• ... Schon einmal in einer Diskussion über "Traumstädte" von jemandem gehört, der nach Frankfurt will? ...


    Im Dezember 1962 hatte Düsseldorf 705 Tsd. Einwohner, Frankfurt nur 689 Tsd.. Ende 2017 gab es 741 Tsd. Einwohner in Frankfurt, aber kaum mehr als 613 Tsd. EW in Düsseldorf - anscheinend will schon irgend jemand nach Frankfurt, sogar öfter als nach Düsseldorf.


    Gestern wurde in der SZ dieses Kommentar veröffentlicht, wo für Nachverdichtung plädiert wird, die Städte urbaner und vitaler machen würde - gemünzt zwar auf München, aber die Aussagen wären in Düsseldorf nicht minder gültig.


    Im Quartier Central ist nicht das Problem, dass die vier Hochhäuser hoch sind - das Problem ist, dass sie gleich hoch sind, gleichförmig und die Fassaden sehr ähnlich gestaltet. Mit mehr Vielfalt wäre die Wirkung viel besser.

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    Das mag wohl daran liegen das durch diese ganzen Hochhäuser viel Arbeitsplätze entstanden sind, und mal ehrlich, wer mag schon gerne pendeln?
    In Sachen Lebensqualität liegt Düsseldorf weit vor Frankfurt.

  • Deswegen ist New York City bzw Manhattan auch so bei Touris unbeliebt, weil es dort so viele Wolkenkratzer gibt. Als ob Hochhäuser per se eine Stadt weniger lebenswert machen. Toulouse Allee ist meinen Augen architektonisch eher mittelmäßig bis beliebig und die Häuser sind wie am Lineal gezogen angeordnet, sieht etwas steril aus, Städteplanung wie mit SimCity. Obwohl damit hätte man wahrscheinlich sehen können, dass das trist aussieht.


    Wohnhochhäusern hafteten hier Deutschland lange Jahre ein schlechte Ruf an, der vielleicht durch Satellitenstädte wie Chorweiler und Garath geprägt wurde.


    In Australien und USA sind Wohnhochhäuser chic, teilweise luxus, angesagt, da all die Vorteile der Stadt wie Kultur und Restaurants schnell zu erreichen sind. Der Wunsch, die Stadt zu konservieren, ist weniger stark ausgeprägt wie hier. Die Menschen dort sind im Schnitt jünger und Veränderungen ggü. aufgeschlossener. Dieses kleinstädtische Denken von Menschen, die hier den Ton angeben, in einer Großstadt ist etwas Düsseldorf-typisches.

  • Wenn ich das alles lese, was ein Düsseldorfer Büro so in der Welt baut - immer ärgerlicher die Verkrustung, dass in der Stadtmitte am Kö-Bogen bis zum Weltende ein Hochhaus der 1950er Jahre restlos die Umgebung dominieren soll.


    Was soll denn dieses seit Jahren andauernde
    Dreischeibenhaus-Bashing, irgendwann muss doch mal Schluss sein. 1960 errichtet, also die angegebenen 1950er Jahre suggerieren ein noch älteres Alter, aber selbst wenn es so wäre, das wäre doch kein Makel, besonders dann eigentlich, wenn der Klagende ein Altstadtliebhaber ist.
    Ich gebe zu, es ist nicht bunt oder farbig, für die Schmalseiten wurde ein Material gewählt, das der Bauherr selbst herstellte, nämlich Edelstahl. Und wer sagt, dass ein anderes Hochhaus möglicherweise gelungener werden könnte? Doch nicht jemand, der vom Walkie -Talkie in London ( 20 Fenchurch Street) begeistert war, bekam doch dieses Gebäude im Jahre 2015 den Carbuncle Cup zugesprochen, also den Preis für das hässlichste Gebäude, das in den letzten 12 Monaten in GB fertiggestellt wurde. :lach:

  • So kann man es verstehen, aber nach meiner Meinung geht es eher darum, dass die Stadt in all Ihrer Nachkriegs-Schönheit und -Hässlichkeit konserviert werden soll. In der derzeitigen Stimmung hätte doch niemand den Rheinturm, das Drei-Scheibenhaus oder andere jetzt stadtbild-prägende Bauten bauen können, die aber Sichtachsen und andere Konzepte der Stadtwahrnehmung deutlich verändert haben.


