Sanierung/Umbau Landtag (Umbau fertig)

  • nun, beim Landtag ist es halt das besondere, dass es ein 50'er Jahre Bau ist, der aussieht wie ein 60er / 70er jahre Bau. So ein Bau der vorbild für viele andere war, hats dann halt schwer, als was besonderes erkannt zu werden - ist durch die vielen Nachahmer eben kein Unikum mehr. Architektonische Sackgassen haben es da leichter.

  • In bin ansonsten kein großer Freund der 50-er/60-er Jahre Architektur aber ich hoffe sehr, dass das Stuttgarter Landtagsgebäude weder abgerissen, noch sonstwie mit irgendwelchen Pseudo-Reichstags-Kuppeln verunstaltet wird. Dieses Gebäude ist in seiner zurückhaltenden Art ein Sinnbild für den behutsamen Neu-Aufbau der Demokratie im Land. Folgerichtig nimmt es sich auch zwischen den beiden „Repräsentationsbauten“ Neues Schloss und Opernhaus sowohl in Höhe als auch in seiner Ausführung angenehm zurück.

  • Nun, von der Position her bleibt eigentlich nur der Bereich an der Landesbibliothek übrig, da sicherlich eine direkte Erreichbarkeit, ggf. mit zweitem Abgeordnetentunnel (bitte diesmal mit Kulturmeilentunnel koordinieren) für die direkte Erreichbarkeit ohne Schwarmweise Sicherheitspersonal.
    Dann wäre an der Landesbibliothek erheblich mehr Baumasse unterzubringen - z.B. mit einem Baukörper für die Landesbibliothek an der Ecke Urban / Ulrichstrasse, ggf. mit überbauung des niedrigen Teils des bisherigen Baus.
    Und in die Höhe wird man gehen müssen, dort ist als eiziges noch Platz. Ob sich das endlich jemand traut?

  • Überbauung der KAS

    Nun man können doch einfach eine Überbauung der Konrad-Adenauer-Straße angehen.


    Entwurfspläne eines Landtaggebäudes über der Kulturmeile habe ich schon gesehen. Wäre doch was.


    Dann könnte man auch die leidige Diskussion mit einem Stadtboulevard endlich begraben und drüber bauen :)

  • http://www.stuttgarter-zeitung…9e-9b12-ba2d627fac6f.html


    Berliner Büro Staab bekommt den Auftrag, den Landtag (Baujahr 61) von BW zum einen technisch und energetisch zu sanieren als auch durch ein Dach aus mattem Glas Tageslicht in den Plenarsaal zu bekommen.


    Kosten für die Sanierung des Landtags: 36 bis 41 Millionen Euro.
    Kosten für die Schaffung von Tageslicht: 4 bis 6 Millionen Euro.
    evtl. Zusatzkosten für den Brandschutz.
    Baubeginn: Herbst 2013


    Feine Sache, finde das Gebäude irgendwie faszinierend, vor allem bei Nacht.

  • Ich finde den Bau schlicht grausam, und statt für knapp 50 Mio. EUR ein hässliches Gebäude zu sanieren, hätte ich für wenig mehr gerne etwas Gelungeneres gesehen. Dass der Architekt des neuen Innenministeriums den Zuschlag bekam, stimmt mich auch wenig optimistisch. Vertane Chance, fürchte ich.

  • Feine Sache, finde das Gebäude irgendwie faszinierend, vor allem bei Nacht.


    Sehe ich auch so, wobei ich ihn v.a. bei Tag klasse finde. Immerhin ist der Landtag an typische Mies van der Rohe Bauten angelehnt. Ich hoffe nur, dass das Oberlicht plan wird und nicht als Kuppel ausgeführt wird.


    Bei Nacht:


    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20110324210026


    Und bei Tag:


    http://de.wikipedia.org/w/inde…etimestamp=20111012110056

  • Ausstellung Wettbewerbsergebnisse

    Das Prachtstück heute:


    Die Lage ist natürlich klasse, Neues Schloss links


    Anderhalten Architekten, Berlin



    Staab Architekten, Berlin (1.Preis)




    Max Dudler, Berlin




    Günter Hermann, Stuttgart



    Bilder:Wagahai


    Ich kann keinem Entwurf wirklich etwas abgewinnen. Der Staab-Entwurf erinnert an Schimmel an der Decke. Grausig. Dudler: Immer das gleiche. Anderhalten Architekten und Hermann: Architektur mit angezogener und eingerosteter Handbremse. Ideenlos, langweilig.

  • Bei mir von hinten her: am wenigsten geällt mir Hermann, am zweitwenigsten Dudler, sehr konventionell.

  • Wie ich schon an vorhergehender Stelle bemerkt habe, bin ich ein großer Freund dieses bescheidenen Baus, der im besten Sinne mit der sich zurückhaltenden Demokratie der frühen Jahre nach dem Kriege korrespondiert.


    Daher gefällt mir den Entwurf von Staab-Architekten am besten. Scheint er doch, zumindest nach den Renderings zu urteilen, das Gebäude am wenigsten anzutasten. Wenn ich es richtig interpretiere, sollen auf dem Dach lediglich ein paar Lichtlöcher installiert und auf einen irgendwie gearteten Aufbau verzichtet werden. Der Landtag bliebe daher im wesentlichen so wie er ist und ich empfände das als sehr angenehm.


