Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Das Eisler-Haus*


    Die LVZ schreibt, dass die Partei, DIE LINKE, dass Geburtshaus von Hanns Heisler, Komponist der DDR-Nationalhymne, entdeckt hat und berichtet von einem baulichen, schlechten Zustand des Gebäudes.


    Das ist eine alte Geschichte. Seit das Gewandhaus 1998 Hundert Jahre Hanns Eisler feierte, steht das Geburtshaus wieder im Fokus. Es ist ein weiteres Beispiel für die unrühmliche Rolle der LWB, die dem Verfall des ihr anvertrauten Hauses jahrelang ignoriert hat (bis 1999 gab es wohl auch einen Rechtsstreit um das Haus) und es 2002 abreißen wollte, aber glücklicherweise nicht durfte. 2006 hat die LWB das Gebäude dann für 26 000 Euro versteigert.

  • Der Umgang mit der Ostarchitektur wird immer wieder kontrovers DISKUTIERT .




    Gerade in der Leipziger Innenstadt sind bis ca. 1960 durchaus akzeptable Gebäude gebaut wurden. Über die Wohnbebauung in der Burgstraße, der Universitätsstraße, in der Fleischergasse oder der Alten Waaage gibt es kaum Diskussionen. Das sind keine spektakulären Gebäude. Aber sie passen sich gut ein und in den Wohngebäuden befinden sich offensichtlich attraktive Wohnungen.


    Das gezeigte FOTO , kann man mit dem HIER vergleichen.



    Oder DIESES aus dem Jahr 1977 mit DIESEM aus dem Jahr 2010.



    Während die Brühlbebauung noch eine gewisse Qualität hatte, sind die Touristeninformation, der Sachsenplatz mit seinen Pavillons, das Interhotel "Stadt Leipzig" oder das Messeamt am Markt nur als deplatziert zu bezeichnen.

  • Während die Brühlbebauung noch eine gewisse Qualität hatte, sind die Touristeninformation, der Sachsenplatz mit seinen Pavillons, das Interhotel "Stadt Leipzig" oder das Messeamt am Markt nur als deplatziert zu bezeichnen.


    Das ist Deine Ansicht. Andere halten das Neue Rathaus, die Alte Handelsbörse oder den Hauptbahnhof für deplatziert, wofür es ja auch gute Gründe gibt ;)

  • Selbstnutzer_innen stoßen in gemiedene Lagen an Lützner Str. vor

    Im Zusammenhang mit einer Veranstaltungsankündigung zum Thema „Ein-Haus-Genossenschaften“ am 15.03. findet sich auf http://selbstnutzer.com/ der etwas versteckte Hinweis, dass die erste Genossenschaft nach dem vom Selbstnutzer Kompetenzzentrum entwickeltem Modell in Lindenau ihr unsaniertes Mehrfamilienhaus gekauft hat und in Kürze mit der Instandsetzung beginnen wird (bzw. mittlerweile bereits begonnen hat). Weitere Genossenschaften bauen auf diesen Erfahrungen auf und wollen ebenfalls in Kürze ihre Objekte erwerben. Die GLS Bank hat die finanzielle Begleitung übernommen bzw. in Aussicht gestellt.


    Dabei handelt es sich um das große Mehrfamilienhaus Lützner Straße 16 neben der Pension Großmann und gegenüber dem Goetz-Haus. Das ist eine Lage, die noch noch vor kurzer Zeit bekanntlich völlig abgeschrieben war und bei der Mitte der 2000er Jahre sogar der Flächenabriss geplant worden war. 2004 war das Haus als erstes Wächterhaus und als HausHalten-Pilotprojekt im MuKo-Block im Gespräch:


    DAF-Beitrag vom 09.03.2009
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=214184#post214184

  • In der Kirschbergstraße werden gerade unter wüstem Autolärm zwei Gebäude saniert. Nummer eins eine etwas zurückversetzt stehende "Villa". Das aktuelle Ergebnis scheint spärlich:

    Der ökologisch korrekte Vorzustand:
    http://maps.google.de/maps?q=l…UsSQ&cbp=12,47.65,,0,0.37


    Nebenan wird ein - so scheint es - vorgründerzeitliches Haus saniert:


    Vorzustand: http://maps.google.de/maps?q=l…MQ&cbp=12,36.96,,0,-14.16
    Um die Ecke ist die Laubestraße 16 wieder fein:


    Vorzustand: http://maps.google.de/maps?q=l…7g&cbp=12,101.8,,0,-20.41
    Gegenüber ein städtebauliches Highlight:

  • [kann gelöscht werden]

    Einmal editiert, zuletzt von Geograph ()

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  • Auch weiß ich nicht, inwieweit das Objekt Kirschbergstr. 69 noch der LICON gehört, da die Website "denkmaljuwelen" lange keine Aktualisierung (neue Objekte) erfahren hat und am von DrZott gezeigten Baugerüst ein Plakat fehlt, was LICON sonst immer anbringt.


    Die Kirschbergstr. 69 wird definitiv von der Licon AG saniert. Die Stukkateurfirma wurde vor kurzem vertraglich gebunden.

  • Am Wilhelm-Liebknecht-Platz 6 (View) hängt seit letzter Woche ein kleines Plakat der Dolphin Capital GmbH.


    Auf der Website, die komplett in Englisch ist, finden sich dazu keine Infos. Auch nicht zu den bereits hier angesprochenen Objekten in der Pfaffendorfer Straße.


    So ein Plakat von Dolphin hängt seit geraumer Weile auch an der Roßmarktstr. 27 in Lindenau. Informationen im WWW zur geplanten Sanierung wiederum finden sich auf der Website der CAPITAL-CONSULT GmbH unter
    http://www.denkmalimmobilien.i…osmarktstrase-in-leipzig/ .