    Nun werden größere Projekte gerne damit abgesägt oder gar nicht erst als Vision gedacht, da sie die Stadt zu stark verändern oder manchen Düsseldorfern ihren bisher unverbauten Blick auf den Rhein rauben etc etc. Gleichzeitig werden aber noch munter historische Gebäude wie in der Wagnerstr abgerissen und durch eher gesichtslose Neubauten ersetzt.


    Vieles in Düsseldorf, Oberkassel mal ausgenommen, ist eher nüchterne Nachkriegsarchitektur. Nach dem Krieg wurden durch die Autogerechte Stadt bestehende Viertel zerschnitten oder ihres Charakters beraubt. Warum wehrt man sich jetzt gegen Veränderungen? Könnten hier nicht auch preisgekrönte Wohnhochhäuser wie die beiden Bosco Verticale stehen?

  • ^ Ich habe absolut nichts gegen neue große Veränderungen, bin doch auch der Meinung, dass neue Projekte in Düsseldorf immer etwas zu klein geraten sind, aber ich kann es nicht verstehen, dass der besagte Herr wieder und wieder über das DSH und das angrenzende Schauspielhaus wettert. Für mich stellen diese beiden Gebäude eine Komposition dar, von der es auf der Welt nicht viele gibt. Ich denke mir, da habe ich die gleichen Gefühle wie ein Kölner, wenn er den Dom erblickt.
    Ich weiß natürlich nicht, was in hundert Jahren sein wird, aber da doch vor kurzem erst 200 Millionen für die Revitalisierung des DSH ausgegeben wurden, wird es uns noch lange erhalten bleiben. Manchmal bin ich recht froh, dass es reiche Menschen gibt, die meinen Geschmack teilen.

  • Schulen-Bauprojekte

    Die RP berichtete heute über einige Schulen-Bauprojekte - bis 2022 sollen über 700 Mio. EUR investiert werden. An der Völklinger Straße neben der Handwerkskammer ist der Neubau des Luisen-Gymnasiums geplant, welcher 2023-2024 fertig sein soll. Ein neues Technisches Rathaus und Wohnungen auf einem Teil des Areals seien "in der Diskussion" - dann lieber Wohnungen und das Technische Rathaus zentraler.


    Die katholische Grundschule an der Fleher Straße wird von 2 auf 3 Züge ausgebaut. (BTW: Was hat das mit den städtische Projekten zu tun, wenn sie nicht neutral, sondern katholisch ist?) An der Koetschaustraße in Stockum wird für 14 Mio. EUR das Max-Planck-Gymnasium saniert und erweitert. In der Nähe wird bis 2020-2021 für 25,5 Mio. EUR die Realschule Golzheim für 750 Schüler errichtet. An der Max-Halbe-Straße wird für 2,5 Mio. EUR die Mörsenbroicher Gemeinschaftsgrundschule von 2 auf 3 Züge ausgebaut.

  • Ein neues Technisches Rathaus und Wohnungen auf einem Teil des Areals seien "in der Diskussion" - dann lieber Wohnungen und das Technische Rathaus zentraler.


    Na siehste, da hast du doch endlich eine Stelle, wo die Wahrscheinlichkeit immer mehr steigt, dass dort das technische Rathaus hin kommt und über die du dann gerne rumphantasieren kannst!;)


    Der Bereich für das technische Rathaus ist übrigens Völklinger Straße Ecke Südring - für Wohnen ist es dort eigentlich zu laut, die Wohnungen werden wohl lärmgeschützt in den Innenbereichen dahinter geplant.
    Warum du immer wieder noch mehr Arbeitsplätze in die Innenstadt reinquetschen möchtest und die das Wohnen nach außen drängen möchtest, verstehe ich nicht.
    Eine Entzerrung zugunsten der Innenstadt macht doch Sinn, warum sollen denn noch mehr reinfahren zum Arbeiten, zumal sie jetzt ja auch schon am Rand liegen.
    Und auch gerne noch einmal, nicht jeder muss seine Büros in 1A oder 1B-Lage haben - da reicht auch schon mal der Lastring!
    So auch für öffentliche Bauten, schließlich zahlt der Steuerzahler dafür die Kosten....


