Untersuchungsgebiet Nord / Feldmoching-Ludwigsfeld (SEM mit >18.000WE ?)

  • Zitat Jilib:
    Um in absehbarer Zukunft die SEM überhaupt umsetzen zu können, müssen jetzt die ersten Schritte eingeleitet werden. Nachverdichtung ist wichtig und kann kurzfristig für mehr Wohnraum sorgen, ersetzt aber die SEM nicht.


    Danke, genauso ist es doch. Leider scheinen sich viele dieser Logik nicht bewusst. Nachher wundert es diese dann aber, warum die Stadt nicht früher mit den Planungen angefangen hat. Egal wie vorgegangen wird, es ist verkehrt...



    Munich_2030:


    Und wenn man das mal ausgeschöpft hat, kann man sich immer noch über SEM's Gedanken machen.
    [...] SEM Nordost waren gemeint.


    Ist es so? Braucht München die SEM Nordost nicht? Was spricht dagegen? Die Planungen laufen seit vielen Jahren und werden noch viele weitere Jahre andauern. Machen sich die städtischen Mitarbeiter heute keine Gedanken darüber, wird auch in 50 Jahren noch kein Haus entstehen können.

  • Wieso soll man nicht beide Vorhaben parallel angehen? Ich sehe nicht, dass SEM Nord und Nachverdichtungsprojekte sich in irgendeiner Weise im Wege stehen. Ganz im Gegenteil.


    Sehe ich auch so. Vor allem finde ich es viel besser wenn München im eigenen Stadtgebiet wächst und nicht primär im Umland - dadurch werden die Herausforderungen für die Infrastruktur nämlich noch größer. Das Ausweichen auf den ÖPNV ist für jemanden, der in einer Umlandsgemeinde wohnt, wesentlich aufwändiger als innerhalb des Stadtgebiets.


    Meine Meinung: Solange es keine spürbare Entlastung am Wohnungsmarkt gibt sollten beide Wege parallel verfolgt werden.

  • ^^


    Bei der aktuellen Situation wäre alles was nicht "volle Anstrengung" bedeutet, ein Schlag ins Gesicht für die Millionen Münchner, die die Schattenseiten der Immobilienbooms tragen. Dazu kommen noch die wahnsinnig langen Planungszeiten in Deutschland. Es handelt sich bei den SEM ja mittlerweile um Generationen, bis das Angebot an Miet- oder Eigentumswohnungen auf den Markt kommt. Jetzt zu bremsen wäre das absolut falsche Signal. Auch im Hinblick darauf, dass die Argumente der Gegner bisweilen auch absurd sind (z.B. Bedarf an Gemüseanbauflächen innerhalb der vergleichsweise engen 315 qkm einer Millionenstadt!).

  • Auch im Hinblick darauf, dass die Argumente der Gegner bisweilen auch absurd sind (z.B. Bedarf an Gemüseanbauflächen innerhalb der vergleichsweise engen 315 qkm einer Millionenstadt!).


    Das Haupt Argument "Wir wollen unseren Acker selbst vermarkten und jede Parzelle zu einer Million machen" ist halt schrecklich unpopulär.
    Ich komme aus Daglfing und kenne die Papenheimer die jetzt für °Heimatboden" werden.

  • ^^


    Dann sollen die Kritiker das auch so benennen und nicht irgendwelche absurde Argumente mit der Presse kommunizieren!

  • Antrag der FDP-Stadtratsfraktion:


    Quelle: https://ru.muenchen.de/pdf/2017/ru-2017-10-23.pdf#page=17

  • Interessante Veranstaltung:


    Quelle: https://www.christian-hierneis…uploads/2013/02/Flyer.pdf


    Beitrag dazu in der SZ von letzter Woche: http://www.sueddeutsche.de/mue…h-auf-dem-acker-1.3808745

  • Hier von mir kurz ein Feedback zu der Veranstaltung gestern Abend:


    - Es war gut besucht, man könnte sagen, die Halle war überfüllt (vielleicht stellt Isek hier noch ein paar Fotos rein)


    - In den Vorträgen wurde erstaunlich wenig auf die konkrete Situation im Norden der Stadt eingegangen – vielmehr wurde versucht, bei den Bürgern eine grundsätzliche Angst vor Veränderungen zu wecken


    - Dabei ging es um die Bereiche Umweltschutz – Münchens Mangel an Grünflächen, die zu hohe CO2-Belastung in der Stadt, Bio-Landwirtschaft mit heimischen Produkten, die direkt auf dem Stadtgebiet angepflanzt werden sollen und die zu hohe Bodenversiegelung. Ein zweiter zentraler Punkt war das Thema Bevölkerungsdichte, das insgesamt zu einem Sinken der Lebensqualität führe (überfüllte Supermärkte, zu wenig Schulen, mangelnde Verkehrskonzepte). Zusätzlich ging es darum, dass in Bayern, aber auch in Deutschland und letztlich in ganz Europa eine falsche Strukturpolitik gemacht würde und deshalb statt in ländliche strukturschwache Regionen zu investieren, bereits stark bevölkerten Regionen wie München ständig weiteres Wachstum aufgebürdet würde. Die Schlussfolgerungen waren dann oft recht unwirklich, so wurde mehrmals die Gleichung in den Raum gestellt, mehr Wohnungsbau führe zu höheren Wohnungspreisen, und es sei Aufgabe der Stadt und des Freistaats, die Anzahl der Arbeitsplätze zu begrenzen. Insgesamt wurde aber auch die Forderung nach einer ganzheitlichen Strategie für die Entwicklung der Metropolregion formuliert.


