Kulturforum

  • Das Kulturforum wirkt auf mich wie eine planlose Ansammlung von Erweiterungsbauten.Vor allem das Kunstgewerbemuseum und die Gemäldegalerie haben den Charme von umgenutzten Produktionshallen.
    Hinzu kommt,dass die Philharmonie dem Potsdamer Platz den Rücken zudreht und die Strasse höher liegt als die Philharmonie,so dass ein leicht abschüssiges Terrain entsteht.Am besten wirkt das ganze Ensemble noch von der Tiergartenstrasse kommend.
    Das Iberoamerikanische Institut stört eigentlich nur am Rande.Es könnte aber m.E.verlegt werden in eines der zahllosen nicht mehr gebrauchten öffentlichen Gebäude der Stadt oder es könnte zur Miete an den Potsdamer Platz ziehen.


    Da Berlin nicht viel Geld hat,würde ich folgende Variante favorisieren.
    Bau eines leistungsfähigen Parkhauses mit mindestens 500 Plätzen.Dafür die Stellflächen um die Philharmonie sowie westlich der Potsdamer Strasse abschaffen und begrünen.
    Stabi und Iberoamerikanisches Institut langfrisitig umsiedeln in Bestandsgebäude,kein Luxusneubau.Dafür die freigewordenen Flächen mit Wohnhäusern (Solitäre,meinetwegen auch Wohnhochhäuser) bebauen.Das Kulturforum selbst wird aus wirtschaftlichen Gründen auch weiterhin so aussehen,wie es aussieht.Hier sind wohl nur kosmetische Eingriffe möglich,kein grosser Neuentwurf.



    Am Rande der Vernunft,wirklich der passende Titel für dieses Ensemble






    Sigismundstrasse



    alles eigene Bilder,gemeinfrei,hochgeladen mit http://www.pic-upload.de/

  • Wohnkulturforum

    Ich finde diese Gegend sehr spannend, langfristig für Berlin.


    Vielleicht ist es ein bißchen so wie mit den Ostplattenbauten. Möglichst lange so stehen lassen und das Ensemble natürlich altern lassen. Und dann neue Ideen sammeln.


    Den Vorschlag, die alte Potsdamer Straße wieder zur Verkehrsader zu machen, finde ich absurd. Was soll dann mit der jetzigen Potsdamer Straße passieren?


    Die alte Potsdamer Straße ist ein schönes Kleinod und bringt doch gerade die Atmosphäre in das Viertel. Das einzige, was ich in der Tat gut fände, wäre, die alte Potsdamer noch weiter durchzuführen und den Marlene Dietrich Platz zu beleben. Diese Gegend ist für mich das eigentliche Problem. Ich finde den Platz irgendwie unattraktiv.


    Die anderen Vorschläge habe ich mir noch nicht so genau angesehen. Jedenfalls ist es schade, daß man bei den früheren Planungen nicht eine bessere Integration des Kulturforums geschafft hatte. Aber es ist in der Tat eine spannende Gegend.


    Für mich hat das Potsdamer-Platz-Areal leider etwas Künstliches. Man hätte noch ganz bewußt einen Altbau rekonstruieren sollen, damit man noch ein zweites Haus Huth hat. Die einzige Ecke, wo ich ein bißchen das Gefühl von Normalität habe, ist das eine graue 10-stöckige Wohnhaus im Lenné-Dreieck.


    Da steht einfach ein ganz normales Wohnhaus. So etwas fehlt dort. In der Gegend müssen auch attraktive Wohnhäuser und separate Viertel entstehen.
    Ich habe das Gefühl, in den Wohnungen im Areal und an der Tergit-Promenade wohnt überhaupt keiner. Man hätte sich einfach mehr Mühe geben sollen, legitime Wohnviertel zu schaffen, die nicht nur Staffage sind.

  • Das Problem des Kulturforums ist doch, dass sich die gebotene Kultur auf dem riesigen Areal geradezu verläuft und größtenteils ohnehin nur 'drinnen' stattfindet. Es gibt schlichtweg kaum Anreize hier länger als nötig zu verweilen. Kaum ein Tourist am Potsdamer Platz wird sich spontan zu einem Abstecker zum Kulturforum motivieren lassen - da ist nichts was einen zum Haltmachen einlädt. Vielleicht hätte man ja von Anfang an Theater/Casino und McDonalds auf diese Seite der Potsdamer Straße legen sollen... :D

