Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • In der Tat, ich finde ihn sogar mehr als gelungen! Könnte ich mir prima so vorstellen, es ist angemessen und modern, hat eine verständliche Aussage und fügt sich gut in die Umgebung hat. Feine Sache!

  • Der Wettbewerb wurde abgebrochen, oder wie? Kann ich nicht nachvollziehen, so schlecht sind einige Vorschläge nun wirklich nicht. Der Baum von Schultes/Frank sieht, wie ich finde, schon stark aus (Auch wenn sich mir der Zusammenhang zwischen Einheit, Freiheit und monumentalem Grünzeug noch nicht so erschließt). Die begehbare Schleife von Graft hat auch was.

  • Wundert mich nicht, dass der Wettbewerb ohne Ergebnis abgebrochen wurde.
    Da ist echt nix dabei was ich mir dort wünschen würde. Vor allem Architekturbüros mussten hier anscheinend ausnahmslos wieder ihre "Kreativität" (Jede erdenkliche geometrische Form habe ich zweimal mindestens gesehen - als ob wir hier beim Euklidwettbewerb wären!) zur Schau stellen. Eine Freiheitsstatue kommt dabei natürlich nicht raus... (Habe keinen einzigen Entwurf gesehen, der ein nicht abstrahiertes menschliches Antlitz enthalten würde. Derart scheint kontemporär nicht mehr möglich zu sein. Als ob die Darstellung eines menschlichen Wesens ideologisch aufgeladen und in jedem Fall zu verhindern wäre... 552 Entwürfe! Unfassbar.)

  • Da muss man sich ja wirklich fragen ob die meisten der Entwürfe als Veräppelung gedacht sind. Nummer 1334 kann doch nicht ernst gemeint sein. Bei solchen eingereichten Entwürfen ist es kein Wunder, dass der Wettbewerb abgebrochen wurde.

  • Ist vielleicht auch Ansichtssache. Nach einem Vortrag vor ein paar Stunden hat mir der Vortragsleser erzählt, er hält es für das Beste, wenn die Mitglieder der Wettbewerbsjury jetzt eigene Entwürfe ausarbeiten und die dann zu bildende Jury sich aus den jetzigen Wettbewerbsteilnehmern zusammensetzen würde.
    Ich kann mich jedenfalls einer pauschalen Verurteilung aller Wettbewerbsergebnisse nicht anschließen. Für mich ist der Wettbewerbsabbruch nicht nachvollziehbar.
    @Andi und GIGI: Liefert erst einmal bessere Entwürfe ab, bevor ihr hier so eine Bandbreite an Gestaltungsvorschlägen pauschal durch den Dreck zieht, ja?

  • Also bitte...nur weil man etwas kritisiert muss man es ja nicht auch selbst besser machen können. Ich hab doch auch nur gesagt, dass mich die meisten Entwürfe wirklich nicht überzeugen können. Wenn du die Fassade des Schlossneubaus kritisierst heißt dass ja auch nicht dass du es besser machen würdest...

  • Ich würd's sogar sehr gern besser machen - ich denke nur leider fehlt mir das Handwerkszeug um ein professionelles Ergebnis zu erzielen. Ist allerdings auch nicht mein Beruf. Es sollte aber doch genügend Menschen in Deutschland und der Welt geben, die ein schönes Denkmal zustanden bringen sollten. Zumindest denken das über 500 Personen oder Büros von sich. Aber trotz der Anzahl an Einsendungen kann ich das einfach nicht erkennen.

  • Wir sind keine Architekten oder Künstler. Wir müssen keine Entwürfe abliefern können. Und ich bin mir sicher, dass wir bessere/seriösere Ergebnisse liefern könnten, als Kuchenstücke, bunte Hunde auf dem Sockel oder Ringe in allen möglichen Variationen.


    Wieso kann man nicht auf einfache klassische Formen, wie Obelisken o.ä. zurückgreifen und muss immer nen Zirkus draus machen? Was haltet ihr von ner Art Trajanssäule? Nur statt Trajans Siege, wird auf diesem Reliefband der Schritt zur Wiedervereinigung oder so dargestellt. Nur er kommt oben rauf? Concordia vielleicht...Auf dem platz der Republik, versteht sich. Nur sone spontane Idee, die mir grad wegen der Uni kam.

  • Entwurf 1435
    Genau!
    Insbesondere diesen!
    Soetwas Ähnliches schwebte mir auch vor. Zeitgenössische lebensgroße Bronze-Figuren, die Transparente o.ä. tragen und die Säulengänge und das Podest des Nationaldenkmals bevölkern.
    WIR sind das Volk! Wir sind EIN Volk!


