Wilhelmstraße - Plattenbaumoderne vs Neubebauung

  • Plattenbauten an der Wilhelmstrasse


    Die DDR -Platten, wohl für besonders eifrige Parteigenossen erstellt, versuchten sich zumindest in, wenn auch geringem, lokalem Respekt. Bei einer evt. Erneuerung mit dem ganzen Energiesparentinnef könnte man sich auch an eine Fassadenauffrischung wagen. Ich schiebe mal einen Vorschlag ins Forum, der sich nicht gänzlich seiner Vergangenheit verweigert, sondern an seinen Ursprung, der in ein wenig herber Sprache, einer Sozialistischen, eher groben Postmoderne, gestaltet war, erinnert, die Plattenfugen nachspielt und mit ironisierendem Kleinzitat an die nahestehende Frankfurter Allee die Fassade abschliesst.


    Zustand heute:



    Bilder bitte immer mit Quellenangabe. Danke
    Bato



    Vorschlag (zur gemeinfreien Verwendung freigegeben):


  • ^ Hmm, finde ich nicht ganz schlecht, aber mit diesen Zacken auf dem Dach sieht der Bau doch ziemlich grimmig aus...


    ... und hier jetzt bissi netter, mit kleineren Zähnen:



    Post your Wilhelmstrasse -Improvement -Propositions too!

  • Sieht ganz schick aus, ich würde aber das erste Obergeschoss farblich und mit den Fenstern unten mit dem Erdgeschoss zusammenfassen. An der Ecke vielleicht noch einen dementsprechend repräsentativeren Eingang.

  • Palais am Brandenburger Tor

    Langhof hat seine Seite aktualisiert und ich glaube seinen Entwurf hatten wir hier auch noch nicht:



    © Langhof


    Weiß hier einer, wie der Stand der Dinge ist? Wollte der Eigentümer nicht die Altmieter langsam alle loswerden?

  • Das sieht ja erstaunlich fernöstlich aus. :lach: Aber nicht schlecht!


    Die Fassade ist interessant gegliedert, die leichten Rundungen nach innen sind appart, die Rahmen um zwei bzw. vier Fenster oder Loggien unterstreichen das.


    Ob die vielen Blenden samt ihren zahlreichen Ornamenten wirklich kommen?
    Ob diese opulente Fassade Frau Regula Lüscher-Gmür gefällt?


    Alles in allem: Der Bau wäre eine Bereicherung für Berlin! :daumen:

  • ...deutlich überzeichnet. Die Mosaike auf den Fenstern sehen IMHO nicht sehr stilsicher aus. Die geschwungenen oberen Geschosse, sähen m.E. passabel aus, wenn der Rest des Gebäudes sehr schlicht / sparsam gestaltet wäre. Bei der Volksbank am PP ist das z.B. der Fall, hier aber nicht. EG sieht mickrig aus. Farbgestaltung muss man in echt sehen, auf den Visualisierungen kommt es m.E. nicht sehr vorteilhaft rüber.


    Ich lege mich fest. Gefällt mir nicht.


    Weiß hier einer, wie der Stand der Dinge ist? Wollte der Eigentümer nicht die Altmieter langsam alle loswerden?



    War das nicht dieses Haus direkt an der Wilhelmstraße welches abgerissen werden sollte ?

  • Dieses zirkus- oder vergnügungsdampferartige Ungetüm wäre überall fehl am Platz, besonders aber im strengen Berlin, und hier wiederum besonders vor dem Holocaust-Mahnmal.

  • Rein von der Form her finde ich sogar, dass es ziemlich gut zum Mahnmal passt. Beide hätten dann sehr großflächige plastisch wirkende Wellenstrukturen. Die Farben und die Deko-Elemente kann man natürlich durchaus etwas kitschig finden, auf jeden Fall wäre das ein recht krasser Kontrast zu besagtem Mahnmal - aber dieses soll ja auch den Massenmord/ Grabsteine darstellen was ich als Symbolsprache nun nicht unbedingt in eine Wohngebäude überführen bzw. darin fortsetzen würde. Trotzdem stimme ich ElleDeBe zu, dass man aus Respekt wohl lieber ein paar Stufen weniger grell wählen sollte (wobei man ja nicht weiß, wie das real wirklich wirken würde - ganz so strahlend wie auf der Visualisierung vermutlich eher nicht).

  • ... handelt es sich nicht um die Grundstücke die jetzt mit diesen hölzernen Tourinepp-Pavillions bebaut sind, direkt am Holocaust-Mahnmal?

  • Ja richtig und ich erinnere mich, dass diese Bauten nicht lange stehen bleiben sollten und in nur wenigen Jahren durch einen "richtigen" Bau ersetzt werden sollten, so habe ich es zumindestens in Erinnerung, als diese Holzhütten entstanden.
    Mir gefällt der Entwurf eigentlich gar nicht mal so schlecht, mir gefällt die Formensprache auch, jedoch stören mich diese etwas kitschigen Kringel. Etwas schlichter könnte es sein. Derartig glänzen würde es eh nicht denke ich.


