Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • ^^es gab in der Bundesrepublik seit Jahrzehnten keine Volkszählung mehr. Es gab lediglich einen Mikrozensus, der v. a. auf einer Auswertung der eh schon vorhandenen und immer herangezogenen Melderegister usw. beruhte (als Momentaufnahme), ergänzt durch stichprobenartige Befragungen, die man möglichst repräsentativ aussuchen wollte, aber das Ergebnis davon ist natürlich nur so gut, wie die Vorhersagemodelle für möglichst repräsentative Stichproben... man muss es schon so wie in den USA machen, wo alle paar Jahre hunderttausende Volkszähler von Haus zu Haus und von Apartment zu Apartment gehen und alles penibel erfassen. Ansonsten ist eine Behördenstatistik für mich so gut oder schlecht wie jede andere, jede hat ihre methodischen Vor- und Nachteile aber keine davon, die wir aktuell in der Bundesrepublik verwenden, basiert auf einer richtigen Volkszählung.


    Interessant an dieser Meldung fand ich v. a. den Umstand, dass nun offenbar die Variante 1 (Obergrenze) in der Realität erreicht wird.


    PS: was nicht einmal eine flächendeckende Volkszählung erfassen könnte wäre die große Zahl der sog. "Illegalen", die Schätzungen über deren Zahl gehen weit auseinander, einig sind sich Experten jedoch, dass deren Zahl seit der Finanzkrise und dem Ausbruch zahlreicher lokaler Konflikte in der Welt massiv angestiegen ist, diese halten sich bevorzugt in Großstädten auf, da dort die Entdeckungsgefahr geringer und die Anonymität größer ist als im restlichen Land - auch diese Menschen brauchen Unterkunft, Infrastruktur, etc.; d. h. den Anspruch absoluter Objektivität und unbestechlicher Fakten als Planungsgrundlage (den so auch nur wir Deutschen haben) kann es in der Realität eh nie geben

  • Größte Neuigkeit dürfte wohl sein, dass die bisher erst für 2030 prognostizierten 1,65 Mio. Münchner schon 2020 erreicht sein werden. Der eigentliche "Knaller" ist wohl, dass nun für 2030 mit bis zu 1,77 Mio. Münchnern gerechnet wird. Von aktuell 1,45 Mio. Wie man in den nächsten 15 Jahren quasi ein zweites "München Junior", für die zusätzlichen 320.000 Menschen, aus dem Boden stampfen und diese versorgen und verkehrlich anbinden soll, würde mich an dieser Stelle brennend von euch interessieren.


    Aus meiner Sicht ist das eine zu stark vereinfachte Rechnung - es wird einfach nur ein Trend in die Zukunft projiziert. Der Zuzug in eine Stadt wird auf der anderen Seite nicht unwesentlich von anderen Faktoren beeinflusst: Verfügbarer Wohnraum und Preisniveau. Ersterer wird, da sind wir uns sicher alle einig, gar nicht in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen. Letzterer wird in Folge dessen weiter in die Höhe schnellen und das Wohnen in München für immer mehr Menschen unbezahlbar machen. Einziger Ausweg wäre, die Wohnfläche je Einwohner spürbar zu reduzieren.
    Da stellt sich mir jedoch die Frage: Wer will dann überhaupt noch in diese Stadt ziehen, wenn man sich für teures Geld nur noch eine winzige Wohnung leisten kann?

  • So sind die Menschen aber. Das habe ich mich auch schon immer beim Beispiel London oder Paris gefragt, wo die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner in der jeweiligen Kernstadt so niedrig ist, wie man das sonst eher aus asiatischen Megastädten kennt, dafür wortwörtlich für eine Besenkammer unter dem Dach, in die jemand ein Stockbett gestellt hat, in Paris vierstellige Monatsmieten verlangt werden (und bezahlt werden - http://www.faz.net/aktuell/wir…en-vermieter-1623090.html). In London sahen sich die Behörden sogar gezwungen, Minimalgrößen für neu gebauten Wohnraum einzuführen (zB mind. 50 m2 für 2 Personen - das deutet darauf hin, dass diese neuen Untergrenzen bisher unterschritten wurden: http://www.bbc.co.uk/news/uk-14916580). Leute nehmen viel auf sich, wenn sie denken, dass eine Stadt der "place to be" ist, an dem sie sich selbst verwirklichen können, glücklich werden, Karriere machen etc. München ist derzeit solch eine Stadt, in mancher Hinsicht noch wesentlich mehr als Berlin (böse Zungen haben das mal so formuliert, nach Berlin geh ich wenn ich mir die Hörner abstoßen und beim Asta mitmachen will, wenn ich dann erwachsen bin und Geld verdienen und es nett haben will zieh ich nach München um). Sprich: im Gegensatz zur eher berlintypischen Klientel, die unbedingt nach Berlin möchte, hat die Klientel, die nach München drängt, auch noch mehr die finanziellen Mittel dazu, sich "reinzukaufen".


