos zu irgendwelchen Verkehrsthemen konzentrieren, statt hier immer "du bist doof!; nein, du bist doof!" zu spielen? Die eine Seite versteht die andere eben nicht. Wir kommen hier eh auf keinen grünen Zweig.


    Ansonsten gibt es den ÖPNV und bei Bedarf halt mal ein Taxi oder Leihwagen.


    Nur dass ein Taxi und Leihwagen - auf eine Fahrt bezogen - u.U. so viel kosten, wie ein halber Tank, von dem ich bei derselben Strecke weitaus weniger nutze. Mit dem Taxi von der Charite nach Steglitz durch den Tiergartentunnel und die Potsdamer Str. 35€.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ben ()


  • Wenn es nicht Bequemlichkeit ist, dann ist es halt Gewohnheit. Man kann durchaus Lebensqualität gewinnen, wenn man auf ein Auto verzichtet.


    Alles eine Frage der Perspektive. Ich sehe es nicht als Gewinn an Lebensqualität, wenn ich mich mehrmals wöchentlich um Einkäufe kümmern muss, die ich auch locker mit einem Mal erledigen könnte. Und das Ganze dann vielleicht auch noch unter Inkaufnahme widriger Umweltbedingungen und körperlicher Plackerei. Und bei Verschwendung meiner kostbaren Zeit.
    Selbstverständlich hat für mich auch die Bequemlichkeit etwas mit Lebensqualität zu tun. Ich LASSE heutzutage mein Brot auch backen und muss mir nicht erst mein eigenes Mehl mahlen.

  • Ich habe mir mal erlaubt die Beiträge ab hier aus dem allgemeinen Stadtverkehrs-Thread (da dieser sonst zu unübersichtlich wird) in einen eigenen Thread zu verschieben.

  • Größe

    Was mir in der Debatte um Kraftfahrzeuge und ihre Alternativen stets zu kurz kommt ist die Größe der Autos.
    Vielleicht liegt es bei mir daran, dass mein erstes Auto eine BMW Isetta von 1957 war: Platz für zwei Erwachsene mit Handgepäck, Spitze 85 km/h, Verbrauch in der Stadt unter 5 L und innerhalb von Sekunden fand ich einen Parkplatz (quer zur Fahrtrichtung), den VW-Käferfahrer nicht mal eines Blickes gewürdigt hätten.


    Warum muss man heute so breite und lange Autos fahren? Früher suchte man auf kurvigen Landsgtraßen die Ideallinie zwischen Straßenrand und Mittelstreifen. Bei heutigen SUVs muss man froh sein, wenn das Monster überhaupt dazwischen passt!


    Autos wie der Smart oder der UP! von VW sind Fahrzeuge, die den meisten Alltagsanforderungen gerecht werden.
    Wieviel Platz könnte in einer Stadt wie Berlin gewonnen werden, wenn man sich darauf besänne? :cool:

  • Ancien Regime

    Wie logikresistent muss man eigentlich sein, um nicht begreifen zu können, dass der Bedarf an Autoverkehr, vor allem in einer großflächigen Großstadt, in vielen Situationen nicht substituierbar ist?


    Hallo Richard,


    wo behaupte ich denn das, was du hier unterstellst? Wir wollen doch sachlich diskutieren.


    Ich behaupte nirgends, daß sämtlicher Autoverkehr substituiert werden sollte.


    Ich finde es ausgesprochen unangenehm, wenn bestimmte fanatisierte Leute hier im Forum ständig Unterstellungen tätigen und unseriös arbeiten. Hier scheint wohl die totalitäre Haltung aufseiten der AutoFraktion zu sein.


    Wie erklärt sich diese Fraktion eigentlich den starken Zuwachs an Fahrradverkehr der letzten 15 Jahre und was glaubt diese Fraktion, wie diese Menschen wohl ihr Leben bewältigen?


    Ich werde wohl jetzt in meinen nächsten Beiträgen immer wieder mal ein paar Zitate von manch Unbelehrbaren bringen, die offenbar keine Probleme damit haben, zu verzerren, zu verdrehen und wahrheitswidrig zu unterstellen.

