• Statt nur Links zu anderen Medien, hier in Auszügen die Pressemitteilung der Messegesellschaft und die bisher bekannten Visualisierungen:


    Zaha Hadid Architects planen neue Halle 3A der NürnbergMesse - Nürnberger Messegelände wächst auf 170.000 m² Fläche


    Gemeinsam mit dem international renommierten Architekturbüro Zaha Hadid Architects plant die NürnbergMesse ihre neueste Halle. Ambitionierter Fertigstellungstermin der über 8.000 m² großen Halle 3A: Anfang 2014 – rechtzeitig zur Spielwarenmesse International Toy Fair. Baukosten: 34 Millionen Euro für die Halle und weitere zwei Millionen Euro für die dafür notwendige Infrastruktur im unmittelbaren Umfeld. In Summe also ein Investitionsvolumen von 36 Millionen Euro. „Das attraktive Gebäude fungiert künftig als Scharnier zwischen der Bebauung im Osten und im Süden des Messeareals. Es wird den architektonischen Ansprüchen an dieser herausgehobenen Lage voll gerecht werden“, versprechen die NürnbergMesse-Geschäftsführer Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann. Und weiter: „Nach Fertigstellung der Halle 3A kann die NürnbergMesse mit über 170.000 m² Ausstellungsfläche in Hallen und Foyers aufwarten.“


    In diesen Tagen hat die NürnbergMesse das stärkste erste Quartal in der Geschichte des Unternehmens abgeschlossen. Mit mehr als 645.000 m² vermieteter Bruttofläche setzten die Nürnberger in 2012 neue Maßstäbe: „Unser kontinuierliches Wachstum und die Notwendigkeit flexibler räumlicher Planung für unsere Kunden und uns machen den Bau einer weiteren Halle notwendig“, erklärt Peter Ottmann. „Und deshalb wird der Neubau im Besonderen drei Dinge ermöglichen“, so Dr. Roland Fleck: „Erstens erreicht unsere Ausstellungsfläche künftig 170.000 m², zweitens schaffen wir das notwendige Entwicklungspotenzial für die flächenstarken Veranstaltungen im Gelände, wie die Spielwarenmesse International Toy Fair oder den Fachmesseverbund fensterbau/frontale und HOLZ-HANDWERK sowie perspektivisch auch die SPS IPC Drives. Und drittens setzen wir mit Unterstützung von Zaha Hadid Architects einen architektonischen Meilenstein für die NürnbergMesse und die gesamte Metropolregion!“


    Das für seine spektakulären und extravaganten Bauformen bekannte Architekturbüro Zaha Hadid Architects ist mit der Entwurfsplanung der neuesten Baumaßnahme der Nürnberger Messegesellschaft beauftragt. Eine Premiere für beide Branchen: Die NürnbergMesse arbeitet erstmals in ihrer Geschichte mit einem Architekturbüro von Weltrang. Und: Wenn sich die Halle im Februar 2014 erstmals mit Ausstellern und Besuchern der Spielwarenmesse füllt, gilt sie als die erste weltweit, die nach den Plänen des preisgekrönten Architekturbüros realisiert wurde. [...]


    Für die NürnbergMesse planen die Architekten eine lichtdurchflutete Halle mit rund 95 Metern Länge und 85 Metern Breite. Der Innenraum ist geprägt von wellenförmigen Lamellen an der 13 bis 20 Meter hohen leicht nach Süden abfallenden Decke. Die Halle wird durch eine Stahlfachwerk-Konstruktion (Dreigurtbinder) auf über 75 Metern stützenfrei überspannt. Auf zwei Seiten verfügt der Neubau über bodentiefe Glasfassaden, die auf der Südseite geprägt sind von spitzbogig zusammenlaufenden lamellen- bzw. baumkronenartigen Fächern. Diese wachsen einerseits aus dem Inneren – sprich aus der Hallendecke – nach draußen und dienen andererseits als Sonnenschutz. Die Außenwände des Gebäudes hängen auf der Südseite im Bereich der markanten Südostecke leicht über.


