Intercontinental: Erweiterung und Sanierung Hochhaus (geplant)

  • Intercontinental Frankfurt - Kernsanierung geplant (2020)

    Die Fassadensanierung des Intercontinental wurde hier schon einige Male angesprochen, unter anderem an dieser Stelle. Auf der Website eines Planungsbüros ist das Projekt auch aufgeführt. Dort hat sich der Status allerdings inzwischen in "Ausführung steht noch nicht fest" geändert.


    Angesichts der Krise im Hotelgewerbe wird man nach dem Grund, warum die Sanierung erst einmal nicht angegangen wird, wohl nicht lange suchen müssen. Zumal das Intercontinental mit seinem hohem Anteil an ausländischen Geschäftsreisenden mehr noch als andere Häuser betroffen sein dürfte, denn in diesem Segment sind die Rückgänge dem Vernehmen nach besonders stark.


    Doch eine Planung des Büros Schneider + Schumacher gibt es bereits. Zu den Realisierungsaussichten kann ich nichts sagen, ist natürlich auch möglich, dass es konkurrierende Planungen anderer Büros gibt. Dennoch dürfte das Rendering interessant sein, hier ist es also:




    Bild: Schneider + Schumacher / mainfeld

  • Wenn es so realisiert würde, wäre es schon eine Verbesserung, denn die aktuelle Steinfassade wirkt einfach nur schmutzig.
    Leider kann es aber den Gesamteindruck des Hauses nicht verändern, das Facelift macht aus dem Kasten eben keine architektonische Schönheit. Eine echte Verbesserung könnte zumindest der Sockel haben. Wenn ich das Rendering richtig interpretiere, ist das ja die Ansicht vom Main her und eine Öffnung des Geländes zum Fluss hin mit einem ansprechenden Sockel wäre wünschenswert.

  • Nunja, wenn die helle Fassade hochwertiger als beim Hauptgebäude/Bettenhaus des Campus Niederrad ausfallen würde, könnte man (dem Rendering nach zu urteilen) von einer erheblichen Verbesserung des Ist-Zustands sprechen. Aber ein Facelift des Interconti ist ja nicht zum ersten Mal im Gespräch...


    Welchen Status hatte das Projekt denn vor "Ausführung steht noch nicht fest"?

  • Nun, grundsätzlich gelten bei Miet-, oder Pachtverträgen bekanntlich "Dach und Fach" als Sache des Eigentümers. Idem in der Hotellerie. Sofern also die Fassade heutigen Ansprüchen z.B. an Wärmedämmung, Energieeinsparung etc. nicht mehr genügt, wäre dies Verhandlungspotential der beiden Parteien; wobei bei einem "reinen" Pachtverhältnis" Intercontinental denkbar gute Karten vorweisen könnte.


    Es ist aber anhand der vielen Mißstände zu vermuten, dass dies Hotel unter einem "Management-Kontrakt" geführt wird. Demzufolge kann es dem Betreiber "Intercontinental" völlig wurscht sein, ob die obig genannten "Ansprüche" umgesetzt werden; diese Zeche zahlt jährlich der Eigentümer der Immobilie. Umkehrschluss: Durch die nicht erfolgten existentiellen Renovierungen (innere Kosmetik wurde teilweise durchgeführt) ist der "Management-Betreiber" gefordert, Jahr für Jahr bessere Erträge einzufahren. Eine Schraube ohne Ende...........


    Kann mir jemand aus diesem Forum sagen, wer Eigentümer des Objektes ist ?



    Gruss
    aus dem hillige Kölle

  • Fassadenerneuerung Intercontinental leider auf Eis

    Vor zwei Jahren wurde noch an dieser Stelle im Forum gemeldet, dass das Intercontinental Hotel Frankfurt (Photo) in eine Fassadensanierung investieren werde. Dabei handelt es sich um eine neue Bandfassade mit Brüstungsverkleidungen für ca. 10.000 qm Fassadenfläche des 1963 erbauten Gebäudes. Die Firma "Christian Bonik" sollte den Auftrag ausfüllen und führte diesen unter "aktuelle Projekte" auf. Mittlerweile ist die Ausführung aber leider unklar (siehe hier unter "Aktuelles") und somit bleibt eines der wohl hässlichsten Gebäude Frankfurts bis auf weiteres in seiner Form erhalten.