    Wie gesagt, ich würde euch dringend davon abraten, euch mit "wird schon nicht so schlimm kommen" Mantren zu entlasten und damit sehenden Auges in neue Probleme zu laufen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Eisber ()

  • Schliesse mich Eisber an. Weswegen ich was gegen die aktuell vorherrschenden Reflexe wo ich kann wehre, die Zetero und Mordio schreien, wenn in einer sTadt bei einem Neubau die vorher vorhandenen Flächen um einen qm überschritten werden, und die bei 10% mehr Flächen nur noch hässliche Investorenarchitektur sehen, egal wie der Bau in Realität aussieht. Man wird sich an eher höhere und dichtere Bebauung grossflächig gewöhnen müssen und auch praktisch gewöhnen, und sich Systeme enfallen lassen müssen, wie man das Mehr an Flächen städtebaulich verträglich und gut für die Nutzer unterbringt. Was, wenn man ein wenig nachdenkt durchaus gelingt. GFZ >10 sind bei ansprechender Architektur erreichbar, ohne riesige Hochhäuser zu haben. Und mit einer GFZ von 10 kann man schon ziemlich viele Leute in einer Stadt mit mehr als Besenkammern ausstatten.

  • ^^


    Hinschtlich Dichte bzw. der Belegung pro Wohnung gibt es noch sehr viel Luft nach oben. Gerne wird auch vergessen, dass vor 2 Generationen viele Viertel in München noch Bevölkerungsdichten an die 30.000 Einwohner pro qkm hatten. Gerade Migranten aus dem Ausland sind kleine Wohnungen gewöhnt. Kinderzimmer sind für viele purer Luxus! Diese Menschen werden auch dann noch nach München kommen, wenn ihre Kinder im Wohnzimmer schlafen müssen. Und die Push-Faktoren werden durch vermutlich weiter wachsende bzw. andauernde Konflikte selbst an der Peripherie Europas immer stärker werden. Im Übrigen gibt es sowieso schon zwei Wohnungsmärkte in München die praktisch voneinander entkoppelt sind. Die in die soziale Förderung einwandern und sich in München niederlassen sind von steigenden Immobilienpreisen überhaupt nicht betroffen. Erst am Samstag war ich in einer netten Sozialwohnung am Isartor zu Besuch. Bis auf den Laminatboden eine super renovierte 3-Zimmer Wohnung einfach mal kostenlos. Das spricht sich natürlich in der Heimat herum. Geh nach Deutschland, mach einen auf Sozial und spar dir von einer unauffälligen Schwarzarbeit deine Zukunft in der Heimat zusammen.

  • Mal eine simple Rechnung, um die Zahlen in Ordnung zu bringen. In einem gut sortierten Quartier sind >2/3 für Bauflächen nutzbar, der Rest Strasse (die man auch unterkellern kann, aber aus irgendeinem Grunde bisher kaum macht)
    also bei einem qkm 660.000qm. Mit Vorstadtdichte von GFZ 0,8 bebaut, sind das 528.000qm Bruttogeschossfläche, also so um 422.000 qm Wohnungsfläche, beaufschlagt mit 45.000 Einwohnern wie aktuell im Stuttgarter WEsten sind das pro Nase 9,4qm, bitterlich wenig. Als Gründerzeitviertel mit GFZ 3,2 sind das schon 37,5 qm je ANse, weswegen das im Stuttgarter Westen so auch geht.
    Mit allen Mittel ausgemostet mit einer GFZ von 10 schafft man den deutschen Schnitt von ca. 40 qm /Nase auch noch bei 120.000 Einwohnern je quadratkilometern, ohne dass jemand eng zusammenrücken muss oder schlecht wohnt. Oder in gemischten Quartieren mit Büros, Einkaufen, handwerk und Wohnen mit 60.000€inwohner je Quadratkilometer. Da passen 2 Millionen einwohner locker in München rein ohne dass es Eng wird, wenn man einige Quadratkilometer Bauflächen über die Stadt verteilt in wirklich hoher Dichte neu bebaut.