    Sowohl Roßmarktstr. 27 als auch Wilhelm-Liebknecht-Platz 6 und Pfaffendorfer Str. 19 werden auf der sehr spartanischen Website von M. Saadat aus Hannover im Bild und ohne Text vorgestellt:
    http://www.europaplan.net/planung


    Da kann sich dann jede_r selbst einen Reim drauf machen.

  • ^Schade nur, dass keine besseren Fenster reingesetzt wurden. (Übrigens Dresdner Str. 69 => Dresdner Str. 65 oder? :D)


    Rathaus Schönefeld, frisch saniert
    Die Sanierung ist rundum gelungen, das Rathaus sehr schön geworden. Ein Paar Bilder mehr sind deshalb angebracht. ;)


    Ossietzkystraße / Zeumerstraße (Google)
    Mit Kirche und Pfarrhaus:



    Blau eingenetzt das noch unsanierte und auch schöne Postamt:







    Schräg gegenüber Zeugnis des dörflichen Schönefeldes:


    Ostseite mit Ratskeller:


    Und noch von Hinten:


    Weiteres aus Schönefeld u.U.:
    Saniertes Haus in der Clara-Wieck-Straße (Google:(




    In der Clara-Wieck-Straße ist noch viel verfallen:




    Ehemals ein Schmuckstück:


    Stannebeinplatz:


    Ansonsten scheint es in Schönefeld gerade keine weiteren Sanierungen zu geben; recht ruhig dort an dieser Front in letzter Zeit.


    Ein Lichtblick in Neustadt ist dieses Haus in der Schulze-Delitzsch-Straße, wovon irgendwer hier ein Vorherbild mal eingestellt hat, glaube ich (Google).



    Mariannenstraße / Hermann-Liebmann-Straße (Google)
    Hier kann man sich nicht allzuviel versprechen...


    Mariannenstraße / Hedwigstraße (Google)
    Einerseits ist das um 1870 erbaute Haus zumindest gerettet. Andererseits ist das Ergebnis ... naja ...



    Ich habe leider kein direktes Vorherbild, aber hier sieht man das Haus Dez. 2010 rechterhand:


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • ^ Vielen Dank für die neuen Bilder. Das zuletzt gezeigte Gebäude in der Mariannen-/Hedwigstraße ist leider ein Opfer des Wärmeverbundsystems geworden. Eine dezente Wiederherstellung des klassizistischen Schmucks hätte optisch sicher weit mehr Reiz gehabt. Aber nun ja...


    Vor einiger Zeit habe ich mich eher aus Versehen in die Gegend um den Stannebeinplatz verirrt und war, ich habe es wohl schon einmal irgendwo geschrieben, einigermaßen erschrocken ob der allgegenwärtigen Tristesse dort. Selbst um die Eisenbahn- und Lütznerstraße (gerade letztere erlebt ja einen bislang nie gekannten Aufschwung) sieht es besser aus. Ebenso die prekären Lebensverhältnisse der meisten Bewohner sind dort allzu offensichtlich. Und bis auf ein paar Dönerbuden und Spielotheken alles verrammelt, vernagelt, besprüht und verfallen. Schlimm.


    Aber zurück zum Bauerbe: Die Sanierung des Schönefelder Rathauses scheint äußerlich bis aufs kleinste Detail mustergültig. Sehr schön.

  • Diesen Eindruck von Schönefeld bes. am Stannebeinplatz und in der Gorkistraße kann ich leider bestätigen. Ein Bewohner des Viertels hat mir Schönefeld mal als "Ghetto" beschrieben, was in gewisser Hinsicht schon zutrifft. Das größte Problem ist wohl die Abgeschiedenheit von der übrigen Stadt durch die Bahngleise. Um rein oder raus zu gelangen, kommt man meistens über die Brücke am Stannebeinplatz, wo es diesen trüben Blick gibt:



    Danach muss man noch durch die Hermann-Liebmann- und Eisenbahnstraßen, die selber ja nicht gerade toll sind, wenn man in die Innenstadt will.


    Mein Eindruck der letzten Jahre ist, dass es in Schönefeld sehr allmählich und langsam bergauf geht. Der Mariannenpark ist eine wirklich sehr schöne Grünanlage, und der Stannebeinplatz hat eigentlich enormes Potential. Auch gibt es interessante Architektur wie eben das Rathaus.

  • Beim Bild vom Stannebeinplatz wirkt es als sei hier einst eine Sanierung begonnen worden, die dann jedoch abgebrochen wurde...traurig.


    Derlei lässt sich auch an der Wurzner Straße begutachten.

  • ^ Man beachte bei besagten Gebäude auch, wie leicht es von außen zugänglich ist. Nicht allzu selten kann man dann hinterher wieder von mutwillig gelegten Bränden und einer unmittelbaren Gefahr für die Nachbargebäude lesen. Also mir wäre nicht wohl, wenn ich neben einem solchen ungesicherten Gebäude wohnen würde.

  • Also ich finde das von Riesz eingefügte Bild mit Blick auf Leipzig sehr ansprechend. Die Stadt strahlt da doch eine gewisse großstädtische Urbanität aus und erinnert mich ein wenig an das Gebiet um die Warschauerstraße in Berlin, wo man einen ähnlichen Blick gen Alexanderplatz erhaschen kann.


    Ich war dieses Wochenende auch mal wieder im Leipziger Osten und bin immer noch positiv überrascht von der Wuseligkeit der Eisenbahnstraße und der nördlich angrenzenden kompakten Gründerzeitquartieren; das hat Potential!