    Demgegenüber erinnert mich das gelbe Gebilde, das Anderhalten auf das Dach pflanzen wollen, an einen zerlaufenden Raclett-Käse.


    Den Entwurf von Dudler finde ich demgegenüber gar nicht schlecht. Er passt zu dem Gebäude, nimmt die Formensprache auf und wirkt schon sehr harmonisch. Aber er sorgt natürlich auch für einen ziemlichen Eingriff in das schlichte Gebäude.


    Den Entwurf von Herrmann kann ich überhaupt nicht verstehen. Er passt m.E. nicht zu den geraden Linien des Baus. Irgendwie erinnert mich der Landtag mit dieser Konstruktion dann eher an eine Tupperware mit verschließbarem Deckel und Griff ;)

  • "Schwäbische Kuppel" :lach:


    Spott landauf, landab sowie in Fölletons schon vorprogrammiert, werte Provinzdeppen.


    Lecker Energiesparlampen sind wohl nur den Bürgern zuzumuten :cool:

  • ohne Architektenhornbrille betrachtet kommt einem doch gleich folgende Idee: ab in den Baumarkt wenns wieder "30% auf alles ohne Stecker" gibt, Loch reinfräsen und eine getönte Scheibe rein. Yippieyajayippiyippiyeah fertig ist die Laube und viel koschd hats dann vermutlich auch nicht. Wo ist bloß der cleverlessche schwäbische Pragmatismus geblieben, der diesen Landstrich so gedeihen hat lassen!


    Ernsthaft: so wirklich überzeugend ist kein Entwurf. Die klaren Linien des Schächteles sollten nicht durch irgendwelche Aufbauten durchbrochen werden. Technisch am ehesten Staab, allerdings ohne die Schimmelpilzanmutung. Wieso nicht einfach eine durchgängige Glasfläche? Geht das gegen die Architektenehre?


    Energiesparlampen sind da sicher nicht drin, das Licht ist viel zu warm und gemütlich des Nachts.

  • Mag sein. Mag auch sein dass es damals legitim gewesen sein mag so aufzutreten. Allerdings finde ich nicht dass Demokratie zurückhaltend sein soll oder darf in ihrer Repräsentation. Welch absurder Kontrast ist das doch, die alte Pracht des Schlosses, daneben solch ein Zweckbau der auch eine Realschule aus den 70ern sein könnte.


    Ich persönlich würde sagen, abreißen und durch einen modernen aber couragierten Neubau ersetzen, ein weithin sichtbares "Prestigeobjekt" der Demokratie, da wäre das mal angebracht dass die öffentliche Hand auch wirklich auf Prestige achtet, wenn es um unsere Parlamente geht. Ja, ein neues Wahrzeichen für Stuttgart. Mir will nicht in den Kopf dass für Banken oder Einkaufszentren die komplexeste und mutigste Architektur reserviert bleibt während Orte der Demokratie und unseres Gemeinwesens, bis hin zu den Parlamenten, bestenfalls als unspektakulär bezeichnet werden dürfen (wäre beim Reichstagsgebäude in Berlin auch nicht anders, da bin ich mir sicher, wenn es nicht noch die alte Gebäudehülle gegeben hätte; siehe die Neubauten des Kanzleramtes und für die Bundestagsbüros).


    Muss es das alte Gebäude bleiben würde ich sagen: gar nicht verändern sondern einfach sanieren und den Ursprungsentwurf wieder "herausschälen" und sanft modernisieren, wo es zweckmäßig und für veränderte Bedürfnisse notwendig ist. Zeitgeschmacksarchitektur zweier Jahrzehnte zu vermischen ergibt sicherlich kein besseres Ergebnis. So kann man zumindest sagen man wahrt eine gewisse Stringenz und "eigene Ästhetik" des Bauwerks. Auch möchte ich darauf hinweisen dass es mir geboten scheint herausgehobene Beispiele der Nachkriegsarchitektur zu erhalten, ein Landtag ist mit Sicherheit solch ein Beispiel ganz egal ob es den meisten Menschen optisch gefällt oder nicht. Es wäre auch keiner auf die Idee gekommen ein Reichstagsgebäude, welches im Originalzustand den Krieg überlebt hätte, so umzubauen. Man hat nur dort umgebaut wo die Originalsubstanz ohnehin verloren war. Hier ist sie aber noch gänzlich vorhanden. Die Entwürfe gefallen mir daher allesamt nicht.


    Wie ich schon an vorhergehender Stelle bemerkt habe, bin ich ein großer Freund dieses bescheidenen Baus, der im besten Sinne mit der sich zurückhaltenden Demokratie der frühen Jahre nach dem Kriege korrespondiert.

  • Neues Besucher- und Medienzentrum am Landtag.

    Ein mir bisher völlig unbekanntes Projekt soll vom Büro Henning Larsen architects (Kopenhagen/München) am Landtag realisiert werden - ein neues Besucher- und Medienzentrum am Landtag.


    Zwischen Landtag und B14 soll demnach ein Eingangsbauwerk für die jährlich 40.000 Besucher sowie Journalisten in ein unterirdisches Bauwerk errichtet werden. Kosten zusätzlich 10 - 12 Millionen.


    http://www.stuttgarter-nachric…1d-82db-b35d09934fb2.html