Dorotheen Quartier (fertig)

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    Finde auch, dass das wenige Alte in S-Mitte erhalten gehört, auch wenn es optisch nicht ganz so prächtig sein mag.
    Und mit dem Argument, dass die Nazis mal drin saßen, kann man eigentlich jedes Gebäude plattmachen...

  • gehring
    dass die wenigen Altbauten, die die Nachkriegsjahre überlebt haben, jetzt platt gemacht werden.
    Fällt der Bau wirklich unter "Altbau"?


    Puntagorda
    Und mit dem Argument, dass die Nazis mal drin saßen, kann man eigentlich jedes Gebäude plattmachen...
    Ich sehe schon, wohin die Diskussion führt, aber: Gestapo HQ mit Folterkellern ist schon ein bisschen eine andere Qualität als irgendein Gebäude, in dem sich mal Nazis aufgehalten haben. Das verträgt sich sicher nicht mit einem Luxushotel, wird auch Van Agtmael zu 99.99% nicht machen.

  • Wagahai
    1. Warum sollte Herr van Agtmael das nicht tun?
    2. Natürlich handelt es sich um einen Altbau, er wurde nur nach dem Krieg nicht mehr rekonstruiert sondern vereinfacht wieder aufgebaut.
    3. Kann das gebäude nicht, zusammen mit der Stauffenberg-Gedenkstätte ein lebhafter "Erinnerungsort" werden?
    4. Breuninger-Plänen sollte man ruhig skeptischer begegnen, vgl. Marktplatz-Fassade, Ausrichtung Hauptstätter-Straße, Hinterhof-Atmo Karlspassagen-Rückseite

  • ehem. Gestapo-Zentrale


    Naja, spätestens wenn sich ein gewisser Verband in die Diskussion einmischt, dürften sowieso alle bisherigen Pläne vom Tisch sein.
    (Ich hoffe, ich habe mich mit der Aussage nun nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt...)


    Breuninger-Plänen sollte man ruhig skeptischer begegnen


    Richtig. Der Laden hat absolut keine Vorschusslorbeeren verdient!!

  • gehring
    1. Warum sollte Herr van Agtmael das nicht tun?
    Weil er erfolgreicher Unternehmer ist, der weiß, was (wirtschaftlich) geht, und was nicht.
    2. Natürlich handelt es sich um einen Altbau, er wurde nur nach dem Krieg nicht mehr rekonstruiert sondern vereinfacht wieder aufgebaut.
    Ich war heute zufällig dort. Die Rückseite sieht aus wie stinknormaler 50er-Riegel, mäßigst schön, Vorderseite: Naja. Für mich ist das kein "Altbau", aber hier über terminologische Feinheiten haarzuspalten ist unergiebig. Fest steht für mich: An dieser Stelle brauchen wir wos richtig Guats und kein 50er-Wiederaufbau-Mittelmaß.
    3. Kann das gebäude nicht, zusammen mit der Stauffenberg-Gedenkstätte ein lebhafter "Erinnerungsort" werden?
    Deine Ideen haben sicher etwas für sich, aber unabhängig von der "Gestapo/Luxushotel-Unverträglichkeit": Gerade für Da Vinci wird um jeden qcm gerungen, wir erinnern uns an die zähen Verhandlungen mit Ministerien und Stadt. Für zusätzliche Nutzungsdichte bei Wirtschaftlichkeit fürs Gesamtprojekt bliebe nur noch Wachstum in die Höhe, was ja die Stadt bisher kategorisch ablehnt. Zudem: Natürlich die Finanzierungsfrage für die Gedenkstätte. Daher: Chancen gering. EDIT: Vielleicht habe ich Dich hier missverstanden: Denkst Du überhaupt an eine Gedenkstätte (bzw. Museum) im Silber selbst? Wenn nein, trifft das obige wohl weniger zu.
    4. Breuninger-Plänen sollte man ruhig skeptischer begegnen, vgl. Marktplatz-Fassade, Ausrichtung Hauptstätter-Straße, Hinterhof-Atmo Karlspassagen-Rückseite
    Sicher. Van Berkels "Skizzen" fand ich aber hervor ragend. Leider stehen die Chancen hoch, dass diese Ideen in der Zwischenzeit auf Mittelmaß nivelliert wurden. Wir dürfen aber jedenfalls gespannt sein, die Pläne werden vermutlich bis Anfang Dez. publik.