    Die katholische Grundschule an der Fleher Straße wird von 2 auf 3 Züge ausgebaut. (BTW: Was hat das mit den städtische Projekten zu tun, wenn sie nicht neutral, sondern katholisch ist?)


    Ganz einfach, auch konfessionsgebundene Schulen sind oft städtische Schulen, so wie auch diese - deswegen heißt sie ja auch "Städtische Katholische Grundschule Fleher Straße 213".
    Und selbst wenn die Schule nicht städtisch wäre, was spräche dagegen, dass die Stadt Geld zur Erweiterung und Renovierung besteuert?
    Ich sehe auch kein Problem darin, dass eine Schule (oder viele Kindergärten) konfessionsgebunden sind, schließlich stehen diese Einrichtungen allen offen und da wird ja keine Gehirnwäsche betrieben....

  • ... nicht jeder muss seine Büros in 1A oder 1B-Lage haben - da reicht auch schon mal der Lastring!
    So auch für öffentliche Bauten, schließlich zahlt der Steuerzahler dafür die Kosten....


    Die Lage Völklinger Str./Südring ist perfekt für ein Gymnasium und das Technische Rathaus!
    Anschliessend dann eine bezahlbare Wohnbebauung im Innenbereich.



    https://bit.ly/2L5M8zW


    Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (l.) und Florian Dirszus, stellvertretender Leiter des Schulverwaltungsamts, zeigen das Baufeld für das neue Gymnasium an der Vöklinger Straße © Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer


    Ausschnitt aus dem obigen Pressebild:


    Das Plangebiet:
    https://www.google.de/maps/@51…,90h,39.34t/data=!3m1!1e3


    Wohnbaufläche:
    https://bit.ly/2vv1dWK
    Bürobaufläche:
    https://bit.ly/2AURbmZ

  • Das "Problem" des Wachstums

    Hin und wieder geistern Stimmen, ob man das Wachstum nicht irgendwie bremsen könne - erst Ende August wurde es in einem RP-Kommentar zum "Problem" erklärt. Wie mein Chef in einer früheren Firma oft sagte - es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen. Im Kommentar stellt die Autorin die üblichen Fragen, wann die Grenze erreicht sei (in Bilbao etwa passen 2/3 der Bevölkerung Düsseldorfs auf gerade mal 41 Km² - und ein großer Teil des Stadtgebiets bleibt begrünt). Das Wachstum möchte sie nicht aufhalten, aber kanalisieren, wenn die Grenze erreicht wäre - ohne den Unterschied zu erklären.
    (Von mir aus könnte man schon gleich kanalisieren - in möglichst zentrumsnahe Bahnen, bitte.)


    Während hier schon mal diskutiert wurde, ob man mit +5%, +15% oder +25% EW rechnen sollte, gerade ergoogelte ich diesen heutigen Artikel über die Urbanisierung in China. Seit 1978 wuchs die Einwohneranzahl in den Städten um 640 Mio. auf 810 Mio. - macht + 376%. Das Schienennetz des Nahverkehs in den Städten wuchs von 23,6 Km auf 4.484 Km. Die Anzahl der städtischen Busse von 17.000 auf 477.000.
    Verglichen damit ist jedes erdenkbare Szenario in Düsseldorf Peanuts. Wenn die Chinesen weit, weit mehr Wachstum managen können, wäre es unsagbar peinlich, würde man in Düsseldorf mit den wenigen Prozentpunkten nicht zurechtkommen.

  • ^ Deine "Bilbao" und "China"-Vergleiche passen nicht zum Thema, denn leider hast du nicht verstanden, dass es in dem Artikel nicht um das Wachstum der Stadt an sich geht, sondern darum, dass das Wohnen für Normal- oder Geringverdiener in der Stadt immer schwerer wird!
    Durch die immer weiter steigenden Mieten werden diese immer weiter an den Statdtrand und in die umliegenden Gemeinden gedrängt, was wiederum auch zu mehr Verkehr in der Stadt führt.
    Und gerade diese Bevölkerungsschichten sind es doch, die die Stadt am Leben halten oder wer fährt z.b. die Straßenbahnen und Busse, damit die Besserverdienenden an ihren Arbeitsplatz kommen?
    Glaub man Ernsthaft, das ein Busfahrer mit 2.400 Euro Brutto! und einer Familie mit 2 Kindern in Düsseldorf noch eine Wohnung bezahlen kann?
    Ich sage nein - dazu passt auch dieser RP-Artikel, dass die Rhenbahn kein Personal findet und auch die Fahrgastzahlen zurück gehen (ob das nur an fehlenden Fahrern liegt, steht nicht im Artikel).

