IntercityHotel und Bus-Terminal am Hauptbahnhof (realisiert)

  • IntercityHotel und Bus-Terminal am Hauptbahnhof (realisiert)

    Ein leidiges Thema steht wieder auf der Agenda der Stadtpolitik: Die Suche nach einem geeigneten Standort für einen modernen Bus-Terminal.


    Wie in der Druckversion der Rundschau am 30.11. zu lesen war, treiben Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) bzw. diverse Fachämter die Suche nach einem zentralen Busbahnhof voran.


    Anlass ist die Liberalisierung des Fernverkehrs ab dem 1.1.2013, wenn Busse alle Strecken in Deutschland bedienen dürfen. Es wird mit erhöhtem Wettbewerb und somit zunehmendem Verkehrsdruck gerechnet. Der Fernbusverkehr gilt gerade in Richtung Südosteuropa als zukunftsträchtig, da die Tickets relativ preisgünstig sind und zudem das Bahnnetz in diesen Ländern veraltet oder ungenügend ausgebaut ist.


    An der Südseite des Hauptbahnhofs ist dabei besonders das berühmt berüchtigte Campanile-Areal von Interesse. Derzeit gibt es für wartende Reisende bei schlechtem Wetter nicht mal einen Platz zum Unterstellen.


    Total ungeklärt bleibt wie eine Finanzierung aussehen könnte. Als Vergleich: Der gelungene Zentrale Omnibusbahnhof in München (von Auer+Weber) wurde von Hochtief gebaut.

  • M. E. muss man das Campanile-Areal als Standort nehmen. Denn neben der zentralen Lage hätte man so mit dem Hbf die Anbindung an Nah- und Fernverkehrsnetz. Für einen reinen Busbahnhof ist das Gelände aber zu wertvoll. Ich bin also mal gespannt, ob es da eine Lösung gibt. Entweder schafft man es, einen Busbahnhof in Erdgeschoss eines Hochhauses zu integrieren (dabei fragt sich natürlich, wer das finanziert) oder er kommt doch woanders hin, was aber schade wäre.

  • Vielleicht finanziert es der Selbe, der es schon mal bezahlt hat? Die Idee ist, wie man sieht, ein sehr alter Hut.


  • Ein besser geeignetes Grundstück als den Parkplatz an der Hauptbahnhof-Südseite gibt es dafür nicht. Der Bus-Terminal ließe sich nach den 2009 bekannt gewordenen Plänen wohl auch realisieren ohne zugleich das Hochhaus zu bauen. Tiefgarage und Terminal-Gebäude sollten auch so möglich sein, für den Wolkenkratzer kann man - analog zu Skyline Plaza und Tower 2 - einen Platz reservieren und vorläufig begrünen. Die Finanzierungsfrage stelle ich mir allerdings auch, denn auch nur annähernd die Bau- und Betriebskosten deckende Gebühren wird man von den Nutzern nicht erhalten können.



    Visualisierung: JSK Architekten | emptyform/tjie

  • Ich würde sagen, dass das Khasana-Gelände südlich des Hbf. mit seinen rd. 8.000 m² zu klein ist, wenn diese Fläche auch noch der Andienung der übrigen Nutzungen (Hochhaus?) dienen soll. Was da herauskommen kann, wäre alles anderes als großzügig.
    Der hier schon erwähnte Münchener ZOB - zum Vergleich - hat eine Grundstücksfläche von über 17.000 m². Die Frage ist ja auch, ob es unbedingt einen so engen räumlichen Bezug zum Hbf geben m u s s.

  • Abgesehen davon würde das nicht gerade die ohnehin schon katastrophale Verkehrssituation rund um den Hauptbahnhof entspannen – noch weniger Stellplätze. Schon jetzt ist es eine absolute Qual, dort jemanden abzuliefern oder zu holen.

    Einmal editiert, zuletzt von RMA () aus folgendem Grund: Rächtschraipung

  • Wirklich groß ist der Platz in der Tat nicht. Andererseits müssen die Busse zur Zeit mit noch weniger Fläche auskommen, die auf Bahnhofsvorplatz, Mannheimer, Stuttgarter und Pforzheimer Straße verteilt ist. 25-30 Plätze dürften momentan zusammenkommen.


    Für die PKW-Stellplätze muss es definitiv eine Lösung geben, wenn der Platz bebaut wird, sonst kollabiert der Individualverkehr rund um den Bahnhof. Hier kann nur ein Parkhaus über bzw. eine mehrstöckige Tiefgarage unter dem Areal Abhilfe schaffen. Möglicherweise würde die Hinzunahme der Stuttgarter Straße sowie des ex-Toyoko-Grundstücks (Stuttgarter Straße 35-37, siehe Satellitenkarte) helfen.