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.

  • Freiheits- und Einheitsdenkmal am Schlossplatz

    ^
    Da fehlt noch das "/Ironie aus".


    1435 ist ja sowas von pathetisch und symbolisch überfrachtet...da kommen direkt Erinnerungen an die ganzen Ehrenmale der Sowjetes o.ä. hoch. :nono:


    Dann doch lieber die Banane, da werden Erinnerungen wach.

  • Nö,
    gerade die Idee mit der Banane ist provinziell und Humor von Vorgestern. Wer weltgeschichtliche Ereignisse nur mit der nationalen Nabelschau betrachtet, und auf einen alten Titanic Titel anspielt zeigt eh nur seine eigene Kleingeistigkeit :nono:
    Dann lieber ein bildliches Denkmal, dass auch die weltgeschichtliche Dimension des Vorgangs verdeutlichen lässt. 1435 ist mein Favorit, es orientiert sich zudem auch an dem ehemaligen Denkmal und passt auch besser zum Schloss.

  • Bei 1435 musste ich auch an die Sovietdenkmäler denken. Stellen wir doch mal ein par Grundsätze auf:


    1. Das Denkmal betrachtet eine positive Entwicklung, deshalb muss der erste Eindruck ein positiver sein. Einige albtraumhafte Entwürfe a la Stacheldrat fallen deshalb aus. Die Spaßentwürfe knicken wir gleich.


    2. Das Denkmal muss groß sein, wenn es physisch neben dem Schloss / Dom bestehen will und den Sockel des Kaiser Wilhelm Denkmals ausfüllen soll. Es sollte aber auch nicht plump oder übermäßig munumental sein. Meines Erachtens bieten sich deshalb transparente Materialien an in Kombination mit klassischen Materialien a la Marmor etc.


    3. Nicht zu konkret und nicht zu abstrakt in der plastischen Ausführung. Irgendwo zwischen lachenden Bronzemenschen und einem Würfel.


    4. Eine einfache Botschaft, die sich nicht fehlinterpretieren lässt. Bitte auch keine "lustige" Ironie oder penetrante Gesellschaftskritik. Je konkreter die Idee (Trajansäule mit konkreten Ereignissen), desto größer die Gefahr der politischen und historischen Streitereien darüber.

  • Nö Kent,
    der Schuh mit der Kleingeistigkeit passt wohl eher jenem gut, der ein Denkmal auf dem Silbertablett serviert benötigt welches ihm ja alles schön erklärt und das eigene Denken abnimmt. 1435 appelliert mit seiner pathetischen und symbolischen Überfrachtung weniger ans kritische Hinterfragen als das es vielmehr Emotionen in einem wecken will/soll. Wäre die Wiedervereinigung andersherum gelaufen, die BRD als Staat zusammengebrochen und in die DDR übergegangen, hätten wir genau die Art von kitschigem Einhaltsdenkmal bekommen.
    Übrigens, das mit der Banane war nicht wirklich witzig gemeint (wobei ich mich gerade frage, seit wann die Satire an sich als veraltet gilt :confused:). Insofern mach dir mal nicht die Mühe über meinen Humor zu urteilen. ;)


    Und Paderwan, wieso muss es unbedingt groß sein? Size does matter or what? Es steht doch nicht in Konkurrenz zum Stadtschloss, und in architektonischer Hinsicht schon mal gar nicht. Höchstens wenn es darum geht Besuchermengen vom Stadtschloss auf sich zu ziehen. Nur sollte das eigentlich nicht Sinn und Zweck dieses Denkmals sein. :confused:


    Schlussendlich halte ich es mit diesem FAZ-Artikel; die Jury hätte die Aufgabenstellung vielleicht mal etwas klarer formulieren sollen.

  • Humor ändert sich mit der Zeit und umgekehrt ist ein Mahnmal, das gesellschaftskritisch ist, in 100 Jahre nicht mehr verständlich, da ja nur temporär. Und die nächsten 25 Generationen sollen auch was davon haben, selbst wenn sie es nicht verstehen, sollte es zumindest ästhetisch ansprechend sein.


    Schließlich glaub ich auch nicht, dass Schinkel und Konsorten für die nächsten 20 Jahre gebaut haben, sondern auch für länger.


    1435 find ich allerdings auch nicht toll. Der Baum von Schultes ist echt toll... aber die Jury war auch mies... einiges an guten Einfällen gab es ja doch! Aber wenn man nur für jeden eine Minute Zeit hat... tja, alles Eitelkeiten.

  • ^^ Also das Gegenteil, von dem was ich gesagt habe.


    Es sollte aber auch nicht plump oder übermäßig munumental sein.