  • Ein weiteres Problem ist, dass das Kulturforum keine vernünftige Haltestelle hat. Vielleicht hätte es sich mehr gelohnt, statt der blöden U5-Verlängerung die U4 bis zum HBF übers Kulturforum zu verlängern. Das wär was - direkt Anbindung des Kulturforums an den HBF mit schöner unterirdischer Gestaltung des U-Bahnhofs und direktem Zugang zum Kulturforum/Gemäldegalerie.
    Gegenüber am Stabi-Gelände irgendwas machen, hat meiner Meinung nach keinen Sinn. Das Einzig Sinnvolle, was mir einfällt wäre, die Scharounstraße (plus Verlängerung) abzuschaffen und das Kulturforum halbwegs sinnvoll mit einem neuen zentralen Platz zu bestücken, der Kulturforum/GEmäldegalerie und die Philharmonie vernünftig miteinander verbindet. Inklusive einladender Funktion vom Matthäikirchplatz aus. Parkhaus, wenn, dann unterirdisch.
    Die Nationalgalerie kann als Solitär gerne auch so bleiben wie sie ist.
    Das Problem ist natürlich der Potsdamer Platz - da wurde vollkommen vergessen, was für ein Juwel man in der Hinterkammer hat. Die Architektur des Potsdamer Platzes hat nicht nur keine Rücksicht auf das Kulturforum genommen, sondern ganz im Gegenteil, sich sogar davon abgewendet. meiner Meinung nach das größte Problem am PP.

  • ^^
    würde ich andersrum sehen: nicht die spätere Architektur des PP schottet sich vom Kulturforum ab, sondern das Kulturforum selbst schottet sich seit seinem Bestehen richtung PP völlig ab.
    Vor der Wende war hier das Ende der Welt, Grenzgebiet, der PP nicht mehr existent, man konnte eigentlich nur nach Norden zur Entlastungsstraße abbiegen. Bewusst verstellt die Stabi die alte Potsdamer Straße (R1 Aachen-Königsberg). Auch das nördlich davon gelegene Musikinstrumentenmuseum ist ein einziger wenn auch flacher Riegel.
    Da es ja wohl außer Frage stehen dürfte, die Stabi (Hammer von innen) abzureissen, wird diese Unterbrechung für alle Zeiten da sein - Umso wichtiger, die verschwenkte Potsdamer Straße im Bereich des Kulturforums nachzuverdichten. Zwei Torbauten im Bereich nördl. Stabi/ südl. Musikinstrumentenmuseum sowie ein völliges Zubauen (nicht nur ein Teil) der Freifläche neben Kirche und neuer Nationalgalerie. Der freibleibende Rest wäre klarer als Forum zu erkennen ohne wie jetzt völlig auszufransen. Langfristig müsste der - verzeihung - Schrott wie die Piazza verschwinden...

  • Die alte Potsdamer Straße ist ein schönes Kleinod und bringt doch gerade die Atmosphäre in das Viertel. Das einzige, was ich in der Tat gut fände, wäre, die alte Potsdamer noch weiter durchzuführen und den Marlene Dietrich Platz zu beleben. Diese Gegend ist für mich das eigentliche Problem. Ich finde den Platz irgendwie unattraktiv.


    Das sehe ich genauso. Der Marlene-Dietrich-Platz ist viel zu klein und wird von dem monströsen Eingang des Musical-Theaters förmlich erschlagen. Er wirkt eher wie ein Hinterhof und nicht wie ein attraktiver Stadtplatz.


    Ausgehend von meinen Überlegungen die ich in diesem Beitrag schonmal formuliert habe, habe ich mal eine Skizze erstellt, wie ich mir eine bessere Verknüpfung zwischen Kulturforum und PP-Quartier vorstelle. Musical-Theater und StaBi müssten dafür leider weichen, was ich allerdings für vertretbar halte, da sie jeglicher städtebaulichen Entwicklung des Areals im wahrsten Sinnes des Wortes im weg stehen.


    http://imageshack.us/photo/my-images/818/41844489.jpg/ Uploaded with ImageShack.us[/IMG]


    (C) Land Berlin (eigene Bearbeitung)

  • Na so ein "Quatsch".
    Das hat doch nichts mit Stadtplanung zu tun, so einfach mal zwei wichtige Gebäude platt zu machen. Die StaBi sollte vielleicht zur Strasse etwas mehr geöffnet werden, indem die Grünfläche etwas offener wird und nicht so struppig sich versteckt.


    Prinzipiell sollten die Strassen und Erschliessungsflächen reduzierd werden (z.b. Parkplätze vor StaBi und Philharmonie weg) und die Idee der Stadtlandschaft sollte im Zentralen Teil wieder hervorgehoben werden. Dann funktionieren auch die ganzen Solitäre besser.
    Die Kante der Bebauung an der Gemäldegalerie darf ruhig straff und klar bebaut werden (ähnlich wie im B-Plan vorgesehen).

