Zoom Berlin - ehem. Aschinger-Haus

  • Ich z.B. mag persönlich skulpturale Architektur. Ich finde, dies ist die große Stärke der modernen Architektur.
    Ich bin z.B. ein großer Fan von Frank Gehry. Auch wenn ich weiß, dass ich dafür Prügel beziehen werde, aber ich finde, solch ein Grundstück würde sich perfekt für solch einen Solitär eignen und auf ein solches Grundstück passen.


    Naja, bin ich mir ziemlich sicher, das Hines nicht Gehry verpflichtet hat und einen sehr viel prosaischeren Entwurf vorstellen wird. Finde ich an dieser Stelle aber auch in Ordnung so: Mir wäre dort eine schlichte, edel ausgeführte Blockrandbebauung willkommen.


    Wenn wir wünsch-Dir-was spielen, dann hätte ich gerne einen Bau, der sich in Material und Traufhöhe am Zoofenster gegenüber orientiert, aber mit einer stärker vertikal gegliederten Fassade. Doppelstock-Arkaden wären schön, Geschäfte im Erdgeschoss und zumindest ein gewisser Anteil Wohnnutzung. Zur Kantstraße hin dürfte es etwas niedriger zugehen – hier würde vielleicht ein Flügel passen, der die Höhe des Karstadt-Sporthauses auf der anderen Straßenseite aufnimmt.


    Aber diese Debatte ist müßig: Trinken wir Tee und warten ab, was da kommen mag...

  • Der Entwurf ist nun beim Tagesspiegel (und im DAF) zu sehen.




    (C) Heinle, Wischer und Partner Freie Architekten


    Die verbliebenen Mieter müssen bis Jahresende ausziehen. In QII 2015 soll es dann erste bauvorbereitende Arbeiten geben. In QIV 2016 soll vrs. alles fertig sein. Bezirksbastadtrat Schulte sprach davon, dass dem Entwurf der "Kick" fehle.


    Besonders begeistern tut mich der Entwurf auch nicht gerade. Mich würde mal der Entwurf von Axthelm Rolvien interessieren.

  • Ich bin froh, dass es nicht nur ein langweiliger Rasterklotz sein soll. Immerhin hat der Bau verschiedene Formen und die Fassade ist nicht von oben bis unten dieselbe. Aber vor allem auf der zweiten Visualisierung (mit der Andeutung des Zoofensters) wirkt das Gebäude klein und bescheiden. Schade, dass da kein weiteres Hochhaus hinzu kommt.

  • Das Ding sieht so uninspiriert aus wie der Saturn-Bau von Hines am Alexanderplatz.


    Mir stellt sich die Frage, wo der Entwurf "expressiv" sein soll. Ausnahmsweise bin ich mit den Bezirkspolitikern einer Meinung: Es fehlt der für diesen Standort wünschenswerte Kick!


    Auch ungesehen bin ich mir sicher, dass mir der Entwurf von Axthelm-Rolvien besser gefallen hätte,

  • Schade, bin einigermaßen Enttäuscht. Für meinen Geschmack viel zu viel Versatz. Untenherum viel Glas, dann ein ziemlich betontes, hervorstehendes Stockwerk, dann plötzlich eine ineinander verschobene Rasterfassade (offenbar auch noch wie beim Tour Total mit versetzten, schrägen Lisenen) und obendrauf eine gänzlich geschlossene Etage. Dann die Sicht von der Seite (zweites Bild): Zur Straße hin die auskragende und teils zurückgenomme Fassade - zur Bahn hin wie abgesägt.


    Für meinen Geschmack too much und gleichzeitig trotzdem viel zu wenig. Aber vielleicht war meine Erwartungshaltung einfach zu hoch.

  • die Form ist schon passend, aber es ist eindeutig zu niedrig/klein.
    Ein paar Stockwerke mehr wäre an der Stelle passender. Vielleicht kommt noch ein besserer Entwurf!

