Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • gern.
    e i n hotel hinter f ü n f verschiedenen fassaden (wie bei dem museumswinkel von der stadt favorisiert), ist eher ungewöhnlich. aber sicher machbar. mal sehen, ob und was dabei herauskommt.

  • Hatte ich dann falsch aufgefasst - tut mir leid !


    Mir fällt da spontan ein Projekt in Halberstadt ein. Halberstadt wurde Ende April 1945 noch bombardiert und die Innensatdt in Schutt und Asche gelegt. Der zentrale Bereich um Fisch- und Holzmarkt blieb eine Brachfläche bis Mitte der 90er Jahre. Dann wurde auf historischen Grundrissen wiederaufgebaut und einem Baublock dabei Fassaden vorgesetzt die von den Marktseiten her Kleinteiligkeit vermitteln und teils an die Vorkriegsbauten erinnern. Das ist dort sehr gut gelungen - auch wenn man Halberstadt jetzt nicht unbedingt mit Leipzig vergleichen sollte.


    Leider finde ich eben im Netz davon keine Bilder.

  • ^ Im APH ist der bereits etwas ältere Entwurf des Blumenhauses für die Neumarkbebauung wieder aufgekommen. Werft mir ruhig Geschmacklosigkeit vor, aber für einen der Winkel des Bildermuseums könnte ich mir den in klassischeren Formen gebauten Teil sehr gut vorstellen. Auf jeden Fall nicht so beliebig und austauschbar, wie vieles andere. Was sagt der Rest dazu?

  • Mit der bestehenden Altbau-Bebauung in der Leipziger Innenstadt wird es in naher und ferner Zukunft mit Sicherheit kein einziger moderner Bau aufnehmen können. Das wäre wie als würde die 5. Liga gegen die 1. Liga spielen. Zumindest nicht, solange die Platzverhältnisse, Spielregeln, Teamwork und Schussgenauigkeit so dermaßen mies sind.

  • Man nenne mir einen Grund warum in dieser heterogenen Ecke der Stadt keine Bauten aus aktuellen Entwürfen moderner Formensprache realisiert werden sollten ? Gerade dort ist doch fast alles vertreten was Leipzig zu bieten hat. Von Barock über Gründerzeit - von DDR bis Baulücke und Megakaufhaus bzw. Höfe am Brühl und Blechbüchse.

  • Tarsis:
    Ui, da gibts viele! Wieso soll man jetzt wieder die selben Fehler begehen, die man in den vergangenen 50 Jahren begangen hat? Die DDR-Platten in dem Bereich werden mit hoher Wahrscheinlichkeit keine 20 Jahre mehr stehen. Nicht nur wegen ihrer Architektur, sondern auch, da sie die alten Grundrisse nicht aufnehmen. Warum die Qualität nach unten anpassen, wenn doch die vorhandenen Altbauten in der Innenstadt das Optimum an Qualität, Stil, Eleganz und Schönheit darstellen und in direkter Nachbarschaft frohlocken?


    Man sollte doch wohl den Handelshof als Richtungsmaßstab nehmen, und nicht den Kaufhof! Oder etwa nicht? Regionale Besonderheiten machen den Standortvorteil aus, und nicht x-beliebige, austauschbare Kommerztempel. Das wäre zumindest mein Tipp. Das sehen Andere scheinbar nicht so. Schon verrückt diese Welt. Warum setzt nicht langsam mal ein Umdenken ein?

  • es geht nicht um umdenken, sondern um mitdenken.
    die grundstücke um das bildermuseum sind zu schmal, um darauf häuser mit satteldächern zu bauen. staffeldächer sind geeignet, zwischen museum und der umliegenden bebauung zu vermitteln. entscheidend ist, dass nicht alle fassaden der umbauung gleich aussehen werden. die planerischere vorgehensweise wird dies gewährleisten.

  • ^ Umdenken schließt Mitdenken nicht aus, sondern kann das Ergebnis des Mitdenkens und Nachdenkens sein. Aber schon beim Nachdenken scheint es heutzutage oft zu scheitern!


    Wer hat behauptet das hier Satteldächer gebaut werden müssen?


    "entscheidend ist, dass nicht alle fassaden der umbauung gleich aussehen werden. "
    Na das nenn ich mal ein Qualitätsmerkmal... :nono:
    Entscheidend für die städtebauliche Qualität der Neubauten muss doch u.a. die Form, die Ensemblewirkung, die Materialwahl und die Angepasstheit an die Umgebung sein. Früher waren sich die Häuser von der Form und Fensteraufteilung zwar ähnlicher, aber haben sich aufgrund ihrer extrem unterschiedlich gestalteten Fassaden stark unterschieden. Der Entwurf von Krier/Kohl gibt ganz klar die richtige Richtung vor, und scheint mir auch das Optimum von dem, was wir uns bestenfalls erhoffen dürfen.

  • Aufgrund der Splittung des Wohnungsbau-Strangs ist mir der letzte Beitrag von dj tinitus, der hier anstatt meines Beitrags stand, entwischt. Soll heißen, ich habe ihn wohl versehentlich gelöscht. Dies bitte ich zu entschuldigen. Er war auf LEgendes obigen Beitrag gerichtet.


    Ansonsten sage ich schon mal vorsorglich, insbesondere an LEgende gerichtet, dass ich jedwede Diskussionen über Plattenbauten, die nicht unmittelbar mit dem Thema des betreffenden Threads zu tun haben, ohne Hinweis in den neuen "Altbau vs. Plattenbau"-Strang verschieben werde.