  • Als Quatsch würde ich den Plan nicht bezeichnen, auch wenn er im Moment nicht machbar ist. Vielleicht sollte man in diesem Fall etwas langfristiger planen und die 20-30 Jahre bis Ende des Haltbarkeitsdatums der Stadtbiliothek einfach abwarten (viel länger kann das doch nicht mehr sein, oder?). Man könnte solange schon mal den Rand an der Potdamer Strasse bebauen.


    sebiart: Was genau meinst du mit Stadtlandschaft, die man wieder hervorheben sollte? Das Konzept des Kulturforums steht für mich eher im Widerspruch zu dem was ich mir unter diesem Begriff vorstelle.

  • Vielleicht sollte man in diesem Fall etwas langfristiger planen und die 20-30 Jahre bis Ende des Haltbarkeitsdatums der Stadtbiliothek einfach abwarten (viel länger kann das doch nicht mehr sein, oder?)


    Gebäude haben kein Haltbarkeitsdatum. Sie können bei entsprechender Pflege ewig währen. 80 oder 100 Jahre Nutzungszeit gibt man in der Regel höchstens für kleinere Bauten an, die spätestens dann eine große Sanierung brauchen - oder eben abgerissen werden müssten.

  • Nicht wenige moderne Großbauten sind aber schon nach 50 Jahren so hinüber, dass sie nur noch abgerissen werden können. Das ist vorallem dann der Fall, wenn die tragende Struktur fehlerhaft ist, was bei einigen Projekten der Nachkriegszeit vorkam. (wie beim Bundesrechnungshof in Frankfurt)

  • Wunderknabe: Mit dem Begriff 'ewig' wäre ich vorsichtig. Wie du richtig bemerkst, muss es irgendwann eine größere Sanierung geben. Momentan ist die Bibliothek ein Identifikationssymbol für die moderne Architektur in Berlin und wird dementsprechend gerade von Kennern der Architektur bitter verteidigt. Ob dies in 20 Jahren oder gar 100 Jahren noch so ist, d.h. ob sie den "Test der Zeit" übersteht, ist dagegen völlig offen. Vieles spricht eher dagegen, z.B. würden schon heute die meisten Menschen sagen, dass die Bibliothek eher unansehnlich ist, wenn man sie mit anderen historischen Gebäuden vergleicht, etwa dem Dom oder dem Rathaus. Wenn man diese Stimmung ein paar Jahrzehnte in die Zukunft projiziert und bedenkt, dass auch die Architektur einer Mode folgt und die heutigen Liebhaber irgendwann aussterben, dann wird die Bibliothek mit hoher Wahrscheinlichkeit abgerissen werden.


    Was dagegen spricht, ist die wechselnde Mode in der Architektur, mitsamt der manchmal recht ideologischen Hartnäckigkeit; der Zwang, die Bibliothek irgendwann mal zu sanieren - hier stellt sich dann immer die Frage ob ein Abriss und ein zeitgenössischer Altbau günstiger ist; und auch die sich ändernen Anforderungen einer Bibliothek - da stehen halt nicht nur Bücher in Regalen rum, sondern diese müssen auch gepflegt werden, wahrscheinlich braucht man irgendwann einen Umbau oder Anbau, um dem Rechnung zu tragen....

  • Die neue StaBi wurde auch erst renoviert. Also hält sie noch eine Weile. Trotz ihres "Alters" ist dies immmer noch ein extrem aktueller Bau. Das Arbeiten darin( dafür sind ja Bibliotheken da) ist einfach angenehm.


    Zum Thema Stadtlandschaft: ich beführworte dass der Tiergarten wieder weiter ins Kulturforum gezogen wird. So dass eine Parklandschaft mit Solitärbauten in dem Bereich entsteht.

  • Denkmalschutz und Einzigartigkeit außen vor; das Ding ist einfach mal eine städtebauliche Katastrophe, was den Standort unter den heutigen Umständen angeht und mit seiner verwinkelten Struktur und dieser seltsamen Fassade (die es ja ggü. noch mal gibt, sie wär also nicht ganz verschwunden) ein hässliches Monstrum noch dazu. Sie wurde als Barriere gen Osten/zur Mauer hin geplant und gebaut. Die Mauer gibts nicht mehr, dafür nun ein lebendiges neues Viertel, dessen Entwicklung das Ding im Weg steht. Man kanns ja nicht mal irgendwie integrieren, es ist einfach ne Wand. Da hilfts auch nicht, die Büsche auf der anderen Seite mal zu stutzen.