  • ^ Bereits im letzten Satz der Einleitung heisst es, das "rasante Wachstum" sei ein Problem - muss man wirklich jeden Satz dreimal besprechen? (Später beschweren sich die Moderatoren ob der Wiederholungen - wie gerne würde ich in einer Welt leben, in der ein paar Sachargumente sofort einschlagen uns schwupp - die Realität ist schon eine andere.) Bilbao hat etwas über 8 Tsd. EW/Km² auf den 41 Km² des Stadtgebiets, das ist etwas mehr als die 7508 EW/Km² im Stadtbezirk 1 (die D-Dorfer Innenstadt). Im Zentrum (51 Tsd. EW / 2,14 km²) sind es fast 24 Tsd. EW pro Quadratkilometer und in den Tagen dort habe ich die Stadt als sehr lebenswert empfunden. Würde sich die Dichte der Düsseldorfer Stadtmitte (Bezirk 1) entsprechend erhöhen, ergäbe dies alleine auf den 11 Km² Platz für fast 200 Tsd. weitere Einwohner - wenn es irgendwelche Wachstumsgrenzen geben sollte, sind diese sehr, sehr weit entfernt.


    Ohne die Busfahrer-Gehälter zu besprechen - mit dem vermeintlichen Recht auf das Wohnen in der Stadtmitte ist es so eine Sache: Wenn fast alle dort wohnen wollen, können doch nicht alle und auf irgend einem Weg muss die Auswahl erfolgen. Stell Dir vor, die halbe Stadtbevölkerung möchte in den Bezirk 1 ziehen - wenn nicht durch Geldbörse und Miethöhe, wie willst Du entscheiden, wer darf und wer nicht?


    Dieses Dilemma kann durch Verdichtung im Zentrum zumindest geschwächt werden (dann passen mehr Leute rein), leider kommen immer wieder Lokalpolitiker mit Rheinhattan-Sprüchen. Sie sollten nur auf die Partnerstädte schauen - in Moskau soll 2018 ein Bau-Rekordjahr werden, mit 140 Wohnkomplexen mit insgesamt 30 Mio. Qm Wohnfläche. Warschau wächst ebenfalls, wobei die neuen Türme weit mehr Vielfalt aufweisen als die im Quartier Central auf dem Foto neben dem Kommentar. In Düsseldorf haben die Lokalentscheider keine größere Sorge als zumindest ein Geschoss eines Nicht-Wirklich-Hochhauses an der Berliner Allee zu streichen - oder nicht verschlafene Nächte wenn in Benrath zwischen Bahngleisen und Industriegebieten an gerade mal zwei Stellen mit 7 statt mit 5 Geschossen gebaut werden sollte. In Rath gab es sofort Geschrei auf die Anregung einiger Höhenakzente nördlich der Westfalenstraße (aber seltsamerweise nicht, dass die bereits gebauten niedrigen Klötze uniform und öde geraten sind). Wie viele Busfahrer hätten dort einziehen können.
    Wenn sich nie-nie-niemals irgend etwas ändern darf, sind die Wachstumsgrenzen eng, doch nach solcher Prämisse wäre die Menschheit längst ausgestorben - Anpassung war das Erfolgsrezept.

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  • ^ Da du den Artikel scheinbar immer noch verstanden hast und zudem einzelne Sätze aus Kontext ziehst, machen eine Diskussion darüber für mich leider keinen weiteren Sinn.
    Deine Erwartung, dass ein paar "Sach"-Argumente die gewünschte "Realität" erzeugen, ist nicht gerade realistisch und auch nicht gerade demokratisch.