  • Unabhängig vom aktuellen bzw. amtlichen Bevölkerungsstand zeigt sogar das stat. Landesamt einen Zuwachs von
    über 30.000 Ew / 2012 - 2013 in der Stadt München.


    Woher nimmst du diese Zahlen?


    Zuwachs 2012: 23.388 Einwohner
    Zuwachs 2013: 19.528 Einwohner


    Quelle: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/logon


    Relativ ist der Zuwachs bei den städtischen Zahlen und denen vom Landesamt übrigens immer ähnlich. Nur bei absoluten Zahlen muss man aufpassen, auf welche Bezugsgröße diese ausgerichtet sind.

  • Danke@Lugpaj,


    Bis vor einiger Zeit war nämlich zu lesen : 31.12.2012: 1.378.308


    Das war, als die 2013er Zahlen bis Mai eingetragen waren, seltsam.

  • Also die Sache mit den Prognosen ist, das sie meistens nicht eintreffen. Ich habe ein wunderschönes Buch in meinem Regal stehen. "Die demographische Lage der Nation" vom Berlin Institut für Demographie von 2006. Dort wird die Entwicklung von 2004-2020 Prognostitiert. Danach müssten alle großen deutschen Metropolen 2020 Einwohner schwächer sein als heute. Am gravierendsten haben die sich bei Berlin geirrt, das bis 2020 auf 3,35 Millionen geschrumpft sein sollte.
    In Hamburg plant man heute für 2 Millionen plus und in München für 1,7. Beides vielleicht möglich aber auch wahrscheinlich?
    Zumindest nicht so irreal wie die 6 Millionen mit den Herr Diepgen in 90igern für 2020 in Berlin gerechnet und geplant hat.

  • Ich würde sagen München 1,6-1,7 ist realistisch bis 2020/30
    Hamburg etwas mehr 1,9 bis 2
    Berlin um die 4Mio. Vielleicht etwas mehr 4,2. Aber 6mio sind absurd.


    Ein weiteres gutes Beispiel für die Falschheit von Prognosen ist die Stammstecke2. In den älteren Planungen, mitte 2000er rum sind Besträge von 1,4 -1,7 Mrd € genannt.
    Jetzt sind wir bei knapp 2,6 oder 2,7Mrd ohne einen mm gebaut zu haben.
    Studien zu dem Thema sind bis zu Beträgen von 4,5 bis 5 Mrd. € zu finden.


    Getreu dem Motto
    Glaube nur der Statistik die du selber gefälscht hast.

  • Aber was willst du jetzt damit sagen?
    Die Tunnels am mittleren Ring sind auch alle 7-8 Jahre um 100 Mio Euro teurer geworden, so ist das halt mit Inflation und erhöhten Anforderungen an Sicherheit, Brandschutz etc. pp


    Petueltunnel: 2002 für 200 Mio Euro
    Richard-Strauß-Tunnel: 2010 für 300 Mio Euro
    Luise-Kieselbach-Tunnel: 2017/18 für 400 Mio Euro
    Landshuter-Allee-Tunnel: ca. 2025 für 500 Mio Euro


    Eine Verdoppelung der Kosten nach 15 Jahren ist also völlig normal...

  • Erstmal frohe Weihnachten an alle.


    Warum wird das denn eiglt immer alles teuerer?


    An den kosten für die Arbeiter kanns wohl nicht liegen. Ich denke ein Arbeiter am Bau verdient 2014 bestimmt nicht signifikant mehr als 2000.


    Die kosten fürs Material dürften etwas gestiegen sein, aber sicherlich nicht egal was und auch nicht um so dramatische Beträge, die dann die prog. Mehrkosten ausmachen würden.


