Leipzig: Kleinere Projekte in der Innenstadt

  • Laut LVZ wird es beim Abriss des TLG-Gebäudes Grimmaische Straße 27 jetzt langsam konkret: zum Jahresende ist allen Mietern gekündigt worden. Die Abrissgenehmigung liege bereits vor, im Herbst soll laut TLG ein Fassadenwettbewerb stattfinden.


    Die LVZ kritisiert in einem Kommentar, dass hier wie so oft nur ein Fassadenwettbewerb stattfinden soll - ideal wäre ein Architekturwettbewerb, der dann zu tollen Lösungen etwa bei der Theaterpassage führen könnte. Ein ähnliches Fazit, nämlich das Fassadenwettbewerbe nicht immer der Weisheit letzter Schluss sind, konnte man ja bereits beim Unister-Neubau ziehen.


    Hoffen wir, dass die ansässigen Händler - allesamt keine Filialisten, außer Klauser-Schuhe, die laut VZ wohl schon bei den Höfen am Brühl unterschrieben hätten, anderweitig in der Innenstadt unterkommen werden. Kleinere, preiswerte Ladenflächen, die sich auch Nichtfilialisten leisten können, scheinen in der Innenstadt langsam rar zu werden.


    Als Erinnerung noch einmal die Bilder von Seite 1:



    Bilder: DAF-User Dr. Faust

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  • Ich habe mir heute das Bosehaus, bzw. was davon ohne Entrichtung von Eintritt zugänglich ist, angesehen. Die in #269 zu sehende Eingangshalle ist ein Überbleibsel des Renaissance-Vorgängerbaus aus der ersten wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt Mitte des 16. Jahrhunderts, ein Zeitgenosse von Altem Rathaus, Alter Waage und Fürstenhauserker also. Das Kreuzgratgewölbe ist in zwei Schiffen und vier Jochen angeordnet und ruht auf drei Säulen in vergleichsweiser schlichter toskanischer Ordnung. Die Hinter- und Seitengebäude entstanden bei der barocken Umgestaltung um 1711. Die im Beitrag #266 zu sehenden Schmuckelemente auf den Hofwänden sind sämtlich in typisch illusionistischer Manier auf die eigentlich glatte Putzfassade aufgemalt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Farbton dem Originalbefund entspricht, gerade im Barock ging es doch recht farbenfroh und bisweilen schrill zu.

  • Die im Beitrag #266 zu sehenden Schmuckelemente auf den Hofwänden sind sämtlich in typisch illusionistischer Manier auf die eigentlich glatte Putzfassade aufgemalt. Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Farbton dem Originalbefund entspricht, gerade im Barock ging es doch recht farbenfroh und bisweilen schrill zu.


    Das glaube ich auch, Lipsius. Bei den barocken Wohnhäusern der inneren Neustadt in Dresden sind m.W. auch sämtliche Ornamentik und Fassadenstrukturen nur aufgemalt, wenn's auch täuschend echt aussieht. Was dem Historismus vorgeworfen wird, trifft wahrscheinlich auf den Barock noch viel mehr zu. Mehr Schein als Sein und Protzen um jeden Preis.


    Zum TLG-Gebäude: Schön, dass es dort auch vorwärts zu gehen scheint. Vielen Dank für diese Neuigkeiten. Man sieht, welch Synergieeffekte der neue Unicampus auf die Nachbargrundstücke freisetzt. Da entwickelt selbst die träge TLG sowas wie Investitionsfreude...

  • Grundsteinlegung Max-Klinger-Treppe


    Dort tut sich momentan nicht wirklich etwas, außer das bereits einige Baustoffe vor Ort liegen. Auch 2 Beobachter konnte ich am Dienstag dort sichten, auf dem Weg zur Schule und wieder zurück. Die selben Leute, nur nicht am selben Fleck.


