Hochhaus-Angst?

  • http://www.berliner-kurier.de/…en-,7169128,27892172.html


    Hier sieht man auch die Hochhaus Phobie,dass selbst in Berlin nicht mal Zustimmung für 2 Mini Wolkenkratzer gibt.


    Und für den Berliner Kurier sind 65 m "nur" und die 150 m "Manhattan Style" obwohl nicht mal in den 30er Jahren mehr dass was spektakuläres war.


    Selbst 300 m sind heute garnix mehr.Und die Leute haben Angst vor zwei 150 m Bauten?Da die Sicht auf ihre DDR Gebäude verschandelt wird?:nono:


    Aber der Pallast der Republik sollte ja abgerissen werden und dafür ein neues Schloss gebaut werden was an ein altes erinnern soll :confused::nono:


    Es ist wirklich unglaublich was da los ist,was würde denn die Zeitung titeln wenn es so wäre wie in London jetzt?:lach:
    Für die muss doch Frankfurt der reinste Horror sein,aber dass man damit evtl.platz spart,daran haben sie auch noch nie gedacht.Das witzigste ist,dass bei dem Russen Tower die Bauzeit knapp vier Jahre betragen soll:D
    Mal sehen was für Steine da noch in den Weg gelegt werden bis alles mal realisiert werden könnte.Ich denke weder den Hines Tower noch den neuen wird man jemals in echt sehen,nur auf Planungen oder vllt um die Hälfte gekürzt.


    Außerdem sagen die noch"Berlin ist nicht New York",dass ist die blödste Argumentation überhaupt,denn selbst Warschau ist New York dagegen.Oder langsam schon Wien oder schweizer städte.
    Und in Hamburg wurde auch noch kein Hochhaus über 100 m gebaut seit dem ob das vllt in 10-20 oder 100 Jahren was wird im Elbbrückenquartier ist ne andere Sache.Auch an der Mediaspree wurde noch nix gebaut,nur verschoben und wieder verschoben.Es ist halt immer nur in Planung und Diskussion aber im Endeffekt kommt dann nix.
    Man muss nur mal gucken wie alt die Threads sind teilweise über 10 Jahre alt von bestimmten Projekten,die immer noch erst "in Planung" sind.

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    Hast du nix Besseres gefunden um deine Thesen zu untermauern als dieses alte DDR-Klatschblatt?
    Man habe eine vorgefertigte Meinung, finde ein paar Hansel die diese bestätigen und schiebe noch eine höchstfragwürdige Blitz-Umfrage dazu und fertig ist der Artikel. Na wer's glaubt...


    Auch an der Mediaspree wurde noch nix gebaut,nur verschoben und wieder verschoben.Es ist halt immer nur in Planung und Diskussion aber im Endeffekt kommt dann nix.


    Und das hat jetzt genau was mit Hochhaus-Angst zu tun?

    Man muss nur mal gucken wie alt die Threads sind teilweise über 10 Jahre alt von bestimmten Projekten,die immer noch erst "in Planung" sind.


    Warum ist das so? Hochhaus-Angst oder etwa doch andere Gründe?

  • Entschuldigung, aber ich verstehe die ganze Diskussion nicht – natürlich gibt es in Deutschland eine Hochhausangst! Nur mal einige Gründe die in den Jahren immer wieder aufgepoppt sind:


    Verschattung, Verkehrssteigerung, potentielles Terrorziel, Gentrifizierung, soziale Verelendung (Wohnhochhaus), Verschandlung des Stadtbildes, Beeinträchtigung der Frischluftschneisen, Wertminderung des eigenen Grundstücks (durch Verschattung etc.), Bausünde, Brandschutz(probleme), etc.


    Zusätzlich gibt es immer wieder Argumente wie die Wirtschaftlichkeit von Hochhäusern bzw. die Lebensqualität in einem Wohnhochhaus in Frage stellen. Über die positiven Effekte von Hochhäusern, bzw. deren Vorteilen wird in deutschland praktisch nie gesprochen. Von einer diffusen Angst zu sprechen ist daher durchaus berechtigt und trifft den Nagel auf den Kopf! Im besten Fall werden Hochhäuser als Zeichen wirtschaftlichen Erfolgs gesehen. Aber selbst dieses Argument hat wenig Bestand, da direkt wieder von einer Verödung der Innenstädte, Amerikanisierung, bösen Investoren, oder einfach generell Kritik am globalen Kapitalismus geäußert wird.