    Aber zu einem Teil deiner Ansichten muss ich doch noch kommentieren:

    Ohne die Busfahrer-Gehälter zu besprechen - mit dem vermeintlichen Recht auf das Wohnen in der Stadtmitte ist es so eine Sache: Wenn fast alle dort wohnen wollen, können doch nicht alle und auf irgend einem Weg muss die Auswahl erfolgen. Stell Dir vor, die halbe Stadtbevölkerung möchte in den Bezirk 1 ziehen - wenn nicht durch Geldbörse und Miethöhe, wie willst Du entscheiden, wer darf und wer nicht?


    Weder in meinem letzten Beitrag, noch im RP-Kommentar ist die Rede davon, dass sich die Wohn- und Mietenproblematik der Normal- oder Geringverdiener sauf die Innenstadt bezieht, es geht um fast alle Stadtteile!
    Auch wenn du jetzt vom Bezirk 1 sprichst (und damit die Stadtteile Stadtmitte, Altstadt, Carlstadt, Pempelfort, Golzheim und Derendorf meinst) - es kann doch nicht dein Ernst sein, das nur der Geldbeutel entscheiden soll, wer wo wohnen darf! :nono:
    Auch in diesen Statdteilen muss viel stärker das Handlungskonzept Wohnen durchgesetzt wird - die Anteile an Sozialwohnungen und preisgedämpften Wohnen sollten soar noch erhöht werden!
    Zudem muss die Mietpreispremse viel schärfer greifen (und kontrolliert werden!) und auch endlich mit einem Zweckemfremdungsverbot gegen die AirBnB-FeWo-Vermietung vorgegangen werden - denn nur durch bauen alleine kann man die Mieten nicht im Griff halten.

  • Park(ing) Day

    Zufällig ergoogelte ich diesen Text zur internationalen Aktion Park(ing) Day am 21. September, während der Parkplätze temporär u.a. als Grünflächen umgewidmet werden - ein Foto zeigt eine längerfristige Umwidmung in Breslau. In Deutschland gibt es Aktionen u.a. in Berlin, Hamburg, München und Frankfurt - wie ich ergoogelt habe, neulich auch in Düsseldorf.


    Der Text steht zwar auf einer Klimaschutz-Webseite, doch zum Anfang und auch weiter wird der Flächenverbrauch für die Autos und besonders das Parken erinnert. Die empfohlenen Verknappung und Bepreisung der Parkplätze empfehlen viele Stadtplaner schon länger, leider setzt es sich gegen ein vorstädtisches Leitbild vieler Leute mit EFHs und PKW nicht durch - etwas, was man im Rahmen der Anpassung an die Urbanisierung aufgeben müsste.
    Laut Text kostet das Parken in London das Doppelte der Berliner Preise. Das Anwohnerparken sei in Deutschland (auch in Düsseldorf) via Bundesgesetz auf maximal 30,70 EUR beschränkt - in Kopenhagen sind es 535 EUR, in Stockholm 827 EUR.


    In der Wikipedia fand ich, dass der New Yorker Times Square 2009 im Rahmen der Aktion zum Teil in eine Fußgängerzone umgewandelt wurde - was so sehr gefiel, dass eine dauerhafte Umwandlung beschlossen wurde. Wenn in Düsseldorf eine Aktion auf der Brunnenstraße geplant ist - etwa den Karolingerplatz könnte ich mir durchaus dauerhaft ohne Parkplätze und gerne mit weniger Verkehrsfläche vorstellen, dafür mit mehr Begrünung und Aufenthaltsqualität.


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    BTW: Eine interessante Erkenntnis aus München - ein DAF-Moderator schreibt, dieselben Leute würden genauso gegen Mietpreise protestieren, wie auch gegen Nachverdichtungen - die überhaupt eine Lösung bzw. Linderung des Preisproblems ermöglichen. Den gleichen Verdacht habe ich schon länger, auch auf unsere Gegend bezogen. Ob sich auch bei uns etwas in den Köpfen ändern könne, bin ich gespannt.