    Dazu findet am Mittwoch, 7. April 2010 um 11.30 Uhr die Grundsteinlegung statt. Teilnehmer ist der städtische Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.


    Alle Leipziger sind eingeladen.

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  • Schrödterhaus aktuell


    Aktuelle Ansicht vom neuen Schrödterhaus am Neumarkt >>



    Am Neumarkt.



    Neue Ladenzeile.



    Blick auf die neue Fassade und künftiger Passage.



    RedBull lässt grüßen.

  • Grundsteinlegung Max-Klinger-Treppe
    unser Umweltbürgermeister Heike Rosenthal.


    Unser? Bürgermeister? Heike?


    Davon abgesehen, dass es nicht mein Umweltbürgermeister, sonderm bestenfalls der meiner Stadt ist, wusste ich gar nicht, dass der Heike heisst.

  • Markt + Straßen werden gepflastert


    Laut einer PM der Stadt Leipzig werden von April bis Oktober 2010 die umliegenden Straßen neugestaltet. Die Fahrbahn wird mit Granitkleinpflaster in Bogenform ausgebildet. Auch der Marktplatz wird auf der Nordseite gepflastert. Die CTL-Baustelle bleibt jedoch weiterhin umzäunt.


    Das historische Stadtbild kommt flächenmäßig wieder zurück.

  • Wie die LVZ berichtet, wird die Theaterpassage, die zum Teil durch den Sockel des Krochhochhauses verläuft, jetzt saniert. Die historische Lichtdecke ist nicht erneuerbar und wird durch Lichtdeckenfelder und zusätzliche Beleuchtungsanlagen ersetzt, wie es heißt. Was aus dem Teil der Passage wird, der durch das TLG-Gebäude verläuft (Bild siehe oben), ist nicht zu erfahren. Hier steht ja eigentlich eine komplette Neuordnung an. Großes Minus an der Passage ist auch ihre fehlende Barrierefreiheit (im Ostteil gibt es nur eine Treppe). Offenbar bleibt das so. Das Ägyptische Museum wird nach Abschluss der Arbeiten, planmäßig im Juni, ins Krochhochhaus umziehen.

  • Am Thomaskirchhof wurde das Bosehaus umgebaut und erweitert. Davon wurde hier schon berichtet. Im Hof wird noch ein kleiner Garten angelegt.


















    Der entstehende Garten des Bosehauses.















    Daneben wird ein Gebäude zu einem Hotel umgebaut.













    Man kann dort einen Renaissance-Treppenturm erkennen, der in einen Neubau der Fünfzigerjahre integriert wurde.







    Quelle:Wikipedia bzw. Deutsche Fotothek/SLUB; Autor: Rössing











    Hotelbaustelle.















    Durchgang zum Thomaskirchhof.














    Sonstige Fotos vom Stahlbauer.

  • Danke für die Bilder, Stahlbauer. Hoffe, dass das Hotel bach13 auch einen Gartenanteil bekommt bzw. den Bach'schen Lustgarten vom Bosehaus mitbenutzen kann. Schade, dass die Hoffläche nicht größer ist.

  • PROMENADENRING AM DITTRICHRING


    Seit Anfang 2010 wird die Parkanlage am Dittrichring nach historischem Vorbild umgestaltet. Die Fertigstellung soll im Juni sein.




    Blick Richtung STASI-Museum.



    Blick Richtung Thomaskirche.



    Zur Großen Fleischergasse.




    Blick auf den STASI-Plattenbau.