  • Also der verlinkte Artikel ist an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten: Da läßt meine ein paar Leute sprechen (und macht daraus eine Kurier Blitzumfrage, natürlich ohne Zahlen, weil die Blitzumfrage von irgendeinem Prakti oder Freischaffenden gemacht wurde in 3 Stunden 20 Leute raussuchen, die das sagen was man hören will und Fotos gleich dazu - ich gestatte mir an dieser Stelle die Bösartigkeit zu fragen, obs Klarenbach war und bitte ihn es mit Humor zu nehmen, das muss ich nämlich am Ende bei seinen Beiträgen auch). Dann werden natürlich Tatsachen verdreht und so getan, als würde ein 65er an Stelle eines 150ers treten. Und garniert wird das ganze mal mit der Behauptung dass sinngemäß "viele Berliner nur Wolkenkratzer akzeptieren, wenn alle DDR-Bauten erhalten bleiben". Diese Kausalität ist zwar durch nichts zu blegen, dafür trifft es aber umso genauer die Meinung des Redakteurs.


    natürlich gibt es in Deutschland eine Hochhausangst! ... Verschattung, Verkehrssteigerung, potentielles Terrorziel, Gentrifizierung, soziale Verelendung (Wohnhochhaus), Verschandlung des Stadtbildes, Beeinträchtigung der Frischluftschneisen, Wertminderung des eigenen Grundstücks (durch Verschattung etc.), Bausünde, Brandschutz(probleme), etc.


    Wir schmeissen mal alle Vorurteile gegenüber verschiedenen Bauarten/Stilen/Epochen in einen Topf: Fertig ist die Überzeugungspampe, von dem einen keiner niemals abbringen kann und wird. Und weil das so ist, wird auch direkt so getan, als würde die Mehrheit so denken. Aber es reicht nicht: Der Begriff Angst muss natürlich aus populistischen Gründen auch noch rein. Sonst wirkt die Behauptung nicht so richtig.

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    Es ging mir nur darum zu zeigen, dass sich in Deutschland immer ein Argument gegen Hochhäuser finden lässt. Der Begriff "Angst" wird ja hier nicht im psychisch/physischem Sinn verwendet, sondern bezieht sich auf den, im angelsächsischen Sprachraum, weit verbreiteten Begriff der "German-Angst". Gemeint ist damit die Besonderheit der Deutschen, zu einer kollektiven und diffusen Furcht vor unbestimmten Bedrohungen zu neigen. Siehe dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/German_Angst

  • Danke für den Link. Siehe #18. Und daher hab ich auch geschrieben, dass es populistisch ist, von Angst zu sprechen.

  • Das hatte ich wohl überlesen, danke für den Hinweis. Populismus hin oder her, die breite Akpzeptanz in Deutschland gegenüber Hochhäuser ist niedriger als in anderen Ländern. Nein, eine Statistik dazu habe ich nicht – aber bezüglich der Anzahl an Projekten in anderen Ländern, und der Debatte hierzulande, lässt sich dann doch mit einer bestimmten Sicherheit darauf schließen. Die Gründe warum man Hochhäuser ablehnt sind allerdings meist Diffus und eben auch von Populismus geprägt. Wie sonst erklärst du dir, dass es in einer modernen Millionenstadt und Metropole (München), möglich ist bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit für ein generelles Verbot von Hochhäusern zu erlangen? Es ging ja hier noch nicht einmal um einen bestimmten Standort oder einen bestimmten Entwurf, sondern um das gesamte Stadtgebiet!

  • Der Artikel den ich verlinkt habe war ja nur das was von gestern .Es gibt natürlich ne Menge andere über bestimmte Projekte,sei es Hines,Estrel,in Hamburg selbst kleinere Hochhäuser um die 70 m oder wo anders.
    Und da jemand geschrieben hat,dass es ne breite Akzeptanz gibt siehe MediaSpree,Elbbrücken etc.hab ich geschrieben,dass sich da noch nichts getan hat.Das hat alles in allem damit sicherlich auch zu tun,mit den strengen Bedigungen,was auch schon vorher geschrieben wurden ist.
    Das krasse ist,dass jetzt überall HH entstehen sie es in Kiew,in der Schweiz,in Lyon,anderen französischen Städten,Bratislava,deswegen passt das Thema ja eigentlich gut,warum es gerade in Deutschland so schwer ist,es geht hier ja immer noch nicht um 5 300 m Gebäude sondern nur um sogenannte "Highrises" also nichtmal wirklich Wolkenkratzer.