    Enttäuschender Weise keine Präsentation der Pläne:


    • Die Stadt provoziert wie befürchtet Flächenknappheit durch Begrenzung der Neubauten auf Höhe Altes Waisenhaus
    • Land besteht auf mindestens 1.000 Büroarbeitsplätze, 35.000qm BGF
    • 5-Sterne Hotel mittler Weile offenbar auf (lächerliche) 90 Zimmer, 12.000qm abgespeckt :nono:
    • Lösung könnte Abriss der Breuninger-Garage sein, zugunsten eines Büroneubaus
    • Breuninger-Pläne für Tiefgarage unter Karlsplatz von Land sowie Stadtverwaltung bislang abgelehnt
    • Land fragt, ob nicht auf Hotel ganz verzichtet werden könne, für Land Wirtschaftlichkeit oberstes Gebot (zwecks Konzentration Ministerien)
    • Bei Abriss Breuninger-Parkhaus müsste vermutlich ersatzweise das Züblin Parkhaus erhalten werden - und die Stadt müsste Planungen für Wohnungsbau (ab 2011), die das Zusammenwachsen von Bohnen- und Leonhardsviertel ermöglichen sollen, begraben


    Quelle: StN-Online http://www.stuttgarter-nachric…n/page/detail.php/1582392


    Wie von mir bereits erwartet und befürchtet, provoziert insbesondere die rigorose (und wenig nachvollziehbare) Höhenbegrenzung der Neubauten auf Waisenhaushöhe (3-4 Stockwerke?) seitens der Stadt massive Flächenprobleme, die die Gesamtplanung erschweren, gar diese der Gefahr aussetzen, dass sowohl Land (bei Nichtwirtschaftlichkeit würde eben das heutige Innenministeriumsgebäude erhalten, so sinngemäß Finanzminister Statthaus) als auch Breuninger das Projekt in dunkle Schubladen verschwinden lassen. Es sieht aktuell also nicht sonderlich gut aus.


    16.12.07, die traurige Front an der B14 heute, ganz rechts das "Hotel Silber"

    Bild:Wagahai


    Noch einmal die Skizzen


    Visualisierungen: Breuninger/UN Studios

  • Die Stadt provoziert wie befürchtet Flächenknappheit durch Begrenzung der Neubauten auf Höhe Altes Waisenhaus


    Die Bestandsbebauung ist nur mal so bemerkt deutlich höher als das Waisenhaus. :eek: :eek2: :eek: :bah:


    Daß keine aktuellen Pläne präsentiert werden, ist wahrlich enttäuschend. Wie lange wird man noch mit diesen arg groben Skizzen gelangweilt? Immerhin handelt es sich um ein sehr konkretes Projekt mit mehreren an schnellem Baubeginn interessierten Investoren sowie eine sensible Lage. Sollte das Taktik sein, glaube ich nicht, daß sie den Architekten nutzt.

  • Danke, LUDI75.
    Im verlinkten Artikel steht, dass MP Oettinger ein "echtes Regierungsviertel" anstrebe. Das könnte bedeuten, dass auch die bisherige Breuninger-Garage auf der anderen Straßenseite ernsthaft in die Planungen einbezogen wurde, nachdem man nach den rigorosen Höhenbegrenzungen seitens der Stadt planungs- und flächentechnisch nicht zu Rande käme.


    Laut StN vom 22.02.08 soll noch immer unklar sein, ob das Wirtschaftsministerium in die Planungen einbezogen wird.

  • Baustart demnach aber erst 2011 möglich, wenn das Innenministerium ausgezogen ist, es sei denn abschnittsweises Bauen ist möglich. Etwas lange hin.

    • MP Oettinger: 1.200 Beamte im Da Vinci-Quartier
    • Hahn: Mehr als 800 Beamte nur schwer realisierbar
    • Bei 1200 Beamten, Hotel, 10.000qm Handelsfläche, Gastro und kleineren Wohnflächen ca. 60.000qm notwendig
    • Stadt wolle Massemodell anfertigen lassen, um städtebauliche Auswirkungen abschätzen zu können


    Quelle: StN 24.02.08

  • Mann kann nur hoffen dass hier am Ende eine Architektonisch Aufregende Loesung herausspringt, wie von Breuninger ja urspruenglich geplant. Ich tippe aber eher auf Durchschnittsware, um das Stadtbild nicht zu gefaerden. Zumindest schliesse ich darauf das man von den bisher veroeffentlichten Skizzen abruekt, wenn man jetzt erstmal ein Massenmodel anfertigen laesst.

  • Zumindest schliesse ich darauf das man von den bisher veroeffentlichten Skizzen abruekt


    Das ist doch schwer zu hoffen!
    An einer unsensiblen Stelle wie dem Porscheplatz in Zuffenhausen mag ein unförmiger Blechkasten ja aufregend sein, aber mitten in der Innenstadt und in nächster Nähe zu den historischen Schätzen der Stadt will ich mir den ursprünglichen Entwurf gar nicht vorstellen...

  • Regent
    Ja, leider werden wir vermutlich dank m.E. schon irrationaler Kleingeistigkeit ausgerechnet an der Megakreuzung Charlottenplatz eine brav nivellierte Raumoptimierung bekommen - sprich Kasten - es sei denn, es geschieht ein Wunder.