    Leider gibt es keine Ansichten von der Rückseite, wo man erkennen könnte, ob der Blockrand hier fortgesetzt werden soll und ob weitere Abrisse notwendig wären.

  • An den konnte ich mich gar nicht mehr erinnern. Das sind mE beides wirklich interessante Entwürfe, die eine je komplett andere Wirkung erzeugen. Wertiger bzw. stilechter finde ich eindeutig den Patzschke-Entwurf. Dafür finde ich wie gesagt, dass der Langhof-Entwurf die Wellenstruktur des Mahnmals besser aufgreift/ aufnimmt. Ich wüsste spontan nicht mal, was ich bevorzugen würde (so lange Langhof das in der Realität etwas "seriöser" rüberbringen kann, ganz so streng wie Patzschke müsste es aber auch nicht werden). Ich überlege gerade ob auch ein Zwischending von beidem möglich wäre. Aber vermutlich wäre das dann nicht mehr stimmig. Positiv finde ich auf jeden Fall, dass für das Erdgeschoss offenbar mit Gastronomie geplant wird (die in beiden Fällen recht gediegen rüber kommt, was bei dem Standort denke ich auch sehr angemessen ist).

  • Mir gefällt der Entwurf auf den Visualisierungen richtig gut (wie es in echt aussehen würde, wage ich mal nicht zu beurteilen, da für mich auch nicht alle Materialien ganz klar sind). Endlich mal etwas Abwechslung zu den langweiligen Rasterfassaden, die sonst überall in Berlin entstehen. Die Fassade ist gut aufgeteilt und verschiedenste Elemente werden sehr gut kombiniert. Mir gefällt es richtig gut.
    Der Entwurf von Patzschke würde mir aber auch gut gefallen!
    Nur bitte nicht noch eine langweilige Rasterfassade ohne Abwechslung!!

  • Im Grunde ist es eine Variation des Sockelbaus am Breitscheidplatz (Upper West) der gerade mit dem Hochhaus von Langhof ensteht. Der Stil erinnert an den Expressionismus der 20er, mir fällt spontan das Chile-Haus in Hamburg ein.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^ Das kann ich nicht nachvollziehen. Das Chilehaus gehört zu meinen Lieblingsbauten in D und stahlt im Gegensatz zu diesem Entwurf zeitlose Eleganz und Würde aus. Der hier passt für mich eher nach Las Vegas oder auf eine dieser aufgeschütteten künstlichen Reicheninseln in den Emiraten.


    Das einzige, was ich dem ich dem Entwurf positives bescheinigen kann: Es ist mal was anderes. Gefallen tut er mir deshalb nicht und für den Standort am Mahnmal halte ich ihn für unangemessen. Vielleicht kann man ihn an anderer Stelle in Berlin realisieren, mir fällt aber kein passender Ort ein.

  • Es ist fraglich, ob sich dieser Standort für hochwertiges Wohnen überhaupt eignet. Das Treiben am und um das Mahnmal erinnert leider eher an einen Rummelplatz. Ständig fahren Touristenbusse vor, und blockieren die Straßen. Reisegruppen und Schulklassen tummeln sich mehr oder weniger andächtig am Gelände. Die Gastronomie und Shops, die sich am Mahnmal etabliert haben, sind leider unterstes Niveau, wie so oft im touristischen Berlin. Vielleicht wären Büros eine bessere Nutzung für diese Gegend.

  • Na am besten wir stellen rings um das Holocaustmahnmal nur noch graue Kästen wo dann Bestattungsinstitute einziehen....
    Mit dem zentralen Standort für das Mahnmal ist es selbtsverständlich, dass das rings um tobende Stadtleben mit dessen Intention kollidiert. Meines wissen war das durchaus beabsichtigt sonst hätte man es auch in einen ruhigen Park setzen können.


    Den Entwurf finde ich jetzt nicht sonderlich schlimm. Wie Camando schon geäußert hat, erinnert es etwas an den Expressionismus der 20er Jahre. Schlimmer als das Gehry Haus an der Behrenstraße ist es aber nicht.

  • Ein reger Besuch des Manmals war ausdrücklich gewünscht, daher die Toplage. Dass damit auch Rummel verbunden ist, muss man in gewissemm Rahmen hinnehmen. Die "Budenreihe" an der Ostseite ist aber zuviel des Kommerzes und der Würde des Ortes nicht unbedingt angemessen.


    Wohnungen (hier aber ohne Läden) wären daher keine schlechte Lösung. Ein etwas gediegeneres Café wäre ok, aber mit Stil und ohne Andenken/Nippes/McBillig-Atmosphäre. Architektonisch fände ich hier einen ruhigen, eleganten, klassischen und unaufgeregten Entwurf denkbar.

  • Auch nur eine Art Baumassenstudie oder tatsächlich laufende Planung?


    Diesen Entwurf für den Block Wilhelmstraße 56-59 habe ich auf der Website der BEST HOMES VERTRIEBS GmbH gefunden:



    (C) BEST HOMES VERTRIEBS GmbH


    Stammt höchstwahrscheinlich von Patzschke. Nähere Infos gab es leider keine.


    Hammer Projekt!