Nürnberg - Lounge

  • Nett, sind ja einige neue Visualisierungen dabei, die zumindest ich noch nicht kannte...


    Auch von der Office Station Kohlenhof hab ich bisher noch nichts gelesen/gesehen. Die Aurelis hat ja bisher jahrelang versucht den Verwaltungsbau des ehemaligen Güterbahnhofs am Kohlenhof zu vermieten - leider erfolglos.


    Der GfK-Neubau scheint hier einen regelrechten Bauboom in der Ecke auszulösen: Zollhof, TechIncubator, Motel, Office Station und die GfK selbst. Das ganze Carrée eine einzige Baustelle demnächst! Und ich wohn mittendrin. :lach::daumen:


    Da kann kann ich euch gut mit Fotos versorgen dann.

  • Auffallend ist aber auch dass die GfK in dem Flyer nicht erwähnt wird. Überhaupt stehen einige Projekte schon lange fest, mit entsprechenden Mietern/Nutzern, ohne dass davon etwas in dem Flyer wiedergegeben wird. Ist halt reine Imagewerbung des Wirtschaftsreferates.

  • Das Office Headquater One Roof Kohlenhof ist doch der Gfk-Bau


    Edit: Ah, du meinst namentlich als Hausherr?

  • Genau DAS Gebäude meinte ich. Steht ja auch so drin im Flyer: "Umbau und Revitalisierung des Verwaltungsgebäude des ehemaligen Güterbahnhofs...". Und genau das ist das Gebäude auf Foto und Visualisierung.

  • Heute erfahren wir vom Baureferenten nicht nur interessante Neuigkeiten zum Areal Brunecker Straße, die der Kollege Goho_live dankenswerterweise schon verlinkt hat.


    Nein, man will in Nürnberg noch höher hinaus. Das folgende Thema scheint mir angesichts seiner Unausgegorenheit allerdings hier in der Lounge am besten aufgehoben zu sein. Nach Mailänder Vorbild denkt der Stadtbaumeister über einen "Bosco Verticale" nach, einen mit Bäumen begrünten Hochhausturm, der nach Vorstellungen aus der Stadtrats-CSU zum Beispiel an der Kreuzung Münchner Straße/Frankenstraße stehen könnte. Man fragt sich halt nur, warum jemand in so einen vermutlich ziemlich teuren Hochhausturm an einer Hauptverkehrsstraße ziehen sollte, der auch in Erlenstegen oder Mögeldorf auf einem Grundstück am Waldesrand leben könnte.


    http://www.nordbayern.de/regio…and-als-vorbild-1.7359674

  • DAS dachte ich mir auch. WER zieht denn dorthin? Als Ausblick gibts dann das XXXLutz-Flachdach? Für vermutlich mind.10.000 EUR/m2 würd ich mir schon was anderes vorstellen. ;) ;) ;)

  • Solche Schnapsideen gabs ja auch schonmal mit dem "Ammon-Tower", der auf einem Grundstück in Langwasser angedacht war. Aber soetwas muss man im Kontext der Universität sehen, Experimentalwohnen und so...

  • Aber soetwas muss man im Kontext der Universität sehen, Experimentalwohnen und so...


    Da haste recht. Als Markierungspunkt an einem Park auf dem Areal Brunecker Straße, der ja ohnehin weiter geplant ist, wäre das für mich auch schon eher vorstellbar. Dann aber eher in einer innovativen Studenten-Ausführung mit Klein-Appartements, aber nicht als Luxus-Wohnturm nach Milaneser Vorbild. Dort handelt es sich ja offenbar um einen besonders extravaganten Wohnturm, umgeben von anderen Wohntürmen für Wohlhabende.


    Dass grundsätzlich über solche aus dem Rahmen fallenden Ideen nachgedacht wird, finde ich dabei auch gar nicht schlecht. Hebt sich angenehm ab vom vorherrschenden Schuhschachtel-Baustil. Nur diese konkrete Idee kommt mir eben nicht zuende gedacht vor. Aber vielleicht lässt es sich ja im Zuge der Uni-Campus-Planungen abgewandelt weiterentwickeln.

  • Mercer-Bewertung zu den lebenswertesten Städten der Welt


    Nürnberg kam erneut unter die Top-30 (von über 230) der Städte mit der höchsten Lebensqualität, bewertet durch Expatriats. Dabei verbesserte sich die Position um zwei Plätze im Vergleich zur letzten Messung.


    https://www.mercer.de/newsroom/quality-of-living-2018.html


    Kurzer Auszug:
    "Mit Berlin (13), Hamburg (19), Nürnberg (23) und Stuttgart (28) haben es neben München vier weitere deutsche Städte unter die ersten 30 des Rankings geschafft. Deutlich dahinter auf Rang 60 findet sich Leipzig, was unter anderem darauf zurückzuführen ist, dass das Angebot an internationalen Schulen hier begrenzt ist."


    d.