  • Ich gebe dir in vielem recht, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind - aber manchmal überrascht du einen, Ben: ;)


    ...Nur dass ein Taxi und Leihwagen - auf eine Fahrt bezogen - u.U. so viel kosten, wie ein halber Tank, von dem ich bei derselben Strecke weitaus weniger nutze. Mit dem Taxi von der Charite nach Steglitz durch den Tiergartentunnel und die Potsdamer Str. 35€.


    Was soll denn diese Aussage? Natürlich kostet eine Taxi- oder Mietwagenfahrt auf einer einzelne Strecke i. d. R. mehr als die reinen Betriebs- und Spritkosten.
    Wenn man aber das ganze Jahr (ich hatte klar geschrieben, dass ich kein eigenes Auto habe) die Kosten eines Autos einspart (Anschaffung, Steuer/Versicherung, Sprit, TÜV, Reparaturen, usw. usw.) sind die Kosten gelegentlicher Taxifahrten (oder Mietwagen) lächerlich gering. Wobei man letzteren eher selten für eine Einzelfahrt bucht.



    Ich würde mal sagen, auf die Fläche eines PKW passen auch nur 2-3 (also 2,5) Fahrräder (2 längs, eins quer, mit Sicherheitsabstand usw.). Bei 50 Autos (mit 4 Personen) wären es 20 Fahrräder, die dann 1.530m² einnehmen. Auch nicht schlecht für diese schmalen Vehikeln. Während im Auto bis zu 5 Peronen transportiert werden können, kann ein Fahrrad nur eine Person Transportieren. Mal abgesehen von dem Platz, den sie durch ihren beliebigen Spurverlauf und Nebeneinanderfahren von 3 Rädern einnehmen, was zu Abständen zw. den Autos und somit zur Verlangsamung des Verkehrsflusses führt.


    Würdest du also sagen. ;) Da hast du wohl noch nie so richtig hingeguckt. Also bei uns im Hof stehen ganz normale 5 Fahrradbügel nebeneinander, belegt mit 10 Rädern. Auf der Fläche kriegst du allenfalls einen Smart untergebracht - aber nur, wenn du verdammt gut einparken kannst.


    Okay, ein Rad kann nur eine Person befördern (max. 1,5 Personen mit Kindersitz), ein normales Auto 4 bis 5. Nur dass die Sitzplätze im Verkehrsalltag leider selten ausgenutzt werden. Schaut mal mal hin, sieht man in den meisten Autos nur eine Person sitzen, am zweithäufigsten dann zwei. Mehr "Auslastung" kommt leider vergleichsweise selten vor. Das ist ja das, was ich mit Fahrgemeinschaften meinte - wird aus Bequemlichkeit viel zu selten gemacht.


    Und nebeneinander herfahren ist nur in Fahrradstraßen und bei Gruppen erlaubt und wird auf den meisten "normalen" Straßen auch eher selten von Radlern gemacht, auch nicht auf Radstreifen (auch wenn sie sich ansonsten sicher nicht immer regelkonform verhalten). Hier ist doch eher das Problem, dass viele Autofahrer den vorgeschriebenen Mindestabstand beim Überholen nicht einhalten.

  • Sicher, aufs Jahr gerechnet ists weniger, aber soweit denken viele auch nicht (wenn man sichs leisten kann). Da gibt man lieber 20 Cent (oder keine Ahnung wie viel) für eine Strecke aus, statt 35€. Und wenn mans hat/kann/will, wieso sollte man drauf verzichten (Stichwort indiv. Lebensquali)?


    Es geht nicht ums Parken sondern ums Fahren. Und son Fahrradständer berücksichtigt den Sicherheitsabstand, das Nebeneinanderfahren, mögliches Rumgetingel wohl eher nicht...Zwischen parkenden Autos bestehen auch andere Abstände als zwischen fahrenden. Bei uns aufm Hof nehmen die 10 Räder den Platz einer Stretchlimu ein. Liegt dann wohl am variierenden Abstand der Ständer von Hof zu Hof...Bez. Mitfahrer: Ich habe das kann ja extra kursiv geschrieben, weil mans eben kann, auch wenns nicht immer der Fall ist. Könnte wär grammatikalisch wohl korrekter ;).