    In jedem Fall eine planerische Herausforderung und nichts für Bäcker kleiner Brötchen.

  • Ich stimme epizentrum zu. Allerdings weiss ich nicht, ob die Parkplätze im Süden für den Hauptbahnhof wirklich gebraucht werden. Im Norden gibt es ja bereits ein Parkhaus und auch Kurzzeitparkplätze, die immer frei sind.


    Jeder Parkplatz in Frankfurt wird mit Autos voll geparkt werden, ob nan dieser Stelle notwendig oder nicht.


    Meiner Meinung nach muss der Hauptbahnhof wieder in eine neue Platzfolge eingebunden werden, die Norden, Vorplatz und Süden einschliest. Dabei sind Parkplätze, Taxistände und Busbahnhof zu berücksichtigen.

  • Ich bin nach wie vor nicht sicher, ob die Nähe zum Hbf. wirklich so unbedingt notwendig ist. Auf dem Khasana-Gelände würde alles binnen kurzer Zeit aus allen Nähten platzen.


    Erstens wird die Frage sein, ob ein Busterminal auch die lokalen und regionalen Buslinien aufnehmen soll; die Frage entscheidet über den Platzbedarf.


    Zweitens wird abzuschätzen sein, für welchen Verkehrszuwachs man eigentlich plant. Den jetzigen Bedarf würde man vielleicht noch sinnvoll unterkriegen, kaum aber den vielleicht erwarteten Zuwachs an Fernbuslinien


    Drittens stellt sich die Frage, welchen zusätzlichen Verkehr der Bereich Hbf/Basler Platz noch aufnehmen kann. Der Münchner ZOB an der Hackerbrücke kommt auf 30.000 Abfahrten pro Jahr, macht 60.000 Zu- und Abfahrten; der Berliner ZOB am Funkturm fertigt weit über 70.000 Busse ab, macht rd. 140.000 Zu- und Abfahrten/Jahr. Irgendwo dazwischen könnte auch ein ZOB Ffm liegen, so dass man rechnerisch auf 95 – 380 Busfahrten pro Tag von und zur Hbf-Südseite käme. Diese dürften sich aber nicht gleichmäßig auf 24 h und alle Wochentage verteilen, sondern ungleichmäßig auf weniger Tage und Stunden. Hinzu kommt der Passagier-Hol- und Bringverkehr.
    Ich denke, die Stadt tut sich keinen Gefallen, eine derart verkehrsintensive Nutzung in ein verkehrlich schon sehr intensiv genutztes und belastetes Quartier zu holen.


    Ein für Busunternehmen und Fahrgäste attraktives Busterminal ist schließlich nicht nur Haltestelle, sondern auch Parkplatz und Servicestation. Ich würde deshalb mal einen Bedarf für Einrichtungen wie Tankstelle, Waschanlage, Park- und Abstellflächen, Kfz-Service, Ruheräume für Fahrer, Serviceflächen für Fahrgäste und was sonst noch unterstellen.


    Ein städtebaulich und architektonisch gelungenes Projekt könnte für meinen Geschmack genauso gut an der Mainzer, der Hanauer Landstraße oder sonst wo liegen; dort wären weniger bauliche Kompromisse nötig und eine großzügigere Anlage möglich.

  • ZOB an der Hanauer Landstraße 370?

    Ich wollte eigentlich noch nachtragen, was ich perspektivisch für ein gut geeignetes Gelände hielte:


    Hanauer Landstraße 370, die Fläche hinter Best-Car-Wash, zwischen Hanauer-,/Ernst-Heinkel-/Hugo-Junkers-/Adam-Opel-Straße. Die Fläche, die von der Straßenbahn umfahren wird ist fast 21.000 m², ist öpnv-mäßig mit zwei Straßenbahnlinien erschlossen (künftig - so die Bahn will - noch mit der S-Bahn-Station Fechenheim-Nord).


    Die Lage hätte den Vorteil, dass der Busverkehr aus der City raus bliebe und die Busse wären schnell auf der Autobahn, über A66 und A661 indirekt in alle Himmelsrichtungen. Gibt es einen besseren Standort?

  • Mir war auf deine Frage nach Alternativstandorten spontan das Kaiserlei in den Kopf gekommen - direkt an der Autobahn, die Ecke ist sowieso geplant bald umzubauen, S-Bahn-Anschluss ist gegeben, und der Fluglärm macht dem Busbahnhof am wenigsten aus.

  • Da das Bahnhofsviertel und das Hauptbahnhofsumfeld eh von (viel) zu vielen Nutzungen überlagert wird, wäre es gut, wenn der ZOB rausgenommen wird.