    - Bei den Bürger-Statements machten dann auch die Schreckgespenster der Zwangsenteignungen und Vertreibung die Runde, auch Schlagworte aus der Politik wie „Obergrenze“ und „Ende des Wachstums“ wurden gebraucht


    - Als einzige Vertreterin der Stadt war die Stadträtin Heide Rieke natürlich in einer sehr unbequemen Lage, aber sie bemühte sich redlich, den Bürgern die Entwicklungen ihres Stadtteils als Chance zu verkaufen (sie wurde aber vielfach ausgepfiffen). Konkret erläuterte sie, dass es sich bei der SEM lediglich um den Beginn einer Untersuchung der betreffenden Gebiete handele und dieser Prozess noch keineswegs mit einem Ergebnis abgeschlossen sei. In der CSU-Landtagsabgeordneten Mechtilde Wittmann hatte sie dabei nur bedingt eine Unterstützerin, da diese die Bürger in ihren Forderungen nach einer Begrenzung des Zuzugs und des Wachstums teilweise bestärkte. Allerdings wies sie gleichzeitig auf die hohen Investitionen in den sozialen Wohnungsbau hin und verteidigte Gewerbeansiedlungen bzw. wies sie auf die Bedeutung der Gewerbesteuereinnahmen hin.


    - Fazit: ein interessanter Eindruck von der Stimmung vor Ort. Für die Stadtverwaltung wird das noch ein hartes Stück Arbeit, hier Entwicklungen voranzubringen und dabei die Bevölkerung ins Boot zu holen – auch der BA scheint nicht wirklich eine Unterstützung zu sein. Dadurch, dass bei der Veranstaltung weitgehend am eigentlichen Thema – den konkreten Entwicklungsmöglichkeiten des Münchner Nordens – vorbeigeredet wurde, wird die Aufgabe nicht gerade einfacher.

  • Ah, war Ü60 Party in der Halle :)
    Ja, da darf es natürlich keinen Fortschritt mehr geben..." 's muß ois so blaibn wias is"
    Prosit!

  • Stimmt auch nicht ganz. Waren genügend junge Menschen da. Viele wollen ja das sich was ändert. Es soll halt alles fair ablaufen. Nicht einfach hinter den Rücken der Besitzer und Bürger ne SEM machen wolln und dann noch von Enteignung sprechen, da sie das durch das Gesetz ja nutzen dürften, auch wenn Sie es nicht machen würden. Ist doch klar, dass man da der Bevölkerung die Angst schürt.

  • Stimmt auch nicht ganz. Waren genügend junge Menschen da. Viele wollen ja das sich was ändert. Es soll halt alles fair ablaufen. Nicht einfach hinter den Rücken der Besitzer und Bürger ne SEM machen wolln und dann noch von Enteignung sprechen, da sie das durch das Gesetz ja nutzen dürften, auch wenn Sie es nicht machen würden. Ist doch klar, dass man da der Bevölkerung die Angst schürt.


    Die ganzen jungen Grunstückserben, die Panik haben, ihr Land nicht mehr parzellenweiae für 1000€ den Quadratmeter verkaufen können. Ich habe mal 25 Jahren in Daglfing gewohnt, ist zwar andere SEM aber ich kenne die Gegner Klientel recht gut. Die selben Familien die früher getrickst haben was geht, um Ackerland zu Bauland zu machen, vergießen nun Krokodilstränen wegen der SEM.

  • Edit: Interessant, dass Frau Wittmann am Ende der Veranstaltung offenbar (lt. SZ) den Bürgern versprochen hat, dass die CSU-Fraktion im Stadtrat nun gegen die SEM stimmen wird! :confused:


    Wobei sich das nur darauf bezieht sollte es in diesem Jahr zu einer Abstimmung kommen. Also Zeitspiel.

  • OT:


    Die ganzen jungen Grunstückserben, die Panik haben, ihr Land nicht mehr parzellenweiae für 1000€ den Quadratmeter verkaufen können.


    Wo soll sich denn dieses Land befinden, das heute 1.000 Euro / qm wert ist? Fast jedes für die SEM MNO infrage kommende Grundstück, ist heute noch als Ackerland ausgewiesen. Und nur für dieses sind Preise für mindestens 10 Euro / qm angesetzt. Flächen, die bereits heute Bauland darstellen, können von den Eigentümern selbstverständlich selbst bebaut werden.