    Jetzt mal etwas krass formuliert: Man lässt ja auch keinen Gehirntumor drin, nur weil die Wissenschaft so eine Form noch nie gesehen hat oder es diese Form nur selten gibt. Die StaBi wuchert zwar nicht weiter, wie ein Tumor, aber sie tötet trotzdem jegliche Urbanität zur Potsdamer Straße hin und erzeugt ein eher apokalyptisches Umfeld. Den Tumor beließe man wohl nur, wenn er inoperabel ist, also eh nichts mehr zu retten ist. Das ist hier wohl kaum der Fall. Einen Neubau könne man ja dann auf der anderen Straßenseite errichten, wo jetzt diese leere Fläche ist. Man könnte ja die Fassadenelemente sogar weiterverwenden, wenn die Architektenlobby drauf besteht...Man kann sie auch auf der anderen Seite belassen, nur eben in einer ökonomischeren Form.

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  • Bist Du schon mal drin gewesen, Ben? Das Besondere dieses Gebäudes teilt sich nach außen hin nur bedingt mit.

  • Ben: Wie schön, dass Meinung etwas persönliches ist.


    Ich habe da eine andere und finde den Lesesaal mit seiner Großzügigkeit, dem indirekten Licht, der Möglichkeit den Blick schweifen zu lassen, kurzum gesagt, umwerfend. Von innen ist die Stabi großartige Architektur, wenn man mich fragt und wird innerhalb universitärer Vorlesungen oft als Meilenstein zitiert.


    Und die Fassade im Zusammenspiel mit der Philharmonie ist auch etwas, das mir sehr gut gefällt. Dass die Potsdamer Straße hier so einen Bogen um die Stabi herum macht, und ein ganz anderes Stadtbild als vor dem Krieg entstanden ist? Ich finde das nicht schlecht. Die Daimler-Bebauung am Potsdamer Platz hat dadurch einen Reiz, dass sich zum Marlene Dietrich Platz hin eine gewisse verkehrstechnische Ruhe einstellt, die Aufenthaltsqualität beinhaltet und einen Kontrast zur verkehrsreichen Kreuzung der am Potsdamer Platz selbst beinhaltet.


    Für mich wäre es eher angemessen, die andere Seite der Potsdamer Straße, hin zu den Museen, zu entwickeln. Dabei die Nationalgalerie, Philharmonie, die Stabi und die St. Matthäus Kirche einzubeziehen und eine spannenden städtischen Raum zu gestalten, einen neuen Weg zu gehen und nicht den alten Grundriß zurück zu fordern (da ja auch kein Vorkriegsgebäude mehr steht), das halte ich für möglich. Es stehen hier lauter hochwertige Nachkriegsgebäude, die eine ganz andere Rauminterpretation beinhalten, als die ehem. Vorkriegsgebäude. Diese Rauminterpretation weiter zu entwickeln fände ich spannend. Und auch dass dadurch die ehem. Mauer sichtbar bleibt fühlt sich für mich stimmig an. Als Teil der Berliner Geschichte, die ihre vielen Brüche ja auch anderenorts in der Stadt der Architektur aufgedrückt hat und Berlin einzigartig macht.

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  • Ja, ich war 1x drin und bin ziemlich schnell wieder gegangen, weil ich nicht gefunden habe, was ich suchte. Für meine Geschmack wars zu groß und staubig (ist schon etwas her) und ich fands einfach total daneben, dass man auch noch "Eintritt" zahlen muss. Ich bin mit der VW-Bibliothek auch zufrieden. Aber egal, das tut nicht zur Sache...Freut mich, dass sie euch innen so gefällt, die Innenarchitektur mag durchaus was haben. Aber sie relativiert den Einfluss des Gesamtgebäudes auf das äußere Umfeld nicht und ließe sich sicher auch in einem Neubau ähnlich umsetzen. Große leere Räume kann man ja immer noch gut bauen.


    Von Verkehr in der neuen Alten Potsdamer Straße habe ich nichts gesagt. Die kann meinetwegen ne Fußgängerzone werden. Um die APS als Autostraße weiter zu führen, müsste maneh den MDP umbauen. Dafür sehe ich keinen Anlass. Diese "Spalte" zw. Casino und Theater für den Fußgänger zu öffnen reicht.


    Und wie gesagt, man könnte ja eine Neue StaBi auf der anderen Straßenseite errichten. Da haste dann ne Entwicklung dieser. Der Vorkriegsgrundriss ist eh hin.

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  • Ben


    Hans Scharoun ist schon verstorben. Somit ist es nicht möglich etwas ähnliches im gleichen Geiste auf der anderen Seite zu wiederholen.