    Noch anzumerken ist, dass das Hotel sich der Öffentlichkeit weitgehend verschliesst. Natürlich ist das Restaurant und der Konferenzbereich gegen viel Geld nutzbar, aber Normalbürger, die die Terrasse in der 21. Etage nutzen möchten, werden darauf verwiesen, dass es sich um einen "Members only" Bereich handelt. Blick auf den Main vom Hotel? Fehlanzeige. Hier zeigt sich vielleicht schon die Grundeinstellung des Hotels gegenüber der Stadt und seinen Bürgern und das obwohl man mit 770 Zimmern das größte Business Hotel der Stadt besitzt.

  • Das Intercontinental-Hotel am Mainufer hat jeder schon einmal gesehen - und kaum jemand wird diese riesige graue Trutzburg mögen. Die Fassade sieht von weitem aus, als bestehe sie aus verwittertem Sichtbeton. Tatsächlich bestehen die endlos langen horizontalen Bänder aus Naturstein, der allerdings in die Jahre gekommen ist. Vom nördlichen Pavillon-Anbau abgesehen, hat sich in den letzten Jahren äußerlich nichts am Gebäude getan, Sanierungspläne tauchten allerdings öfters aus. Von Schneider + Schumacher beispielsweise gibt es eine Visualisierung mit hellen Steinplatten. Zu den letzten größeren Sanierungen des Hauses recherchierte El Kremada an dieser Stelle einige Daten.


    Jetzt tut sich etwas an der südlichen Fassadenseite. Mit einem großen Teleskopkran hat man in den letzten Tagen einen Fassadenaufzug eingerichtet, nachdem in den letzten Monaten an einer Ecke der Fassade Steinplatten abmontiert und wohl auf Schäden untersucht wurden. Möglicherweise kommt jetzt - endlich - zumindest eine kleine Sanierung der heruntergekommenen Fassade in Form neuer Platten. Schnappschuss gestern abend vom Holbeinsteg - am Fuß liegen die Arbeitsbühne und Gerüstteile:



    Bild: epizentrum

  • Ich meine der ursprüngliche Entwurf von 1960 hätte Balkone gehabt. Zumindest waren die Fensterreihen zurück gesetzt.


    Wenn man schon nicht abreissen will, dann sollte man (meiner Meinung nach) möglichst nahe an den Originalzustand der 1960er Jahre gehen.

  • Auf einem vermutlich aus der Planungsphase stammenden Modellfoto sind in der Tat Loggien zu sehen. Fraglich allerdings, ob das so realisiert wurde, denn auf einer der Angabe zufolge "nach 1965" erschienenen Ansichtskarte, das Hotel wurde 1963 eröffnet, sind keine Loggien zu erkennen.

  • ^ Dass zur Eröffnung keine Loggien gebaut waren, bestätigt auch das Foto, das im Rahmen der ABB-Austellung im DAM letztes Jahr gezeigt wurde. Dort liefen übrigens auch Videos (hr-Beiträge) von der Eröffnung mit Bildern aus dem Inneren und Interviews der Architekten und der Frankfurter Politiker.


    Noch eine Ergänzung zum Bild oben. Zugange ist Antal mit einem Teleskopkran von Riga aus Mainz sowie Alimak-Fassadenaufzügen mit breiten Arbeitsbühnen. Dass die Beteiligten kein Tam Tam um die Arbeiten machen, lässt eher auf absolut notwendige Arbeiten schließen, denn auf eine gestaltende Sanierung, aber wer weiß, was noch kommt:


    Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_0949.jpg Bild: http://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_0952.jpg
    Bilder: epizentrum

  • ^ jetzt sind aber Löcher in den Fassadenplatten. Daher die Hoffnung, dass es etwas umfassender wird. Die Fenster sind ja auch nicht mehr die Besten.