  • Regent: Du sagst ja selbst dass du keine Statistik hast, also ist es erst mal eine These und aus meiner Sicht ein Trugschluss, dass es in Deutschland signifikant größere Ablehnung gegenüber Hochhäusern gibt als in westeuropäischen anderen Ländern bzw. Städten.


    Wie schon geschrieben nochmal von Nord nach Süd:


    Hamburg: Solange der Blick von der Alsterbrücke auf die Hauptkirchen frei bleibt (bzw. gewisse Stadtteile), ist alles ok und Hamburg hat auch schon Höhe beschlossen. Gegenwind evtl. bei einzelnen Standorten auf St. Pauli milieubedingt zu erwarten. Elbbrücken, Berliner Tor, Wandsbecker Tor dürften durchgewunken werden - Eventuell nutzt man z.Zt. öffentlich mehrere Standorte um dann wenige nachhaltig am Ende zu entwickeln (Hafenkrone, ich hoffe noch mehr auf Dammtor, jeweils bis 120 sowie Elbbrücken). Zumal in der Stadt generell ein unglaublich keimfreies Klima herrscht, was Großprojekte betrifft (Hafencity, Neue Mitte Altona, Verdichtung Stromaufwärts). Warum bisher nicht gebaut wurde: Rein wirtschaftliche Gründe.


    Berlin: Null Gegenwind oder Ressentiments City West und relativ große Akzeptanz am Alex. Gegenwind milieubedingt teilweise Mediaspree. Stimmung in der Gesamtbevölkerung: Mehrheit Positiv. Warum wurde bisher nicht gebaut: Rein wirtschaftliche Gründe.


    Dortmund: Da stehen doch auch einige Midsize. Gegenwind: Hab ich nichts von mitbekommen.


    Köln: Hochhauspläne in Deutz kaum Gegenwind aus Bevölkerung. Es steht ja auch ein junger Über-100er in Ehrenfeld. Grund für Scheitern: Unesco-Weltkulturerbestatus. Angst? Wenn, dann Weltkulturerbestatusverlustangst.


    Frankfurt: Brauch ich nichts zu schreiben, glaub ich. Allerdings auch hier als Benchmark gegenüber Paris und London - da braucht sich Frankfurt ganz sicher nicht zu verstecken. Ok vielleicht fehlt seit gefühlten fünf Jahren das itüpfelchen mit einem Über300er. Gründe sind hier rein wirtschaftliche, die unter besonderer Berücksichtigung der engen Stadtgrenze befeuert wurde. Bei einem "Groß-Frankfurt-Gesetz" wie Hamburg und Berlin wäre die Skyline garantiert nicht so stark.


    München: Ja, hier ist es belegt "Keiner über 100". Sonderfall wertkonservativer Natur. Und 100 find ich jetzt nicht Traufhöhe. Aber es gibt x Städte in Europa, die bei Volksentscheiden gegen Hochhäuser stimmen würden, da bin ich ganz sicher. Das ist kein deutsches Phänomen. Nehmen wir mal das bekannteste und (weil man es ja kaum in Russland vermutet) eklatanteste Beispiel: St. Petersburg, wo es aus nachvollziehbaren Gründen nicht einfach scheint, Hochhäuser im Zentrum der Öffentlichkeit zu vermitteln.


    Nachtrag Höhe: Mal ganz abgesehen davon dass das zu 99% wirtschaftlichen Faktoren unterworfen ist, gibts da eigentlich folgende eher unproblematische Standorte ohne externe Faktoren wie z.B. Olympia für.... ü300er: Frankfurt Millennium-Tower ... ü200er: Frankfurt (Bankenviertel, EC/HBF)... ü150er: Frankfurt (Gesamt), Berlin (Alex) ... ü120er: Frankfurt (Gesamt), Berlin (Alex), Berlin (City-West), Hamburg (Dammtor - ist eher Wunsch, allerdings vermittelbar durch SAS)... ü/bis100er: Frankfurt (Gesamt), Berlin (Gesamt), Hamburg (Dammtor), Hamburg (Hafenkrone), Hamburg (Elbbrücken), Köln-Deutz (vorbehaltlich, die Stadtoberen haben Drive), Essen, Dortmund, Düsseldorf, München, etc.

