Mediaspree: Bauprojekt am Stralauer Platz

  • Schön ist sicherlich anders. Aber ob "nur" hässlich oder "hässlich wie ein Plattenbau" ist doch eigentlich unerheblich.


    Mich erinnert es etwas an dieses Gebäude am Hausvogteiplatz.

  • Architektenkind ich bitte Dich! Der Karton steht in Berlin-Friedrichshain am Ostbahnhof. Da drängt sich die Assoziation mit DDR-Platte ja geradezu auf. So eine haarspalterische Kritik der Kritik ist doch kindisch ;).


    Das, liebes Rathaus, zeigt ziemlich genau, wo mein Problem liegt: Der Bau steht am Stralauer Platz, und dort ist kein einziges Gebäude aus DDR-Zeiten zu sehen. Bahnhof, Lagerhäuser, Hotels – alles entweder älter oder jünger als die DDR. Die Assoziation ist also nicht das Ergebnis von Anschauung und Vergleich, sondern von Reflex. Dein "Drängt sich geradezu auf" behauptet, das Urteil liege auf der Hand, obwohl da überhaupt nichts auf der Hand liegt: Das gleiche Haus steht, wie gesagt, auch in Frankfurt, München und Mailand. Es ist keine sanierte Platte, sondern nagelneue Modulbauweise. Und es wurde gebaut von einer Hotelkette, die im Inneren ihrer Häuser wert auf – wenn auch standardisierten – Stil und Gestaltung legt.


    Über all das könnte man mal nachdenken und käme vielleicht auf interessante Ideen. Mit dem Verdikt "sanierte DDR-Platte" ist alles Nachdenken erledigt und der Bau in einer Schublade verstaut, in die er nicht gehört. Darum geht es mir, und nicht um die Ehrenrettung des DDR-Städtebaus (die Kiste am Hausvogteiplatz hätte man, wenn es nach mir ginge, besser abgerissen als saniert).

  • Wenn ich am Stralauer Platz stehe (was ich zuletzt vor wenigen Stunden auf meinem Fahrrad getan habe), so sehe ich neben dem unerfreulichen Hotel jede Menge Platten, die sich hinter der Bahn gebirgsartig auftürmen. Ist aber auch egal. Wenns was interessantes zum hässlichen Entlein zu sagen gibt: Bitte!


    Das es im Westen sehr ähnliche Bauten gibt ist unbestritten. Mir scheint das hier eine Pseudodebatte. Die Beschimpfung als "einziger Ideologe" verbitte ich mir. Sollte ich ein Ideologe sein, so wäre ich im Berliner DAF in bester Gesellschaft. :lach:

  • Egal, ob plattenähnlich oder nicht - das Ding ist eine einzige Bausünde an dieser Stelle. In einem Gewerbegebiet am Stadtrand wäre es ok.
    Am schlimmsten ist der Abschluss zur Holzmarktstraße. Wie soll man da anbauen können? Die ganze Ecke ist damit versaut. :mad::Nieder:

  • Der Kontrast ist schon echt brutal nicht?
    Wie schön früher gebaut wurde und wie hässlich dagegen heute alles ist.

  • Noch kaum wahrnehmbar schreitet der Wohnungsbau am Stralauer Platz weiter voran. Auf der Südseite des Geländes ist man aus dem Keller raus. Im vorderen Bereich ist man noch nicht so weit. Hier wird auch noch ein weiterer, der vierte Turmdrehkran errichtet.


  • Das Wohn- und Hotelgebäude wächst am Stralauer Platz nun über Straßenniveau bereits in die 3. Etage.


  • Ein kleines Update vom Stralauer Platz.


    Mittlerweile ist ein erheblicher Gebäudekomplex zu erkennen.


    Das Projekt kann einem gefallen oder nicht, aber es gibt dem Stralauer "Platz" eine Fassung und wird für mehr Urbanität sorgen als es starker Autoverkehr und Obdachlosentrinkerszene zur Zeit tun.

  • Als Objekt ggf. nicht unmittelbar das Schönste, durch die Lage und die Ausrichtung aber mMn durchaus interessant.


    Habe leider bisher keinerlei Ansprechpartner finden können. Gibt es schon einen Anlaufpunkt für Mietinteressenten?

  • Abriss des alten GASAG-Verwaltungsgebäudes


    Der Abriss des einstigen GASAG-Verwaltungsgebäudes hat nunmehr begonnen, wie u.a. die Berliner Morgenpost berichtet.

  • Abriss gegenüber Ostbahnhof / Stralauer Platz

    Der runtergeranzte Altbau am Stralauer Platz, fast Ecke Schillingbrücke, wird jetzt abgerissen.


    Hier ein schnelles Handyfoto aus dem Bus von letztem Freitag:



    Hier der Zustand in G. Street View:


  • Ich werde fast etwas nostalgisch wenn ich den Abriss so sehe, dennoch gute weitere Entwicklung. Nur ein Hotel neben dem Yaam Club (wobei der gesichert seien müsste aufgrund der Jugendzentrum Struktur)? Hoffe die bauen gute Fenster ein.

  • Das YAAM als Jugendzentrum hat das Grundstück dort sicher.
    Die dort stattfindenden Konzerte haben, glaube ich, weniger mit dem Begriff Jugendzentrum zu tun. Daher wird wohl das Hotel den Club in der Hinsicht einschränken werden dürfen.

  • ^ So eindeutig ist das nicht: Das YAAM ist kein öffentlich finanziertes Jugend-, sondern ein sich selbst tragendes Kulturzentrum, das von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird. Ohne die Einnahmen aus Konzerten und Club-Abenden wäre es nicht lebensfähig. Ich sehe aber kein Problem, solange die erwähnten guten Fenster verbaut werden: Das Ibis-Hotel gegenüber ist kaum weiter vom YAAM-Gelände entfernt, und das läuft auch.


    Sollte der Investor jedoch aus Kostengründen auf den Schallschutz verzichten (wo er doch weiß, dass er direkt neben einem Club baut), – dann sehe ich nicht ein, warum das YAAM die Folgen zu tragen hätte. Muss man eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Institution der Off-Kultur dichtmachen, damit eine von Dutzenden Filialen einer x-beliebigen Hotelkette besser ausgelastet ist? Eher nicht.

  • ^ Muss man eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Institution der Off-Kultur dichtmachen, damit eine von Dutzenden Filialen einer x-beliebigen Hotelkette besser ausgelastet ist? Eher nicht.


    da exakt dieser fall in der Vergangenheit bereits x-mal genau so passiert ist sehe ich fürs YAAM an dieser stelle leider keine Zukunft.

  • Update

    Der Block und der Riegel passen an sich gar nicht schlecht. Nur die Fassade wird wohl wieder mal mäßig bis grottig:





    Der Abriss hinten befindet sich in der sensiblen Schlussphase am Nachbarn:


    Man sieht wie die kräftigen und repräsentativen Bauten der Jahrhundertwende der ästhetische Halt des neuen Viertels werden.