    „Gerade die transparente großflächige Fassade der 3A macht dem Messe- und Kongressplatz, der mit der fensterbau/frontale die Weltleitmesse für Fenster, Tür und Fassade beheimatet, alle Ehre“, freut sich Gerald Weiß, verantwortlicher Bereichsleiter Facility Management und Mitglied der Geschäftsleitung der NürnbergMesse. Die neue Halle ermöglicht aufgrund ihrer großräumigen Anlage und ihrer weiten, lichten Raumhöhe die Durchführung von Messeveranstaltungen jeglicher Art. „Sie ist“, so Messechef Peter Ottmann, „als freistehender Solitär vollkommen funktionsfähig und wird über Verbindungsgänge an die bestehende Halle 4A und damit den Eingang Ost voll in das Messegelände integriert.“ [...]


    Was 1973 mit den Hallen 1 bis 9 und 60.000 m² Ausstellungsfläche begann, zählt heute zu den größten und modernsten Messearealen Europas. Eine dynamische Unternehmensentwicklung und die Bedürfnisse großer Kunden mit der Spielwarenmesse an der Spitze, sorgten für ein Geländewachstum in organischen Schüben auf zuletzt über 160.000 m². Seit Unternehmensgründung hat die NürnbergMesse rund 670 Millionen Euro in den Messe- und Kongressplatz Nürnberg und sein weiteres Wachstum investiert. Die NürnbergMesse ist eine der 20 größten Messegesellschaften der Welt und zählt in Europa zu den Top Ten. Das Portfolio umfasst rund 120 nationale und internationale Fachmessen und Kongresse sowie circa 40 geförderte Firmengemeinschaftsstände am Standort Nürnberg und weltweit.


    Außenansicht:



    Innenansicht:



    Bilder: NürnbergMesse GmbH / Zaha Hadid Architects

  • Also da bleibt mir nach wie vor die Spucke weg! :) Am interessantesten finde ich die lamellenartige Konstruktion am Innendach, sowie der Fassade. Das verleiht der Halle eine Filigranität, wie ich sie bisher bei Messegebäuden noch nicht gesehen habe!


    Im Artikel der NZ ist ja auch die Rede von einer neuen Südachse... hm, man darf weiter gespannt bleiben! :D

  • Oh ja, was mir auch sehr gefällt ist die aus manchen Perspektiven etwas gotisierend anmutenden vertikalen Strukturen. Das ist einfach klasse!


    Ich schätze das wird durchaus Thema der nächsten Sitzung des Baukunstbeirates am 10. Mai ab 13:00 Uhr in der Aula des Baumeisterhauses, Bauhof 9, 90402 Nürnberg. Sollte man mal hingehen...

  • Phänomenal !!
    Könnte auch als Flughafen Terminal durchgehen .. und es wird ja "nur" eine Messehalle ..


    Wahnsinnig elegant mit diesen geschwungenen Linien. Bauen Bauen Bauen !!
    und zwar schnell :lach:

  • Was sehr interessant ist .. Langfristig soll die geplante Halle 3a in 3 weiteren Bauabschnitten weiter Richtung Südwest wachsen und die alte Halle 3 verschwindet komplett. Und wenn man mal bei Google Earth guckt .. so erkennt man.. das die Halle 3 die einzige alte Halle ist, bei der noch keine Dachaufbauten drauf sind und das Dach auch unsaniert aussieht.
    Die von der Messe denken scheinbar viele viele Jahre vorraus. Das Google Earth Pic hat ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel.


    Link zu Halle 3A


    http://www.nuernberg.de/imperi…_ansichten_2012_05_10.pdf

  • Habe mir gerade mal die Protokolle der letzten Sitzung des Baukunstbeirats durchgelesen... siehe auch: http://www.nuernberg.de/imperi…_protokoll_2012_05_10.pdf


    Die Äußerung

    . Ob der Eingang aber derart aufinstrumentiert
    sein muss, darf bis zur Erstellung der 2. Bauetappe glücklicherweise mit der Zeit noch hinterfragt werden. Bauherrschaft und Architektin sei empfohlen, Vitruvius über 2000 Jahre
    alte Lehre von Firmitas, Utilitas und Venustas (Festigkeit, Zweckmäßigkeit und Anmut) in
    beherztem Gleichgewicht zu pflegen.


    empfinde ich irgendwie schon ziemlich unverschämt, oder bin ich da zu empfindlich? Was meint ihr?

  • Ja, ich finde das klingt wie eine verbale Watschn. Allerdings kann ich das kaum nachvollziehen, weil ich in den Entwürfen den angesprochenen "aufinstrumentierten Eingangsbereich" nicht entdecken kann. In der Visualisierung entdecke ich erstmal nur eine Halle. Und diesen Entwurf finde ich gelungen.

