Ex-Prinz-Eugen-Kaserne Bogenhausen (1.800 WE) [im Bau]

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    Ich finde den Domagkpark architektonisch gar nicht so schlimm (Ausnahme Häuserzeile vom Frankfurter Ring aus betrachtet). Zudem finde ich dort das Konzept besser, bei dem die Anordnung der Gebäude stimmiger wirkt als hier. Im hinteren Teil der Prinz Eugen Kaserne errichtet die Gewofag dagegen auch ziemlichen Sozialwohnungsmüll.
    Wenn beide Kasernen bebaut sind, sind endlich alle großen missgeplanten Entwicklungsflächen aus der Ude´schen Amtszeit vollendet (PGA sehe ich als durchaus gelungen an)...


    Optisch wird die Blockrandbebauung der Cosimastraße auf jeden Fall gut tun.


    Die zwei Tramlinien werden dann zu den Stoßzeiten im zwei Minutentakt fahren müssen, um dem Aufkommen gerecht zu werden. Denn auch weiter nördlich an der Ecke Cosimastraße / Johanneskirchnerstraße entstehen bald weitere hunderte Wohnungen und Arbeitsplätze. Das Ziegeleigelände schräg gegenüber der PEK dürfte irgendwann auch noch bebaut werden.

  • Finde nach wie vor, daß diese Bebauung weder von der Dichte, noch von der Höhe auch nur annähernd in diese Umgebung paßt.


    Wir reden hier immerhin von ca. 8-10 Wohn HH aus den 70ern und 80ern mit einer Höhe von 40-60m. Die stehen im Umkreis von ca. 500m zu der dörflich wirkenden PEK.


    Man hätte genug Zeit gehabt, das Ganze neu zu planen. Komplettes Versagen!

  • Ausführlicher Beitrag in der SZ über das Areal, in das nun schon die ersten Bewohner eingezogen sind. Aus diesem Anlass war Elisabeth Merk für die Medien vor Ort. Eine Besonderheit sind u.a. die sozialen Vernetzungsplattformen, über die die Bewohner auf gemeinsam nutzbare Infrastruktur zugreifen können (von Unterkunftsmöglichkeiten für Gäste bis zu Car- und Bicycle-Sharing Angeboten). 600 der 1900 WE entstehen in Holzbauweise.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…an-einem-strang-1.4022541

  • Weiß wohl keiner so genau wie viele Wohnungen dort nun entstehen. Einmal ist die Rede von 1.700, einmal von 1.800, jetzt gar von 1.900 Wohneinheiten?

  • Na ja, ich hoffe doch mal, dass es mit der Zeit durch Umplanungen eher mehr als weniger geworden sind. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, wurde hier durch das dusselige aufs Auto fixierte Verkehrskonzept ohnehin dermaßen viel wertvoller Raum verschwendet, dass es den Bauherren und künftigen Bewohnern wirklich zu gönnen wäre, wenn hier am Ende doch ein paar Quadratmeter mehr städtische Dichte gebaut werden...:)

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    Wie meinst du das? Ich denke mit zwei Stichstraßen ist die PEK nicht sonderlich auf´s Auto fixiert. Immerhin halten zwei Tramlinien vor der Haustür.

  • Stimmt, ganz so einfach ist es auch nicht und ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Die zwei Stichstraßen und die Annahme, dass ein Großteil der Bewohner mit dem Auto an- und abfährt waren meines Wissens der Hauptgrund, warum nicht deutlich mehr Wohneinheiten gebaut werden durften. So konnte man für die (wenigeren) Bewohner auch ohne "Durchgangsstraßen" alles autogerecht einrichten. Trotzdem hat mir einer der Investoren bei den Baugemeinschaften kürzlich erzählt, dass bei ihnen gerade einmal die Hälfte der gabauten Garagenstellplätze benutzt würden (da ja in der Tat direkt an der Cosimastr. die Tram hält und die Anbindung insgesamt gut ist) und sich die meisten der zukünftigen Bewohner eine höhere Dichte gewünscht hätten (ja, das gibt es auch, und zwar immer öfter). So wird hier aufgrund von abstrakten Vorgaben nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ am Bedarf vorbei gebaut bzw. die Aufgabe verfehlt :nono:

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    Da gebe ich dir Recht. Ich hätte mir dennoch gewünscht, dass die PEK auch nach Osten hin angebunden worden wäre - einfach um das Quartier besser in die Umgebung zu integrieren. Das hätte z.B. mit einer Straße geschehen können, die nur für Radler und den Bus (z.B. Linie 154) gedacht ist.