    Die Idee mit dem Kaiserlei finde ich spontan reizvoll, denn Autobahnanschluß und S-Bahnanschluß sollten sein, damit der ZOB auch regional schnell angenommen wird. Ferner ist dort auch Platz und Weite, die einen ZOB letztlich auch städtebaulich attraktiv machen und die Bedürfnisse der Nutzer und Anbieter bedienen kann.


    Da ich nur den in Hamburg kenne, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie ein moderner ZOB an der Stuttgarter Straße unterzubringen wäre, dies ginge wohl letztlich nur über verschiendene Ebenen, aber all diese Zu- und Abfahrten und Rampen wären grauslich.

  • Aber mal ehrlich: wer will denn eine Fernbus- oder Zugreise machen, um dann am Zielort irgendwo in der Pampa anzukommen und dann erst noch mit Bus oder Tram weiter in die City fahren zu müssen? Ich behaupte mal, dass die meisten, die eine Fernbuslinie nutzen, eine Städtereise machen wollen und die führt nun mal meistens zunächst ins Herz des Zielortes.


    Ich finde den Standort am Hauptbahnhof perfekt dafür. Gerade die unmittelbare Nähe zu diesem wird auch viele Umsteiger generieren, wovon beide Verkehrsträger profitieren können.


    Der Standort ist ja eigentlich auch sehr gut zu erreichen, sogar ohne sich lange durch verstopfte Innenstadtstraßen kämpfen zu müssen: nach Süden und Osten ist man über den Baseler Platz, die Friedensbrücke und die Kennedyallee schnell draußen und dasselbe gilt auch Richtung Westen und Norden via Gutleutstraße, Hafentunnel/Mainzer Landstraße bzw. Europaviertel. Es muss ja nichts über den Bahnhofsvorplatz fließen.


    Und was die Größe angeht: ich habe bei Busbahnhof immer die Victoria Coach Station in London im Kopf: DER zentrale Busbahnhof in der Weltmetropole und für meine Begriffe sehr überschaubar. Was für London reicht, reicht für Frankfurt allemal.

  • ^^ Wer mitten in die City will, müsste dann eher mit der Bahn fahren. Wer billiger mit dem Bus reisen will, müsste dann halt ein paar Meter Umweg in Kauf nehmen. Ich denke aber, die Sicht der Reisenden ist nicht der ausschlaggebende Aspekt, die Sache ist komplexer.


    Und zur Größe: die Victoria Coach Station ist nach Vermessung in Google-Earth ungefährt doppelt so groß wie das Khasana-Gelände; dasselbe gilt für den Busbahnhof in Barcelona, in der ehem. Estacio del Nord/Arc de Trionf.


    Und - bridget - Kaiserlei fänd ich auch nicht schlecht.

  • zu 13:
    Mit der Begründung könnte man ja auch noch eine Landebahn in die Stadt reinbauen. Aus dem Terminal direkt ins Bankenviertel, gelle, das wäre praktisch für die eilige Businesscommunity.....


    Und das bringt mich zum Flughafen, das könnte ein idealer ZOB-Standort werden, alles da, und hoffentlich in ein paar Jahren noch den West-Tangente-Anschluß dazu.

  • Die Idee mit dem Kaiserlei finde ich spontan reizvoll, denn Autobahnanschluß und S-Bahnanschluß sollten sein, damit der ZOB auch regional schnell angenommen wird. Ferner ist dort auch Platz und Weite, die einen ZOB letztlich auch städtebaulich attraktiv machen und die Bedürfnisse der Nutzer und Anbieter bedienen kann.


    Wesentlich für das Thema des Busbahnhofs ist die erst kürzlich erfolgte Freigabe der Fernbusstrecken.


    Bisher war auch die Bahn an enem Busangebot in der Nähe des Hauptbahnhofs interessiert, da dieses in erster Linie als Zubringerdienst für ihr Fernstreckenangebot diente. Jetzt bringt ein Busbahnhof einen direkten Wettbewerber zur Bahn. Damit ist für die Bahn ein (Fern-)Busbahnhof direkt am Bahnhof eher eine Bedrohung als ein Angebot.


    Aus Sicht der Busbahnhofsbetreiber wiederum ist ein zu weit außen gelegener Busbahnhof nicht attraktiv, da ihn die Bahn im Zweifelsfall regelrecht verhungern lassen kann (alle Stunde mal ein Kurzzug...).


    Damit ist das Kaiserleigebiet hoch interessant, da es mit immerhin vier Linien an die Knotenpunkte der City (Konstablerwache 6 Minuten, Hauptwache 8, Bahnhof 10), davon auch noch zwei zum Flughafen (22 Minuten), angebunden ist.


