Leipzig: Stadtteil- und Einkaufszentren

  • Ist ja erstmal dem Investor eingefallen und nicht der Stadt Leipzig.


    Das will ich Dir gern glauben. Der Artikel bleibt da leider unklar. Auch offenbart Autor E. Trümper seine Quellen nicht. Stammt die Info vom Möchtegern-Investor? Stammt sie vom Wirtschaftsdezernat? Von anderer Seite?


    Trümper tut so, als sie die Sache klar: "Die Stadt muss nur noch zustimmen.
    Doch das scheint eine reine Formalität zu werden. Denn das Wirtschaftsdezernat hat den Plänen bereits seine Empfehlung gegeben.
    "


    Allerdings bezeichnet Trümper das Haus Leipzig auch als "Ruine". Das lässt in der Tat auf getrübten Realitätssinn schließen!

  • Amerikanisierung würde bedeuten, dass Menschen dort wo sie wohnen eben nicht einkaufen können, sondern lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen. Das ist das blanke Gegenteil dessen, was hier geplant ist. Angesichts der Doomsday-Szenarien, die ihr hier an die Wand malt, vergesst ihr leider, dass es seit 20 Jahren nicht gelungen ist, einen halbwegs rentablen Kulturbetrieb zu etablieren. Trotzdem soll das Haus augenscheinlich recht ansehnlich saniert werden und auch der Veranstaltungssaal soll erhalten werden.


    Was die Stadt betrifft, sofern die Elsterstraße bisher nicht als reines Wohngebiet deklariert wurde, was angesichts der bisherigen Nutzung des Haus Leipzig zu bezweifeln wäre, wird man da wohl nur wenig machen können, wenn man das Projekt nicht gänzlich verhindern möchte, indem man das Gelände nicht an dne Investor verpachtet. Eventuell ist eine Verkaufsflächenreduzierung drin. Man sollte allerdings nicht vergessen, dass wir uns im Zentrum der Stadt befinden.


    dancingdwarf: der Grundstücksverkehrsausschuss muss entscheiden, ob das Gelände an den Bauunternehmer Tarik Wolf verpachtet wird. Die Stadt will dann mit Wolf eine Staffelpacht vereinbaren. In den ersten fünf Jahren soll er den alten Erbbauzins von rund 25000 Euro pro Jahr weiter zahlen, der erhöht wird, bis ab zehntem Jahr die doppelte Summe fällig wird. Die Kommune behält sich zusätzlich das Recht vor, den Vertrag zu kündigen, wenn der Investor nicht innerhalb von drei Jahren eine Million Euro investiert hat. Soweit die Informationen aus der LVZ.

  • @ Abyssalon: beide. Die Wohnungen sind hauptsächlich für Studenten gedacht und ein mittelgroßer Supermarkt plus Getränkemarkt und Drogerie gehen durchaus als Nahversorgungszentrum durch.

  • Laut LVZ soll dort ein Studendtenwohnheim rein sowie ein "kleines Nahversorgungszentrum"


    Das klingt sympathisch (ändert aber nichts daran, dass der nächste Getränkemarkt und der nächste Bäcker nur 200 Meter weit entfernt sind).


    Die Zählweise der LVZ irritiert mich: "'kleines Nahversorgungszentrum' mit drei Läden, Bäcker, Fleischer, Drogerie und Getränkeladen."


    Drei Läden: Bäcker, Fleischer, Drogerie, Getränkeladen. Oder war gemeint: drei Läden plus Bäcker, Fleischer, Drogerie, Getränkeladen? Dann ist es nicht mehr klein und bedroht den Handel auf der Jahnallee.

  • @ dancingdwarf


    die laeden werden wohl kaum die jahnallee beeinflussen, schon alleine weil studentene hinzuziehen. ausserdem bekommt die tote straße ein bißchen leben. mehr einwohner/studenten ziehen auch cafes, bars etz. an.