    Ölpreis steigt und fällt immer wieder. Das kann man derzeit gut sehn. Aber hier würde ich schon eine Steigerung von 30% zu 2000 berechnen.


    Aber wie kommt man dann auf Kostensteigerungen von teils +100% bis zu mehreren 100 Prozent? Was sind da die Faktoren? Sind diese begründet? Wie?

  • Zum Teil sind es wirklich erhöhte Anforderungen durch Sicherheit, u.s.w.
    Ob das 100% ausmachen kann ich allerdings wirklich nicht bewerten.

  • Kostentreibende Faktoren:
    - zunehmende Komplexität
    - erhöhte Sicherheitsanforderungen
    - Preissteigerungen durch Inflation
    - höher veranschlagte Risikopuffer
    - steigende Löhne (für Ausführende und Verantwortliche)


    Allein die Kosten für den Brandschutz sind in den vergangenen 40 Jahren um 400 Prozent gestiegen. Dazu kommt, dass man heute für fast alles einen eigenen Spezialisten braucht.

  • Bis 19. April geht noch die WICHTIGE Umfrage zur TUM-Studie Wohnen-Arbeiten-Mobilität. Da es bisher viel zu wenig Daten zu diesen Dynamiken in der Region gibt, ist es sehr wichtig, dass alle daran teilnehmen, die innerhalb der letzten 3 Jahren entweder den Job oder die Wohnung oder beides gewechselt haben.


    http://www.wam.tum.de/befragung/


    Hier ein guter Beitrag zum Thema aus dem Wochenanzeiger:
    http://www.wochenanzeiger-muen…nfalle+Pendeln,72269.html

  • Guter Beitrag in der SZ zum Thema, offenbar bemerken mittlerweile mehr Menschen in der Region Dinge, die wir hier im München-Forum seit nunmehr zehn Jahren anmerken:


    - es muss eine radikale, eindeutige politische Initiative für mehr Wohnraum geben
    - dafür muss es auch möglich sein, dass im bereits vorhanden und erschlossenen Stadtgebiet verdichtet wird, und z.B. Verkehrsflächen, oberirdische Parkplätze und Garagen, Kleingärten, Gewerbeflächen in niedrigen Flachbauten etc. geopfert werden - zugunsten von dichter Wohnbebauung
    - zudem könne - nach z.B. Wiener Vorbild - die Stadt über Wohnungsbaugesellschaften wieder zum aktiven Akteur beim Wohnungsbau werden
    - sogar Frau Merk kann sich "neue Schritte" vorstellen - mal schauen, ob das wieder nur heiße Luft ist
    - denn: "Das Hauptproblem in der Stadt ist doch die Uneinigkeit in der Notwendigkeit der Entwicklung" sagt immerhin auch Hans-Otto Krauss, der Vorsitzende der Vereinigung Münchner Wohnungsunternehmer


    http://www.sueddeutsche.de/mue…en-statt-parken-1.2445563
    http://www.isarlust.org/wp-con…ng_140211_final_klein.pdf


  • Wie lange wird denn schon diskutiert? 20 Jahre?
    Das ist alles absurd. Man könnte sofort ein paar neue Viertel im Osten Norden und Süden bauen. Ja a 50k EW und mit dem Datum der Fertigstellung gäbe es keine Probleme mehr.


    Nur dann sinken wahrscheinlich die Mieten oder aus der City ziehts dann die Menschen mehr in die neuen Viertel. Das will halt keiner der wirklich mächtigen in München riskieren. Deswegen wird so weiter gemacht werden wie bisher. Garantiert. Ein paar Projekte hier ein paar dort, aber das wirds gewesen sein.



    Ps hier mal z.B. ein Top Angebot von heute, direkt am Egarten. Warm 600€ 2Zimmer 40m². Da würde ich fast zuschlagen obwohl ich was gutes bereits habe. Immer Augen auf dann findet man trotz jeder News immer was!


    http://www.immobilienscout24.de/expose/81285639

  • Endokin:


    Ganz so einfach wie du dir das vorstellst ist es sicher nicht. Zum einen gehören nicht sämtliche Grundstücke innerhalb und außerhalb der Stadt der öffentlichen Hand, sondern liegen teilweise bis auf kleinste Parzellen in privater Hand, weswegen eine großflächige Bebauung meist schwierig ist bzw. viel Zeit in Anspruch nimmt. Irgendwo muss dann natürlich auch Rücksicht auf bestehende Siedlungsstrukturen genommen werden, einfach Massensiedlungen (ob nun architektonisch interessant oder nicht) in die Welt zu setzen funktioniert nicht.


