Mediaspree: Bauprojekte am Südufer (Kreuzberg/Mitte)

  • Für den Preis kann es genauso gut ein strategischer Kauf sein. Ich wette da spekuliert jemand auf steigende Preise in der Gegend.

  • À propos Schachtelarchitektur: Beim Internet-Magazin "Bier statt Blumen" gibt es einen rührigen Artikel zur Eisfabrik:
    http://www.bier-statt-blumen.d…revolution-wohnt-nebenan/


    Und mit dabei eine neue Visualisierung von Plänen der TLG für das Gelände der mittlerweile abgerissenen Kühlhäuser:
    http://www.bier-statt-blumen.d…g-collage-zeichnungen.jpg


    Ich hab nur keinen Schimmer, wo diese Entwürfe ursprünglich zu finden sind, bei der TLG selbst habe ich nichts gesehen.

  • Mediaspree Südufer (Kreuzberg)

    Zapf will übrigens seinen Standort am Spreeufer verlassen. Der Unternehmer sei prinzipiell dazu bereit, sein Grundstück zu verkaufen. Wie er sich die Nachnutzung des Grundstücks vorstellt zeigt ein Entwurf von Graft Architekten:



    Bildquelle: Graft - Gesellschaft von Architekten mbH


    Weniger gut kam auf der BVV die Nähe der geplanten Gebäude zur Spree an.


    Artikel Tagesspiegel
    alternativ Artikel Berliner Zeitung

  • ...

    Wobei ich die Arbeit von Graft Architekten üblicherweise sehr schätze, überrascht mich dieser, wohl eher als Baumassenstudie zu verstehende Entwurf, in seiner ungeheuerlichen Altbackenheit doch sehr.
    Ich lese hier eine ganz starke Abkehr gegen den Blockrand heraus. Ich finde es spannend, mit Alternativen zum Blockrand zu experimentieren, gerade an Uferpromenaden, wo eigentlich nur Solitäre und Blockrand wirklich funktionieren, aber der Fehler mit halb offenem Abstandsgrün (noch dazu in dieser etwas abseitig aber öffentlichen Lage) und der dadurch entstehenden Verkümmerung, und das durch die seltsame Offen- und Unübersichtlichkeit entstehende Unsicherheitsgefühl für Bewohner, gerade nachts, ist hier doch offensichtlich. Ein typischer Fehler der Wohnanlagen aus den 70ern. Luftigkeit sollte man anders zu schaffen suchen.


    Ich finde es übrigens nach wie vor enttäuschend, wie wenig überzeugend Wohnhäuser, im Sinne von Wohnformen in Städten, sich entwickelt haben. Wir bleiben da beim Blockrand.

  • ^ Naja, zu den Straßen hin wird der Blockrand doch mehrheitlich eingehalten. Durchbrochen von Hoföffnungen eben. Ansonsten kann ich mit der Baumassenstudie ebenfalls nichts anfangen, erinnert mich an Campusplanungen, wie sie in den 70er Jahren der BRD sehr beliebt waren. Insofern trifft altbacken es genau.

  • Hallöchen ist hier in der Gemeinde ein Fachkundiger der mir Helfen kann?
    ...


    Noch ein Kran dreht sich bei der Köpenicker Straße 39, ein Baugruppenprojekt, bei der Eisfabrik dreht sich immernoch der TLG Lieblingsbaumaschine - die Abrissbirne - an der Seifenfabrik finden derzeit Sicherungsmassnahmen statt, was auf einen Erhalt hindeutet und aufm Kiki Blofeld drehen sich derzeit die Zirkel, weil hier eine Baugemeinschaft schöner wohnen will und ab Herbst 2011 die Zirkel gegen Kräne tauschen will.

  • Mediaspree Südufer (Kreuzberg)

    Auf die Meldung habe ich lange gewartet.
    Die Windsor AG hat Anfang Mai bekannt gegeben ein Baugrundstück in exponierter Lage an der Spree im Stadtteil Mitte erworben zu haben.
    Gemeint ist damit die Rungestraße 21.


    Dazu heißt es in der Pressemitteilung (pdf):


    Das Verkaufsvolumen des Bauvorhabens beläuft sich auf ca. 33 Mio. Euro.
    Bis Mitte des Jahres soll die erste Bauphase vorbereitet werden.