  • Man sollte den Vorschlag dringend überarbeiten und evtl. 3 Stockwerke aufstocken. In dem genannten Artikel s.o. wird z.b. genannt, dass beide großen Ratsfraktion diesen Entwurf nicht gänzlich gut finden. Wenn also vor dem Bau schon eine breite Mehrheit mit dem Konzept nicht einverstanden ist, sollte man sich die Zeit noch nehmen! Halbe Sachen machen nie Spaß...
    Das Schaumann Areal am Potsdamer Platz könnte als Vorlage dienen. 2 mittelhohe Türme und eine breite Verbindung. Das würde doch gut zum Zooareal passen- was meint ihr?

    Einmal editiert, zuletzt von Braunschweiger () aus folgendem Grund: Idee

  • Ist das vom gleichen Architekten wie das Alea 101 am Alexanderplatz?
    Zumindest wurde die Idee der verdrehten Ebenen andeutungsweise übernommen....
    Ansonsten finde ich, dass es falsch ist, in dieser Gegend weiter die Horizontale zu betonen. Das tun schon der Bahnhof und das Bikini zu genüge.
    Es muss ja nicht gleich so ein Trumm sein wie das vorgeschlagene Hochhaus auf dem Hardenbergplatz. Aber 2 Jahre Wartezeit würden sich doch für den bauherren schnell auszahlen, wenn er danach einige Stockwerke drauflegen könnte, oder?

  • Ich bin auch ziemlich enttäuscht. Dass der Investor nicht lange warten will, sondern möglichst schnell Profit aus dem Grungstück ziehen will, kann jeder Blinde erkennen, wenn er sich den Entwurf und auch das Konzept anschaut. Ein 0815 Shoppingcenter, was der City-West nun auf keinen Fall gefehlt hat. Drüber noch ein paar Büros und fertig ist die Kiste, die in der Umgebung echt aussieht wie ein Flachbau. Naja vllt waren wirklich die Erwartung oder soll ich lieber sagen Hoffnungen zu hoch. War meiner Meinung nach einer der interessantesten Ecken bzw. attraktivsten Grundstücke in Berlin. Deswegen auch die Erwartungen. Ein recht hässlicher Bau verschwindet, ein langweiliger ersetzt ihn....schade!
    Ich denke jedes Geschoss mehr täte dem Entwurf gut und würde der Gegend noch mehr Urbanität verleihen.

  • ^ich spekuliere mal "wild": was wenn große int. Player der Immobranche etwas mehr wissen, als wir hier, größeren Einblick und Überblick haben und sich auch entsprechende Expertise von Ökonomen usw. einkaufen können? Es gibt ernst zu nehmende Anzeichen dafür, dass der aktuelle "Häuserboom" in deutschen Großstädten in einem Zeithorizont von wenigen Jahren wie eine Seifenblase zerplatzt, der gegenwärtige Boom ist maßgeblich befeuert durch das billige Zentralbankgeld und die "Flucht in Sachwerte" der Kapitalanleger weils sonst nirgendwo mehr anständige Renditen gibt. Keiner kann sagen, wie die Zukunft aussehen wird. Sicher ist nur eines: sie wird anders aussehen als die Gegenwart ("sag bloß"). Und da die Zinsen eigentlich nur noch in eine Richtung gehen können, vom aktuellen Tiefpunkt, nämlich aufwärts,.. besser als jetzt wirds nimer (Niedrigstzinsen zur Finanzierung von Bauprojekten in Kombination mit einem sehr hohen Preisniveau auf dem Immobilienmarkt = perfekte Welt für Immobilienentwickler!).


    Vielleicht muss man als Investor ernsthaft befürchten, einfach nicht mehr auf seinen Schnitt zu kommen, wenn man noch mal 2 (in der Praxis also mind. 3) Jahre bürokratiebedingte Verzögerungen in Kauf nimmt, um dann ein fertiges Objekt auf einem Markt zu Spottpreisen platzieren zu müssen, der sich gerade im freien Fall befindet. "Korrekturen" auf dem Häusermarkt fallen ja zumeist recht extrem und übertrieben aus, bevor sich die Preise wieder auf einem vernünftigen Niveau einpendeln. Bei einer durchschnittlichen Verteuerung von Immobilien in Deutschland um 23%, alleine von 2009 bis 2013, ist eine anständige "Fallhöhe" für den Markt entstanden. Also wieso nicht lieber jetzt seine Schäfchen ins Trockene bringen, Verträge zu den aktuellen Marktpreisen an Land ziehen? Ich weiss nicht, wie Immobilienentwickler denken - ich würde genau so denken und genau diese Überlegung anstellen.