    Nur dann sinken wahrscheinlich die Mieten oder aus der City ziehts dann die Menschen mehr in die neuen Viertel. Das will halt keiner der wirklich mächtigen in München riskieren.


    Wer sollen denn die mächtigen in München sein? Überall wird doch ständig propagiert, das Zentrum ist zu voll, die Menschen müssten raus aus der Stadt. Den "Mächtigen" -wenn es sie denn gäbe- müssten das doch befürworten. Ganz davon abgesehen ist es nicht logisch, warum ein Vermögender sein Vermögen durch weitere Neubauten nicht vergrößern wollen würde. Das Argument, man würde sich an der Ist-Situation erfreuen, da durch die hohen Mieteinnahmen viel Gewinn abspringt ist berechtigt (warum sollte man sich nicht freuen dürfen?), gleichzeitig sind in München Baugrundstücke aber derart teuer, dass vielen überhaupt keine Wahl bleibt, als entweder möglichst billig zu bauen (was der Stadt und der Wachstums-Diskussion nicht gut tut) oder nachher horrende Luxus-Mieten in Nobelquartieren zu verlangen. Leider nutzt die Stadt hier ihre Möglichkeiten, nämlich auf eigenen Grundstücken dicht, schön und zu moderaten Preisen zu bauen, in keinster Weise aus.

  • Ps hier mal z.B. ein Top Angebot von heute, direkt am Egarten. Warm 600€ 2Zimmer 40m². Da würde ich fast zuschlagen obwohl ich was gutes bereits habe. Immer Augen auf dann findet man trotz jeder News immer was! http://www.immobilienscout24.de/expose/81285639


    Ja, schon gesehen. An diesem Angebot und den nicht all zu vielen existierenden weiteren bin ich gerade dran, weil ich nach einer Eigenbedarfskündigung selbst eine 2-Zimmer-Wgh. suche. Mit dem Finden eines Angebots im Netz oder sonstwo ist es aber leider bei weitem noch nicht getan, lieber Endokin. Da kannst Du nicht einfach mal "Zuschlagen". Bei so einem Gewofag-Angebot gibt es zur Zeit mehrere hundert Bewerber (und damit meine ich ernsthafte Bewerber: gutverdienende, angestellte Singles ohne Kinder, Tiere etc. mit sauberer Schufa und lange zurückreichenden Mietzahlungsnachweisen in der Region München). Und auch wenn Du bereit bist, für eine andere Wohnung 16 Euro und mehr pro qm auszugeben und einen Makler zu bezahlen, hast Du als nichtverbeamteter Normalo-Angestellter mit einem Nettoeinkommen von knapp 3.000 Euro/Monat sehr übersichtliche Chancen, wirklich einen Zuschlag zu erhalten. Vor fünf Jahren, als ich zum letzten Mal ernsthaft Wohnungen gesucht habe, war das noch deutlich anders. Mittlerweile aber ist der Markt leergefegt, während die Nachfrage immer weiter anzieht oder gleichbleibt. Und wie es Alleinerziehenden, Menschen mit Unterhaltszahlungen und Schulden, Selbständigen oder gar Studenten oder Auszubildenden ergeht möchte ich echt nicht wissen! Und auf dem Kaufmarkt sieht es noch krasser aus, da tummeln sich ein paar Betrüger mit kopierten Fake-Angeboten, die Dir als einzige auf deine Anfragen antworten und sonst herrscht außer gnademlosen Wucher im Bestandsbereich und dem immer vorhandenen Luxussegment völlige Flaute. Da hilft wirklich nur bauen, bauen, bauen. Und niemand braucht sich in absehbarer Zeit Sorgen zu machen, dass die Menschen aus den derzeit beliebten Gebieten wegziehen. Die enorme Nachfrage sowohl bei Kauf- als auch Mietwohnungen wird das noch sehr lange auffangen.