    Wir sind hier sicher alle vorbildliche Radfahrer und super rücksichtsvoller Autofahrer, aber auf jeden von uns kommen 50 schwarze Schafe. Nur weil etwas wie Nebeneinanderfahren nicht erlaubt ist, hält man sich nicht automatisch dran. Mit Kopfhörern fahren ist auch nicht erlaubt. Machen trotzdem viele. Helm soll man auch tragen, tun auch viele nicht. Alkohol am Lenker ist ebenso wie Alkohol am Steuer nicht erlaubt. Grad die Studenten, die viel mit dem Rad unterwegs sind, halten sich sicher gern nicht dran - wie auch genug Autofahrer.


    Eigene Fehler fallen einem eben weniger auf, als die der anderen. Wenn ein anderer Verkehrsteilnehmer mal eben vom Fahrzeug zum Fußgänger wird und quer über die Fahrspur fährt, weil er dann die grüne Fußgängerampel nehmen kann, statt warten zu müssen, nimmt man das schon wahr. Grad die Rennradler fahren gern mal auf der Mitte der Autospuren und "wackeln" dabei wie ein Metronom. Da wirds schwer mit dem Überholen, weil man ja in diesem Fall die Spur wechseln muss und da gibts ebenso rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, wie den Radfahrer. Aber jut, wir sind hier nicht bei der Führerscheinprüfung.


    Grüne Wellen gibt es in Deutschland praktisch nur für Autos, die angestrebten Vorrangschaltungen für Busse und Straßenbahnen sind zumindest in Berlin nur fromme Wünsche, Grünphasen für Fußgänger und Radfahrer oft extrem kurz


    Was bringen Grüne Wellen denn für Fußgänger, Busse und Straßenbahnen? Es gibt mehr Autos als Busse oder Straßenbahnen, die zudem noch an jeder Ecke halten müssen. Fußgänger sind zu "unzuverlässig", weil sie nicht einer Route folgen, sondern noch hier und da gucken und reingehen usw. Wozu brauchen die also ne grüne Welle? Außerdem gibt immer mehr Buslinien, die (abschnittsweise) sone extra Ampel haben und wenn da nur ein Bus fährt dann reicht die Zeit auch dicke. Wie es bei Straßenbahnen ist, weiß ich nicht, aber ihre eigenen Ampeln habe die ja eh. Die werden doch so abgestimmt sein, dass ein Zug/Phase über die Kreuzung kommt. Radfahrer richten sich meist eh nach den Autoampeln (oder auch nicht, z.B. beim Abbiegen). Und an Kreuzungen müssten die Grünpahse für Fußgänger doch eigentlich genauso lang sein, wie die der Autos, bis auf ein paar Sekunden? Den Umschaltrythmus von Ampeln je nach Bedarf zu ändern, dazu braucht man wohl nicht viel finanzielle Mittel.



    JUHU!!! 3.000 Beiträge und ein DIAMANT!:cool2: Ich schmeiß ne Runde!:drink:. Danach aber bitte nicht mehr hinters Steuer setzen!

  • Eine Verknappung des Parkraums mag an bestimmten Stellen hilfreich sein, aber das sollte man von Situation zu Situation abwägen und nicht pauschal kürzen, denn dadurch verteuern sich Parkplätze für jene, die ihr Auto eben nicht gegen ein Velo eintauschen können und für die auch


    Das wird langsam konstruktiver. In welchen Bereichen würdest du die Parkplätze reduzieren? Welche mehrspurige Durchgangsstraßen können schmaler und leichter durchzuqueren werden?


    Es kommt einfach nicht gut, wenn man als Radfahrer meint rote Ampeln würden nur für Autofahrer gelten, oder in Zweierreihen auf der Straße zu fahren, oder auf das Anzeigen von Richtungswechseln im Straßenverkehr mittels Handzeichen zu verzichten, oder ohne Licht im Dunkeln zu fahren oder Fußgängern den Gehweg streitig machen zu wollen, oder in pendelnden Bewegungen eine ganze Straßenbreite für jede andere Fortbewegung zu blockieren, oder...


    Die Probleme gibt es tatsächlich. Sie sollten nicht verschwiegen werden. Die Polizei sollte tätiger werden, hier und da gibt es Forderungen der Fahrradkennzeichen ähnlich den Autokennzeichen, die die Übeltäter identifizieren könnten. Das alles gehört aber nicht zur Verkehrsplanung, sondern zur Ordnungspolitik.


    von ulgemax

    die Preise für eine Stunde Parken in zentraler Lage sind in meinen Augen lächerlich gering


    Viele Städte erwägen die Erhöhung der Parkgebühren wegen der schlechten Finanzen. Ich verstehe nicht, warum Berlin trotz besonders schlechter Finanzen auf intensivere Parkraumbewirtschaftung verzichtet.


