Kronprinzbau/Kronprinzstr.

  • An den Tiefgarageneingang vor den dm hängt ein Schild das dieser nächste Woche geschlossen wird. Ist bekannt ob dieser abgereissen wird?
    Sollte das so sein hat das meine Zustimmung, denn der Abgang verschandelt den Kronprinzbau. Und den Autofahrern tut das bestimmt auch nicht weh, schließlich hat die Tiefgarage genug Zugänge.


    Ach ja, die ersten Geschäfte haben schon offen.

  • Wobei mäßig noch untertrieben ist. Würde die Aufnahmen aufs Jahr 2000 datieren. Google könnt ruhig mal ein Update machen...

  • Das Teil sieht 1:1 aus, wie das Lindencorso Unter den Linden/Friedrichstr....Ist das derselbe Architekt? Im Grunde gehts...

  • Finds auch gelungen. Schade, dass man dort mal wieder die Pflanzung von Bäumen vergessen hat. Hätte die Aufenthaltsquali noch mehr gesteigert.


    Noch schlimmer aber, dass am anderen Ende die BüX-Offices den gesamteindruck deutlich verschlechtern.

  • Nöö, das ist in meinen Augen einfach schlechte Architektur. Einfallslos, ohne Beachtung der Außenräume, deren Ausformung bekanntlich eine der wichtigsten Aufgaben von Architektur ist. Fassade ist alles und hat sich sklavisch an der Grundstücksgrenze entlang abzuwickeln (= maximale Ausnutzung). Nicht besser als der benachbarte Bau der Deutschen Bank, der seinerseits auch nicht besser war als sein 50 Jahre älterer Vorgänger. Ich denke, wer so etwas schön findet, mag auch das Reichsluftfahrtministerim von Hermann Görinfg oder das Reichspropagandaministerium von J. Goebbels in Berlin.

  • Verglichen mit dem was man heutzutage sonst so vorgesetzt bekommt, ist das so schon mehr als akzeptabel. Kein Kracher, aber auch keine Bausünde. Solide, relativ gute Architektur halt.
    Und ich weiß ja nicht was an den von Rainer [S] erwähnten Gebäuden schlecht sein soll, außer der ehemaligen Nutzer... Zumal das Propagandaministerium ja glaub ich vom Schinkel war.

  • Rainer [S]
    Ich finde den neuen Kronprinzbau um Welten besser als den Neubau der Deutschen Bank, den ich für Gewerbegebietsarchitektur von der Stange halte.
    Der neue Kronprinzbau besticht nicht unbedingt durch seine Form - ohne das Türmchen sowie die unerwarteten "Knicke" sogar fast langweilig -. sondern vielmehr durch seine vornehm-zurückhaltend, aber auch großzügig wirkende Fassade. Schön finde ich das helle Material, gerade im direkten Vergleich mit dem für mich geradezu abscheulich-grau-brutalen Vorgänger, dem "Beton-Krokodil". Die neuen Fußgängerzonen sind ebenfalls ein Gewinn, die Ecke wirkt jetzt viel angenehmer. Auch Feinkost-Böhm, welcher endlich in einer würdigen Immobilie residiert und auch die anderen Geschäfte werden für einen angenehmen Passantenstrom sorgen. Eine klasse Aufwertung für die Innenstadt ist das.

  • Ja, mit der Ausgestaltung der Fassade gebe ich Dir sogar Recht. Und dass der Wegfall der gräuslichen Tiefgarageneinfahrt in der Kronprinzstraße ein Gewinn ist, ist auch klar. Aber Architektur an einer so exponierten Stelle könnte und sollte eigentlich mehr sein als eine sture Bebauung entlang der Grundstückskante mit maxumal zulässiger Gebäudehöhe.

  • Stimme wagahai in allen Punkten zu. Ecke wird durch den Neubau stark aufgewertet. Jetzt warten wir mal das "Windows-Gebäude" ab. Fürchte jedoch, es wird so ähnlich wie das Gebäude auf dem Ring in der Nähe des Rudolfplatzes in Köln. Ich glaube, es handelt sich um das gleiche Architektubüro...

  • Bin mal wieder dran vorbeigekommen:


    Der Tiefgarageneingang ist wirklich weg.
    Allerdings scheint Feinkost-Böhm die Gesammte Seite an der Calwer Straße für sich zu beanspruchen.

  • @ Rohne (# 154):


    Nöö, das Reichspropagandaministerium am Wilhelmplatz war nicht von Schinkel. Der Architekt Karl Reichle hat nur (in mehreren Bauabschnitten bis 1940) verschiedene historische Palais in diesen Gebäudekomplex mit einbezogen, unter anderen das Prinz-Karl-Palais, das in der Tat in der Vergangenheit schon mehrmals umgestaltet worden war, u.a. von Schinkel. Davon ist heute nach den Kriegszerstörungen nichts mehr zu sehen, während die erhaltenen Bauteile von Karl Reichle völlig zu Recht als typisch für diese Zeit unter Denkmalschutz stehen (heute Bundesministerium für Arbeit und soziale Sicherung).


    Das Gleiche gilt für das ehem. Reichsluftfahrtministerium von Ernst Sagebiel, erbaut 1935/36 (heute Bundesfinanzministerium).


    Es ist sicher nicht ganz korrekt, den Baustil dieser typischen Bauten des 3. Reichs als Nazi-Architektur zu bezeichnen, eher als international zeittypischen Baustil dieser Jahre, zumal sehr ähnliche Repräsentationsbauten zur gleichen Zeit auch in ganz anderen Metropolen entstanden sind, z.B. in Genf, Paris und Washington.


    Charakteristisch für diese Bauten ist u.a. die endlose Reihung von Lochfenstern, die Verwendung von Natursteinplatten als Fassadenverkleidung in einer Detailausbildung, die die Illusion einer aus Quadern aufgeschichteten Bauweise suggerieren soll, und die maßstablose Überhöhung von bestimmten Fassadenelementen, z.B. Eingangstüren mit Türklinken auf Kopfhöhe. Ähnliches findet sich im Inneren.


    Ich finde diesen Baustil (und seine heute überall wenigstens als Zitat zu beobachtende Wiederauferstehung) einfach hässlich. Ich weiß, ein Geschmacksurteil, aber zu dem stehe ich.

  • Also eine Fassade wird nicht unbedingt schöner, wenn man von innen die Fenster zustellt/-klebt...


    Und diese Stühle!! :Nieder:

  • In #36 sieht man schon zwei Qualitäten von Aufwertung. Aber man sollte auch nicht zu ungerecht sein, Hauptsache Verbesserung.

  • StN von Donnerstag den 26.047.07 (Kronprinzbau-Sonderteil):


    Offenbar will Hahn die Tiefgaragenzufahrt vor den Gebäude in die Eberhardstraße verlegen lassen


    :confused: :confused: Eberhardstraße? :confused: :confused:


    Nicht villeicht eher Theoder-Heuß-Straße oder so?

  • fehlplaner
    Eberhardstr. verstehe ich auch nicht ganz, aber es geht wohl bei der im Artikel erwähnten "Kronprinzgarage" nicht um die Tiefgarage unter dem Kronprinzbau. Erstere erreicht man über die "Querspange". Die Einfahrt hierzu liegt etwas umständlich. Vielleicht soll das verbessert werden.