Strategiekommission für leistungsfähigen ÖPNV/SPNV in Sachsen
Diskussionsstoff aus dem Land:
Abschlussbericht der Strategiekommission für einen leistungsfähigen ÖPNV/SPNV in Sachsen
http://www.verkehr.sachsen.de/…NVStrategiekommission.pdf
Dazu unter anderem:
MDR Sachsen, 16.12.2017
Vorschläge von ÖPNV-Kommission
80 Prozent der Sachsen sollen Anbindung an Nahverkehr bekommen
https://www.mdr.de/sachsen/kom…hverkehr-sachsen-100.html
SächsZ, 16.12.2017
So soll der Nahverkehr besser rollen
http://www.sz-online.de/sachse…esser-rollen-3841233.html
So steht z.B. auf Seite 45 f.:
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ÖSPV: Oberzentren
Für die drei Ballungszentren Dresden, Leipzig und Chemnitz steht die Weiterentwicklung des ÖPNV zum Vorrangsystem vor dem Autoverkehr im Mittelpunkt. Ziel ist ein Modal-Split-Anteil des Umweltverbunds (ÖV + nichtmotorisierter Verkehr) von über 70%, wie er derzeit schon in der Spitzengruppe europäischer Städte erreicht wird.
Hierfür ist eine deutliche Angebotsausweitung sowohl auf bestehenden Relationen wie auch die verbesserte Erschließung verdichteter oder neuer Siedlungs- und Gewerbegebiete und öffentlicher Einrichtungen notwendig. Die detaillierte Ausweitung wird durch
- Fuhrparkerweiterungen inkl. der Anpassung von Abstell- und Werkstattkapazitäten und
- den sukzessiven Ausbau der Straßenbahnnetze auf hochbelasteten Strecken (z.B. Schaffung von Tangentialen)
erreicht.
S. 96:
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3.1.1 Entwicklung des ÖPNV zum Vorrangsystem in Leipzig, Dresden und Chemnitz durch Angebotsausweitung
Die Weiterentwicklung des ÖPNV zum Vorrangsystem gegenüber dem Autoverkehr kann in Leipzig, Dresden und Chemnitz nur bei einer deutlichen Angebotsausweitung gelingen. Neben der deutlichen Verdichtung des Angebotes auf bestehenden Strecken gehört dazu auch die Ausweitung des Angebotes zur Verbesserung der Erschließung verdichteter oder neuer Siedlungs- und Gewerbegebiete und öffentlicher Einrichtungen sowie flankierende Maßnahmen wie Mobilitätsmanagement, Parkraumbewirtschaftung etc. (s.u.).
Mit den bestehenden Fahrzeug- und Infrastrukturkapazitäten kann dieser Leistungsaufwuchs wegen der in den Spitzenstunden heute bereits gegebenen Nachfrage nur in Teilen bewerkstelligt werden. Besonders problematisch wird der zu erwartende Anstieg der Verkehrsnachfrage im Schüler- und Berufsverkehr ausfallen. Dies hat auch Einfluss auf die Attraktivität des ÖPNV, da überfüllte Fahrzeuge i.d.R. die Zufriedenheit der Fahrgäste mindern.
Die hierzu bereits erarbeiteten strategischen Szenarien der Verkehrsunternehmen sehen in einem ersten Anpassungsschritt Fuhrparkerweiterungen vor. Notwendig werden dabei entsprechende Abstell- und Werkstattkapazitäten. Bei weiter steigender Nachfrage wird dann sequentiell die Umstellung von stark nachgefragten Busverkehren auf leistungsfähigere Straßenbahnneubaustrecken erfolgen müssen. In Innenstadtbereichen werden Straßenbahnneubaustrecken zur Entlastung der aufgrund der Neuverkehre nicht mehr leistungsfähigen Bestandsstrecken erforderlich.
Die zeitliche Einordnung dieser Maßnahmen lässt sich an der nachfolgenden, von den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) für das Beispiel Leipzig erarbeiteten Darstellung (Abbildung 1) skizzieren: Der auf Grundlage des zu erwartenden Bevölkerungswachstums und der verkehrspolitischen Ziele der Stadt prognostizierte Fahrgastzuwachs ist mit dem roten Pfeil dargestellt. In den ersten Jahren kann die für diesen Zuwachs nötige Fahrzeugkapazität durch Optimierung und Ergänzung der Fahrzeugflotte, aber auch der Betriebshöfe (z.B. Abstellanlagen) noch kurz- bis mittelfristig bereitgestellt werden. Ab etwa 2025 werden diese Maßnahmen jedoch nicht mehr ausreichen und die Weiterentwicklung des Schienennetzes wird essentiell. Aufgrund der für den Streckenausbau erforderlichen Planungsvorläufe ist eine Beschäftigung mit diesem Ausbau bereits in wenigen Jahren unumgänglich.