    Am besten wäre dann allerdings, den bald ehemaligen Kreisel selbst für den Busbahnhof zu nutzen, da dann die Fußwege zwischen S-Bahn und Busbahnhof minimiert werden könnten und durch den Busverkehr kein zusätzlicher innerörtlicher Verkehr entstehen muss. Dazu sollten dann Busrampen von und zur A661 in den Umbau des Kreisels integriert werden.


  • Damit ist das Kaiserleigebiet hoch interessant, da es mit immerhin vier Linien an die Knotenpunkte der City (Konstablerwache 6 Minuten, Hauptwache 8, Bahnhof 10), davon auch noch zwei zum Flughafen (22 Minuten), angebunden ist.


    Das könnte gut passen.
    Soll auch nicht die neue Multifunktionsarena dort entstehen?


    Trotzdem, wäre eine zentrale Lage idealerweise vorzuziehen.
    Falls nicht genug Platz vorhanden sein sollte: In New York hat man auch teilweise unterirdisch bauen müssen (-> Port Authority).

  • ^ Ein uneridisches Busterminal? Ist aus der Fahrgastsicht eher unattraktiv. Mit der Zeit entfalten unterirdische Anlagen eher den Charme eines gigantischen Urinals, stinken nach Abgasen, alles voller Ölflecken und was sonst noch - ne, muss man nicht machen.


    Hinzu kommt, dass unterirdische Anlagen für LKW bzw. Busse vermutlich deutlich aufwendiger und teurer sind. Busse sind schwerer, länger und höher, haben ausladende Schleppkurven. Das führt zu viel umbautem Raum, dem Erfordernis großer Stützweiten, verstärkter Kontruktion etc und infolge dessen auch zu mutmaßlich höheren Kosten. In einer verschärften Wirtschaftlichkeitsbrechnung dürfte eine unteridische Anlage durchfallen.

  • Wenn ich nach Frankfurt will, dann will ich ins Zentrum und nicht an den Rand - stimmt. Aber die Frage ist doch: "Wie schnell bin ich dort?"


    Wenn der Fernreisebus nach Frankfurt kommt, dann kommt er über eines dieser Autobahnkreuze:
    Offenbacher, Bad Homburger oder Frankfurter Kreuz, oder über das Eschborner Dreieck. Von diesen Punkten muss er entweder zum Busbahnhof in der Pforzheimer Straße oder in den Kaiserleikreisel.


    Fragen wir Google Maps heute um 19:15, wie lange der Bus dafür braucht. Die kürzeste Zeitangabe ist Googles Standardzeit, die längere die Angabe unter den aktuellen Verkehrsbedingungen zum Abfragezeitpunkt.


    Zur Pforzheimer Straße


    Offenbacher Kreuz von Osten 16-21 Minuten
    Frankfurter Kreuz von Süden 11-21 Minuten
    Frankfurter Kreuz von Westen 13-24 Minuten
    Bad Homburger Kreuz von Norden 14-27 Minuten
    Eschborner Dreieck von Westen 9-22 Minuten


    Zum Kaiserlei (in den eigentlichen Kreisel)


    Offenbacher Kreuz von Osten 5-7 Minuten
    Frankfurter Kreuz von Süden 11-12 Minuten
    Frankfurter Kreuz von Westen 10-12 Minuten
    Bad Homburger Kreuz von Norden 11-13 Minuten
    Eschborner Dreieck von Westen 16-20 Minuten


    Google sagt also, dass zum Kaiserlei-Kreisel nur im ungünstigsten Fall, vom Eschborner Dreieck, der Weg länger dauert als zum Hauptbahnhof - und auch das nur unter optimalen Bedingungen, zum Abfragezeitpunkt wäre der Kreisel schneller erreicht.


    Aus den anderen Richtungen verliert der Bus zum Bahnhof zwischen 2 und 11 Minuten.


    Der Weg von Offenbach ins Zentrum von Frankfurt, also Haupt- oder Konstablerwache dauert mit der S-Bahn 7-8 Minuten, vom Hauptbahnhof je nach Verkehrsmittel (S/U) zwischen 3 und 5 Minuten.


    Bleibt der Komfortfaktor des Fußwegs zwischen Bus und Bahn, dabei kommt die Hauptbahnhofsvariante auf etwa 400m, die Kaiserleivariante auf die Hälfte.


    Alles in allem ist der Zeitunterschied vernachlässigbar, es sei denn, man will vom Fernreisebus auf die Fernbahn umsteigen.

  • Hinzu kommt, dass von einem Standort Kaiserlei auch Offenbach profitieren würde, was für die Wirtschaftlichkeit eines Busterminals sicher nicht von Nachteil wäre.

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