    Und meine persönliche Meinung: Wenn man auf dieser Ebene anfängt zu diskutieren, dass die Stabi Scharouns ähnlich zu wiedeholen sein, mit Verlaub, dann frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht architektonische Kulturdenkmaler zu erhalten. So a la Vegas kann man es ja ähnlich nachbauen.


    Aber es geht wohl darum, dass sie nicht gefällt, das wäre persönlicher Geschmack, da mir gegensätzlicherweise die Stabi gut gefällt. Und ein Kulturdenkmal, dass nicht gefällt hält man naturgemäß schneller für störend und opfert es eigenen Vorstellungen von Stadtplanung. Ich halte das aber für eine analoge Denkweise, die zur Sprengung der Reste des Stadtschlosses oder der Kroll-Oper geführt haben. Das Erbe der Ahnen und das Architekturerbe ist meiner Meinung nach etwas, das man achten sollte und nicht einer Fußgängerzone opfern. Das ist mein Gedanke dazu, ganz subjektiv.

  • Man orientierte sich schon früher und auch heute gern noch bei vielen Neubauten am "Stil von Palladio/Schinkel/W.Gropius/XYZ" und adaptiert(e) diesen. Ich sage außerdem nicht, die Stabi ließe sich wiederholen, sondern dass man auch heute noch große helle Lesesäle bauen kann, wie es eben bei der heutigen Stabi der Fall ist. Eine Wiederverwendung der Fassadenelemente war nur ne fixe Idee. Man könnte ja auch das Foyer damit auskleiden oder so, dann wären sie auch nicht ganz verschwunden. Meine "Philosophie" besagt eh, dass sich das Original ist auf dem Papier befindet. Das soll nicht heißen, dass man alles so oft man will und schon gar nicht wo man will vervielfältigen sollte, aber wenns weg ist, ist nicht das Original verloren, sondern lediglich die Umsetzung. Das passt zwar eher zum Schloss, aber der "Geist Sharouns" wär bei einem Abriss nicht unwiederbringlich verloren. Die Zauberflöte ist ja immer noch Mozart, auch wenn er nicht den Taktstock schwingt. (Auch wenn Musik wieder etwas abstraktes ist, verglichen mit einem Gebäude)


    Schloss und Krolloper haben durch ihren "Geist" nicht ins Weltbild (also etwas abstraktes) der damaligen Zeit gepasst. Bei der StaBi hingegen passt durch ihre Form und Struktur nicht mehr ins (reale) Stadtbild/-struktur. Stüde das Teil woanders bzw. wärs anders ins Umfeld integiert/integrierbar, kann mans meinetwegen gern stehen lassen. Aber es stellt eben aus allen Blickrichtungen eine Barriere dar. Bei der Philharmonie hat man offenbar weitsichtiger geplant. Die finde ich auch recht ansprechend. Und die Schwangere Auster auch. Also hat das ganze nichts mit meinem Geschmack oder meiner Meinung ggü. diesem Baustil zu tun. Genauso wenig, wie mein Geschmack und meine Meinung die einzig wahre sind, sinds auch deine oder Sharouns.


    Das mit der Fußgängerzone bezog sich nur auf deinen Einwand der "verkehrstechnischen Ruhe zum Marlene-Dietrich-Platz hin". Man würde sie ja auch nicht einer Fußgängerzone opfern, sondern einem neuen Viertel, das eben u.a. eine Fußgängerzone enthalten würde. Also, bitte alles sehen und nicht nur

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  • ^ In meine Vorstellung von Stadtbild- und struktur passt die Stabi sehr gut hinein. Ich halte Deine Vorstellung von Stadtbild- und Struktur hingegen für abstrakt und im Wesen auch für etwas Geistiges. Einen Unterschied zur Motivation von den Schleifern des Schlosses oder der Kroll-Oper sehe ich nicht. Deine Vorstellung von Stadtplanung ist im Wesen auch einem Weltbild folgend, wenn auch in anderer Richtung. Aber ich respektiere diese Meinung, auch wenn ich sie nicht teile.
    Real ist hier, am Kulturforum, dass die Stabi physisch da steht, welches Empfinden sie bei ihrem Anblick auslöst ist aber unterschiedlich. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich den "Klotz" sehe, das Lichtspiel in der Fassade, die schiffsbauähnliche Form, ... . Und ich weiß, dass das subjektiv ist und anders empfunden werden kann.
    Aber es gibt auch eine Ebene, die die Stabi für ein Kulturdenkmal hält. Das ist auch Zeitgeist, klar, aber es ist mehr als eine persönliche Meinung.