  • Deine Überlegungen machen ja Sinn und ich sehe den Trend auch ähnlich. Zumindest die Mietsteigerung in deutschen Städten geben( nach meiner Info) nach. In Köln sind die Mietpreise sogar um 10 % zurück gegangen. Trotzdem muss man das Handeln des Investors deswegen ja nicht für gut heißen, bzw. das was architektonisch/städtebaulich dabei raus kommt! Auch wenn dieses handeln aus ökonomischer Sicht verständlich wäre...

  • Bezirksbastadtrat Schulte sprach davon, dass dem Entwurf der "Kick" fehle.


    So kann man es auch sagen.


    Das benachbarte Karstadt Sport ist ein elegantes Gebäude, das Waldorf Astoria ist es ebenso, und auch die Gleishalle des Bahnhofs Zoo ist schön gegliedert.


    Und dann so eine plumpe Fußgängerzonen-Architektur?!

  • ^ich spekuliere mal "wild": was wenn große int. Player der Immobranche etwas mehr wissen, als wir hier, größeren Einblick und Überblick haben und sich auch entsprechende Expertise von Ökonomen usw. einkaufen können? Es gibt ernst zu nehmende Anzeichen dafür, dass der aktuelle "Häuserboom" in deutschen Großstädten in einem Zeithorizont von wenigen Jahren wie eine Seifenblase zerplatzt, der gegenwärtige Boom ist maßgeblich befeuert durch das billige Zentralbankgeld und die "Flucht in Sachwerte" der Kapitalanleger weils sonst nirgendwo mehr anständige Renditen gibt. Keiner kann sagen, wie die Zukunft aussehen wird. Sicher ist nur eines: sie wird anders aussehen als die Gegenwart ("sag bloß"). Und da die Zinsen eigentlich nur noch in eine Richtung gehen können, vom aktuellen Tiefpunkt, nämlich aufwärts,.. besser als jetzt wirds nimer (Niedrigstzinsen zur Finanzierung von Bauprojekten in Kombination mit einem sehr hohen Preisniveau auf dem Immobilienmarkt = perfekte Welt für Immobilienentwickler!).


    Deine Argumentation (und Schlussfolgerung daraus) ist nicht von der Hand zu weisen, betrachtet aber einen Sonderfall nicht: Berlin!
    Auch wenn man natürlich prognostizieren könnte, dass die Attraktivität Berlins in Zukunft abnimmt, so erschient dies doch auf absehbarer Zeit unwahrscheinlich. Die Arbeitslosenzahlen sanken im letzten Jahrzehnt prozentual deutlich stärker als im Bundesschnitt, die Kaufkraft stieg ebenso stärker an (wenn auch immer noch unter diesem liegend). Die Touristenzahlen steigen trotz der gerade erst beendeten und möglicherweise wieder aufkommenden Krise in Europa. Der Flughafen selbst ist noch nicht einmal fertig, wird aber zusätzliche Verbindungen bringen. Ebenso ist der stückweise Umzug von einigen Bundesbehörden nach Berlin noch nicht abgeschlossen, ebenso wie eine generelle Zentralisierung der Bundesrepublik nach Berlin. Unsere Stadt wird mehr und mehr mit Deutschland gleichgesetzt und dies wird - trotz aller Einwände aus den anderen Landesteilen und des Föderalismus in Deutschland - eher zu- als abnehmen, wenn wir mal davon ausgehen, dass Deutschland nicht dauerhaft eine Sonderrolle in der Welt einnehmen wird. Hinzu kommt, dass die Mietpreis Berlins immer noch zum Teil deutlich unter den anderen Großstädten Deutschlands liegen, gemessen an europäischen Metropolen sogar sehr weit darunter.
    Es müsste schon einiges zusammenkommen, damit (zumindest in Berlin!) die Blase platzt: sich verschärfende Krisen wie ein möglicher Krieg der Ukraine mit Russland, Euro-Zusammenbruch, stark steigende Arbeitslosigkeit und vor allem das Abebben des Zustroms nach Berlin. Letzteres erscheint mir hierbei noch am wahrscheinlichsten, das hätte dann aber eher einen entspannenden Effekt auf Miet- und Kaufpreise im Wohnungsmarkt.


