Ruhrgebiet/Rheinschiene: Verkehr [Projekte + Konzepte]

  • Heute stellen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Stadtdirektor Ullrich Sierau die Weiterentwicklung und Finanzierung der Untertunnelung der B1, den Ausbau der A40 von der B236 bis zum Kreuz Dortmund/Unna und die Erweiterung der Anschlussstelle Dortmund-Lanstrop (A2) vor.


    Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee hält einen Baubeginn noch in diesem Jahr für eher unwahrscheinlich.
    Der Grund ist nicht mangelnder politischer Wille oder Finanznot, sondern die unklare Rechtslage:
    Noch gibt es kein Baurecht, fünf Klagen, zwei mit aufschiebender Wirkung, laufen gegen den Planfeststellungsbeschluss.
    Gleichwohl werde man das "herausragende Projekt" vorantreiben.
    Sobald die Klagen beschieden oder die aufschiebende Wirkung aufgehoben ist, soll es laut Tiefensee losgehen.
    Ruhrnachrichten.de

  • 1. Platz beim internationalen Werkstattverfahren

    Ehrlich gesagt, weiss ich nicht was ich von der Idee der Parkautobahn halten soll.





    Bilder: Echo

  • Regionaler Masterplan A40 | B1

    Das Verkehrsamt Straßen NRW hat einen regionalen Masterplan für eine Umgestaltung der A40|B1 angefertigt. Ziel der Umgestaltung ist es die Stadtdurchfahrten und die bedeutenen Orte des Strukturswandel sichtbar zu machen, aber auch die sensiblen Wohnbereiche besser abzuschirmen. Die Investitionsmaßnahme sollen eine schnellere (sechspuriger Ausbau), schönere und repräsentativere Autobahn darstellen. Um ein einheitliches Bild zu präsentieren, orientiert sich die Umgestaltung an klare Grundregeln.


    Grundregeln:

    • Ein Band aus Allee und farblich und auf die städtebauliche Situation abgestimmter Lärmschutzwand
    • Lärmschutzwände werden nach vorgegebenen Prinzipien gestaltet
    • Der Mittelstreifen wird durch unterschiedliche Bepflanzung gestaltet
    • Stadtlandschaft durch das Landschaftsfenster erleben
    • Entwicklung von Grünsaum als repräsentative Vorfläche der Bebauung
    • Brückenneubauten
    • Text auf der Brücke
    • Künstlerische Gestaltung von Autobahnkreuze/Anschlussstellen



    Ausführliche Informationen:

  • Spatenstich „Dü-Bo-Do“

    Pressemitteilung:


    Baubeginn für A44: "Zum feierlichen 1. Spatenstich konnte heute (26.04.) Straßen.NRW-Geschäftsführer Harald-Friedrich Austmeyer die Verkehrsminister von Bund und Land, Dr. Peter Ramsauer und Lutz Lienenkämper, begrüßen.

    • Die 9,8 Kilometer lange Lücke in der A44 zwischen dem Autobahnkreuz Ratingen-Ost (A3) und der Anschlussstelle Heiligenhaus-Hetterscheidt (B227) soll in fünf Jahren geschlossen sein; bis dahin investiert der Bund hier 222 Millionen Euro zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. [...]


    • Die neue Strecke der A44 soll künftig vier Fahrstreifen und einen Standstreifen haben. Die Gesamtbreite der Fahrbahn beträgt 29,50 Meter. [...]



    • Großer Kostenfaktor für den Bau ist die Errichtung von elf Brückenbauwerken, darunter fünf Talbrücken:
    • Brücke Kaltenbach (129 Meter)
    • Brücke Homberger Bachtal (216 Meter),
    • Brücke Angerbach (391 Meter)
    • Brücke Laubecker Bachtal (206 Meter)
    • Brücke Ganslandsiepen (194 Meter).
    • Brücke Kaltenbach (129 Meter) Alle Brückenbauwerke zusammen haben eine Gesamtlänge von fast 1,5 Kilometern mit einer Fläche von 40.000 Quadratmetern, das sind fünf Fußballfelder. Auf allen Bauwerken wird ein Spritzschutz gebaut und es werden Lärmschutzwände errichtet.


