Neubebauung Bahnhofsvorplatz ("Maximiliancenter"|"Urban Soul")

  • Den habe ich auch gelesen. Der vorgestellte Entwurf muss ja, dem Bericht nach zu urteilen, geradezu entsetzlich gewesen sein. Leider zeigen sie in dem Artikel kein Bild davon.
    Im Übrigen bestätigt der Artikel, was in diesem Thread schon vermutet wurde: der Investor will sich bei der Südüberbauung wohl nur engagieren, wenn er sich dadurch auch die übrigen Grundstücke am Bahnhof sichern kann.
    Dabei übersieht er ganz offensichtlich, dass die Stadt ihm die Grundstücke schon vergaberechtlich gar nicht so einfach übertragen KANN, wie er das gern hätte. Merkwürdige Geschichte!

  • Hab ich garnicht mitbekommen, der Artikel ist vom 21.11.
    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=666458


    Hier gibt es ein Bild der neuen? Südbebauung, soll schon jetzt wieder überarbeitet worden sein.
    Ich finde der Klotz sieht so aus wie sein sanierter Vorgänger.
    Allein schon der Abstand zum Bahnhofsgebäude und die Stelzen.


    Laut dem neuen Artikel soll aber abgerissen werden.
    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=670800

  • Neues zum Thema Südüberbauung:
    die Verwaltung schlägt vor, die übrigen Baufelder vor dem Bahnhof gemeinsam mit der Südüberbauung auszuschreiben. Folge: den Zuschlag kann nur der Investor erhalten, der das Eigentum an der Südüberbauung vorweisen kann. Damit wäre die Ausschreibung schon entschieden, ehe sie überhaupt begonnen hat: zugunsten der GDG (Investor bei der Südüberbauung). Dieser hätte dann sein, wohl von Anfang an angestrebtes Ziel erreicht, sich den Zuschlag für den gesamten Bahnhofsbereich herbeizumogeln.


    Ob ein solcher Nicht- Wettbewerb sich positiv auf die Qualität der entstehenden Bauten auswirken wird, wage ich zu bezweifeln. Vielleicht wäre es doch besser, wenn die Stadt der GDG einen Zuschuss zur Verkleinerung der Südüberbauung zahlt und diesen durch die separate Ausschreibung der übrigen Bauflächen gegenfinanziert.


    Wie auch immer: Hauptsache, es passiert endlich etwas!


    Quelle: http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=688306

  • Ich bin überhaupt nicht der Meinung, dass jetzt kurz nach der Wahl und so lange vor der nächsten Wahl Schnellschüsse angebracht sind. Die Koalition kommt mir wie ein frisch verliebtes Pärchen vor, das den Blick für die wesentliche Realität verloren hat. Auch wenn in diesem Fall die Verwaltung den Plan zu solch einer Ausschreibung äußert, über deren Vorschläge (siehe Festspielhaus an der Autobahn) braucht man sich nicht mehr zu äußern.


    Mit Schmitzens Entwurf verfügt man doch über einen zufriedenstellendes Zielkonzept. Warum nicht step by step wie geplant?!? Sprich zunächst die wichtige Verkehrsanalyse und dann eine gesamte Ausschreibung des Areals, somit kann ein Investor den neuen Busbahnhof und Abriss Südüberbauung durch die anderen Flächen gegenfinanzieren.


    Hat die Stadt als öffentlicher Träger dieser Grundstücke nicht ohnehin die gesetzliche Pflicht zur EU-weiten Ausschreibung?


    Warum jetzt diese an GDG gebundene Ausschreibung? Kann die Stadt in solch einer Ausschreibung auch zwingende architektonische Vorgaben machen?


    Falls nicht, befürchte ich von den Proportionen her eine dreifache Südüberbauung und der bauliche Zustand wird sich in 20-30 Jahren ähnlich darstellen - nur halt brachialer. Sorry, aber GDG hat mich weder durch schnelles professionelles Vorgehen, noch durch die architektonsichen Entwürfe positiv stimmen können.


    Im Grunde konnte die Geschichte auch nichts werden, wenn man klein-klein denkt und ohne die Einbeziehung der benachbarten Handlungsbedarfe Busbahnhof und Loch handelt. Also hoffentlich wird nicht so gehandelt!