    Deine Ausführungen zu den "neuen" Bewohnern zeigen sehr gut den täglichen Konflikt zwischen diesen und den Leuten die "schon immer da" waren. Eigentlich sollte die PEK ja schon längst fertig sein. Doch eine Handvoll Anwohner der benachbarten Wagner Siedlung klagten vor Gericht auf eine Änderung des Flächennutzungsplans (also die ganz große Nummer). Sie wollten erreichen, dass überhaupt nicht gebaut werden dürfe. Natürlich hat das Gericht die Klage fallen lassen, jede Menge Zeit hat dieser Arroganzanfall dennoch gekostet.


    Von daher bin ich froh, dass hier nun immerhin 1.800 oder vll. auch 1.900 WE entstehen. Freiflächen zur Nachverdichtung bleiben ja genug... :)

  • Richtig, eine Einbindung / Anbindung des Quartiers in die Umgebung wäre natürlich absolut passend gewesen (ich verstehe sowieso nicht, warum man Neubaugebiete immer so isoliert entwickelt und nicht mit den vorhandenen Stadtstrukturen verknüpft) - und trotzdem hätte man natürlich in hoher Dichte mit geringem Auto-Anteil am Mobilitätsmix bauen müssen. Aber gut, vermutlich werden diese neuen Wohngebiete (das gilt übrigen für alle SoBoN-Gebiete in den letzten Jahren) nur deshalb nicht besser in die Umgebung integriert, weil man glaubt, durch die Abgrenzung die Akzeptanz bei den "Bestandsbewohnern" erhöhen zu können. Dabei könnte - intelligent geplant und umgesetzt - solch eine gut integrierte Neubausiedlung eine Win-Win-Situation für beide Seiten sein.

  • ^ Ich denke man will vor allen Durchgangsverkehr und neue Schleichwege aus den Wohngebieten draußen lassen. Eine Straßenanbindung für den Autoverkehr an das Wohngebiet im Osten hätte ich hier falsch gefunden.

  • Stimmt, das ganze Stadtviertel ist in den letzten 30 Jahren so angelegt worden, dass Durchgangsverkehr aus den Wohnvierteln raus gehalten werden soll. Wenn man da jetzt eins für den Durchgangsverkehr öffnen würde, dann hätte man gleich eine neue Hauptverkehrsader. Es ist jetzt schon so, dass es regelmäßig Beschwerden beim BA über den Verkehr in den wenigen vorhandenen Verbindungen zwischen den 4 spurigen Hauptstrassen gibt.


    Das Problem mit dem Stellplatzschlüssel ist eigentlich, dass, obwohl genügend Tiefgaragenstellplätze gebaut werden (bei uns werden wohl auch mind. ein Drittel leer stehen), die Stadt den Wünschen der Bewohner (Vertreten durch das Konsortium) nicht nachkommen kann oder will, oberirdisch ausschließlich Kurzparkzonen zuzulassen. Das wird dazu führen, dass die Strassen trotzalledem voll mit Autos, Parkverkehr und im schlimmsten Fall Langzeitparkern ist. Dann kommt noch dazu, dass die ganze Versorgung im Stadtteil typisch auf ein paar wenige Geschäftszentren und Ärtzehäuser zugeschnitten ist. Damit zwingt man wieder die Anwohner mit dem PKW zum Einkaufen zu fahren.

  • Dann kommt noch dazu, dass die ganze Versorgung im Stadtteil typisch auf ein paar wenige Geschäftszentren und Ärtzehäuser zugeschnitten ist. Damit zwingt man wieder die Anwohner mit dem PKW zum Einkaufen zu fahren.


    Das eine hängt mit dem anderen zusammen, bzw. genau hier beißt sich die Katze in den Schwanz :mad: Weil das Gebiet nur durch wenige Straßen angebunden ist und wegen des hohen Stellplatzschlüssels durfte nur eine verhältnismäßig geringe Dichte gebaut werden (um das prognostizierte Verkehrschaos zu verhindern). Weil in einer so geringen Dichte gebaut wurde, lohnt es sich nicht in den Erdgeschossen Einzelhandel und Gastronomie unterzubringen. Folglich haben die Anwohner weitere Wege und entsteht mehr Verkehr trotz oder gerade wegen geringerer Dichte :nono:

  • Damit zwingt man wieder die Anwohner mit dem PKW zum Einkaufen zu fahren.


    Wie haben die Menschen eigentlich vor 150 Jahren überlebt? So ganz ohne Auto?


    Im Umkreis von wenigen hundert Metern gibt es mehrere Supermärkte, Restaurants und sonstige Dienstleistungsgeschäfte.


    Ich halte es für eine Ausrede, den Autoverkehr darauf zurückzuführen, dass direkt vor der Haustür keine drei dutzend Läden vorhanden sind.