    • Der Bau der neuen Trasse nimmt rund 62 Hektar in Anspruch, davon 25 Hektar dauerhaft versiegelte Fläche und 37 Hektar für Böschungen und andere Flächen. Zum Ausgleich für diesen Eingriff in die Natur werden auf einer Fläche von rund 132 Hektar Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgenommen. Davon verbleiben etwa 70 Hektar in extensiver landwirtschaftlicher Nutzung, auf rund 62 Hektar werden Gehölzpflanzungen und Renaturierungen vorgenommen."


    Quelle: Straßen.NRW: Presseinformation
    weiterführendes:
    a44-ratingen-velbert
    Straßen.NRW: A44-Lückenschluss Ratingen - Velbert
    Baubeginn für seit 40 Jahren umkämpftes Autobahn-Teilstück | Ruhr Nachrichten

  • Der sechsstreifige Ausbau der A40 in Bochum

    Die A40 von Duisburg bis Dortmund-West und die B1 im Dortmunder Stadtgebiet bilden gemeinsam den "Ruhrschnellweg", eine Schnellstraße mit einem der höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland: 100.000 KFZ nutzen die Autobahn heute täglich. Der sechsstreifige Ausbau der A40 ist ein Teil der so genannten "Bochumer Lösung".


    Der sechsstreifige Ausbau der A40 von der Stadtgrenze Essen/Bochum bis zur Brücke Erzbahntrasse einschließlich des Neubaus des Autobahnkreuzes Bochum-West erfolgt in drei aufeinanderfolgenden Bauabschnitten:


    Im ersten Bauabschnitt erfolgte der sechsstreifige Ausbau auf einer Länge von 1860 Metern.
    Der Bauabschnitt ist weitgehend fertiggestellt.
    Leider kann man vorerst nicht auf allen 6 Spuren fahren, da der Bauabschnitt im Bereich der Anschlussstelle Gelsenkirchen noch nicht fertiggestellt ist. Der voraussichtliche Fertigstellungstermin ist Herbst/Winter 2010. Dann werden zusammen mit dem Teil „A“ bis zur AS Wattenscheid die 6 Spuren freigegeben.
    Mit dem Ausbau verbunden sind:


    • die Erneuerung von Lärmschutzwänden auf 2.100 Metern,
    • der Bau von fünf Stützwänden,
    • die Verlegung von 3.700 Meter Rohrleitungen,
    • der Einbau von 65.000 Quadratmetern Asphalt,
    • Neubau des Brückenbauwerks "Berliner Straße".


    Im zweiten Bauabschnitt erfolgt der sechsstreifige Ausbau auf einer Länge von 1780 Metern. Der Bauabschnitt wurde im November 2009 vergeben. Voraussichtlich im Mai 2011 wird dann der nördliche Bereich ausgebaut und auf den fertiggestellten Fahrspuren im Süden gefahren. Die voraussichtliche Fertigstellung ist für den Mai 2012 geplant. Hierzu gehören:


    • die Erneuerung von Lärmschutzwänden auf 2.900 Metern
    • der Bau eines 800 Meter langen Steilwalles mit aufgesetzter Lärmschutzwand
    • drei neue Brückenbauwerke:
    ◦"Bahnhofstraße"
    ◦"Westenfelder Straße"
    ◦"Walzwerkstraße"
    • der Bau von drei Stützwänden mit einer Höhe von bis zu sechs Metern,
    • das Verlegen von 3.000 Metern Rohrleitungen,
    • der Einbau von 70.000 Quadratmetern Asphalt.