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  • ^ Zu prüfen ob die Option, Neubau an gleicher Stelle statt Sanierung Sinn macht, ist nicht verkehrt.
    Die Option, Sanierung und Erweiterung geht für mich gar nicht, es wäre sträflich, weiter in den Hofgarten reinzubauen.
    Ebenso halte ich einen Umzug an andere Stelle (etwa den Medienhafen) nicht nur aus dem Grund, dass die Kulturmeile "rund um den Hofgarten" nicht auseinander gerissen werden sollte, für falsch.
    Auch der Verkauf des jetzigen Grundstücks mit der Prämisse, möglichst viel Geld einzunehmen, so dass dort ein Hochhaus entstehen könnte, ist ein Unding!
    Der Hofgarten sollte von weiteren Bauprojekten verschont bleiben, der Kö-Bogen I reicht und die Zusammenführung der beiden Hofgartenteile ist Dank der verbliebenen Straßenbahnschienen leider auch nur Stückwerk!

  • Zumindest in der Bundesregierung scheint die Erkenntnis angekommen zu sein, dass man die Wohnungsmarkt-Lage nur dann stabilisieren kann, wenn man genügend Wohnungen baut - um bis 2021 1,5 Mio. neue WE zu bauen, wurden Steueranreize beschlossen, über die Handelsblatt gestern berichtete. Förderfähig seien Wohnungen bis zu 3000 EUR/Qm Herstellungskosten - laut Artikel rätseln Experten, ob dies auch die Grundstückskosten beinhalte oder nur reine Baukosten. Der wohnungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion erinnert, dass in Ballungszentren (wo Wohnungen besonders fehlen) die Baukosten besonders hoch sind.
    Der Präsident des Immobilienverbandes Deutschland hofft, dass "populistische Maßnahmen" ausbleiben werden wie der von der SPD angeregte "Mietenstopp". Ich hoffe, ich muss hier nicht erklären, dass ein solcher absolut nichts am Fehlen der Wohnungen ändern könnte, welches Fehlen die Preise steigen lässt. Das wäre irgendwie so, als ob man das Gesundheitswesen durch ein staatliches Verbot des Hustens ersetzen möchte.


    Der IVD-Präsident regt noch zwei Massnahmen an - Hilfe des Bundes bei der Sanierung der Altlastenflächen sowie beim Infrastruktur-Aufbau für neue Wohngebiete. Ich würde lieber stattdessen den Infrastruktur-Ausbau für Nachverdichtungen unterstützen - wenn man neue Flächen ausweist und minimal nutzt, braucht man gleich weitere samt neuer Infrastruktur. Nachverdichten ist viel effizienter.
    Dazu muss sich aber wirklich was ändern wie die bisherige Priorität für allerlei Heilige Kühe wie Kleingärten in bereits erschlossenen Gegenden - oder die ewige Totschlag-Keule der Luftschneisen, wo nie verraten wird, wie genau in Zahlen die Lüfte ausgebremst wären. Oder alle solche Initiativen wie in Seestern, die das Halbieren eines Wohnhochhauses bewirken können, unter Berufung auf verfiefte Marktanalyse, wie sie eine der Zeitungen zitierte - "das kriegen die niemals vermietet". Wie denn - Wohnungen fehlen und welche würden im mittleren Marktsegment (es sollte dort kein Luxusturm werden) angeblich leer stehen?
    Und noch die weitere ewige Keule der Verkehrsprobleme - absolut lösbarer, wenn die Stadt konsequent auf eine Verschiebung der Verkehrsmittelanteile hin zu platzsparenden arbeitet.
    Wenn man sich anschaut, was alles in der planungspolitischer Praxis unantastbar bleibt, kann man unmöglich glauben, die Wohnungen würden fehlen - in so einem Fall müsste hier und da ein Umdenken stattfinden.


    Eine Gewerkschaft will wiederum Bundes-Geld für den sozialen Wohnungsbau - das Pestel-Institut errechnete, dass eine Sozialmietwohnung im Schnitt 80.000 EUR Förderung benötigt. Es ist ehrlicher, wenn dieses Geld Politiker bereitstellen, die so gerne über Soziales reden - statt Nachbarn via Pflichtschlüssel usw.

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  • ^ Wenn man einen Artikel wiedergibt, bitte keine "alternativen Fakten" verbreiten!