  • Im Umfeld des Dorfkerns Daglfing wurden in der Vergangenheit durchaus ein paar Flurstücke umgewandelt und dann für einige hundert Euro pro qm verkauft. Legt man die Bauland Inflation zu Grunde, halte ich es nicht für unrealistisch, dass da jemand auf einen Verkaufspreis in ebendiesrn Größenordnungen träumt.


    Da ist natürlich eine SEM Gift für solche Phantasien.

  • Ich würde solche Dinge nicht behaupten. Ich kann hier nur über meine Familie sprechen und für uns wären diese 10€ pro qm der Ruin unsere Firma. Da wir für unsere Felder/Firma schon vor mehreren Jahren mehr als 10€ pro qm gezahlt haben finde ich es doch sehr frech nun nur noch 10€ zu bekommen. In der ganzen Stadt wachsen die Preise aber ich sollte wegen Versäumnissen der Stadt nun dafür haften und weniger Geld bekommen als wir gezahlt haben. Da möchte ich euch mal sehen wer das Gut findet. Dann hast du anscheind Iarn75 nicht verstanden was die SEM macht. Genau dies das eine SEM zu einer Enteignung führen kann wenn man nicht verkaufen will da man weniger bekommt als man gezahlt hat. Genau so kann es sein das um dein Grundstück herum geplant wird und du dich dann an Straßen beteiligen musst die an deinem Grundstück entlang verlaufen. Alleine diese Kosten wären emens und könnte dich somit auch zu einem Verkauf drängen. Da man sich nicht solche immensen Kosten leisten könnte.

  • ^


    NANI90:


    Was genau habe ich denn nicht verstanden? Meine Aussage war lediglich, dass im Gebiet der SEM MNO heute fast ausschließlich Ackerland vorhanden ist und damit eben keine 1.000 Euro / qm wert ist.
    Iarn-75 erwähnte Spekulationsträume mancher Leute, die durch die SEM natürlich schnell ausgeträumt wären.
    Von der SEM MNO bin ich übrigens selbst betroffen, über die Konsequenzen weiß ich also Bescheid. Was es heißt, sich an öffentlichen Straßenbaukosten zu beteiligen, ist mir auch nicht fremd. Leider ;).


    da man weniger bekommt als man gezahlt hat.


    Ich poste hier einmal einen Auszug aus den FAQ der Stadt München, denn bisher ist nicht einmal bei der SEM MNO näheres über die tatsächlichen Vertragsbedingungen bekannt, mit der SEM Nord dürfte es dann also erst einige Jahrzehnte später losgehen.



    https://www.muenchen.de/rathau…hner_Nordosten/FAQ.html#m

  • War nicht böse gemeint ;) wir hoffen nur sehr das wir unseren Beruf weiterführen können und das wir eben nicht mit 10€/qm abgespeist werden. Denn ich kenne viele Bekannte denen im SEM Gebiet nur 14€/qm angeboten wurden. Die aber vor 10 Jahren schon Äcker für 30€/qm gekauft haben. Ich verstehe schon das die SEM eine Spekulation eindemmen will. Es sollte trotzdem nicht eine SEM hinter den Rücken der Bevölkerung ausgetragen werden. Dies hat uns erschüttert, so eine Meldung aus der Zeitung zu erfahren. Das hätte man viel professioneller machen können. Nochmal, es geht hier nicht darum reich zu werden. Viele möchten ihren Beruf nicht verlieren an dem viel hängt. Was soll beispielsweise mit den ganzen Landwirten/Gärtner passieren wenn es keine Ackerflächen mehr gibt und diese nicht zu ersetzen sind. Als Außenstehender ist dies immer leicht zu beurteilen, doch als Betroffener bringt dir dieses Thema oft schlaflose Nächte. Da dir die Politik/Stadt keine klare Stellung zu diesem Thema bietet.

  • Kurze OT Zwischenfrage: wie wird denn das bei Infrastrukturprojekten gemacht, wenn z. B. eine Bahnstrecke gebaut wird oder eine Autobahn - was erhalten da die zumeist Landwirte für die benötigten Grundstücke und werden sie auch "zwangsenteignet"?


    Und nochmal zur SEM, ist es nicht auch denkbar, dass die Stadt mit den einzelnen Eigentümern verhandelt und am Ende mehr bezahlt als das, was sie gerade erst dafür investiert haben? Also, dass sie zumindest kein Geld verlieren?


    SZ-Kommentar über die Veranstaltung am Montagabend, in dem mal wieder Kronawitters "Dampfkessel-Theorie" hervorgeholt wird. Der Kommentator fordert einen "Gesamtplan", der eine Lösung vorstellt, wie großflächig Wohnungen entstehen können, ohne dass die Lebensqualität für die Bürger immer weiter sinkt: http://www.sueddeutsche.de/mue…druck-im-kessel-1.3818297