    Sorry für das OT!

  • Berlin hin, Deutschland her. Mit dem Euro haben wir uns für internationale Anleger an Südeuropa gebunden, auf Gedeih bzw eher Verderb. Lies diesen brandaktuellen Hintergrundbericht http://m.manager-magazin.de/im…en/artikel/a-1002422.html und bedenke wo der Investor dieses Projekts seinen Sitz hat.


    OT ist daran nichts, ich halte einfach handfeste makroökonomische Gründe für ursächlich für die neue Zurückhaltung bzw "Eile" (siehe Batos Post #15)

  • Man muss kein Prophet oder internationaler Experte sei um zu dem Schluß zu kommen, dass der Immobilienboom in Berlin ein vorübergehender ist. Gegen eine lang anhaltende Hochphase sprechen alle Berliner Strukturdaten.


    Deshalb ist natürlich die Beobachtung richtig, dass sich Investoren heute nicht an ein Baurecht in drei Jahren (vielleicht dauer ja ein B-Plan auch vier, oder fünf Jahre) koppeln wollen. Zum Baurecht kommt noch die Bauzeit hinzu (i.d.R. 3 Jahre bei einem solchen Bau), mithin ist ein Projekt mit B-Plan heutzutage eine Wette auf eine Marktlage in 5 oder 6 Jahren. Das traut sich kaum einer mehr.

  • In diesem Fall rückt die Bearbeitungszeit für eine Baurechtsänderung richtig in den Fokus der Öffentlichkeit.
    Die Frage ist doch , gibt es Möglichkeiten, diese zu verkürzen. Wieviele Bauvorhaben werden erst gar nicht in Angriff genommen, weil von Seiten der Investoren die Bearbeitungszeiten und damit verbundenenen Risiken wie zusätzliche Auflagen usw. einfach nur abschreckend wirken. Ich könnte mir vorstellen, da gibt es einige. In diesem Falle wird das nun publik, aber viele andere werden erst gar nicht zur Kenntnis genommen.
    Ein 'Hochhaus' zu planen und zu bauen, dauert in Berlin mindestenst so lange wie die Planung auf den Mond zu fliegen, das ist schon etwas deprimierend, man braucht einen extrem langen Atem.


    Was in den letzten Monaten alles so bekannt wird, wie lange einfachste Vorhaben in der Berliner Verwaltung unbearbeitet bleiben,z.B. Bau- und Strassenarbeiten usw. dann sollte der Senat mal ernsthaft die Effizienz seiner Behörden verbessern, diese zusätzlichen Zeiten addieren sich ja noch auf zu den ohnehin festgelegten aufwendigen verfahrensrechtlichen Konditionen.


    Vielleicht hat ja Hines auch genug mit seinem Vorhaben am Alexanderplatz, das dauert ja auch schon 10 Jahre und geht nicht so richtig vorwärts und wollte sich sowas ersparen.
    Ich denke auch wie viele andere, dass insgesamt die Konzentration auf einige Standorte wie Hamburg München und Berlin zunehmen werden, von daher das Investitionsklima relativ günstig bleiben wird auch mittel- und langfristig.
    Konjunkturelle Auf- und Ab's wird es immer geben, das bleibt davon unberührt.

  • Da bin ich ja mal gespannt, wie du ein B-Planverfahren beschleunigen willst. Das sind doch alles bundeseinheitliche Regelungen.


    Aber in Berlin kommt hinzu, dass der Aufstellungs- und Festsetzungsbeschluß für einen B-Plan von den Bezirken geleistet werden muss, deren politische Berechenbarkeit inzwischen gegen null geht. Was heute grün ist ist morgen schwarz und übermorgen rot - je nachdem, was die Medien oder die Anwohner gerade hören wollen. Die grundlegenden Diskussionen über ein Plus an Steuereinnahmen verfängt nicht, da die Steuern vom Land vereinnahmt und der Bezirk hiervon nichts hat.