Sonstige Bauprojekte im Speckgürtel

  • Abriss Rathaus Kleinheppach

    ..in den letzten drei tagen wurde das alte Rathaus aus dem Jahr 1850 von Kleinheppach abgerissen.


    Ich habe es im Video dokumentiert:


    Video auf Youtube


    Es soll ein Neubau mit vielen (teuren) Wohnungen, einer Arztpraxis und (wieder) einem Steinzeit-Museum entstehen.


    Gab extrem Ärger, da die Kleinheppächer ihr Rathäusle sehr gemocht haben. Kurz vor knapp - um einen Bürgerentscheid abzuwenden, wurden die Architekten genötigt an der Straßenfront ein "look-a-like" zu entwerfen. :nono:


    Im Prinzip ist es der schwäbische Klassiker: Ortsbildprägend und deshalb Denkmalschutz? Nicht wenn die Gemeinde mit dem Bauplatz Geld verdienen will. Ja, das alte Rathäusle war malad, von allerlei Getier zerfressen und laut Statiker kurz vor dem Selbsteinsturz, aber da kann man schon fragen, wer es so verlottern lassen hat. Der Trick ist ja hier überall bekannt und mehrfach praktiziert: Dach aufmachen, warten und dann stellt der Denkmalschutz schon früher oder später "keine erhaltenswerte Substanz" fest... :zunge:

  • Jupp, aber nur bei der öffentlichen Hand oder wenn selbige Interesse an dem Neubau hat!


    Für den "kleinen Mann" läuft's genau umgekehrt, da verhindert der Denkmalschutz erst eine sinnvolle Nutzung mit irrwitzigen, finanziell völlig weltfremden Auflagen wie z.B. hinterlüfteter Fassade nach EnEV für Wohnraumnutzung und Mindestdeckenhöhe bei gleichzeitig vorgeschriebener Bodendämmung und solange da noch ein einziger verfaulter Balken aufrecht steht, wird gar nichts platt gemacht.

  • Echtjetzt? Einerseits schön, dass diese Brache endlich bebaut wird, etwas aufregender hätte die Architektur aber schon werden dürfen, das es sich um ein "Stadteingangstor" handelt wurde ja schon festgestellt.

  • Kleinheppach Abriss der historischen Kelter

    In den letzten Tagen wurde die alte Kelter von Kleinheppach abgerissen.


    Ich habe ein kleines Video gemacht, dass auch inzwischen historische Szenen von der Traubenanlieferung, also der Kelter in Betrieb enthält:


    Video Kelter Kleinheppach auf youtube


    Interessant der historische Dachstuhl, welcher aus der Zeit um das Jahr 1700 stammen soll.


    Es findet hier anschließend ein Wohnbebauung statt. Hintergrund ist, dass eine neue Zentralkelter gebaut werden soll und acht, teils historische Ortschaftskeltern ersetzen soll.

  • Ein armes Land, das so etwas Historisches abreißt. War nun wirklich keine nicht mehr rett- oder nutzbare Bruchbude.

  • volle Zustimmung. Die geplante Wohnbebauung hätte man auch daneben realisieren können, findet sich bestimmt der ein- oder andere Acker um Kleinheppach.

  • Denkmal

    @Dämmungswahn vs Denkmalschutz


    ich will mal eine Lanze für den Denkmalschutz brechen, es gibt ein paar Grundregeln, die wenn man sie einhält nicht zum Frust bzw. zu weniger Frust führen...


    Wer mit krummen Wänden, knartschenden Dielen und ähnlichen nicht zurecht kommt, wird mit denkmalgeschützten Objekten nicht glücklich.


    Es darf bei kompletten Denkmalschutz nichts entfernt werden, auch der Innenputz gehört dazu, es kann jedoch neuer Putz/Trockenbau auf den alten aufgebracht werden. Manch einer im Denkmalamt zwingt einem zu extra Runden, selbst wenn der Hausschwamm gefunden wird, das lässt sich jedoch mit Beharrlichkeit und Geduld im Regelfall lösen.