    Der dritte Bauabschnitt umfasst das neue "Westkreuz" in Bochum und setzt sich aus zahlreichen Baumaßnahmen zusammen. Die Bauarbeiten begannen offiziel am 29.04.2010 und sollen Ende 2012 beendet sein. Einzelne Vorarbeiten begannen schon in 2009.
    Die Kosten für das gesamte Projekt liegen ca. bei 100 Mio Euro.


    Quelle: Straßen.NRW


    Hier ein Entwurf des zukünftigen Westkreuzes:



    Quelle: Straßen.NRW


    Zum Vergleich die gleiche Stelle vor dem Ausbau:



    Google Earth

  • Am Freitag haben die Abdecklungsarbeiten am Mercatortunnel in der Duisburger Innenstadt begonnen. Allerdings beginnen die Arbeiten eine Woche später als geplant, da aufgrund der Trauerfeier für die Loveparadeopfer die Sperrung der Autobahn 59 verschoben wurde. So sollen an diesem Wochenende die ersten 25 von insgesamt 128 Bauteilen, jedes einzelne ist 15 Meter lang und 25 Tonnen schwer. Im vier Wochen Rhythmus sollen jeweils 25 Teile angebracht werden, so dass gegen Ende des Jahres der Deckel aufliegt. Anfang 2011 folgen noch weitere Sperrungen, an denen die Tunnel-Technik und Lüfter installiert werden sollen. Die Fertigstellung ist für den kommenden Februar geplant. Im Anschluss wird mit der Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes begonnen. (Quelle: Rheinische Post vom 5. August 2010)
    Wer sich den Beginn der Arbeiten einmal anschauen will, dem empfele ich einen Beitrag des WDR, zufinden in der Mediathek: Der Deckel kommt drauf

  • Ruhrgebiet / Rheinschiene: Verkehrskonzepte

    Nachdem die derwesten.de kürzlich berichtetete, dass das Ruhrgebiet die Metropole der Megastaus sei, und das Projekt RRX immer mehr auf der Kippe steht, soll dieser Thread nicht einzelnen Projekten gewidmet sein, sondern vielmehr die Frage nach dem Gesamtkonzept der Verkehrsinfrastruktur beleuchten.


    Im Vordergrund stehen die Fragen: Braucht es mehr Straßen, mehr Schienen oder beides? Was ist gut, und was kann und was kann und muss sich verbessern? Und welche Konzepte gibt es?

  • Und welche Konzepte gibt es?


    Für jeden Interessierten ein Begriff: Autogerechte Stadt. Das zugrundeliegende Buch aus dem Jahr 1959 wurde "Ein Weg aus dem Verkehrs-Chaos" betitelt, das Konzept wird in der Wikipedia als "warnendes Beispiel verfehlter Stadtplanung" bezeichnet.


    Das Konzept hat man in der Rheinschiene und im Ruhrgebiet lange praktiziert. Wenn wir weiterhin Verkehrs-Chaos haben, kann man den Weg unmöglich als erfolgsversprechend ansehen. Trotzdem gibt es einen Automatismus: Wenn es auf bestimmten Autobahnen und Straßen Staus gibt, werden Forderungen laut, gerade diese Abschnitte auszubauen. Sobald es passiert, verlagern sich die Staus bestenfalls nur woandershin. Das Problem ist der Flächenverbrauch des Autoverkehrs, den das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung mit 200 m² pro Auto nennt. Somit liegt er zehnmal so hoch als der Bedarf eines Fahrrads und ebenfalls höher als der Bedarf öffentlicher Verkehrsmittel pro Fahrgast.