  • ^ Danke für die Bilder. Die Wiederherstellung des Promenadenringes nach historischem Vorbild, sowohl was Gartenbau als auch Denkmäler betrifft, kann man m.E. gar nicht hoch genug einschätzen. Inbesondere im Hinblick darauf, dass dieses Ziel seit dem Stadtratsbeschluss 1991(?) konsequent verfolgt und nie in Frage gestellt wurde. Da gönn' ich mir mal einen APH-mäßigen Smiley:


    :applause:

  • Das heisst aber auch, dass die (bestehenden und künftigen) Denkmale auch dem historischen Vorbild entsprechen sollten.
    Der ungünstige Standort des Mendelssohndenkmals (gegen den das Grünflächenamt vehement war) widerspricht der historischen Zielstellung ebenso, wie Gedankenspiele eines "modernem" Wagnerdenkmals auf historischem Sockel oder die Idee, das zu rekontruierenden
    Lutherdenkmal vom Johannisplatz in die Anlagen des Lutherrings zu setzen.
    Dass Thaer wieder an seinen Platz kommt, ist ein wichtiger und richtiger Schritt.
    Aber der Applaus ist m.E. erst nach der Fertigstellung angebracht.

  • ^ Es ist immer ein schmaler Grat zwischen Orientierung am historischen Vorbild und Dogmatismus. Wenn ich deine Argumentation weiterspinne, darf es auch kein historisch "weitergebautes" Wagnerdenkmal geben, sondern nur exakt den Zustand, in dem es sich vor der Einlagerung befand. Und da sind wir eben schon wieder eher bei Letzterem. Damit kann ich persönlich nicht so richtig was anfangen.

  • ^^ Es hat sich etwas verändert, seit der Zerstörung durch den 2 WK. Standorte haben sich verschoben oder sind verschwunden. Somit stellt sich die Frage ob Denkmale auf dem traditionellen Standorten teilweise noch einen Bezug herstellen.


    Mendelssohn vor der Thomaskirche ist, durch seine 'Wiederentdeckung' Bach's, eine sehr gute Wahl gewesen. Auch bringt 'er' etwas dass bei der ganzen Filialisierung http://www.deutsches-architekt…php?p=258490&postcount=70 der Innenstadt manchmal fehlt - Kultur - mit der die Stadt zusammen groß geworden ist. Mendelssohn sowie die neue Wagner Treppe sind ein Teil der Ring Sanierung die längst überfällig waren.


    Auch von mir - :applause:

  • Das heisst aber auch, dass die (bestehenden und künftigen) Denkmale auch dem historischen Vorbild entsprechen sollten.
    Der ungünstige Standort des Mendelssohndenkmals ... widerspricht der historischen Zielstellung ebenso, wie Gedankenspiele eines "modernem" Wagnerdenkmals auf historischem Sockel oder die Idee, das zu rekontruierenden
    Lutherdenkmal vom Johannisplatz in die Anlagen des Lutherrings zu setzen.
    ...



    Das musst Du uns aber näher erläutern. Seit Jahrtausenden wurden Bauwerke und Denkmale umgenutzt, verändert und angepasst. Die Römer haben gar die gesamte Götterwelt der Griechen übernommen, aber umbenannt, und die Denkmale immer wieder umgesetzt, kopiert und verändert. Dabei wurde geschimpft, dass die Gegenwart doch so kulturlos sei.


    Wenn Deine Theorie stimmen sollte, müsste man den Kölner Dom wieder zurück bauen. Der Umbau des Dresdner Residenzschlosses, des Albertinums müssten sofort gestoppt werden usw. usf.



    HIER hatte ich mal gezeigt, dass die Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek aus verschiedenen Ursprungsbauwerken - unter anderem ein Turm der Stadtmauer- errichtet, umgebaut und erweitert wurde.


    EinTeil des Gauforums in Weimar wurde zum Einkaufszentrum. Hier gibt es gewisse Parallelen zu den Höfen am Brühl.



    Mit "Lutherdenkmal" welches zu rekonstruieren sei, meinst Du sicher das Luther-Melanchthon-Denkmal

  • SCHRÖDTERHAUS*Mein 1000. Beitrag*


    Aktuelle Bilder vom Neumarkt >>



    Zwischen Städtisches Kaufhaus und KARSTADT-Warenhaus.




    Künftiger Eingang zur neuen Passage.


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