    Wer dämmen will, sollte hochwertige Dämmungen (25mm Stärke reicht schon) von Innen aufbringen. Die verhindert auch Schimmelbildung, verbessert das Innenklima und eine Außendämmung auf eine "schöne Fassade zu bringen, grenzt imho an Verstümmelung.
    Wer ein KfW-Haus will sollte kein Denkmal kaufen, denn das passt nicht zusammen.
    Wer ein Denkmal besitzt, ist von den Auflagen der Wärmeschutzverordnung befreit, so kann man die jeweiligen Stärken des Hauses verstärken und wenn man eine hinterbelüftete Dämmung anbringen will, ist das freiwillig und eben kein Zwang.


    Probleme entstehen immer wenn Denkmalschutz mit Brandschutz zusammen kommt, da gibt es imho keine vernünftige Regel, den die neuen Brandschutzregeln können nur mit erheblichen Kosten und/oder Verstümmelung des Denkmales umgesetzt werden, da sollte sich mal einer Gedanken machen, ob man es akzeptiert, dass über die Brandschutzregeln, viele sich den Umbau eines Denkmales nicht mehr leisten können, bzw. das Gebäude dadurch unwirtschaftlich wird, so dass am Ende nur der Verkauf oder der Abriss für den Besitzer in Frage kommt.


    Ein Abriss wird im Regelfall dann zugestimmt (in Jahren), wenn eine Sanierung finanziell unzumutbar ist.


    Im Klartext es sollte eine klare Regel im Gesetz geben, im Zweifel für das Denkmal gegenüber dem Brandschutz, um diesen Zwist nicht auf jede Baustelle zu tragen.


    Dann gäbe es imho weniger Abrisse und mehr Sanierungen, wenn denn die Richtigen das Denkmal besitzen.


  • Dann gäbe es imho weniger Abrisse und mehr Sanierungen, wenn denn die Richtigen das Denkmal besitzen.


    Das ist klar. Letztlich hängt es halt auch vom Besitzer und dessen Zielen ab für was er sich einsetzt. Manch ein kleines denkmalgeschütztes Haus würde vermutlich noch stehen wenn es nicht auf einem großen Grundstück in einer Metropole gestanden hätte..

  • Schadnfleck würde ich jetzt vielleicht nicht sagen. Es stimmt aber schon das dieser unbedeutende Altbau echt nicht grade zur Verschönerung des Ortes beigetragen hat. War also schon richtig da einen mutigen Schritt nach vorne zu machen. Man kann doch nicht jeden alten Schrott erhalten - das ist ideologische K21-Keintologen-Denke von der die Region ganz gewiss nicht noch mehr braucht...:nono:

  • Tunnel unter Bernhausen

    Folgende Vision hat mein OB, der Tunnel würde auch noch an meiner Straße anfangen:


    https://www.stuttgarter-zeitun…4b-b8a7-319b938fc0b7.html


    Ich finde die Idee echt gut, so könnte man sich eigentlich den Ausbau der B27 sparen und die Umfahrung von Sielmingen bräuchte man dann auch nicht, ausserdem könnte man in der Innenstadt Tempo 30 einführen und so die Fußgängerzone verlängern. Die 2 Variante mit der S-Bahn das diese 2 Gleise bekommt, finde ich natürlich besonders gut, aber ich glaube bei dieser Variante bleibt der jetzige Flughafentunnel offen für Autos. Vorteil der 2 Variante ist das man am Flughafen bei der Messe gleich auch auf die A8 Richtung München drauf kommt und nicht nur Richtung Karlsruhe wie bei der Variante 1.
    Was mir noch in den Sinn kommt bei der Variante 1, wenn man den Flughafentunnel nur noch für Fußgänger und Radfahrer nutzt, wie wäre es mit einer Verlängerung der U6 von der Messe über das GAT zum Real nach Bernhausen. Habe ich ja schonmal erwähnt gehabt, aber so ganz ohne Autos im Flughafentunnel geht das natürlich viel besser :daumen:



    Tunnel Bernhausen


    Variante 1 ist Orange, es müsste noch eine Einfahrt am Real geben, sonst kann man den jetzigen Flughafentunnel nicht zu machen für den Verkehr.


    Variante 2 ist Blau die der S-Bahn Streckenführung folgt.

  • "Zu den Kosten, die bei der Realisierung seiner Idee entstehen würden, kann der OB nichts sagen: „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“" – Aja, alles klar. Die Realisierungschancen dieser Idee schätze ich jetzt mal als eher gering ein. Mir erschließt sich auch nicht so ganz warum man praktisch parallel zur B27 einen teuren Tunnel graben soll?