    Und jetzt bitte wieder zurück zum Thema...

  • Hotelbau steht auf der Kippe

    Neues in der heutigen LVZ: der Berliner Investor GBI, der auch einen Hotelneubau am Tröndlinring Ecke Gerberstrasse und sich das Vorkaufsrecht für den Museumswinkel Brühl/Reichsstrasse gesichert hatte, hat wohl Finanzierungsprobleme. Es gebe zwar weiterhin 2 Interessenten für das geplante 4-Sterne-Hotel, allerdings hätten sich seit der Finanzkrise die Verhandlungen erschwert. Ursprünglich gilt das Vorkausfrecht bis 31.12, GBI bittet die Stadt jetzt um eine Verlängerung der Frist.


    Das Grundstück (1800 m²) soll 2,4 Mio Euro kosten, als Gesamtkosten für den Herbergsbau waren 16 Mio Euro vorgesehen, d.h. sogar etwas mehr als die für den Katharinenwinkel geplanten 14 Mio.

  • ^ Danke für die Info. Wie dj tinitus schon zum früheren Cadmann-Projekt an selbiger Stelle schrieb, sollte man auch mal froh sein, wenn was nicht gebaut wird. Schaut man sich die aktuellen Neubauprojekte der GBI an, dann ist das, was die entwickeln, einfach nur unterirdisch schlecht. Die Pläne für das Hotelprojekt der GIB auf der gegenüberliegenden Seite hat ja selbst die Stadtväter in Angststarre versetzt, so dass sie jetzt für das Gerberviertel schnell 'nen Bebauungsplan aus dem Hut zaubern, um dort wenigstens das Schlimmste zu verhindern.


    Und dass auf einmal jeder in Leipzig ein 0815-Hotel bauen möchte, schmeckt mir sowieso nicht. Es gibt bei Bedarf in der City genug alte Gebäude, auch ehemalige Hotels (Astoria, Bayrischer Hof), die sich nach einer Revitalisierung sehnen.

  • In den letzten Tagen hat die Erschließung des zukünftigen Katharinenwinkels anscheinend begonnen - Baugerät ist angerückt und hat die Rasenfläche umgepflügt. Im Blätterwald und auch im Netz gibt es einstweilen keine neuen Informationen dazu, man findet auf Schlagwortsuche die schon weiter oben gezeigten Entwürfe von Gregor Fuchshuber, Rob Krier und Christoph Kohl, und sonst erstmal nichts weiter. Ich vermute, dass nunmehr das Areal für die nächsten Monate den Archäologen gehören wird. Vor dem eigentlichen Baubeginn wird es mit Sicherheit angemessenen Widerhall in den einschlägigen Presseorganen geben.

  • Ich denk mal, dass es mit dem Bau recht zügig voran gehen wird, da ja die Archäologen schon beim Museumsneubau da waren. Wird Zeit das was passiert und das "Ding" einen Rahmen bekommt.

  • skypirate. Du denkst nach meinen Informationen falsch und Lipsius vermutet richtig.


    1999/2000 wurde meines Wissens nur die Fläche für das Bildermuseum und das Stadtgeschichtliche Museum untersucht. Die anderen drei Eckbebauungen sind eigenständige Vorhaben mit anderen Investoren, die daher auch noch mal Ausgrabungen erfordern. Und das ist m.E. auch richtig so, denn weder hätten die Geldgeber_innen für die beiden Museen die Grabung im Katharinenwinkel und den anderen beiden Flächen mitbezahlen können noch wäre es wünschenswert gewesen, in den letzten 10 Jahren einen ähnlichen Blick auf ausgehobene Keller und "erledigte" Grabungsflächen zu haben wie aktuell auf dem Brühl. Man hätte es wieder alles zuschieben können, aber wer hätte den Aushub, die Grabung und das Verfüllen dann bezahlen sollen? Damit Ring frei für die Archäolog_innen und gut Fund! ;)

  • Meine Vermutung begründete sich vor allem dadurch, dass ich da einige Herrschaften bäuchlings im Matsch rumrutschen sah, das tun sich wahrscheinlich nur Archäologen an. Der Grund dürfte sehr interessante Funde bereithalten.

  • In einem kurzen Artikel in der LVZ vom Mittwoch, der Steigenberger als Hotelbetreiber des Handelshofes bestätigt, wird in einem Nebensatz auf die beiden Hotelbauten der GBI eingegangen - Tröndlerring und Eckbebauung des Bildermuseums. Hierzu gibt es wohl noch keine Entscheidungen und es liefen Gespräche mit der Stadt. Ursprünglich sollte die Eckbebaung des Bildermuseums 4 Sterne tragen, dies wird momentan in Berlin, am Sitz der GBI, überdacht. Klingt nach "on hold".

  • Kurze Zwichenfrage Kinders: Wie will man denn auf diesem winzig kleinen Grundstück ein vernünftiges 4* oder was weiß ich wieviel Sterne Hotel errichten? Es gibt doch da bestimmte Standards betreff Zimmergrößen und Wellnesseinrichtungen ect.


    Ich finds ja auch schön das man da was baut, so isses nicht.

  • na da musst du dir glaub ich keine gedanken machen. die zimmer können schon sehr geräumig werden und es werden halt keine 50 Zimmer sondern vllt nur 12 und die dafür superedelteuer weil blick aufs bildermuseum und die höfe am brühl und deshalb kosten die dann auch entsprechend ;)