    Helmstedt http://www.helmstedter-nachric…urer-werden-id766319.html
    Ein Ratsherr von der CDU glaubt nicht, dass durch höhere Gebühren weniger Innenstadtbesucher kommen werden.


    Berlin http://www.tagesspiegel.de/ber…arkgebuehren/6879684.html
    Eine Diskussion über die Erhöhung der Parkgebühren. Sie steigen nicht so schnell wie die Preise der ÖPNV-Tickets. Schwarzparken kostet nur 5 Euro, das Schwarzfahren 40 Euro und kann eine Strafanzeige einbringen.


  • Eine Diskussion über die Erhöhung der Parkgebühren. Sie steigen nicht so schnell wie die Preise der ÖPNV-Tickets. Schwarzparken kostet nur 5 Euro, das Schwarzfahren 40 Euro und kann eine Strafanzeige einbringen.


    Eine Erhöhung der Parkgebühren würde das 'Problem' des Schwarzparkens aber nicht lösen - im Gegenteil ;)

  • @ Ben: Glückwunsch zum Diamanten!!! Da hab ich noch einen weiten weg vor mir.


    Okay, wenn du den Platzbedarf beim Fahren meinst, sieht es meinetwegen etwas anders aus, auch wenn man es schwer vergleichen kann. Dennoch ist auch dann m. E. der Platzbedarf der Radler geringer als selbst bei einem vollbesetzten Auto. Hier ist der Bus wiederum günstiger.


    Zwei Sachen: Mit Kopfhörern radeln ist nicht prinzipiell verboten (genauso wie Musik hören im Auto), es darf nur nicht die sicherer Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigt. Die fahrende Diskos eines tiefergelegten 3er-BMWs oder mattschwarzen Angeber-SUVs sind genauso gefährlich wie das Radeln mit Mickymaus-Kopfhörern bei hoher Lautstärke.


    Naja, Dinge zu fordern, die nicht vorgeschrieben sind (Helm tragen), ist etwas viel verlangt. Ist in diesem Zusammenhang auch irrelevant.



    Wer verlangt denn eine grüne Wellen für Fußgänger, ich habe nur die kurzen Grünphasen kritisiert. Und das ist definitiv so, praktisch bei jeder breiten Hauptstraße mit getrennten Spuren schafft es man es nicht in einem Rutsch, rüberzukommen, sondern darf auf der Mittelinsel die nächste kurze Grünphase abwarten. Alte und Gehbehinderte schaffen es auch bei vielen normalen Straßen nicht, diese innerhalb der Grünphase zu überqueren. Das war übrigens erst vor kurzem wieder Thema in den Medien, z. B. auch im Tagesspiegel.


    Den Umschaltrythmus von Ampeln je nach Bedarf zu ändern, dazu braucht man wohl nicht viel finanzielle Mittel.


    Nein, nur politischen Willen und eine andere Priorisierung. Daran fehlt es aber leider viel zu oft.



    Natürlich gibt es weniger Busse und Straßenbahnen als Autos, aber bei der Anzahl der beförderten Personen sieht es schon ganz anders aus! Und warum sollen die ÖVPN-Nutzer, die sich zudem umwelt- und verkehrspolitisch sinnvoll verhalten, gegenüber den Autofahrern benachteiligt werden?



    Keirey:


    Parken in Berlin ist tatsächlich viel zu billig. Und die läppischen 5 Euro fürs Falschparken nehmen viele absichtlich in Kauf (da man ja nur ab und zu mal ein Ticket bekommt), wie diverse Kollegen von mir immer wieder betonen.


    Hier sollte man Falschparker und Schwarzfahrer mal gleichbehandeln: 40 Euro und beim 3. Mal eine Anzeige.



    Nochmals: Eine Verbesserung und Attraktivitätssteigerung des Fußgänger- bzw. Radverkehrs und des ÖPNV sollte auch im Interesse der Autofahrer sein. Was würden die Kleists, tel33s, necrokatzen und Richard Neutras dieser Welt sagen und erleben, wenn alle bisherigen BVG-Fahrer und Radler auch aufs Auto umsteigen würden?