  • ^ Ja, die Fassade ist seit langem sanierungsbedürftig, seit sehr langem sogar. Es ließ sich in Erfahrung bringen, dass die Stadt nachhelfen musste, bis die Eigentümerin tätig wurde. Das Minimalprogramm wäre der Austausch der gebrochenen Steinplatten, wobei dann ein Flickenteppich an alten und neuen Platten entstehen würde. Hoffen wir auf mehr.

  • Ja, Sanierung sehr gerne. Aber bitte keine komplette Veränderung der äusseren Erscheinung.
    Das <Interconti> ist ein "Internationaler Stil". Dieses Gebäude war eines der ersten, welches nach WW2 den Weg unserer Stadt in Richtung "Alpha-Stadt" vorgaben.
    Man muss es nicht unbedingt mögen, aber man sollte den Baustil im Allgemeinen und dieses Gebäude im Besonderen schon wertschätzen.

  • Warum?


    Die Kiste ist unansehnlich und dominiert mit seiner grauen und ungepflegten Erscheinung, die Mainuferpromenade. Ich wäre für Abriss und Neubau von etwas ansprechenderem.

  • ^ Kann man so sehen, aber Ästhetik ist nicht immer alles. Das Intercontinental ist auch aus meiner Sicht ein würdiger Vertreter der Internationalen Moderne der 60er-Jahre. Wenn ohnehin kein Abriss erfolgt, sollte es unter Denkmalschutz gestellt werden, damit eine Sanierung so nah wie möglich am Original erfolgt. Ich glaube nicht, dass das mit diesem Entwurf gelingt.

  • m.Ro80: mir will einfach nicht einleuchten, weshalb man etwas wertschätzen soll, was nach allen objektiven Maßstäben maßstabssprengend und unansehlich ist. Dieses Argument wird mir insbesondere auch im Hinblick auf die ach so wertvollen Bauten der 60er und 70er viel zu inflationär verwendet. Warum kann man nicht einfach akzeptieren, dass viele Ideen dieser Epochen aus Sicht ihrer Vertreter ideologisch durchaus nachvollziehbar waren, städtebaulich und ästhetisch jedoch eine absolute Katastrophe darstellen und einen Großteil unserer Städte bis zum heutigen Tage verschandeln. Eine "Wertschätzung" dieser Verfehlungen führt nur nur Zementierung dieser teilweise erbärmlichen Zustände. Da ich zufällig am Montag Abend im Rahmen einer Luminale-Führung dort war, sei als Beispiel der Besuch des Offenbacher Marktplatzes wärmstens empfohlen.

  • ^
    Neben vielen Aspekten - speziell bei diesem Gebäude - ist der Aspekt "maßstabsprengend" für mich hier wichtig.
    Ja, dieses Gebäude sprengte die Maßstäbe - Ffm. wurde mit solchen grossen Gebäuden in diesem Stil nach WW2 zur Alpha-Stadt.


    Was wollen wir an dieser Stelle denn statt dessen ?
    Irgendwas "modisches" (wie z.B. "FOUR") oder gar einen weiteren Rückbau / Rekonstruktion in Richtung 19. Jahrhundert ?


    Frankfurts Profil ist nun einmal die Moderne. Keine andere Deutsche Stadt ist nach 1945 so gut herausgekommen wie Ffm. Und diese Zeit brachte eben Gebäude von diesem Stil und auch in dieser maßstabsprengenden Kubatur. Aus diesem Grund mag ich diesen Stil in unserer Stadt - im Allgemeinen - und im Speziellen hier beim Interconti.
    Die Moderne (architektonisch, historisch und soziologisch) ist nun einmal Frankfurts Grosser Freund. Wann verstehen das auch Kritiker dieser Gebäude endlich einmal.

    5 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Die Kritiker der Elche...

    Ja, dieses Gebäude sprengte die Maßstäbe - Ffm. wurde mit solchen grossen Gebäuden in diesem Stil nach WW2 zur Alpha-Stadt.


    Nach dieser Maßgabe müssten Gießen, Dessau, Magdeburg, Ludwigshafen und Duisburg auch Alphastädte sein, denn dort gibt es auch graue, fabrikähnliche Plattenbauten und Monolithe en masse zu sehen.