  • Angesichts der oft schwachen Architekturleistungen bei Bauten in Nürnberg muss man sich tatsächlich fragen, ob der Baukunstbeirat die Qualität nun wirklich verbessert, oder eher zum Schlechten wendet. Es sieht oft eher nach dem Zweiten aus!
    Der BKB spielt sich als geniale (was ganz sicher nicht richtig ist) Superinstanz aus, die aus der intellektuellen Vogelperspektive die Entwürfe, die mal etwas aus der Normreihe tanzen, abkanzelt.
    Frage: Wozu braucht man dann diesen BKB überhaupt?
    Ich denke, der BKB ist überflüssig wie ein Kropf.

  • ich plädiere eher für noch weit strengere abstimmungsprozesse, zumindest in wichtigen innenstadtbereichen. da hat der baukunstbeirat seit seiner reform (liegt ja noch nicht so lange zurück) eher positives beigetragen und tut es noch (zum beispiel bei dem geplanten wohnhaus in unschlittplatznähe). sofern er eben gehört wird...


    nicht alles was ausgefallen ist ist auch langfristig erträglich.


    im falle der messe sehen wir ja den kritisierten eingang nicht. ansonsten fällt die begutachtung doch recht gut aus.



    d.

  • Ich stehe dem Baukunstbeirat eher positiv gegenüber. Aus meiner Sicht die einzige Instanz, die im nürnberger Baugeschehen ein Protokollrecht hat und damit auch vehement verhindert, das viel zu viele schnell gebaute Investorenarchitekturkisten v.a. in der Altstadt entstehen. Leider haben sie bei der Stadtbibliothek völlig versagt, an sonsten gehe ich aber mit.


    Je weiter sich die Baugeschehen von der Innenstadt entfernen, siehe Messe, siehe den geplanten Bürobau am Kanal, der ja auch bis zur Unkenntlichkeit wegargumentiert und zusammengestrichen wurde, desto irrwitziger werden teilweise die Urteile des BKB.

  • Ja OK, in der Altstadt ist eine bremsende Institution schon angebracht und grundsätzlich sinnvoll. Wie aber eben die Stadtbibliothek zeigt, ist der BKB auch nicht gerade eine Garantie für einfühlsame Archtitektur.
    Warum der BKB aber bei Projekten, die sich ja nicht so in die Umgebung einpassen müssen, so restriktiv ist, verstehe ich nicht. (z.B: Flughafen, am Kanal oder eben im Messezentrum)


    Oder mal ein anderes Beispiel. Hab da leider keine Bilder.
    An der Willstraße (früheres Kasernengelände) wurden ja kürzlich neue Wohnblöcke hochgezogen. Wenn man sich die mit der gegenüberliegenden Bebauung aus den 60-er Jahren vergleicht, dann stellt man verblüffenderweise fest, dass der architektonische Fortschritt - gelinde gesagt - in den Hintergrund tritt. Sprich: die neuen Bauten schauen fast exakt genau so bescheiden aus wie die alten.

  • Der BKB spielt sich als geniale (was ganz sicher nicht richtig ist) Superinstanz aus, die aus der intellektuellen Vogelperspektive die Entwürfe, die mal etwas aus der Normreihe tanzen, abkanzelt.


    Das tut er nicht. Die Kritik die vom (neuen) BKB kommt, ist meistens angebracht, und kann nachvollzogen werden. Es wird auf grundsätzliche Gestaltungsregeln hingewiesen. Das der BKB überhaut soviel kritisieren muß liegt meiner Meinung nach an den dürftigen Entwürfen, die Versuchen mangelnde Qualität durch wilde Effekthascherei zu kompensieren.


    Auf Vitruv hinzuweisen ist auch keine Watsche, sondern ein Verweiß auf ein Standartwerk der Architektur, das bis heute sehr gute Anregungen liefert. Was allerdings genau damit gemeint ist, kann man aus dem Schreiben nicht entnehmen. Wahrscheinlich will der BKB auf das Kosten/Nutzenverhältnis hinweisen.


    harher Der BKB sollte nicht bremsen, er muß nur leider die mangelnde Absichtserklärung der Politik ausbaden, die kein Konzept für die Nürnberger Stadtentwicklung hat. Ich meine hier Vorstellungen, wie in der Altstadt, oder auch in den anderen Stadtteilen weitergebaut werden soll.


