Leipzig: Sanierung Deutsches Buchgewerbehaus (realisiert)

  • Danke dir:daumen::daumen:


    Das ist wirklich ein fantastisches Projekt und der Baukörper wirkt im positiven Sinne echt wuchtig. Allein das Dach, wenn Architketen heute nochmal so Dachlandschaften entwerfen würden. Ich finde diese Bauten, bei denen es von allem etwas mehr und etwas größer sein durfte, einfach unglaublich toll. Sie haben eine Präsenz im Stadtraum, wie es heutige Bauten einfach nicht mehr haben.

  • Es geht jetzt gefühlt deutlich langsamer voran als es noch Ende des letzten Jahres den Anschein hatte, aber alles braucht eben seine Zeit. Nachdem vor einem knappen halben Jahr die Ostseite fast auf einem Schlag von den Gerüsten befreit wurde, entblättert sich die Südseite nur sehr langsam.


    Weitere Details kommen langsam zum Vorschein. Der mittlere Teil ist jetzt zu sehen, bei dem es die bislang deutlichsten Abweichungen zum Original gibt (Vergleich siehe #71 von Rundling). Die Rundbogenfenster sehen noch sehr originalgetreu aus, darüber wurden die Fensterreihe und die Loggien den Wohnungsgrundrissen angepasst. Sicher verständlich.



    Bilder: Cowboy

  • Nachdem hier immer mal wieder die Frage aufgetaucht ist, wem die Eigentumswohnungen gehören: in unserem Fall stand ein privates Ehepaar als Wohnungseigentümer im Mietvertrag. Von dem Vertrag sind wir allerdings mittlerweile wieder zurückgetreten, da man uns Ende Dezember mitteilte, dass der geplante Einzug zum 1.3. nicht klappen wird. Als Grund wurde die fehlende Brandschutzfreigabe genannt.


    Nun da war die Verwaltung bestimmt nicht begeistert darüber, denn mit einem gültigen Mietvertrag verkaufen sich die Wohnungen besser. Ist ja ärgerlich, wenn die Termine nicht eingehalten werden. Hoffentlich war der Rücktritt ohne Probleme möglich.

  • Das Portal ist soweit fertig. Die Figuren erinnern bisweilen an Zombies aus der Staffel "The Walking Dead".



    :) Ich finde die Restaurierung gut gemacht, denn die Originalsubstanz wurde erhalten und die Ergänzung ist sichtbar gemacht. Eigentlich toll aus ethischen Gesichtspunkten in der Restaurierung. Hoffentlich wurde der originale Rest gut versiegelt, damit er nicht weiter wegbröselt, den das wäre echt schade.

  • Heute ein paar Ansichten von der Nordseite am Gutenbergplatz.


    Inzwischen hat sich die Ansicht deutlich verändert. Zum Vergleich: So sah die Seite bis vor etwas mehr als einem Jahr aus.


    Und so dann heute Mittag. Auf das Ergebnis der (Neo-)Renaissancegiebel bin ich gespannt.




    An der Stelle, wo vorher Messehaus Bugra stand, kommt jetzt wieder die historische Bezeichnung "Deutsches Buchgewerbehaus" hin. Hätte ich fast nicht dran geglaubt und eigentlich müsste ich jetzt den Threadnamen ändern.







    Wenig elegant gelöst ist der einzige Balkon oben zwischen Buchgewerbehaus und Erweiterungsbau. Musste das sein?

    Bilder: Cowboy

  • @ Cowboy


    erst mal wieder vielen Dank für dein Update, ich warte da ja immer sehnlichst drauf:daumen::daumen:


    Ich habe mal eine Frage, es gab doch mal ein Pendant zu diesem Bau, mir fällt der Name gerade nicht mehr ein. Ist der Platz dieses Gebäudes in der näheren Umgebung eigentlich noch frei und wäre eine Rekonstruktion denkbar, damit das historische Ensemble an dieser Stelle wieder vollumfänglich erlebbar wäre?

  • Danke für das Update - es ist wirklich ein Mega-Projekt...