    • MP Oettinger trifft dem Vernehmen nach noch vor Ostern mit OB Schuster zusammen
    • Bislang 950 Mitarbeiter am Karlsplatz für Ministerien Wissenschaft, Kunst, Sozial, Kultus, Finanz, Justiz angedacht
    • Es sieht aber danach aus, dass ev. auch das Wirtschaftsministerium mit in das Projekt aufgenommen werden soll


    Quelle: StZ 27.02.08


    Mit den bisherigen städtischen Vorgaben wohl unmöglich. Entweder, man geht ein wenig in die Höhe oder nimmt zusätzlich die Breuninger-Garage auf der anderen Seite der B14 ins Visier. Diese wird Breuninger vermutlich erst dann zur Bebauung frei geben, wenn als Ersatz eine Tiefgarage unter dem Karlsplatz genehmigt würde, was die Stadt m.E. bislang ablehnt.


    OB zur Neuordnung am Karlsplatz:

    • Dieser Platz für Gesicht der Innenstadt viel wichtiger als (Innenministerium) in der Willy-Brandt-Str., daher könne keine so massive Bebauung zugelassen werden, wie von Land gewünscht
    • Ansiedlung von 1.000 und mehr Mitarbeitern unmöglich
    • Projekt Da Vinci von Breuninger solle "zum Zuge kommen"


    Quelle: StZ 03.03.08


    Offenbar spielt der OB wegen der selbst (m.E. zum Teil unnötig) provozierten Flächenknappheit für die geplanten Großvorhaben Breuninger gegen das Land aus: Indem er die Gefahr der Marginalisierung von Breuninger und damit dessen Rückzug (d.h. das Scheitern des Gesamtprojekts) an die Wand malt, versucht er, im Ergbenis den Schwarzen Peter dem Land unterzujubeln. Dadurch könnte sich das Land genötigt sehen, auf dem Areal des Breuninger-Parkhauses einen weiteren Bau zu errichten, was durch die Stadt ja städtebaulich erwünscht ist, wie bereits früher schon anklang. Ob Breuninger hier mitspielt? Kommt wohl auf attraktive Zugeständnisse der Stadt an.


    Ratsfraktion der Grünen fordern anlässlich des im Gemeinderat verhaltenen aufgenommenen Innenministeriumsentwurfs, dass die Stadt die Verlagerung und Konzentration der Ministerien auf das Stuttgart 21-Areal wieder forcieren solle
    Quelle: StZ 04.03.08


    Zwischen Grünen und OB herrscht hier wohl ausnahmsweise so etwas wie stillschweigende Einigkeit.
    Die Stadt möchte am Karlsplatz keine höhere städtebauliche Dichte zulassen, um so offenbar die Landesregierung in eine Zwangslage zu versetzen, die Ministerien auf S21-A1 zu konzentrieren (und ich dachte, das Thema wäre auch seitens der Stadt längst gegessen). Dabei wäre auf A1 wohl nur noch die Fläche Nr.4 frei, da die Ex-Galeria Ventuno, die von den Gemeinderäten skeptisch betrachtet wird, seitens der Stadt nicht mehr zu verhinden ist. Ob die Nr.4 flächenmäßig ausreichte - zweifelhaft, außer man ginge hier wiederum in die Höhe, was zwar städtebaulich nicht gewollt ist (Hahn: "Blick auf Hänge bewahren"), aber aus der Sicht der Stadt doch verschmerzbarer scheint als am Karlsplatz/Charlottenplatz. Anderseits hat die Landesregierung immer wieder betont, dass A1 keine Option sei, und es scheint unwahrscheinlich, dass sie auf diese Weise unter Druck gesetzt, kleinbei gibt.
    Überdies scheint die Haltung der Stadt inkonsequent: Das Innenministerium wird wohl u.a. auch deshalb recht massiv, weil man kommen sah, dass die geplante Dichte in der Regierungszentrale bei der Stadt auf Skepsis stoßen würde, Bauhöhe für das Innenministerium musste dabei in vorauseilendem Gehorsam auf Le Meridien-Niveau abgesenkt werden. Nun kritisiert die Stadt die Baudichte an der Willy-Brandt-Str. und hieraus auch die Forderungen des Landes nach ausreichenden Flächen am Karlsplatz, dass das Wirtschaftsministerium auch Kandidat für die Konzentration am Karlsplatz war, war der Stadt auch bekannt. Mit dem "Gesundschrumpfen" der Pläne der Regierung kann aber das eigentliche Ziel der Konzentrierung der Ministerialstandorte nicht erreicht werden, ergo platzt im ärgsten Fall das Vorhaben ganz, jedenfalls teilweise, und Breuninger verwirklicht einen "kleinen Wurf" auf den Flächen, die nicht dem Land gehören - die scheußlichen Ministerialbauten am Karlsplatz blieben bestehen, nur eben mit anderen Ministerialbeamten.
    Jedenfalls aber bleibt es spannend...