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  • dass es ne breite Akzeptanz gibt siehe MediaSpree,Elbbrücken etc.hab ich geschrieben


    Breite Akzeptanz MediaSpree hat keiner geschrieben. Allerdings gabs ne Umfrage bezüglich Alex.

  • Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Hochhäuser sind in Deutschland nicht strenger als anderswo. Man muss insoweit das Bauplanungsrecht vom Bauordnungsrecht trennen. Die Landesbauordnungen nebst Hochhausrichtlinien und sonstigem Normenwerk sind sicher nicht das Kernproblem. Das Problem liegt hierzulande eher im Bauplanungsrecht. Die Planungshoheit liegt bei der Gemeinde, was bedeutet, dass die Einwohnerschaft viel unmittelbarer Einfluss auf die Beschlussfassung über einen Bebauungsplan nehmen kann. Und dann gibt es hier, anders als in Bratislava, Singapur, Dubai oder Shanghai einen funktionierenden Rechtsstaat, der es dem einzelnen zu vertretbaren Bedingungen ermöglicht, seine subjektiven öffentlichen und privaten Rechte durchzusetzen bzw. rechtswidrige Eingriffe in dieselben abzuwehren (da sind wir dann im Nachbarrecht angekommen, Verschattung, Verkehrslärm, nächtliche Beleuchtung usw.). So wie andernorts teilweise mit entgegenstehenden Rechten Dritter oder öffentlichen Belangen umgegangen wird, möchtest du das hier sicher nicht haben.

  • Regent: Du sagst ja selbst dass du keine Statistik hast, also ist es erst mal eine These und aus meiner Sicht ein Trugschluss, dass es in Deutschland signifikant größere Ablehnung gegenüber Hochhäusern gibt als in westeuropäischen anderen Ländern bzw. Städten.


    Das würde mich jetzt mal interessieren von welchem Westeuropäischen Land du redest? Niederlande? Spanien? England? Österreich? Mach dir doch einfach mal die Mühe und vergleiche doch mal die Projekte in unseren Nachbarländern mit denen in Deutschland.


    Fakt ist doch, dass Deutschland, als größtes Land der EU, noch dazu mit der stärksten Wirtschaft dieser, Prozentual recht wenige Hochhausprojekte hat. Man kann das natürlich auf wirtschaftliche Gründe schieben. Allerdings frage ich mich warum Hochhausbau im Ausland wirtschaftlicher sein soll, noch dazu in Ländern mit geringerer Bevölkerungsdichte.


    Die Probleme liegen doch eher darin das sich Unternehmen, aufgrund des zu erwartenden Gegenwinds, doch von vornherein gegen ein Hochhaus entscheiden. Es ist ohnehin eher unwahrscheinlich eine Baugenehmigung für ein Hochhaus, außerhalb vorher dafür definierten Zonen zu bekommen.


    Das man in Hamburg, einer Stadt mit 1,8 Mio. Einwohnern ein theoretisches Gebiet hat, wo Hochhäuser gebaut werden dürften, und in Berlin mit seinen fast 4. Mio Einwohnern zur Zeit 4 Projekte in Planung sind, überzeugt mich nun nicht gerade. Frankfurt stellt in Deutschland einen Sonderfall dar, das gebe ich zu.

  • Du bist lustig, liest selbst nicht die Beiträge vorher im Thread und jetzt soll ich mir die Mühe machen.... mmh... ok, garnieren wir das mit einem ;) Ich mach nicht mir, sondern Dir die Mühe: Die Niederlande haben wegen ihrem beengten Raum vor allem in der Kernstädte-Region eine besondere Situation, was zu Hochhäusern in Rotterdam, Den Haag (selbst Ministerien) und auch Amsterdam führt, mehr als Frankfurt ist das allerdings lange nicht. Spanien??? Madrid mit den 4 und Barcelona mit wieviel Ü200ern? Der Finanzplatz London war bis vor kurzem auch nicht ein Highlight an Ü200ern und boomt, ok - wegen Preisdruck. Und Frankreich beneide ich um La Defense und was da noch kommt, vor allem die unsagbar tollen Hermes-Hochhäuser. Aber bitte, Österreich. Och ne... Aber alle von Dir genannten Beispiele haben eins gemein: Zentrale! Also ist - wenn man denn ein anderes Klima für HH unterstellen will, das der wirtschaftlichen Situation im Umfeld und nicht der psycholgoischen oder kognitiven Normierung der Bevölkerung geschuldet.