  • Wo wir gerade bei erläuterungsbedürftiger Stadtgestaltung sind, was ist das hier auf der Straße (Welserstraße/Elbinger Straße):



    Als passionierter Radfahrer habe ich mich da schon mehrmals drüber gewundert. Ich nehme an das ist ein Linksabbiegestreifen für Radfahrer. Aber wie zur Hölle ist der zu benutzen? Ich komme also die Ringstraße herunter und warte dort gemeinsam mit den Autos auf Grün, denn ich kann ja bei Rot nicht auf die Kreuzung fahren. Wenn es Grün wird, dann fahre ich den kleinen Bogen und stelle mich wieder hin und warte erneut auf Grün. Um also linksabbiegend über die Kreuzung zu kommen, die alle anderen Verkehrsteilnehmer mit nur einer Ampelphase bewältigen, soll ich als Radfahrer derer zwei abwarten? Oder wie ist das gemeint?


    Dasselbe auf der anderen Straßenseite:



    Hab ich was verpasst, wie funktioniert das und wo lernen Radfahrer, also Schulkinder, Rentner und viele andere ohne Führerschein, wie man sich hier verhalten soll?

  • Das ganze firmiert wohl unter dem Begriff indirektes Linksabbiegen und scheint bei den meisten Radfahrern eher für Verwirrung als für ein höheres Sicherheitsgefühl zu sorgen.


    GEwusst wie: Indirektes Linksabbiegen


    Ja, man braucht tatsächlich zwei Ampelphasen anstatt einer. Dafür soll es sicherer sein, als sich auf die eigentlich für Autos gedachte Linksabbiegerspur einzuordnen. Letzteres würde ich mich gerade bei großen Kreuzungen auch nicht trauen.

  • Da steht doch vorher schon ein Verkehrsschild was die Situation beschreibt .. das hab sogar ich als autofahrer innerhalb von 2 sekunden begriffen.
    Und Fahrradfahrer sind doch sonst auch so Clever beim nichtbeachten von Lichtsignalen..

  • Wo sind da Schilder?
    Naja ist auch egal, ich fahre den Ring dort nicht mit dem Fahrrad. Das ist lebensgefährlich, und man kann genausogut die Parallelstraße fahren. Ich habe gelernt, man soll auf den Fahrradaufstelltaschen warten. Bin mal gespannt wann ich das erste mal jemanden sehe der das tut.

  • "Statt Bauen: Platz schaffen in alten Häusern"

    Ganzseitig findet sich in der heutigen Printausgabe der NZ ein Artikel von Daniel Fuhrhop (Stadtwandel in Zeiten des Klimawandels), der sich gegen die grassierende Bauwut stemmt und argumentiert, dass das ganze Bauen nichts nütze. Ich denke da ist etwas dran, denn wie jeder von uns weiß stagniert die Bevölkerungszahl der BRD seit den 1990'ern.


    Wichtige Grundaussagen sind:

    • Der Bauboom kostet extrem viel Geld und Energie und widerspricht damit dem Umweltschutzgedanken.
    • Die Einwohnerzahl in Nürnberg entspricht der von 1970, aber es gibt über 100.000 Wohnungen mehr als damals, und trotzdem sprechen alle von Wohnungsmangel.
    • In jedem zweiten Haushalt wohnt einer allein.
    • Deutschlandweit wohnen 6 Millionen Menschen allein in 4-Zimmer-Wohnungen, davon 600.000 Menschen in 7 und mehr Zimmern.


    Fuhrhop wirbt dafür intelligenter an die Wohnungsfrage heran zu gehen und die von der Bundesregierung versprochen 15 Milliarden intelligenter zu verwenden als sie der Bauindustrie zu spenden und so zu verschwenden. Wohnraum soll geschaffen werden wo er bereits besteht, in Altbauten und in Schrumpfregionen, indem das Geld für die richtigen Anreize eingesetzt wird. Das "Wohnungsproblem" könne nicht nur durch bauen beseitigt werden, wie es die Bauindustrie immer postuliert. Die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt das. Vielmehr muss mehr umgebaut werden, hinhören, was sich die Menschen wünschen und so Potenziale besser nutzen. Es gäbe Millionen Menschen, die in zu großen Wohnungen lebten und sich Mitbewohner wünschten, die ihnen im Alltag helfen könnten. Ein wesentlicher Teil des "Wohnungsmangels" ließe sich durch mehr Miteinander, Mehrgenerationenkonzepte usw. lösen. das gibt es zwar bereits, aber sehr hochschwellig. Ich erinnere mich an eine Annonce der Win GmbH in der NZ, in der man händeringend Familien gesucht hat die in einem ihrer Wohnprojekte mitwohnen wollten. Sie müssten dazu aber 20.000 EUR Genossenschaftsanteile kaufen usw. usf., wenn ich mich recht entsinne...


    Dazu findet heute ein Kongress im Hotel Hilton in Zabo statt, und morgen stellt er sein Buch vor "Einfach anders Wohnen" in der Villa Leon, ab 19:30 Uhr vor.

