St. Leonhards Garten

  • Leider finde ich, es gibt in St. Leonhards-Garten zu wenig dreistöckige und zu viele zweistöckige Stadthäuser. Zudem finde ich es ärgerlich, dass sich die dreistöckigen Mehrfamilienhäuser (wie auf Deinen Fotos erkennbar) nicht an der Traufhöhe der Gründerzeitgebäude orientieren. Da wäre mehr zu machen gewesen. Ändert aber nichts daran, dass der Komplex als Ganzes dennoch einen Höhepunkt des modernen Städtebaus darstellt - zumindest was die Verhältnisse in Braunschweig betrifft ;-).

  • Oh das hat sich ja ganz schön gemacht! Wenn nächstes Jahr auch noch die Bepflanzung kommt erscheint es sicherlich freundlicher.


    Das einzige was mir auffällt, wo ich nun nicht weiß ob das am Foto liegt oder wirklich so ist, erscheint mir alles sehr klein und beengt? Ted, wie war dein Live-Eindruck?

  • Fantastisch! Das könnte sich auch in Hamburg sehen lassen! Schön ist die zusammenhängende kleinteilige Bebauungsstruktur und die eindeutige Identität, die durch den Klinker geschaffen wird. Die Fassaden wirken strukturiert, hochwertig und abwechslungsreich, während sie gleichzeitig eine Einheit bilden. Ein sehr gutes Projekt für BS!

  • Fantastisch! Das könnte sich auch in Hamburg sehen lassen! Ein sehr gutes Projekt für BS!


    Allerdings! Besonders die dichte an Neuwagen (meist Dienstwagenkennzeichen aus WOB) in den Auffahrten kenne ich nur aus Hamburg-Rotherbaum. Das Quartier ist, so schön es auch anzusehen ist, sozial fast tot.


    Was ich aber positiv hervorheben möchte, ist der Geschosswohnbau, der die Süd-West-Kurve bildet. Der ist von einer Baugruppe als Bauherrin errichtet worden, und ist, m.M.n. auch das gelungenste Einzelbauvorhaben.

  • Also da muss ich Dir schon ein wenig widersprechen, Dvorak. Oder wie ist deine Aussage, dass dieses Quartier sozial fast tot ist, zu verstehen? Als ich die Fotos gemacht hatte, saßen vor vielen Häusern die Eigentümer in der Sonne, die ihren Kindern beim Fußball spielen in der Mitte des Quartiers zuschauten. Neben uns gab es zusätzlich auch noch einige weitere Spaziergänger im Quartier.

  • Als ich die Fotos gemacht hatte, saßen vor vielen Häusern die Eigentümer in der Sonne, die ihren Kindern beim Fußball spielen in der Mitte des Quartiers zuschauten. Neben uns gab es zusätzlich auch noch einige weitere Spaziergänger im Quartier.


    Gestern war der erste schöne Tag in diesem Jahr. Die Vorgärten sind zum überwiegenden Teil Stellplätze, und das in weit größerem Maße, als es von der Stadt erwartet wurde. Das sagt sehr viel darüber aus, was die Anwohner von ihrem Umfeld erwarten, und wie sie damit umgehen möchten. Ich glaube nicht, dass die Freiraumgestaltung, noch die "spezielle Klientel" den Platz dauerhaft lebendig halten wird.


    Ich war auch schon öfters da und mein Eindruck war, dass zwar viele Spaziergänger dort langgehen, um sich die Gebäude anzusehen, aber das das Umfeld selbst nicht solche Qualitäten produziert. Das empfinde ich bei den Stadthäusern in der Friedrichstraße ganz anders. Da ist der Umgang mit dem öffentlichen Raum ganz anders und dieses Projekt ist bekannt dafür, dass es eine sehr gute Nachbarschaft gebildet hat (einige der Häuser haben einen gemeinsamen Garten). Es sieht dafür nicht in gleichem Maße Formal klar aus.


    Übrigens hat es mit dem "in der Sonne sitzen" in Sankt-Leonhards-Garten auch noch eine spezielle Bewandtnis. Durch die runden Enden des Platzes, also auch die "schiefen" Grundrisse, den hohen geschlossenen Fassadenanteil zum Platz, und Restriktionen beim Bau einer Dachterrasse oder Loggia etc. sind die Häuser am Nordende des Platzes sehr, sehr dunkel und haben außer dem kleinen Vorgarten gar keinen sonnigen Freiraum. Das hat man aber dafür in Kauf genommen, dass alle Gebäude, unabhängig von Standort und Ausrichtung die gleichen Gestaltungskriterien erfüllen. So ist es halt einheitlich, aber manche Häuser sind innen eher mau.

  • muse1985 und Dvorak: Ihr habt beide in einem gewissen Maße recht.


    Meine Anmerkungen:
    - Meine Erfahrungen mit den Bewohnern: Gemischt, auch VWler, aber auch viele Akademiker (TU und angewandte Forschung), viele Familien mit kleinen Kindern. Viele Autos. War aber alles nicht anders zu erwarten.