    Ich glaub, wenn man von Zurückhaltung an HH-Bauten von Firmen in Deutschland reden mag (was ich noch jenweits der Banken nachvollziehen könnte, da im Verhältnis zu ausländischen Zentralen bei DAX-Konzernen doch kein Hang zu Höhe feststellbar ist), dann hat das aus meiner Sicht zwei Gründe: Zum einen ist das gesellschaftliche Klima in der Nachkriegsrepublik nicht unbedingt auf offensichtliche Größe konditioniert, nach dem Weltkrieg ein urdeutsches Thema, was aber nicht mit Angst zu tun hat, aus meiner Sicht (Nachtrag: mit gutem Willen könnte man hier doch einen Link finden - Hochhausangst der deutschen Wirtschaft!). Zum anderen aber und viel eklatanter ist die Dezentralisierung der Nachkriegswirtschaft, die ja - also die DAX-Konzerne - mehrheitlich aus Berlin rüber gemacht haben und in ihrem jeweiligen Standorten Platzhirsche wurden (Volkswagen saß noch 1945 in der Knesebeckstraße, Banken, Daimler mit Zentrale, Allianz, Siemens und die ehemaligen Staatsbetriebe Lufthansa, Telekom, etc.). Wären sie denn noch alle mit ihren Zentralen in Berlin, würden sie alle mehr oder minder hoch bauen. Aber das ist ein anderes Thema.


    All das hat nicht mit einer Hochhausphobie in der deutschen Bevölkerung zu tun, zumal wie geschrieben bis auf München mehrheitliche Ablehnung nicht erkennbar ist und bis auf Köln keine Stadt sich selbst auferlegte Stops setzt. Man ordnet (Alex bis 150) oder plant (FRA Hochhausrahmenplan) sucht Plätze (Hamburg) und schafft den Rahmen und wartet auf den wirtschaftlich-rechnerischen Break-even für HHs ohne nennenswerten Gegenwind aus der Bevölkerung. So what?


    Das man in Hamburg, einer Stadt mit 1,8 Mio. Einwohnern ein theoretisches Gebiet hat, wo Hochhäuser gebaut werden dürften, und in Berlin mit seinen fast 4. Mio Einwohnern zur Zeit 4 Projekte in Planung sind, überzeugt mich nun nicht gerade. Frankfurt stellt in Deutschland einen Sonderfall dar, das gebe ich zu.


    Hamburg hat das größte europäische Stadterweiterungsprojekt in Top-Lage auf den Weg gebracht und klotzt weiter mit Neue Mitte Altona und Projekt Stromaufwärts. Bisher gabs mit der Einschränkung Hauptkirchen auch nicht wirklich einen Grund für Höhe, wobei aktuell umgedacht wird, wie gesagt und die Hafenkrone in Alternativmilieu St. Pauli schon mutig und durchgekommen ist und den Rahmen setzt für Höheres. Berlin ist doch eh ein totaler Sonderfall. Hier muss vor allem eins: verdichtet werden, Baulücken schliessen, Der ganze ehemalige Stadtkern (innerhalb Festung/Graben von Alt-Berlin und Alt-Cölln ist immer noch Freifläche! Die Kombination aus kein Geld und viel Land ist nicht fördernd für HH (rein wirtschaftlich). Und trotzdem hat Berlin eine Grundlage geschaffen für mehr als 10 150er, lässt HH-Standorte zu ohne Rücksicht auf Skyline (Treptowers, Max&Moritz, Estrel) und will auch noch Investoren dazu treiben hoch zu bauen (Aschinger/City-West); im übrigen zähl ich aktuell über 10 ab100er-Projekte in Berlin. Berlin ist nun wirklich rein wirtschaftlich zu betrachten. Und Frankfurt ist - wie du schon sagst - ein Sonderfall.

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  • Du bist lustig, liest selbst nicht die Beiträge vorher im Thread und jetzt soll ich mir die Mühe machen.... mmh... ok, garnieren wir das mit einem ;)


    In welchem Beitrag hast du bitte konkret über Projekte im europäischen Ausland gesprochen? Ist mir wohl entgangen. :cool:


    Bei Hochhäuser um die 200m sieht die Statistik für Deutschland, dank Frankfurt, sogar noch recht Vorteilhaft aus. Zwischen 100 und 200m wirds da schon dünner. Und wenn man schaut welche Massen an 50 - 100m Häuser in anderen Ländern gebaut werden erst Recht.