    Der Balkon in der Ecke stört mich eigentlich weniger, ich vermute, das guckt sich schnell weg. Auffälliger finde ich das Loch (wohl eine Dachterrasse) direkt unter dem Dachfirst auf den ersten drei Bildern. Aber das sind wirklich nur Kleinigkeiten, die den überaus positiven Gesamteindruck des Gebäudes nicht verringern können.

  • Gut zwei Monate nach dem letzten Update gibt es deutliche Fortschritte am ehemaligen Bugra-Messehaus aka Deutsches Buchgewerbehaus. Der westliche Neorenaissance-Giebel liegt jetzt frei, ebenso steht jetzt die komplette Südseite ohne Gerüst. Bis Ende des Jahres dürfte alles fertiggestellt sein.



    Blick von Norden






    Blick von Süden aus der Prager Straße





    West- und Südseite







    Die gerüstfreie Südseite vom Gerichtsweg fotografiert.

    Bilder: Cowboy

  • Einige Fassadenelemente sind zwar vorgefertigte Kunststein-Bauteile, es wird aber auch von Steinmetzen bearbeiteter Sandstein verbaut.










    Sollte hier wirklich ein Museum Einzug halten?







    Eigene Fotos.

  • Bei meinem gestrigen Besuch hatte ich gehofft, dass die Gerüste jetzt vollständig gefallen sind, aber am Nordflügel ziehen sich die Arbeiten dann doch noch bis ins nächste Frühjahr hinein. Dafür wird es ein ganz besonderes Schmankerl werden.


    Der Westflügel zeigt sich aber jetzt vollständig gerüstfrei. Ein paar Fotos von gestern:





    Die ersten Wohnungen sind her ebenso schon bezogen. Zum Vergleich: Vor knapp drei Jahren sah der Flügel noch so aus:






    Und heute so: Die Seite orientiert sich sehr nah am Original. Es wird wohl sehr schnell in Vergessenheit geraten, dass es sich hierbei nicht nur um eine bloße Sanierung handelt, sondern um einen waschechten Wiederaufbau, zumal das Projekt selbst in der Stadt kaum öffentliches Interesse erfährt.






    Und noch zwei Detailbilder vom Westflügel. Die Fenster am Chörlein bleiben auch nach der Sanierung zugemauert, was ich irgendwie schade finde.





    Auch hierzu noch ein Vergleichsbild davor

    Bilder: Cowboy


  • Und noch zwei Detailbilder vom Westflügel. Die Fenster am Chörlein bleiben auch nach der Sanierung zugemauert, was ich irgendwie schade finde.

    Nach Besichtigung hatte ich diesbezüglich nochmal nachgesehen und hier...



    ...war an dieser Stelle ebenfalls nur Mauerwerk zu erkennen.
    Dahinter befand sich die Gutenberghalle und ich vermute, dass der fensterlose Erker im Inneren die Nische für die Gutenberg-Figur gebildet hat.




    Dazu noch einige Bilder/Details aus sonnigeren Zeiten (Oktober):









  • Die LVZ huldigt dem Projekt in einem Artikel:


    1000 laufende Meter Sandstein-Verzierungen haben Hildebrand & Partner originalgetreu restauriert und rekonstruiert. Hinzu kamen 150 Reliefs und Ornamente, die Allegorien wie die Nutzung des Papyrus zeigen, erläutert Hildebrand.


    Über 50 Millionen Euro haben die Rettung von Schiemichen-Bau und Buchgewerbehaus gekostet. „Für alle Passanten und Besucher ist nun wieder sichtbar, welche Rolle das Buchgewerbe einmal in Leipzig gespielt hat“, lobt Denkmalschützer Leonhardt. Bis zum Jahresende soll das letzte, am Haupteingang befindliche Baugerüst fallen.


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…m-Gutenbergplatz-gerettet

  • Der Schriftzug über der Tiefgarageneinfahrt stammt noch aus der Zeit, da das ganze eine unsanierte Ruine war.


    Er ist viel zu groß und stört den positiven Eindruck des ganzen Ensembles. Das Ding muß in dieser Form weg !