  • Schwarzparken kostet nur 5 Euro, das Schwarzfahren 40 Euro und kann eine Strafanzeige einbringen.


    Hier wäre ich auch für eine Gleichschaltung. Wenn ich mir die Mühe mache, in ein weiter entferntes Parkhaus zu fahren und nach dem Weg zum Ziel einen Kollegen dreist auf dem Bürgersteig parken sehe, dann fühle ich mich um Zeit und Geld betrogen.
    Dann wären 40 Euro wirklich angemesen. :mad:


    Aber noch einmal, weil´s mir auf den Nägeln brennt:
    Ich bin dafür, PKWs nach ihrer Größe bzw. Grundfläche zu versteuern.
    Bis 5 qm steuerfrei und danach satte Aufschläge.
    Wenn der Stadtdirektor von Altena im Sauerland es schafft, seinen Dienst-Mercedes samt Fahrer gegen einen VW Polo zu tauschen :daumen: , warum ist das nicht auch anderen zuzumuten?


    Dienst- und Geschäftswagen-Privileg? Nein Danke! :cool:


  • Nochmals: Eine Verbesserung und Attraktivitätssteigerung des Fußgänger- bzw. Radverkehrs und des ÖPNV sollte auch im Interesse der Autofahrer sein. Was würden die Kleists, tel33s, necrokatzen und Richard Neutras dieser Welt sagen und erleben, wenn alle bisherigen BVG-Fahrer und Radler auch aufs Auto umsteigen würden?


    Oh ich bin sehr dafür, dass der ÖPNV umfassend ausgebaut wird - hier ging es aber vor allem um die Thesen, dass künftig doch bitte noch viel mehr Menschen Radfahren sollten/müssen - weil es ja so viel effizienter wäre. Das ist schlicht Quatsch. Sicher mag es für bestimmte innerstädtische Kurzstreckenareale bequemer sein, als das Auto zu bemühen oder einfach mal zu laufen. Für den Großteil der berufstätigen Bevölkerung ist es aber keine Option. Das sollte wohl jedem spätestens an diesem wunderschönen Morgen deutlich geworden sein...;)

  • ^ Da gebe ich dir weitgehend recht.


    Es ging m. E. aber auch um die entsprechenden Angebote auch für Radfahrer. Natürlich werden bei Regen nur wenige das Fahrrad nutzen. Aber es gibt auch viele, die steigen eher auf das Rad um, wenn sie eine machbare Strecke sicher, zügig und komfortabel zurücklegen können und nicht auf Holper-Radwegen der 70er Jahre oder Hauptstraßen ohne Radstreifen/-wege fahren müssen. Eine weiterer Aspekt gerade für Radfahrer mit hochwertigen Rädern sind ausreichende, gute und sichere Abstellmöglichkeiten.


    Und wenn auch nur bei schönen Wetter mehr Menschen auf das Rad steigen, ist doch auch schon viel erreicht.



    ReinhardR:


    Den Ansatz, Autos nach Größe, Gewicht und Emission zu besteuern finde ich ebenfalls richtig.

  • An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld

    Oh ich bin sehr dafür, dass der ÖPNV umfassend ausgebaut wird - hier ging es aber vor allem um die Thesen, dass künftig doch bitte noch viel mehr Menschen Radfahren sollten/müssen - weil es ja so viel effizienter wäre. Das ist schlicht Quatsch.


    Also, ich habe das nicht behauptet. Vielleicht geht die Phantasie da ein bißchen bei dir durch. Ich zumindest sprach nie von Zwang oder Müssen. Liegt hier vielleicht ein Fanatismus vor, der die Wahrnehmung trübt?


    Ich bin der Meinung, daß der Radverkehr auf ganz natürliche Weise weiter wachsen wird - und zwar genauso, wie er dies schon bisher getan hat.


    Ich hoffe, dies wird jetzt nicht mißverstanden, ich wolle den Autoverkehr im ganzen substituieren oder den Friedensvertrag mit den Klingonen aufkündigen. Oder was wurde mir noch mal alles unterstellt?