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    Schon richtig, solche Gedanken mache ich mir schon seit vielen Jahren. Nur, was ist mit der Mehrheit derer, die es sich leisten können und wollen allein in ihrer 4-Zimmer-Wohnung zu leben. Dürfte die große Mehrheit sein. Jedem dieser "Einsamen" steht es doch frei seine Wohnung zu öffnen für Gesellschaft und entsprechend zu inserieren.
    Ebenso gibt es "Schrumpfregionen" und es ist ja nicht so dass diese nicht schon seit Jahren (wenn nicht bald seit Jahrzehnten) offensiv mit ihren Vorzügen werben, wie etwa keine Kita-Gebühren, günstige Mieten, sichere unbefristete Arbeitsplätze etc. Nur was ist mit jenen Leuten die eben in Stuttgart oder Nürnberg (& Regionen) bleiben wollen, trotz verschiedener Widrigkeiten. Dabei gibt es seit längerer Zeit wieder eine stetig zunehmende Rückbewegung in ländliche und mittlere "Schrumpfregionen". Der Zuzug in die Ballungsräume ist dennoch weiterhin deutlich stärker. Dabei macht es v.a. für den niedrigen Lohnsektor und zunehmend auch für den mittleren Lohnsektor kaum mehr Sinn. Für die Ballungsräume im Süden und Südwesten hilft sehr wohl v.a. zunächst mal viel mehr bauen!


    Die Feststellung, wonach vor 50 Jahren Städte teils drastisch mehr Wohnungen, aber nicht mehr Einwohner hatten, geht schon in Richtung Milchmädchenrechnung, denn die Wohnverhältnisse und auch die Ansprüche waren Welten(!) entfernt von den heutigen. Wer würde in solchen kleinen Einheiten heute noch wohnen wollen? Mit der Ausstattung? Wer noch so lange bei seinen Eltern? Auch gab es damals nicht so viele Zweitwohnungen, bedingt durch die heutige Arbeitswelt. Man könnte so viele Gründe aufzählen.


    Die Punkte sollten natürlich aber nicht davon abzuhalten intelligente Wohnformen zuzulassen, wo diese gewünscht wären. Bei mir gäbe es da keine Denkverbote, solange kein Mensch zu vermeintlichen Verbesserung genötigt oder gar umgesiedelt wird.

  • Das ist ja einer der Punkte, die in der Fuhrhop'schen Kritik mitschwingt, das Thema Ansprüche. Er sagt in dem kurzen Zeitungsartikel eben auch, dass es nicht darum gehen würde jene, die es lieben wie sie leben aus ihren Gefilden zu vertreiben.
    Ich kenne aber auch Fälle, da wohnen Menschen alleine in großen Wohnungen, Familie ist ausgezogen, aber ein Umzug lohnt nicht weil der Neuvertrag in einer kleineren Wohnung teurer kommt als in der großen Wohnung zu bleiben, die dank Altvertrag viel günstiger ist. Das ist paradox und nur mit den freien Kräften des Marktes zu erklären, aber es entspricht nicht einer volkswirtschaftlich korrekten Bewertung von Ressourcen und Bedürfnissen. Genauso wie Rendite durch Leerstand, weil die Wertsteigerung höher ist als der Ertrag mit einer gebundenen Nutzung durch Mieter. Hier mit sinnvollen Mechanismen zu regulieren könnte viele auch sinnlose Bautätigkeit vermeiden. Der Eigentümerverein Haus und Grund hat schon gewarnt, der Bauboom von heute sei der Leerstand von morgen. Ich reibe mir schon manchmal die Augen, in welchen Lagen Luxuswohnungen und Oberklassewohnungen gebaut werden. Die Lage an sich ändert jedoch nämlich nicht, aber die Baukosten müssen über Jahrzehnte abgeschrieben werden, in denen sich ein (Miet-)markt vielleicht garnicht stabil wird halten können.


    Aber Fuhrhop will m.E. auch darauf garnicht hinaus, sondern eher auf die eindimensionale Antwort auf den Wohnungsmangel, nämlich bauen bauen bauen, und die ökologischen Kosten, die das mit sich bringt. Ein Neubau amortisiert sich selbst bei einem Passivhaus energetisch frühestens nach 50 Jahren, so Fuhrhop. Ist ja nicht so dass da Second-Hand-Ziegel verbaut würden, oder gebrauchtes Parkett verlegt wird. Solange Deutschland einen Wirtschafts- und Bauboom erlebt werden sämtliche Klimaziele gerissen, das ist unausweichlich.

  • Solche Fälle kenne ich auch, leider eine der Krankheiten unserer Zeit. Ebenso müssen wir nicht über "Rendite durch Leerstand" diskutieren. Bauen darf natürlich nicht die eindimensionale Antwort auf den Wohnungsmangel sein. In diesen Punkten bin ich völlig bei dir.