  • Die Situation ist leider rechtlich nicht ganz einfach.
    Das Problem ist: die GDG kann darf ohne Weiteres ein neues Gebäude an die Stelle der Südüberbauung setzen, das genauso hoch, breit und nah am Bahnhof ist wie diese. Es ist ein baurechtlicher Grundsatz, dass man immer das Bauvolumen auf ein Grundstück bauen darf, das dort bereits einmal stand. Die Stadt kann das zwar verbieten, müsste dann aber eine Entschädigung zahlen, die sicherlich nicht geringer als die genannten 13 Mio wäre. Auf die Gestaltung der Fassade kann die Stadt nur dann Einfluss nehmen, sofern eine Gestaltungssatzung für den Bereich existiert und die gibt es meines Wissens nicht. Die einzige Chance der Stadt, Einfluss auf Bauvolumen und Gestaltung zu nehmen, wäre in der Tat die Ausschreibung eines größeren Areals, wobei der Zuschlag eben an Bedingungen auch in Bezug auf die Südüberauung geknüpft werden könnte.
    Rechtlich hat die Stadt also nur 2 Alternativen: Ausschreibung aller Flächen oder Zuschuss zur Verkleinerung. In Betracht käme natürlich auch noch eine Enteignung der GDG, allerdings könnte man diese wahrscheinlich leicht anfechten (da kein überragendes öffentliches Bedürfnis besteht) und wenn sie rechtlich doch möglich wäre, wäre eine saftige Entschädigung fällig.
    Mit anderen Worten: die GDG ist, sofern sie finanziell einen langen Atem hat, in einer bequemen Lage und kann die Stadt gewissermaßen erpressen. In einem Punkt MUSS die Stadt ihr entgegen kommen, sonst kommt da ein neuer Klotz hin bzw der alte bleibt wo er ist (ggf im neuen Gewand).
    Ich plädiere wie gesagt für ein Auszahlen der 13 Mio, was man durch die Vermarktung der übrigen Flächen gegenfinanzieren könnte.
    Mal schauen, was der Rat sagt.

  • B-Plan Südüberbauung

    Die Stadt gedenkt, einen Bebauungsplan für das Areal der Südüberbauung aufzustellen, durch den insbesondere größere Abstandsflächen zum Bahnhofsgebäude festgeschrieben werden sollen.


    Unter http://www.bonn.de/umwelt_gesu…/01021/index.html?lang=de
    werden die Planungen durch Visualisierungen der bisherigen Bebauung gegenüber gestellt. Man kann hier sehr schön nachvollziehen, welche Verbesserung sich gegenüber dem status quo ergibt. Auch zeigt sich, dass der B-Plan- Entwurf weitgehend dem Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs zum Bahnhofsbereich entspricht.


    Die Kompensation für die wegfallenden Flächen wird allerdings in Form zusätzlicher Stockwerke erfolgen. Dies macht sich besonders gegenüber dem Bahnhof sehr stark bemerkbar. Die Südüberbauung ist dort nur 3-geschossig, der Neubau darf ein zusätzliches Vollgeschoss und ein Staffelgeschoss aufweisen. Das Staffelgeschoss wird man vom Straßenraum aus wohl kaum wahrnehmen. Das zusätzliche Vollgeschoss hingegen wird für 3-4 Meter an zusätzlicher Höhe sorgen, wodurch das neue Gebäude den Hbf wesentlich überragen wird. Allerdings halte ich dies für hinnehmbar, - der vergrößerte Abstand zwischen beiden Bauten ist es wert!

  • Dreigeschossigkeit wäre sowiso lächerlich für eine Großstadt. meiner Meinung nach wird die Gebäudehöhe überbewertet: Bezüglich Material, Architektur und Grundfläche scheint oft alles erlaubt, nur die Gebäudehöhe ist die heilige Kuh..

  • Stimmt, gerade in Bonn herrscht eine regelrechte Hochhaus- Panik. Warum z.B. im Bundesviertel künftig nur noch max viereinhalbgeschossig gebaut werden darf, ist mir völlig unverständlich. Mehr Höhe würde dem Stadtbild wirklich guttun..


    Vor dem Bahnhof bin ich eigentlich auch damit einverstanden, finde es aber problematischer als anderswo, weil dadurch das niedrige Empfangsgebäude noch mehr an Wirkung verlieren wird. Allerdings wird dieser Effekt bestimmt durch den größeren Abstand ausgeglichen.


    Wichtig ist doch, dass vor dem Bahnhof endlich wieder ein boulevardartiger öffentlicher Raum entsteht, der der historischen Situation entspricht und der Bedeutung des Ortes als Eingangstor zur Stadt endlich gerecht wird.

  • Nachdem die German Development Group als Investor die Gestaltung der neuen Südüberbauung dem städtebaulichen Wettbewerb angepasst hat, wird die Stadt nun die Baugenehmigung erteilen.
    Die architektonische Veränderung am "Maximilian Center" durch Architekt Louis de Jager wurde von der Politik einhellig begrüßt.


    Ich zitiere aus dem GA-Bericht (mit Bild des Entwurfs)vom heutigen 9. Juli:
    Bitte keine Zeitungsartikel einbinden, auch nicht auszugsweise. Gruß rec


  • Zitat: "Die architektonische Veränderung durch den Architekten Louis de Jager wurde von der Politik einhellig begrüßt"
    Es ist der Wahnsinn! Der Stadtrat schafft es tatsächlich ein Bauprojekt einhellig zu begrüßen und das ausgerechnet beim Thema Bahnhofsvorplatz.

  • Hab an dem Entwurf nichts auszusetzen. Es scheinen hochwertige Materialien verbaut zu werden und der geforderte Abstand zum Bahnhofsgebäude wird wohl auch eingehalten. Zudem wird, durch das leichte Anwinkeln des Neubaus der Blick auf den Mittelrisalit des Bahnhofs freigegeben. Die gewisse Massigkeit des Baus wird sich relativieren, wenn (in 100 Jahren mal) die übrigen Grundstücke vor dem Bahnhof auch bebaut worden sind..