  • Betuwe-Linie/ Rhein-Ruhr-Express

    PM: "Die Verbandsversammlung des Regionalverbandes Ruhr hat in ihrer Sitzung am 13. Dezember einstimmig eine Resolution zum dreigleisigen Ausbau der Betuwe-Linie samt Lärmschutzmaßnahmen sowie zum Bau des Rhein-Ruhr-Expresses verabschiedet. Die Mitglieder sind sich einig, dass die Metropole Ruhr Planungs- und Finanzierungssicherheit für die wichtigen Schienenprojekte der Region braucht.
    Nach Überprüfung der Bedarfspläne des Bundes für Schienen und Straßen hat das Bundesverkehrsministerium festgestellt, dass der dreigleisige Ausbau der Betuwe-Linie von Emmerich bis Oberhausen und die Lärmschutzmaßnahmen nicht erforderlich und nicht wirtschaftlich sei. Bis zum Jahr 2020 sind für den Rhein-Ruhr-Express keine Mittel für den Bau vorgesehen. Die RVR-Verbandspolitik befürchtet, dass dem zentralen Projekt im Schienenverkehr NRW zwischen Köln und Dortmund so der Stillstand droht.
    Deshalb fordert das Ruhrparlament den Bundesverkehrsminister auf, die vertraglichen Zusagen gegenüber Land und Region einzuhalten und die Finanzierung der Projekte zu sichern. Der Regionaldirektor wird die Resolution an den Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie die Bundesregierung und den deutschen Bundestag weiterleiten.
    HINWEIS FÜR DIE REDAKTION: Die komplette Resolution finden Sie unter www.presse.metropoleruhr.de."


    Quelle: Presseverteiler RVR
    weiterführende Informationen: Betuwe - DerWesten

  • Thalys fährt ab August bis ins Ruhrgebiet

    Die Meldung ist im Düsseldorfer Bereich etwas untergegangen, sie ist zudem interessant für das Revier ist.
    Der französische Schnellzug Thalys wird ab dem 29. August 2011 auch im Ruhrgebiet halten. Bisher verband die Strecke Paris und Köln miteinander. Mit der Verlängerung kommen nun die Haltepunkte Düsseldorf, Duisburg und Essen als Endhaltestelle hinzu.
    Die tägliche Fahrt nach Paris soll um 5.12 Uhr in Essen starten und Paris Nord planmäßig gegen 10 Uhr erreichen. Die Rückfahrt soll gegen 18 Uhr Richtung Ruhrgebiet starten, ehe der Thalys gegen 22.20 in Essen eintreffen soll.
    Preise sind noch nicht bekannt, allerdings kostet eine Fahrt von Köln aus 179 Euro in der 1., 109 Euro in der 2. Klasse.
    Quelle: Der Westen vom 22. Dezember 2010

  • Verkehrsprojekte auf Eis

    Die WAZ listet in ihrem Beitrag Bund bremst Verkehrsausbau im Revier
    einige Verkehrsprojekte auf, welche aufgrund fehlender Zusagen von Bundesmitteln auf Eis liegen werden:



    • Bundesstraße 1 (A40) in Dortmund/Ruhrschnellweg-Tunnel


    • A 52 im Essener Stadtgebiet/Untertunnelung


    • A 43 zwischen Bochum und Recklinghausen/sechsspuriger Ausbau


    • Die Betuwe-Bahn/ Die Güterzugstrecke von Rotterdam ins Ruhrgebiet soll dreigleisig werden.


    • Rhein-Ruhr-Express


    • Der durchgehende Ausbau Dortmund-Paderborn-Kassel, die „Mitte Deutschland-Linie“


    • die Ausbaustrecke Hagen-Siegen
  • ^^^^ Zur Betuwe-Bahn lese ich im Artikel, dass der Bund die Wirtschaftlichkeit der Strecke durchaus sieht, aber den Realisierungstermin bis 2013 aufgrund komplexer Planung bezweifelt. Demnach liegt es an der schleppenden Planung und nicht am Unwillen der Regierung, das Vorhaben zu finanzieren.