  • die laeden werden wohl kaum die jahnallee beeinflussen


    Doch, das werden sie. Denn zurzeit geht man dorthin zum Fleischer etc.

    ausserdem bekommt die tote straße ein bißchen leben.

    So tot ist die Elsterstraße nicht, dafür sorgt z.B. das Kulturbundhaus.

    mehr einwohner/studenten ziehen auch cafes, bars etz. an.


    Wo sollen dort denn Cafés hin? Außerdem ist die Kneipenmeile um die Ecke. Und die Anwohnerdichte ist bereits jetzt hinreichend hoch.

  • du haettest eigentlich gleich meinen ganzen post kopieren koennen.


    denkst du ernshaft dass ein fleischer, baecker, getraenkehandel und eine drogerie die jahnallee beeinflußt da dann anwohner der waldstraße in die elsterstraße einkaufen gehen? oder daß die anwohner der gottschedstraße anstatt in die jahnallee in die elsterstraße gehen da sie sonst sowieso nicht schon die auswahl zwischen innestadt und waldstraßenviertel hatten?


    das werden die jenigen ladenbesitzer schon selber wissen - ob sie nun eine laden aufmachen oder nicht.


    auch muß man sagen daß sich mittlerweile einige wohungen und gebauedeleucken fuellen.

  • Das Kulturbundhaus ist seit Jahren dicht, das Tonellis schließt Ende Februar (Artikel im Kreuzer, siehe auch Bauerbe-Strang). Ansonsten finde ich die Diskussion müßig. Es gibt keinen Bedarf an weiterer Verkaufsfläche, auch in der inneren Jahnallee sind noch reichlich Gewerbeflächen frei, das Sortiment ist komplett, einen Getränkemarkt gibt es auch schon direkt neben Aldi, drei oder vier Bäcker, fünf(!) Fleischer, auch die Drogerie ist da, alles fußläufig. Meines Erachtens ein unsinniges Projekt zur Schaffung weiterer leerstehender Gewerbeflächen.


    Amerikanisierung war kein geeigneter Ausdruck - ich meinte die kulturelle Verarmung der Wohnviertel, alle Veranstaltungsorte, Gastronomie, Kleinkunst etc. sammeln sich mehr oder weniger in einigen "Meilen" bzw. in der Innenstadt, das finde ich schade, umsomehr wenn es sich um angestammte Strukturen handelt.

  • Ich frage mich, inwieweit das ins Fachkonzept Zentren aka. Zentrenkonzept der Stadt passt. Das Nahversorgungszentrum Jahnallee/Waldstrasse geht laut Definition nämlich explizit nur bis Ecke Gottsched-/Elsterstraße, was größere zusammenhängende Verkaufsflächen an dieser Stelle eigentlich ausschliesst. Fragt sich, inwieweit da eine Anpassung möglich ist, ohne das an sich wünschenswerte Projekt (Sanierung, Wohnnutzung, Erhaltung Veranstaltungssaal) zu gefährden.


    @ Lipsius: Gewerbeflächen mögen frei sind, fragt sich nur, ob das diejenigen sind, für die Bedarf besteht.

  • Heute gibt es noch ein paar Visualisierungen zum Kaufland Schumannstraße.


    Der Blick Richtung Schumannstraße gen Norden:
    http://www.fotos-hochladen.net/view/1005845786jmdie.jpg[/IMG]


    Hier die sehr schöne Fassade der Rückseite:
    http://www.fotos-hochladen.net/view/100584684lqxovp.jpg[/IMG]


    Ein Detail der Fassade:
    http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]


    Hier sieht man, wie sich die Kauflandfassade perfekt und harmonisch der Gründerzeitbebauung der Umgebung anpaßt:
    http://www.fotos-hochladen.net/view/1005848910rds8b.jpg[/IMG]

    2 Mal editiert, zuletzt von DrZott () aus folgendem Grund: Bilder korrekt eingefügt :o/

  • ^...dann brauche ich wohl eine Brille, ich sehe nämlich tatsächlich keine Bilder. Könntest du die Verknüpfung noch mal überprüfen?