    Warum ist für dich eigentlich jede Stadt im Ausland ein Sonderfall? London lasse ich da ja noch gelten, aber im, wenig von Preisdruck beherrschten, Manchester wurden seit 2006 immerhin 2 Hochhäuser über 100m und 9 Hochhäuser zwischen 60 und 100m gebaut. Liverpool und Birmingham immerhin mit jeweils einem Gebäude über 100m.


    In Barcelona waren es in den letzten 10 Jahren 4 Hochhäuser über 100m, und 9 Hochhäuser über 70m. In Madrid, hast du ja schon geschrieben gab es immerhin 4 über 200er. In Benidorm waren es 12 Hochhäuser über 100m, dazu kommen noch Hochhäuser in Sevilla, Bilbao, Santa Cruz, Valencia, sowie jede Menge Midrise´s in kleineren Städten wie Murcia.


    Über die Niederlande muß man nicht reden, gegenüber Hochhäusern ist man hier generell aufgeschlossen. 14 Hochhäuser über 100m innerhalb der letzen 10 Jahre gab es in den vergleichsweise kleinen Niederlanden. Auch außerhalb der Städte Rotterdam, Amsterdam oder Den Haag wird in die Höhe gebaut. Zum Vergleich, in Deutschland waren es im gleiche Zeitraum 13 Hochhäuser über 100m.


    Quelle: Emporis/Skyscrapercity

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    Wie so oft muss man hinter den Zahlen schauen um bestimmte Sachverhalte besser verstehen zu können. Mit dem Blick auf die blanken Statistikzahlen machst du dir das ein bisschen zu einfach.
    libero hat in seinem letzten Beitrag gewichtige Begründungen geliefert. Geh doch da mal drauf ein!

  • Es ging ja konkret um die Behauptung, dass es im Ausland nicht mehr Hochhausprojekte als in Deutschland gäbe. Das die Gründe für den Bau von Hochhäusern verschiedener Natur sind ist mir schon klar. Gerade in London wird ja einfach auch viel ausländisches Kapital in Betongold angelegt. Ich sage auch nicht, dass Hochhäuser in Deutschland generell auf Ablehnung stoßen. Es geht ja eher um die in Deutschland weit verbreitete Grundhaltung Hochhäuser sehr stark zu hinterfragen.

  • ^^Ne es geht nicht darum, wer wo mehr Hochhäuser baut (Allein schon, dass Deutschland immer noch Kriegsbrachflächen und massenweise Baulücken hat(te) und das Land wirtschaftlich und politisch föderal/dezentral geordnet ist, reicht, um eine wirtschaftliche Zögerlichkeit von Hochhausbauten generell zu rechtfertigen).... Es geht aber einzig und allein - wie der Threadtitel schon sagt - um Hochhausangst in Deutschland. Und das ist aus meiner Sicht Käse.

  • In Frankfurt gibt es schon Hochhausangst. Die äußerst sich hier aber darin, dass auf einem Grundstück, auf dem ein Hochhaus möglich ist, die planungsrechtlich zulässige Höhe nicht ausgenutzt wird (vgl. Marieninsel, frühere Planung Tower 1).

  • ^^Aus Angst oder wirtschaftlichen Gründen? (Die Frage ist rhetorisch). Da ist weder einem der beteiligten Angst und Bange ab Etage X noch gibt es eine gesellschaftliche und politische, kollektive Verhaltensweisen der Deutschen sich Hochhäusern zu entsagen. Genauso könnte man einem amerikanischen Unternehmen Hines unterstellen, sie hätten sich in Deutschland mit Hochhausangst angesteckt, weil sie - obschon am Alex 150 geplant - trotz Anregung des Bezirks das Aschinger-Grundstück in der City-West nicht hoch bebauen. Am Ende ist der Grund ganz einfach: Sie wollen schneller kapitalisieren. Ein Hochhaus würde planungsrechtlich um ein paar Jahre die Bebauung zurückwerfen.

  • Die Angst hat nicht der Bauherr, der entscheidet in der Tat aus wirtschaftlichen Gründen so. Die Angst haben die (anderen) Frankfurter - besonders hier im Forum!


    Aber ist wohl eher ein Insider und daher nicht recht angekommen, der Versuch einer humoristischen Einlage. Pardon, soll nicht wieder vorkommen.