    Zumindest in der Bundesregierung scheint die Erkenntnis angekommen zu sein, dass man die Wohnungsmarkt-Lage nur dann stabilisieren kann, wenn man genügend Wohnungen baut - um bis 2021 1,5 Mio. neue WE zu bauen, wurden Steueranreize beschlossen, über die Handelsblatt gestern berichtete.


    Wo steht, dass nur mit bauen alleine die Wohnungsmarktlage stabilisiert werden kann?
    Es wurden noch gar keine neuen Steueranreize beschlossen, nur das Baukindergeld kann ab heute beantragt weerden, ansonsten gibt es nur Vorschläge und morgen einen Termin, einen Beschluss zu fassen.


    Der Präsident des Immobilienverbandes Deutschland hofft, dass "populistische Maßnahmen" ausbleiben werden wie der von der SPD angeregte "Mietenstopp". Ich hoffe, ich muss hier nicht erklären, dass ein solcher absolut nichts am Fehlen der Wohnungen ändern könnte, welches Fehlen die Preise steigen lässt. Das wäre irgendwie so, als ob man das Gesundheitswesen durch ein staatliches Verbot des Hustens ersetzen möchte.


    Mal davon abgestehen, dass du das Wörtchen "nur" vor "populistische Maßnahmen" unterschlagen hast - was hat der von der SPD gewünschte Mietenstop mit neu bauen zu tun?
    Dieser greift doch nur bei fertigen Wohnungen und was ist dagegen einzuwenden, dass die Mieten dort, wo der Wohnungsmarkt angespannt ist, in den nächsten 5 Jahren nur in Höhe der Inflationsrate teurer werden dürfen?
    Das schützt die Bestandsmieter, zumal die wenigsten Gehaltserhöhungen oberhalb der Inflationsrate bekommen.
    Dein Vergleich mit "Das wäre irgendwie so, als ob man das Gesundheitswesen durch ein staatliches Verbot des Hustens ersetzen möchte." hinkt - richtig wäre aber in dem Fall, den Preis des Hustensaftes zu reglementieren, um das Problem zu lösen! ;)


    Das ewige Bashing und die Verteufelung der Kleingärten, neuen Wohngebiete, Luftschneisen und Autos erspare ich mir zu kommentieren, da diese mir zu weltfremd sind....

  • Solche populistische Aktionen wie Mietpreisbremsen bzw. Stops wurden schon öfters durchgekaut - wenn es zu wenige Wohnungen gibt steigen halt die Preise und dagegen hilft nur Bauen, wie der Düsseldorfer OB es sogar dreifach ausspricht. Dafür muss man allerdings allerlei Zöpfe überwinden - durchaus zentrale Gebiete, wo man gar nicht oder zuwenig bauen darf, weil hier XY einen Privatgrillplatz auf fast umsonst gepachteten Land haben will, da sollen angeblich Luftmoleküle ausgebremst werden (dann müssten die Bewohner der Tausenden richtig dicht bebauten Städte längst erstickt sein), woanders wiederum möchte jemand am liebsten kilometerweit um sein Haus möglichst nur EFHs sehen (in Seestern wären die paar protestierenden Anwohner nicht mal vom Schatten des Wohnhochhauses tangiert) und so weiter, aus etlichen Threads bekannt. Wenn sowas von Firlefanz wichtiger als Bautätigkeit bleibt, ist der Leidensdruck offenbar gar nicht so groß.
    Zum Vergleich: in Singapur werden sogar Friedhöfe bebaut, DAS ist Leidensdruck.
    Stadthäuser auf einem Gebiet mit Strab-Erschliessung kaum 1000 Meter von der Stadtmitte entfernt? Dann wundert man sich, dass Bauland ausgegangen ist.


    Zumindest die Stellplatzsatzung konnte inzwischen flexibler werden - in London gibt es gar Projekte mit Luxuswohnungen je eine WE pro Geschoss (oder Penthouse auf zwei Etagen) mit weniger Stellplätzen als Wohnungen.


    Ein Verbot des Preissteigens bedeutet lediglich, dass es immer längere Interessentenschlangen bei den Mietercastings gibt, wie in vielen Städten beobachtet werden kann - und dann bekommt eh der solventeste Interessent die Wohnung, nicht der Ärmste. Der Preisanstieg ist wie das Husten ein Symptom der Angebot/Nachfrage-Kluft - die Heilung möglich nur dann, wenn das Angebot größer wird, zur Nachfrage passend. Gelingt das nicht, ist ein Verbieten der Symptome absurd.