  • Ich will die Diskussion nicht stören, nur ein Foto zwischenschieben, welches das Eröffnungsposting ergänzt. Das Tabo-Verges in der Bornaischen Straße:



    Das Hässlichste fehlt im Bild. Da, wo früher ein geschwungener, baumgesäumter Kiesweg Biedermann- und Bornaische Straße verband, ist jetzt ein Parkplatz.

  • ^ Ich glaube es geht beim Kaufland weniger um Formensprache sondern um optimale Flächenausnutzung. Da sollten wir uns nichts vormachen. Hoffensichtlich wird der Block zur Rückseite, die ja offensichtlich als Brandwand ausgebildet ist (wenn auch bald begrünt), so bald wie möglich geschlossen. Auch wenn es vorher, um es mal mit des djs Worten zu sagen, mehr oder weniger ein Rattennest war, ist so eine Wand in einem größtenteils sanierten Gründerzeitviertel beinahe eine Körperverletzung an den Augen.


    DrZott: ich bin kein Fan des Marktes, aber fairerweise sollte man nicht vergessen, dass er nicht nur aus einer Rückseite besteht. Haben sie denn auch Bilder von der Vorderseite? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • DrZott


    Danke für die eindrucksvollen Bilder. Und die wunderbare Ironie. Wahrlich wunderbare Fassaden! Hoffen wir auf eine ähnliche Qualität in Lindenau.

  • Über die Vorderseite des Kauflandes Schumannstraße kann man meiner Meinung nach wirklich nicht meckern. Abgesehen davon, daß das alte Brauereigebäude weichen mußte, scheint mir die Gestaltung mit den beiden Eckgebäuden recht gelungen.
    Als ich am Samstag jedoch im hinteren Bereich unterwegs war, mußte ich feststellen, daß man das, was man dort sieht, überhaupt nicht als irgendwie gearteten Abschluß interpretieren kann. Es ist einfach nur eine ewig lange hohe Wand. Die umliegenden Gebäude taten mir, sorry für diese Vermenschlichung, richtig leid.

  • die umliegenden gebäude konnten einem aber vorher noch viel mehr leid tun, denn da stand eine schräge betonmauer gleich direkt den gehweg entlang. einmal begrünt dürfte die rückfront vermutlich besser ausschauen, als die seitenansichten mit den grauen "k"-mustern.


    um auf leipziger einzugehen: die kellergewölbe der alten brauerei mussten erhalten werden. sie stehen jetzt zur vermietung - sicher aussichtslos. so etwas kostet viel geld, das man auch dafür hätte einsetzen können, das niveau der vorderfront an den übrigen seiten zu halten.

  • Mal zum anderen Kaufland, dem in Gohlis. Habe mir das mal angeschaut und muss sagen, dass man der Gestaltung in Richtung Georg-Schumann-Straße einen gewissen Gestaltungswillen nicht absprechen kann - dem dann aber das übertrieben große Kaufland-Schild absolut nicht zuträglich ist. Weitere Erkenntnisse: die Erhaltung der Brauerei-Keller hat einen sehr positiven Einfluss auf die äußere Gestalt der seitlichen Kopfbauten. Ich war erstaunt über die Anzahl der Läden im Zentrum - Optiker, Schuhladen, Apotheke, Fleischer etc. - die Ansiedlung dieser Geschäfte innenliegend im Zentrum wird m.E. einen weitaus stärkeren negativen Einfluss auf die Straße haben als das Kaufland selber, da das alles Klassiker für eine Geschäftsstraße sind.

  • ^ ... Die Frage, die sich bzgl. der Georg-Schumann-Str. m.E. nur stellt, ist die, ob durch das neue Center diese Straße aufgewertet wird. Da hier noch immer keine Bilder von der Schauseite (dafür allerhand von den anderen) gezeigt wurden, kann ich in optischer Hinsicht dazu noch nichts sagen.


    http://www.fotos-hochladen.net/view/1005853g9e1trxc.jpg[/IMG]
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