    Allerdings: in trockenen Tüchern ist mit der Baugenehmigung noch nichts. Insbesondere ist völlig unklar, welches Spiel der Investor da eigentlich spielt. Betriebswirtschaftlich macht das Projekt nämlich nach wie vor keinen Sinn!

  • Die Anlage zur Verwaltungsvorlage zu den Verkehrsplanungen im Bahnhofsbereich vom 28.4. dürfte schon den geplanten Grundriss des Maximilian-Centers zeigen. In der Vorlage heißt es, dass aufgrund der neuesten Pläne zum Abriss der Südüberbauung und zum Neubau des Maximiliancenters die Alternative A 1 den planerischen Gegebenheiten angepasst wurde. Durch die Verschiebung des Baukörpers nach Süden, um entsprechend Platz im Bereich der verlängerten Poststraße zu schaffen, musste eine Busposition [...] verlagert werden, siehe hier.



    Quelle: Stadt Bonn


    Anlage



    Durch die Verschiebung nach Süden rückt das Center nun in die Flucht der Gangolfstraße. Immerhin vergrößert sich der Abstand zum Bahnhof im Vergleich zum heutigen Zustand deutlich, allerdings nicht in dem Maße wie es der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs vorsieht.

  • Das Tauziehen um das Maximilian-Center geht weiter. Der Stadtrat hat die Entscheidung über den Verkauf der städtischen Flächen im Untergeschoss der Südüberbauung an die German Development Group vertagt.


    Stattdessen hat der Rat eine zweijährige Veränderungssperre für die Südüberbauung erlassen. Hintergrund ist, dass die GDG einen zweiten Bauantrag gestellt hat, der eine höhere Ausnutzung der Grundfläche als bereits genehmigt (siehe hier) vorsieht. Die Veränderungssperre soll verhindern, dass die GDG ggfs. auf dem Rechtsweg damit zum Erfolg kommt.


    Bis Ende Januar sollen zunächst alle zwischen Stadt und GDG noch offenen Fragen geklärt werden. Strittig ist u.a. noch die äußere Gestalt des geplanten Neubaus. Zudem ist die GDG noch den Nachweis schuldig, ob sie das Projekt wirtschaftlich stemmen kann. Daher soll die Finanzierung des Projekts zunächst von einer Bank bestätigt werden. Außerdem soll gegenüber der GDG eine Baupflicht ausgesprochen und über Vertragsstrafen abgesichert werden. Sind alle Fragen geklärt, könnte der Stadtrat Ende Januar erneut über den Verkauf entscheiden.


    Quelle: Südüberbauung: Investor weist Insolvenzgerüchte zurück



    Offenbar hat Saturn/ Metro bereits einen Mietvertrag über 6.000 m² Ladenfläche abgeschlossen. Insgesamt hat die GDG nach eigener Aussage 70% der Flächen im Maximilian-Center vermietet.


    Zum Bauablauf ist bislang bekannt, dass die Südüberbauung bis zur Bodenplatte abgetragen werden soll. Das Untergeschoss soll dann entkernt und neu gestaltet werden. Geplant sind 27 kleine Mieteinheiten bis maximal 120 m², in denen Waren des täglichen Bedarfs angeboten werden. Dies soll "die täglich 100.000 Passanten aus dem Bahnhof" (Sevenheck/ GDG) bedienen.


    Anschließend sollen auf viereinhalb Etagen weitere Verkaufsflächen (insgesamt 11.000 m²) entstehen. Wohnungen oder Büros sind nicht geplant. Die für 2012 angestrebte Eröffnung dürfte sich jetzt kaum noch realisieren lassen.


    Die Infos stammen aus diesem IZ-Artikel.


  • Der Natursteinbelag sieht auf den Bildern wertig aus. Einmal hörte ich von den Bonner Stadtplanern, dass das Bestandsgebäude der 1970er um einige Meter zurückgebaut werden sollte, um mehr von der Fassade des Hauptbahnhofs freizulegen. Bei einem Neubau wird es einfacher und der Grundriss in #132 zeigt, dass ein wenig mehr Platz geschaffen wird. Auf den Bildern ist diese Verbesserung nicht spürbar.

  • Die Gebäudekante soll um ca. sechs Meter vom Bahnhof zurückgesetzt werden (von 17m auf 23m). Recht anschaulich dargestellt ist dies hier (PDF-Download, ganz unten). Zum Vergleich, die historische Stadtkante hatte einen Abstand von 27m zum Bahnhof.

  • Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben! So war mein erster Gedanke, als ich heute im GA las, dass die Verhandlungen mit dem Investor Roger Sevenheck zur Südüberbauung geplatzt sind.
    Ich geb nur mal kurz wieder, das der Investor eine deutlich höhere finanzielle Beteiligung der Stadt einforderte. Dazu ist die Verwaltung nicht bereit! Herr Nimptsch will angeblich noch heute eine Erklärung veröffentlichen.
    Mal schauen, wie es jetzt weitergeht.


    http://www.general-anzeiger-bo…mid=10490&detailid=853281