Sanierung Sternhaus Arabellapark (BayWa Hochhaus) [fertigg. 2017]

  • Was ich beim BayWa Turm sehr positiv finde, ist, dass die Optik einen Bezug zum Unternehmen aufweist. Die BayWa ist ein Agrarunternehmen, dementsprechend die Farbgestaltung. BMW ist das damals mit dem Vierzylinder ebenfalls beeindruckend gelungen. Dagegen wirkt die neue Siemenszentrale beliebig und ist äußerlich nicht als Zentrale eines High-Tech-Konzerns identifizierbar, sondern könnte ebenso die Zentrale eines Versicherungskonzerns sein.

  • Was ich beim BayWa Turm sehr positiv finde, ist, dass die Optik einen Bezug zum Unternehmen aufweist.


    Hmm, Tradition mag stimmen - aber der BayWa-Turm sieht auf die Schnelle so nach 70er/80er-Jahre aus, als wäre er nicht renoviert worden. Fenster/ Fassade wirken wenig filigran, das wäre sicherlich auch etwas eleganter gegangen. Sieht aus wie eine moderne Aufstockung auf einem (unveränderten) 70er/80er-Jahre Hochhaus :(



    http://www.hildundk.de/project…sanierung-baywa-hochhaus/http://www.hildundk.de/project…sanierung-baywa-hochhaus/

  • Japanische Resonanz:

    das wäre sicherlich auch etwas eleganter gegangen.


    Da hast du Recht ;)


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    Das renommierte japanische Architekturmagazin "Nikkei architecture" schreibt nun über das umgebaute und aufgestockte BayWa Hochhaus.


    Der Autor geht darin der Frage nach, warum das Haus bei solch umfangreichen Baumaßnahmen umgebaut anstatt neu gebaut wurde.
    Schließlich schätzten die Bauherren einen Neubau als genauso teuer ein, wie die Umbaumaßnahmen: Fassadensanierung, Layoutoptimierung der Büros, Modernisierung der Haustechnik, neue Innenraumgestaltung, Energieeinsparungen und Erweiterungsbauten.


    Mittels BIM (Building Information Modelling) wurde das Gebäude zunächst digitalisiert (1969 noch nicht möglich :)), um bei den weiteren Planungen und Bautätigkeiten, besonders im Hinblick auf die Statik für die Aufstockung, Kosten und Zeit zu sparen.


    Für die zusätzlichen Geschosse war es notwendig, Gewicht zu reduzieren. Dazu geht der Autor tief in technische Details, die ich hier mangels Verständnis nicht beschreiben werde. Nur soviel: Die dicke, schwere Betonfassade wurde durch eine dünnere, leichtere Glasfaserbetonwand ersetzt, sodass die Aufstockung umgesetzt werden konnte.


    Die Flure und Zentralbereiche des Hochhauses waren zuvor recht düster, im Rahmen der Umbauten erhielten die Büros daher Glaswände, um für mehr Tageslicht im Inneren zu sorgen.


    Zusammenfassend bewertet der Autor die Generalüberholung als wichtigen Input für die Baubranche, um Erfahrungen und Know-How im Umgang mit solchen Umbauten zu sammeln. Denn die Anzahl an solchen Gebäuden aus dieser Zeit ist gewaltig. So beantwortet er sich auch die eingangs gestellte Frage: Umbau statt Neubau zugunsten der Nachhaltigkeit.


    http://tech.nikkeibp.co.jp/atcl/nxt/column/18/00075/00001/


    Den ganzen Artikel gibt es hier als PDF:
    http://www.hildundk.de/publikationen/Nikkei.pdf



    Btw.: Das Projekt ist strenggenommen noch nicht fertiggestellt, da das Anlegen der Außenanlagen (öffentlich zugänglich) noch andauert :D.

  • Danke für den Artikel! Scheinbar hat man hier wohl eine einfache Renovierung so sehr aufgeblasen dass es am Ende wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll war. Allerdings hat man sich sicherlich sehr viel Zeit für ewig lange Genehmigungen gespart. Kernsanierung des Bestands und Aufstockung auf die Höhe des benachbarten Arabellahauses waren sicher schnell zu genehmigen.


    Das Ergebnis finde ich äußerst mäßig. Für Hild und K allerdings bombastisch, die machen m.E. mit erstaunlicher Konsequenz die so ziemlich schlechteste Architektur in München. Ich verstehe wirklich nicht wie so ein Büro immer wieder an solche Projekte herankommt.

  • Einige Eindrücke vom umgebauten und aufgestockten Turm, aufgenommen am 03.06.18:





    Sockelbauten mit Mae West im Hintergrund








  • Update 22.08.2018:

    Nun sind auch die Grünanlagen, welche öffentlich zugänglich sind, weitgehend fertiggestellt. Im Gebäudekomplex befinden sich neben der BayWa weitere Firmen wie Clariant, eine Consulting Firma und ein Kardiologie-Zentrum:





  • Die BayWa hat nun eine Untersuchung hinsichtlich der Ökobilanz des Projekts (Generalsanierung, Aufstockung) vorgelegt:


    Resultat:

    • 25 Prozent weniger Primärenergie und 29 Prozent weniger Treibhausgase gegenüber Abriss und Neubau. Dies entspricht etwa der Menge Treibhausgase, die bei 5.500 Flügen von München nach Bangkok emittiert werden.
    • Im Sternhaus und in der Tiefgarage findet sich Baumaterial mit einem CO2-Äquivalent von 27,2 Mio. Kilogramm (= Ausstoß von rund 3.500 Menschen pro Jahr in Deutschland).
    • Jährlicher Energiebedarf von 78 kWh / qm

    https://www.baywa.com/pressein…1_nachhaltig_gebaut_baywa