    - Zum Spielen und gemeinsam Grillen: der öffentliche Raum ist einfach sehr groß und noch nicht fertig gestaltet, da braucht es sicherlich noch einige Zeit, bis querbeet soziale Kontakte spriessen. Zumal die Gärten eben alle radial außen liegen.


    - "Stellplätze, und das in weit größerem Maße, als es von der Stadt erwartet wurde" halte ich für überzogen - oder blauäugig von der Stadt. Ist doch nachvollziehbar, einen eigenen Stellplatz anzulegen, wenn man in urbaner Toplage Grund und Boden erwirbt. Pro Wohneinheit ein Stellplatz.


    - das Gelände hat, wie sich das jetzt in der praktischen Nutzung abzeichnet, Probleme mit der Verschattung einiger Grundstücke (damit war aber zu rechnen, also auch den Käufern bewusst.)


    - Innenleben: Ich war in einigen Häusern drin. Sehr unterschiedlich von der Anmutung, vom RaumGefühl. Ich persönlich fand's teilweise ganz schön beengend.


    - Insgesamt: Ich find's schön, muss da aber auch nicht selber wohnen.

  • Hallo Feder,


    Es wurden fast doppelt so viele Stp. wie gefordert und im Vorfeld erwartet gebaut. Gerechnet wurde mit circa 160, es wurden dann 288. Das geht jedenfalls aus einer Stellungnahme der Stadt auf eine Anfrage der BIBS hervor. Dennoch werden die circa 50 Stp. rund um die Verkehrsinsel gebaut, damit ist man bei 338 Stp. pro WE und das in einem städtischen Quartier. Das hätte man besser machen können (hat der ursprüngliche erste Platz aus dem Wettbewerb auch besser gemacht).


    Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen - "schön" finde ich es auch, wäre aber auch für mich nichts.

  • Einfach mal abwarten und schauen, wie sich das Viertel entwickelt hat, wenn es vollständig ausgebaut ist. Dann darüber zu diskutieren bringt sicherlich mehr.

  • Das Projekt ist für Braunschweig ein Gewinn. Es ist hochwertig und architektonisch gelungen ( vor allem harmonisch u zugleich modern)


    PS: Ich finde, dass die neuen "Wohnblöcke" nicht zum östlichen Ringgebiet passen. Hier fehlt eine Verbindung zum Historismus des 19. Jh. Das ist sehr schade. Und richtig modern sind die Gebäude in ihrer Form auch nicht mehr.
    Wir brauchen nochmal ein St Leonards Garten.

  • Braunschweiger meint wohl die Wohnblöcke des Projekts an der Nussbergstraße, die ich jedoch im anderen Thread fotografiert und beschrieben habe. Deswegen wohl die aufkommende Irritation

  • Ich muss Dvorak in einer Hinsicht zustimmen: Die vielen Stellplätze direkt vor den Häusern schmälern den Gesamteindruck. Um die Aufenthaltsqualität und das damit verbundene soziale Leben des neuen Quartiers beurteilen zu können, sollten wir aber abwarten, bis die öffentliche Fläche in der Platzmitte fertig gestaltet ist.

  • Das einzige was mir auffällt, wo ich nun nicht weiß ob das am Foto liegt oder wirklich so ist, erscheint mir alles sehr klein und beengt? Ted, wie war dein Live-Eindruck?


    Als wirklich beengt empfinde ich das Quartier nicht. Ich würde eher von einer Verdichtung sprechen, die der relativ zentralen Lage durchaus angemessen ist. Nicht zu verachten ist die große öffentliche Freifläche, die ja in den kommenden Wochen noch gestaltet wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Ted Mosby () aus folgendem Grund: Korrektur

  • Eine gewisse Enge tritt meines Erachtens aber tatsächlich beim "Flaschenhals" Bennemannstraße, der Zuwegung von der Georg-Westermann-Allee, ans Licht.


    Das wirkt in der Tat ein wenig unproportional, macht den Eindruck aber umso interessanter wenn man dann auf die offene Fläche Leonhards Garten tritt.


    Foto von Ted Mosby

  • Es steht die Frage im Raum, wer für die Gestaltung der Rasenfläche im Wohngebiet zahlen soll. Die Kosten für die Gestaltung sollen unter 500.000€ liegen. Eine konkrete Klärung soll im Mai erfolgen. Ein weiterer interessanter Aspekt, der in dem Artikel sonst noch erwähnt wird, sind die Mietpreise.


    " Klar ist: Wo Jahresmieten von mehr als 20 000 Euro verlangt werden, dürfte eigentlich nicht Mager-Rasen kultiviert werden. Gegenwärtig gleicht die Fläche freilich einer Lehmwüste. Nichts wächst dort. Seit Jahren kein schöner Anblick und ein Ärgernis für die Anwohner."


    http://www.braunschweiger-zeit…rd-zur-oase-id975777.html