    Der Ausbau Dortmund-Paderborn-Kassel wird gestrichen, weil ihn praktisch keiner braucht. Die Strecke wurde teils für 200 Km/h ausgebaut, so schnell fuhren jedoch nur Fernzüge, die von NRW, Thüringen und Hessen gesponsert wurden (aus eigentlich für den Regionalverkehr bestimmten Mitteln): Bahn will Mitte-Deutschland-Verbindung weiter ausdünnen im WAZ-Portal.
    Ich fuhr letztes Jahr mit einem IC nach Erfurt, der mit fünf Waggons eher symbolisch gedacht war. Alle Plätze waren reserviert, aber erst zwischen Mitteldeutschland und dem Ostsee. Auf der ersten Streckenhälfte blieb sehr viel Luft in den paar Waggons. Etwas anderes als den Regionalverkehr braucht man dort offensichtlich nicht.


    Der WAZ-Artikel beklagt, dass die Mittel für Autobahnen und Fernstraßen von ungefähr 300 Millionen Euro jährlich auf ungefähr 200 Millionen zusammengestrichen werden. Neue Projekte soll es nicht geben. Im Dezember stand hier die Frage im Raum, ob der jahrzehntelang praktizierte Weg des Setzens auf den Straßenverkehr richtig ist. Wenn man von ihm abkehrt, muss es zwangsläufig weniger Geld für weit weniger Straßenbauprojekte geben.

  • Dann sollten ein paar der eingesparten Euro auch in den ÖPNV fliessen. Und diese sinnvoll verteilt werden.
    Vielleicht wäre auch eine Abkehr vom RRX zugunsten kleinerer, aber effektiverer (und günstigerer) Lösungen sinnvoll. Schon die Taktverdichtung der S1 von 20 auf 10 Minuten würde helfen, ist kurzfristig umsetzbar, und erfordert wenig bis gar keine Baumaßnahmen.

  • Amsterdam

    Die Stadt könnte uns als Vorbild dienen -


    - schrittweise Reduzierung der Parkflächen in der Innenstadt
    - fünf EUR pro Stunde Parkgebühren
    - Park-and-Ride-Plätze außerhalb billiger, auch für Elektroautos billiger
    - grundsätzlich Tempo 30 in der Innenstadt


    Die Massnahmen sollen nicht nur die Luftqualität verbessern, sondern auch einen wirtschaftlichen Schub bringen. Wäre was an Rhein und Ruhr.

  • ^ Kann ich aus eigener Erfahrung nur Bestätigen. Bei meinem letzten Amsterdam-Besuch haben wir in Zeeburg direkt am Autobahn-Ring geparkt, weniger als 20 Euro für 3 Tage bezahlt und alle 4 (!) Insassen haben eine Rückfahrkarte mit der Tram erhalten, mit der wir dann in weniger als 15 Minuten an der Centraal-Station waren. Schneller und viel günstiger, das überzeugt. Leider können die P+R Angebote in den meisten deutschen Städten da nicht mithalten.

  • Ein Vorbild, dem es nachzueifern gilt.


    Auf dem Wege dahin müssen allerdings ein paar Hindernisse ausgeräumt werden.


    So muss man in der Region immernoch von A nach B kommen. In Amsterdam ist dies kein Problem, denn das Zentrum ist kompakt und gut vom ÖPNV erschlossen, zudem bietet sich auf Grund der Topographie in Amsterdam das Fahrrad an.
    Weiterhin haben die Niederländer kaum Auto-Lobbyisten; das NL-Äquivalent zum ADAC z.B. versteht sich weniger als Sprachrohr für Autofahrer denn als Kämpfer für Mobilität, ungeachtet des Verkehrsträgers. Und Automobilkonzerne reden den Niederländern auch nicht rein.
    Hier wäre der Gegenwind folgerichtig stärker.
    Desweiteren ist der Ballungsraum Rhein und Ruhr polyzentrisch und zum großen Teil hügelig bis bergig, was Fahrradfahren nicht allzu attraktiv macht.
    (Dennoch: Einen flächendeckenden Fahrradverleih zu günstigen Preisen hier zu etablieren, ist ein Schritt in die richtige Richtung!)