    Nun kommt doch endlich ein bisschen Bewegung in die Sache:

    • Stadt bietet Land das "Haus König von England" in der Dorotheenstr. (Städt. Liegenschaftsamt, 100 Arbeitsplätze) zum Kauf an, ferner wohl auch Holzstr.15 und 17, um Masse am Karlsplatz zu verringern
    • Das Liegenschaftsamt könnte in einen ohnehin geplanten Neubau anstelle der Rathausgarage ziehen
    • Massemodell für Da Vinci immer noch nicht fertig
    • Breuninger: In acht Wochen erste Resultate


    Quelle: StZ-Online http://www.stuttgarter-zeitung…z/page/detail.php/1678683


    Nach dieser Quelle müssten in Da Vinci auch Wohnungen untergebracht werden:
    Quelle: EZ-Online http://www.ez-online.de/lokal/…ttgart/Artikel1571583.cfm


    "Haus König von England". Naja, nicht gerade sexy für ein Regierungsgebäude...

    Bild:Wagahai

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    Nicht sexy, aber sehr gut dimensioniert und passend in der historischen Umgebung, und die Arkaden - falls man die so nennen kann - schließen gut an die der Markthalle an.
    Für mich ist dieses Haus ein fester Bestandteil der Stuttgarter Innenstadt!

  • Ja, ist sicher nicht der schlechteste 60er-Jahre-Bau. Trotzdem für ein Regierungsgebäude wohl zu wenig repräsentativ. Ein attraktiver Neubau (Stadt: Haus muss bleiben) scheint mir an dieser Stelle aber auch ziemlich schwierig. Wenn überhaupt der Vorschlag der Stadt realistisch sein soll, wäre zumindest eine Fassadenerneuerung wünschenswert.

  • Es ist eines der besten Nachkriegsbauten in Stuttgart überhaupt. Ausnahmsweise sehe ich hier keinen Modernisierungsbedarf. Vielmehr sollte man mal auf die Rückseite des Hauses von England schauen. da schaudert es mich doch sehr....

  • Wenn es nach mir ginge, würde ich alles um den Marktplatz herum abreißen, inkl. Rathaus. Markthalle soll natürlich bleiben.

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    Was würdest Du denn statt dessen dort hinbauen wollen? Sicherlich ist der Bestand nicht ein wirkliches Highlight, aber wenn man sich v.a. die Gebäude der öffentlichen Hand (Land und Stadt) so anschaut, die in Stuttgart in letzter Zeit gebaut oder geplant wurden, dann lernt man z.b. das eigtl. eher mißliungene Rathaus zu schätzen . . .


    Wobei der "Wolfsschanzenverschnitt" Breuninger wirklich weg müsste . . .

  • v.a. die Gebäude der öffentlichen Hand (Land und Stadt) so anschaut, die in Stuttgart in letzter Zeit gebaut oder geplant wurden
    Ich nehme an, Du meinst jetzt das geplante neue Innenministerium und das Verwaltungszentrum am Österreichischen Platz? Ansonsten sind die wichtigeren Bauten in den letzten Jahre unabhängig, ob privat oder öffentlich, in aller Regel m.E. überdurchschnittlich gut gelungen (z.B. Königsbau-Passagen, Kronprinzbau, Scala, MBM).


    Da wir aber nicht zu sehr off topic geraten sollten, bitte hier weiter (Neugestaltung Marktplatz).


    EDIT:
    Da Vinci dümpelt weiter vor sich hin...


    • Landesregierung schraubt Erwartung Konzentration 1.200 Büroarbeitsplätze auf 1.000 herunter
    • Trotzdem Baubürgermeister Hahn: Büros, je 10.000qm Handels- und Hotelnutzung "sprengten jeden Maßstab" :nono:
    • Erwerb der Dorotheenstr. 2 als Ausweichquartier für Land (s.o.) verbesserte die jetzt fragliche Wirtschaftlichkeit der Regierungszentrale nicht
    • Land will vor Sommerpause entscheiden, ob der Neubau kommt oder nicht
    • van Agtmael (Breuninger): Hoffentlich Wirtschaftlichkeit für Land (unter den gegebenen Bedingungen) darstellbar, für Breuninger diese gegeben
    • Zeitplan van Agamael: Herbst mit Land zusammen Architektenwettbwerb ausloben
    • Neubau bis Ende 2012, Fassade des heutigen Breuninger Stammhauses soll tw. mit erneuert werden


    Quelle: StN-Online http://www.stuttgarter-nachric…-arbeitsplaetze-nach.html