    Frankfurt ist vor allem Alphastadt wegen der visionären Ausrichtung als internationales Drehkreuz für Finanzen, IT, Messen und Logistik, so war man auf den Fall des Eisernen Vorhangs besonders gut vorbereitet. Ob jetzt ein Bau mehr von einem wichtigen Architektuen in der Stadt platziert ist und man somit international Beachtung findet, ist vielleicht den Stadtplanern von Dubai, Moskau oder Baku wichtig. In einer sozialen Marktwirtschaft Westeuropas sollte viel mehr im Mittelpunkt stehen wie gut die Stadt sich in puncto Bildungs- oder IT-Infrastrutur positioniert. Gerade hier hat Frankfurt in den letzen 10 Jahren große Sprünge gemacht, man siehe die hervorragenden Entwicklungen um die Goethe Uni und Frankfurt School. Mit anderen Worten: "Look At Me" Monolith-Bauten sind ein schlechter und vor allem oberflächlicher Maßstab um als Alphastadt wahrgenommen werden zu wollen.


    Ich finde es schon verwunderlich, dass einige Vertreter der Moderne, die sich als Gegenentwurf zur Retro-Nostalgie sahen, nun die neuen Nostalgiker geworden sind und krampfhaft und verbissen an jedem "Betonmonster" festhalten wollen (siehe Ausstellung "Rettet die Betonmonster" im Dt. Architekturmuseum). Ich dachte die Moderne wollte sich durch Pragmatismus, Sachlichkeit und Vorausschauen definieren? Nun sind manche Modernisten stattdessen genau zu dem geworden, was sie selber stets kritisiert hatten, zu Verfechtern einer Vergangenheits-Sehnsucht, angetrieben durch eine Angst vor Relevanzverlust und vor dem Verlust der architektonischen Deutungshoheit. So wird sich über Rekonstruktionen von Altstädten lustig gemacht, während in Dessau die "Meisterhäuser" auf dieselbe Weise rekonstruiert werden. Hierzu ein passender Spruch aus der Frankfurter Schule: "Die Kritiker der Elche sind meistens selber welche".


    Dieser Interconti-Klotz am Main ist genauso "ansehnlich" wie das ehemalige Technische Rathaus, das ehemalige Historische Museum, das ehemalige Allianz Haus an der Hauptwache oder der noch bestehende Uni-Campus Bockenheim und sollte daher auch auf dieselbe Weise aus dem weiterhin stark angeschlagenen Stadtbild schleunigst verschwinden.

  • Ich denke, ihr redet aneinander vorbei. m.Ro80 meint sicherlich, dass diese Gebäude der sichtbare Ausdruck des Aufschwungs waren, den Frankfurt erfahren hat und nicht dass diese Gebäude Frankfurt als Alphastadt konstituiert haben.


    So sehr ich die Internationale Moderne an sich im Stadtbild erhalten sehen möchte, würde ich beim Intercontinental ebenfalls für einen Abriss plädieren. Grund ist einfach, dass es an dieser Stelle das Mainpanorama extrem dominiert und alles andere in seiner Umgebung erschlägt. Wenn es jedenfalls in einen Kontext eingeordnet wäre, würde das sicherlich anders aussehen. Dazu kommt, dass es einfach nichtmal für seine Zeit ein besonders gelungener Bau ist. Dann lieber Bauwerke wie das FBC, alte Commerzbank etc erhalten.

  • Frankfurts Profil ist nun einmal die Moderne. Keine andere Deutsche Stadt ist nach 1945 so gut herausgekommen wie Ffm.



    Ich würde hier widersprechen wollen. Sicherlich ist München die Stadt, die nach 1945 am besten "herausgekommen" ist. Beide Städte profitierten von der amerikanischen Besatzungszone.


    Im Gegensatz zu Frankfurt, haben die Münchner Bürger nach dem Krieg beschlossen ihr "schönes München" wieder aufzubauen.


    Ich denke, das sollte nicht unerwähnt bleiben. Außerdem steht Frankfurt nicht nur für Moderne sondern auch für Tradition.