    Bleibt noch, auf den ÖPNV zu setzten, und hier sind einige Investitionen, aber, noch wichtiger, Reformen nötig. Ein Anfang wäre (und ist) dass die Verkehrsunternehmen enger zusammenarbeiten, ein Traum wäre es, wenn sie fusionierten (was bei der EVAG und der DVG bereits passiert).
    Und dann müsste man die Preise deutlich senken, und die Preisstruktur weniger kompliziert gestalten. (Der VRR hat erst vor ein paar Jahren eine vierte Preisstufe eingeführt. Alles etwas unübersichtlich. Sowas schreckt den Gelegenheitsfahrer, der ja vom ÖPNV 'angefixt' werden soll, ab).


    Desweiteren bräuchte es Maßnahmen zur Beschleunigung von Verbindungen, Taktverdichtugen, und mehr interkommunale Verbindungen.


    Bis wir also das Autofahren sanktionieren, was unseren Städten sichr gut tut, bedarf es der Schaffung von Alternativen. Und beides stößt auf Widerstand. Aber das Umdenken hat begonnen. Also:
    "Let's become Amsterdam!" :)

  • Staus in NRW erreichen Rekord-Niveau im WAZ-Portal. Der ADAC registrierte 2010 über 57.000 Staus mit der Gesamtlänge von 135.000 Kilometer, was ein neuer Rekord ist. 2009 waren es 44.000 Staus mit 1/6 weniger Gesamtlänge. Welche Empfehlungen der ADAC ausspricht, müsste klar sein.


    Der VRR hat erst vor ein paar Jahren eine vierte Preisstufe eingeführt.


    Die fünfte ist bereits beschlossen. Ich hoffe, dass zumindest die Grundsätze den VRR-Chefs heilig sind wie runde Geltungsbereiche der Stufen ab B (was alternative Wege zwischen den Städten ermöglicht) oder verbundweite Gültigkeit des Tickets 2000 am Wochenende, die jedem anderen (Senioren, Schüler) praktisch geschenkt wird. Das gehört jedoch nicht mehr zur Stadtplanung.


    dass die Verkehrsunternehmen enger zusammenarbeiten, ein Traum wäre es, wenn sie fusionierten


    Das bedeutet nicht automatisch gesenkte Kosten, diese würden eher Ausschreibungen senken. Wenn in der Region nur noch ein gigantisches Verkehrsunternehmen bleibt, wird das die Ausschreibungen der Verkehrsleistungen nicht erleichtern, sondern erschweren.


    Schnell können die Städte mit der Einschränkung der Anzahl der Parkplätze in den Innenstädten beginnen, wie sie Amsterdam vorhat. Bisher schuf man stattdessen so viele wie möglich. Bei entsprechenden Parkgebühren wird man trotzdem immer freie Plätze finden können. Die Einkaufszentren auf den Grünen Wiesen könnte man mit Parkplatzabgaben belegen, damit der Wettbewerbsvorteil gegenüber den Innenstädten verschwindet und die löchrigen Stadtkassen voller werden.


    In der Vergangenheit musste der Investor oft zahlen, wenn er einen Parkplatz nicht benötigte und nicht schuf. Stattdessen sollte man für einen errichteten zahlen, der zusätzlichen Autoverkehr anzieht, für den die Stadt Straßen bauen und unterhalten muss.

  • Stuttgart-21-Stopp weckt in NRW Begehrlichkeiten im WAZ-Portal. Der Verkehrsstaatssekretär Horst Becker sagte öffentlich, die früher für S21 eingeplanten Mittel sollen in NRW-Projekte wie der Rhein-Ruhr-Express und die Betuwe-Linie fliessen. Oliver Wittke sagte, das Geld dürfe nicht nach der Regionalproporz verteilt werden, sondern müsse dorthin geleitet werden, wo es den meisten Verkehr gebe. (Als er selbst NRW-Verkehrsminister war, hat er nicht viele wichtige ÖV-Projekte blockiert?)