    Es halten zwei Tramlinien auf der Cosimastraße, die einen in wenigen Minuten direkt zum Arabellapark und in die Innenstadt bringen.


    Alternativ könnten die Leute wie früher auch, einfach mal öfter zu Fuß gehen oder mit dem Radl fahren.


    Zum Autofahren wird in einer Großstadt bitte niemand "gezwungen". Schon gar nicht die Leute, die an der Cosimastraße wohnen.


  • Nein. Das ist genau das gleiche Problem, das auch die ganzen Gemeinden und Kleinstädte auf dem Land haben. Früher gab's kleine Lebensmittelgeschäfte im Dorfzentrum, heute konzentriert sich alles auf Einkaufszentren mit riesigen Läden am Dorfrand bzw. gleich außerhalb.


    Und genau so ist es auch in ganz Oberföhring, Daglfing, Denning usw. Schau dir mal im Vergleich dazu die Schwanthalerhöhe an, die interessanterweise den größten Fußgängeranteil von ganz München hat. Da gibt's in jedem 2. Haus kleine Läden, die früher oft ganz normale Lebensmittelläden , Metzger, Bäckereien, usw. sind bzw. waren. In Oberföhring gibt's fast ausschließlich Ladenzentren. Und ja, das führt zu Autoverkehr. Keiner hat Bock seinen Wocheneinkauf und seine Getränkekisten 1 km vom nächsten Supermarkt nach Hause zu schleppen. Außerdem ist das Viertel defakto gastronomisches Niemandsland, weil es eben genauso wie es zu wenige Ladenflächen auch viel zu wenige Gastronomieflächen gibt, da diese sich genauso auch auf die wenigen Einkaufszentren konzentrieren.


    Das ganze Stadtviertel ist in den 60ern entstanden, in einer Zeit, als das Auto über alles ging, und das merkt man auch. Und das beste ist, dass die Bürgerinitiativen die gegen das SEM Nordost auftreten, genau diesen Zustand behalten wollen. Es soll eben keine Blockrandbebauung mit Läden, Gastronomie und Leben geben - das neue Viertel soll nicht belebt werden - sondern lockere Bebauung mit wenigen Zentren, wo man bequem mit dem Auto hinfahren kann.

  • Update 21.08.2018

    Blick entlang der Cosimastraße von Nord nach Süd:



    Nach Süden gehend, erste Stichstraße:


    Links im Bild die Grundschule



    Blick zurück nach Norden:



    Hier entstehen Läden im Erdgeschoss (Rendering:(



    Weiter geradeaus, 89 geförderte Wohnungen entstehen dort entlang der zweiten Stichstraße (links im Bild), die Fassade wird aus Holz sein. Der Bauabschnitt rechts im Bild ist noch nicht im Hochbau:




    Dem Straßenschwenk nach Osten folgend gelangt man zu bereits fertiggestellten Gebäuden (ohne mich dort näher umgesehen zu haben):



    Stichstraße 2 nach Osten folgend in den hinteren Teil des Areals:


    Es entstehen in der PEK viele Häuser mit Holzfassade und durch Genossenschaften / Baugemeinschaften, so auch hier mit nur 3 / 4 Etagen:




    Oder auch hier mit immerhin 7 Geschossen:



    Blick von der südlichen Stichstraße Richtung Norden:



    Die meisten Baufelder sind nun in Bau, zwei große zentrale Flächen warten noch auf Kräne. Eine Gruppe Arbeiter diskutierte unterdessen, heute bis 22:00 Uhr noch eine Wand zu gießen :lach:

  • Danke für die Fotos.
    Holzfassade ganz großer Pluspunkt. Höhe der Gebäude und Dichte natürlich ein ganz, ganz großer Minuspunkt. Schade, wie toll hätte das höher, dichter mit den vielen Holzfassaden augeschaut :(?

  • Update, nachgereicht vom 22.04.19 Teil I

    Viele Fassaden aus Holz im südlichen Teil des Gebiets:
















    Am östlich Rand erstreckt sich ein breites unbebautes Gebiet mit Wiesen und Bäumen - wird hier noch ein Park angelegt oder lässt man das einfach so?

  • Oh, mein Gott. Was soll das sein? Ein Neubaugebiet, einer wachsenden Metropole? So kann man Zuzug auch dezent bremsen!

  • Update, nachgereicht vom 22.04.19 Teil II



    Teilweise wirken die Gebäude geradezu grotesk niedrig:







    Der alte Baumbestand auf dem Areal ist beeindruckend - und übertrifft vermutlich sogar die hohe Qualität des ehemaligen Funkkasernen-Geländes in Schwabing...






    Erst im westlichen Teil des Areals entstehen wieder höhere Gebäude:







    Cosimastraße