    Ich hoffe, bei den Sozialwohnungen setzt sich die Erkenntnis durch, dass wenn die Politik welche wünscht, sollte sie gefälligst mit je 80 Tsd. EUR (wie von einem Institut geschätzt) pro Sozial-WE kommen. Beim Googeln fand ich schon mal einen Text, wo die Düsseldorfer Grünen mindestens 50% wünschen - wozu Haushaltsmittel suchen, wenn der Nachbar zwangssponsern könnte? Ich verknif mir die Erwähnung mit dem Sarkasmus, dass man so bald bei 100% ankommen könnte, da es mir bereits zu sarkastisch schien. Die Realität hat meine Vorstellungen übertroffen - ich fand dieses Interview mit einem Düsseldorfer Bürgermeister von den Grünen, der wirklich "eine 100-Prozent-Quote für Sozialwohnungen" fordert. Würde heissen - kein einziger Nachbar, der zwangsquersponsern könnte - der Investor möge den Fehlbetrag wohl aus eigener Tasche auf den Tisch legen. Das ist doch schlimmer als Trump mit seinen unüberlegten Sprüchen - aber spätestens jetzt müsste die Sackgasse des Zwangssponserns sichtbar sein.
    Davor kommt noch die Aussage, Düsseldorf sei mit 635 Tsd. EW am Limit - ach was, wie sind denn etliche Millionenstädte entstanden? Limit ist dann, wenn niemand mehr zuziehen will, bis dahin sollte sich die Stadtplanung und die Verkehrsplanung auf das Wachsen anpassen, davon sehe ich aber wenig.

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  • Wohngipfel und so

    Da zuletzt in diesem Thread das Thema angesprochen wurde - zum Wohngipfel finde ich massenweise Presseberichte, darunter diesen heutigen Artikel von Spiegel Online. Wie sich für eine Zeitung mit Niveau gehört, zum Kern des Problems wird erklärt, dass es in den Großstädten zu wenige Wohnungen gebe und zu wenige gebaut würden. In den zehn größten Städten (darunter wohl Düsseldorf) gebe es seit 2010 ca. 600.000 Haushalte mehr, es wurden aber nur 250.000 neue WE errichtet. Gebraucht werden laut Artikel 350-400 Tsd. neue WE pro Jahr, darunter 80 Tsd. Sozialwohnungen.
    Der Anstieg der Baukosten müsse laut Artikel gestoppt werden, damit die neuen WE bezahlbar sind.


    Dann werden Massnahmen aufgelistet wie Bürgschaften und Kredite für gemeinnützige Wohnungsunternehmen und 5 Milliarden vom Bund für den sozialen Wohnungsbau - wenn man von den darüber zitierten 80 Tsd. EUR ausgeht, die laut Experten für die Kosten einer Sozialwohnung vonnöten sind, würden die 5 Milliarden für 62.500 WE reichen. Die Gewerkschaften fordern 6 Milliarden - das wären 75.000 WE.


    Unter dem Punkt Mehr Bauland wird u.a. die Nachverdichtung erwähnt - und auch die Konflikte mit den Anwohnern, die so oft in etlichen Threads thematisiert werden. Mir fehlen Lösungsansätze, wie man leichter Bauprojekte möglichst ohne Abstriche durchsetzen könnte.


    Etwas weiter zeigt eine Grafik die Bestandsteile der Baukosten, die u.a. Energiesparverordnungen mächtig in die Höhe treiben - 15 Prozentpunkte von +49% Kostensteigerung 2000-2016 (die Lebenshaltungskosten sind in dieser Zeit um 25% gestiegen). Es wird u.a. ein Verzicht auf Tiefgaragen erwähnt - hoffentlich ist klar, dass welche in dicht bebauten zentralen Gebieten unmöglich durch ebenerdige Stellplätze ersetzt werden können, sehr wohl aber komplett gestrichen. Bei der nachverdichtenden Geschossigkeit kann man nicht so leicht auf Aufzüge verzichten.