    Zitat von Backstein

    Nochmals: Eine Verbesserung und Attraktivitätssteigerung des Fußgänger- bzw. Radverkehrs und des ÖPNV sollte auch im Interesse der Autofahrer sein. Was würden die Kleists, tel33s, necrokatzen und Richard Neutras dieser Welt sagen und erleben, wenn alle bisherigen BVG-Fahrer und Radler auch aufs Auto umsteigen würden?


    Das ist ein ernsthaftes Argument. Erhoffe dir also nicht zuviel in dieser "Diskussion". Öko-Hedonist.


  • Den Ansatz, Autos nach Größe, Gewicht und Emission zu besteuern finde ich ebenfalls richtig.


    Das geschieht ja auch,zumindestens teilweise.Bei PKW wird der Hubraum und die Emissionsklasse,bei LKW das zulässige Gesamtgewicht und die Emissionen,einschliesslich Lärmemission zur Steuerermittlung rangezogen.


    Wenn alle mit dem Auto fahren würden,wäre doch schön :lach:. Berlin hätte massig Kohle übrig,die nicht in den ÖPNV gesteckt werden müsste,die KFZ Steuer geht in den Landeshaushalt und der Bund verdient an 1 € Kraftstoff 70 C. Bei welcher anderen Kaufhandlung kommen soviele Steuern pro Umsatz rein ? Die Potsdamer Straße hätte endlich wieder vier Spuren und und und .


    Ich persönlich laufe gern,auch zur Arbeit ( knapp 3km ),obwohl ich einen Firmen PKW mit Privatnutzung und einen Privat PKW besitze.Den ÖPVN,obwohl ich ihn in unmittelbarer Nähe habe ( S+Ubahn+Bus),nutze ich nur 1-2x Jahr.


    Selbstverständlich bin ich für einen gut ausgebauten,komfortablen ÖPVN.Hier sehe ich große Defizite. Einwohnerreiche Gebiete wie das Märkische Viertel oder das Falkenhagener Feld sind ohne S und U-Bahnanschluß,stattdessen werden Straßenbahnlinien in zentralen Bereichen geplant,die IMHO völlig überflüssig sind und bestehende ÖPVN Strukturen kannibalisieren. ( z.B.Potsdamer und Leipziger Str.) ²/3 der Berliner wohnen ausserhalb des S-Bahn Ringes,hier muss man ansetzen.
    Auf die U 55 kann Berlin gern verzichten,stattdessen sollten die Aussenbezirke besser an das S und U Bahnsystem angeschlossen werden.Staaken,Falkensee,Stahnsdorf,Buckow u.v.a.m.,könnten besser angeschlossen sein.Straßenbahnen würde ich nur in wenigen Ausnahmefällen befürworten.


    Autofahren ist einfach cool,es macht Spaß.Schon deswegen werde ich es nicht lassen.
    Wenn sich die Mitte Berlins zu einem Geschäftszentrum entwickeln soll,benötigt man eben auch leistungsfähige Straßeninfrastruktur.Welche Firmen und welche Führungskräfte will man denn nach Berlin locken,wenn man ihnen das Autofahren verleiden möchte ? Selbst die Bahn und die BVG Führungskräfte bis zum Abteilungsleiter haben Firmen PKW zur Verfügung,mit denen sie zur Arbeit fahren.

  • Also, ich habe das nicht behauptet. Vielleicht geht die Phantasie da ein bißchen bei dir durch. Ich zumindest sprach nie von Zwang oder Müssen. Liegt hier vielleicht ein Fanatismus vor, der die Wahrnehmung trübt?


    Apropos Wahrnehmung und Fantasie - warum fühlst du dich denn angesprochen? :confused:
    Ob der Radverkehr weiter anwachsen wird oder nicht, möchte ich garnicht spekulieren. Es mag gut sein, dass mit weiterem Ausbau von Radstrecken, diese auch mehr genutzt werden. Ich sehe momentan aber eher einen Trend zum Fahrrad als mobiles Luxusgut und Ergänzung zum bereits bestehenden Fuhrpark. Einen 'Ersatz' oder gar eine Reduzierung des Kraftverkehrs wird es damit nicht geben - eben wegen der unterschiedlichen Nutzung. Es wird ganz überwiegend im Nahbereich genutzt, wo bislang eher auch mal gelaufen wurde.