    Die Stadtbibliothek wurde übrigens maßgeblich vom "alten" BKB verbrochen. Und aus diesem kam selten eine Verbesserung der gezeigten Entwürfe.

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  • Womit der BKB leider die Nürnberger Tradition aufnimmt, keinerlei Kontinuität zu pflegen. Wenn ich mir die Bauten der Stadt ansehe kann man feststellen, v.a. nach 1945 eine wie-auch-immmer-geartete Nürnberger Bautradition,, man könnte ihn auch STIL nennen, verschwindet. Immerhin wurde auch bis in die sechziger noch mit Schrägdächern, in Ziegelbauweise, Dachgaupen, Erkern und Eckspolien gebaut. Vermutlich, weil man es auch als Stadtreparatur empfunden hat.


    Diese Tradition ist aber vorbei, und jetzt wird geplant und gebaut wie überall. Dabei hat Nürnberg so viele herrliche Eigenheiten, die man auch als hier lebender gerne wiederfinden möchte:
    Der allgegenwärtige Naturstein als Fassadenmaterial. Da kann ich mich persönlich niemals sattsehen. Einfache Architektur besitzt wenigstens einen Sockel mit natursteinverkleidung. Höherwertige Architektur nimmt Natursteinelemente auch in die Vertikale als Erkerreihe oder Fensterlaibungen auf. Und höchstwertige Architektur bringt eine komplette Natursteinfassade zum Vorschein. das war über Jahrhunderte in Nürnberg so und das hat das Stadtbild maßgeblich geprägt und es veredelt.


    Diese einfachen Gestaltungsmittel sind noch nichtmal altertümlich, wie m.E.n. die Sebald Kontore eindrucksvoll zeigen. Hier hat der BKB auch hervorragende Arbeit geleistet.


    Leider ist Stein out und Glas ist in. Die ENEV09 verschlimmert das noch, und im Ergebnis hat man dann etwas wie die Stadtbibliothek.


    Da der BKB aber eben auch bei nicht Stadtbildprägenden Projekten mitmischt, wird dessen Funktion verwässert und seine Reputation eingeschränkt. Denn Flughafengebäude, Messe, am Stadtrand liegende Kliniken oder Bürokomplexe gehören da finde ich nicht mehr dazu. Wenn man die Architekten hier hätte wirken lassen, dann hätten glaube ich die Einsprüche des BKB bei Innenstadtprojekten auch eine zielgerichtetere Wirkung.

  • Da der BKB aber eben auch bei nicht Stadtbildprägenden Projekten mitmischt, wird dessen Funktion verwässert und seine Reputation eingeschränkt. Denn Flughafengebäude, Messe, am Stadtrand liegende Kliniken oder Bürokomplexe gehören da finde ich nicht mehr dazu. Wenn man die Architekten hier hätte wirken lassen, dann hätten glaube ich die Einsprüche des BKB bei Innenstadtprojekten auch eine zielgerichtetere Wirkung.


    Das Messeprojekt diente im BKB nur zur Kenntnisnahme. Genauso wie das Ergebnis des Wettbewerb Beuthener Str. / EasyCredit Bank.

  • NEUE HALLE 3A


    Baubeginn für die neue Messehalle ist vor einigen Tagen erfolgt!


    Erfreulich ist, dass die vorher geplante Nutzfläche der Halle kurzfristig nochmals um ca. 10% auf jetzt ca. 9000m² ausgeweitet wurde! Das bedeutet das Messegelände wird nach Fertigstellung über eine Fläche von ca. mehr als 170.000 Quadratmetern verfügen und sich damit weiter unter den Top 20 Messegesellschaften der Welt behaupten!


    Die Spielwarenmesse hat übrigens einen großen Anteil daran das die Planung und Umsetzung bzw. Baustart, dieser für mich architektonisch genialen Halle, so schnell möglich war.


    Detailierte Infos sind dem Link der NürnbergMesse zu entnehmen:


    http://www.nuernbergmesse.de/d…a+Jetzt+kommen+die+Bagger

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  • Neue Halle 3A

    Der Bau der neuen Messehalle 3A ist in vollem Gange.
    Die Bilder wurden im März 2013 von mir aufgenommen.






    Schöne Architektur!