    Für alle Fälle hat sich das Management ein einseitiges Rücktrittsrecht einräumen lassen, sollten notwendige Geneh-migungen nicht erteilt werden oder das Bauvorhaben aus technischen Gründen nicht wie geplant umgesetzt werden können.


    Der Fertigstellungstermin ist für Q4 2012 geplant. Der Vertrieb der Verkaufseinheiten soll noch in Q3 2011 starten.


    Erste Ausschreibungen sind bereits im Gang.


    Ich hoffe, die veröffentlichen bald mal einen Entwurf.

  • Mediaspree Südufer (Kreuzberg)

    Nun ja. Anders als banal lässt sich die neue Zentrale kaum beschreiben, könnte genauso gut ein Motel One-Ableger sein. Das Gebäude steht leider ohne jeglichen Bezug zur Umgebung da. Die Ecke ist ohnehin zum Verzweifeln: Plattenbauten, Gründerzeitbestand, dazwischen große Freiflächen:



    Fassadendetail:



    Die Umgebung:



    Direkt gegenüber entstehen dann auch noch Lofts, um die Gegensätze zu komplettieren ;)


  • Den Hochtiefbau empfinde ich als eine totale Blamage für den Konzern. Ein Baukonzern sollte es doch vielleicht hinbekommen sich auch nur auf irgendeine erdenkbare Weise in die Umgebung mit dem Bau einzufügen. Dieser Bau ist aber das komplette Gegenteil. Selbst wenn man auf der anderen Flussseite mit der S-Bahn daran vorbeifährt stößt einem der Bau sehr übel auf. Der Neubau versprüht so viel Charme wie die alten Plattenbauten nebenan. :nono:

  • Der Bau sieht aus wie ein Verwaltungsbau im Ruhrgebiet der 50er Jahre (siehe Smart Mikes erstes Bild). So gesehen passt er mit dieser Industrie-Standort-Attitüde an diesen Ort. Er fügt sich nicht nur in die Umgebung ein, sondern tut fast so, als würde er hier schon lange stehen.... Finde ich um Längen besser als den Mercedes-Benz-Neubau um die Ecke oder diese Mäuseschachtel neben MTV.

  • Mediaspree Südufer (Kreuzberg)

    Für die künftige Bebauung Cuvry- Ecke Schlesische Straße (siehe Meldung von Flyn bzgl. Guggenheim Lab) gibt es eine erste Visualisierung:



    Bildquelle: Ritter – Projektentwicklung & Bauträger GmbH


    Genauere Infos gibt es auf der Projektseite noch keine.

  • Was die geplante Bebauung an der Cuvry- Ecke Schlesische Straße betrifft: das sieht sehr hochwertig aus und richtet sich offenbar (wieder mal) vor allem an zahlungskräftiges Klientel. Aber das dürfte gerade in dieser Ecke zu viel Konfliktpotential führen. Schließlich ist der Wrangelkiez im Moment DAS Ausgehviertel schlechthin. Hier haben sich die meisten Clubs angesiedelt, die in der letzten Zeit aus dem Prenzlauer Berg geflüchtet sind. Direkt gegenüber ist das Lido, abends und nachts ziehen Massen von Nachtschwärmern durch die Straße...

  • Ich denke mal man passt sich hier einfach nur der Klientel an... wer im 'Szenebezirk' leben will, muss es sich halt leisten können. Ein normaler Lauf der Dinge, wenn man sich so die demografischen Wandlungen im Stadtgebiet der letzten 20 Jahre betrachtet. Irgendwann ist die Party vorbei, die Leute brauchen Kitas und die Clubs ziehen weiter.

  • ^
    "das sieht sehr hochwertig aus und richtet sich offenbar (wieder mal) vor allem an zahlungskräftiges Klientel. "


    Wie sieht Wohnraum für nicht zahlungskräftiges Klientel aus?
    Billig und hässlich?

  • mkwiteaux: Auch wenn ich überzeugt bin, dass auch preiswerte Wohnungne architektonisch ansprechend sein können, sieht die Realität doch leider oft anders aus, oder nicht?