Dresden: Johannstadt

  • ^Da hast Du natürlich recht... ;)


    Leider ist aber die wahrhaft prachtvolle Architektur der inneren Stadtgebiete vom Ende des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts in Dresden aus bekannten Gründen fast vollständig verschwunden. Nichts gegen Striesen, das schätze ich auch sehr, aber die dortigen meist recht schlicht gestalteten vorstädtischen Würfel sind nun wirklich schwer mit den überbordenden Mietvillen der inneren Stadtgebiete, die, bis auf das winzige Gebiet um den Stresemannplatz, fast völlig verschwunden sind, zu vergleichen. Das meine ich mit "Qualität", war vielleicht etwas missverständlich formuliert.


    In Johannstadt Süd/Striesen komme ich eher seltener vorbei (und wenn, auf den Hauptstraßen), und die Gründerzeitpracht um den doch etwas versteckt liegenden Platz hat mich schier von den Socken gehauen. Vielleicht auch, weil die Häuser meist noch nicht saniert waren, als ich das letzte Mal vor vielleicht zehn oder mehr Jahren bewusst durch diese Ecke gestrichen bin. Das mag vielleicht meine überschwänglichen Reaktionen erklären.


    Und danke für das Lob!

  • Ich weiß schon was du meinst nur mag ich es nicht wenn man es immer so "total" formuliert.
    Die Dresdner Innenstadt hatte viele reich verzierte Gründerzeitler usw. man muss sich nur alte Bilder anschauen jedoch gab es auch die einfachen und kleinen Gebäude welche am Ende bestimmt auch die Masse ausmachte. Zugegeben in Striesen gibt es nicht die Masse an besonders hervorstechenden Gebäuden aber doch eine beachtliche Menge wo andere Städte erstmal schauen müssten ob Sie so viele überhaupt im Zentrum haben und wenn man dann noch die Dichte mit dazunimmt kann man sagen das Dresden hier wirklich noch einen großen Schatz hat den die nächsten Generationen hoffentlich weiter gut pflegen werden.
    Aber egal, irgendwie ist es ja auch Ansichtssache.

  • Trotz Kriegseinwirkungen hat sich hier eine großbürgerlich-städtische Architektur in einer Qualität erhalten, die man in Dresden ansonsten heute vergeblich sucht.


    Ich möchte eure Diskussion jetzt nicht stören, aber dieser Punkt ist mir doch aufgestoßen. Solche Geschosswohnungen haben mit großbürgerlich nichts zu tun. Da wohnte von der verarmten Witwe im Dachgeschoss über den einfachen Handwerker bis zu einfachen Kaufleuten oder Studienräten alles, nur keine Großbürger.


    http://computer-oiger.de/2015/…nem-hauch-von-adelspalais


    Das Großbürgertum wohnte schon immer etwas außerhalb, etwa auf dem Weißen Hirsch. Zur Zeit gibt es bei Immoscout eine ehemalige Direktorenvilla in Räcknitz. Ganz sicher hat aber ein Zinshaus mit mehreren Wohnungen pro Etage nichts großbürgerliches. im Regelfall waren großbürgerliche Villen Einzelhäuser, maximal mit etwas Wohnfläche für die Bediensteten, etwa im Souterrain. Ebenso gab es im Zeitalter, wo es keine Dunstabzugshauben gab, keine Küchen neben dem Wohnraum. Die Küche war auch etwa im Souterrain.

  • MMZ baut in der Johannstadt


    Die Frankfurter Firma MMZ Real Estate, die derzeit das Frieseneck am Neumarkt errichtet, hat ein weiteres Projekt in Planung. Das wird heute bei SZ-Online (kostenpflichtig) beiläufig erwähnt. Zitat dort: "Die MMZ Real Estate bereitet bereits ein weiteres Projekt in Dresden-Johannstadt vor und hofft, dass der Stadtrat dem Grundstücksverkauf zustimmt. Dann könnte das Bauen in Dresden nahtlos weitergehen."


    Vielleicht gehen sie ja die Brache am Käthe-Kollwitz-Ufer an? Die Fläche ist in jedem Fall städtisch und dürfte doch für Investoren in der Johannstadt noch am Interessantesten sein.

  • Wegesanierung Teil 2015 im Grossen Garten bald fertig


    das meiste ist fertig, auch Teile des Bouchéweges gehören dazu, ebenso der Ostteil der Herkulesallee sowie Carolasee und Neuer Teich. Jetzt wird nur noch der Kanal entlang der Stübelallee sowie der anliegende Weg beendet.
    Danach gehts nur noch mit der Westseite der Herkulesallee weiter.
    Die SäZ berichtet kostenpflichtig.



    Klares Wasser nach Flutung des Neuen Teichs (hätt man heute glatt reinhüpfen wollen)



    letzte Baustelle auf der Zielgeraden: Kanal (rechts) und Weg (links) an der Stübelallee

  • nochmal zum Flachbau Dürerstrasse 102
    zuletzt in Post 135


    Zuletzt war hier ein "Pfennigfuchs" sowie ein Blumenladen drin. Nach Aussage der Floristin musste sie ihr Geschäft aufgeben, da das Ding abgerissen werden soll. Frage ist nun noch: Wem gehörts? Wer plant hier was? Hallo WGJ !?! - Na dann, schaun mer mal.

  • Die WGJ geht ihr nächstes Projekt an:
    Rubrik: Wie macht man aus einem 60er-Zeilenbau einen 80er-Plattenbau :D:
    Wohnblöcke Blasewitzer Straße (1.BA - Nr. 28–34 - ab März 2016 in Bau)
    SäZ berichtet.
    Draufsicht auf die betroffenen 3 Blöcke entlang der Blasewitzer Strasse.

    ^ Visualisierung WGJ - vielleicht gibts zur Südseite etwas mehr Balkone?

  • sehr gruselig und dann noch diese Farben...ästhetisch wieder mal ne Zumutung für die eh schon gebeutelte Johannstadt, aber is halt die billigste Lösung für die WGJ (so sieht's aber auch aus ;))

  • Hat wohl eher ökonomische Motivation aus dem Satteldach zwei Vollgeschosse zu machen. Aber ob nun so oder billig in Styropor verpackt. Ich denke, dass nimmt sich nichts. Die Farbgestaltung finde ich im Übrigen recht angenehm.

  • Schrieb ich doch, dasses die billigste Variante für die WGJ ist, also das Ganze ökonomisch begründet ist.


    P.S. Die Styroporpackung gibbet ja zusätzlich noch :lach:

  • Also die SäZ schrieb ja von "um moderne Wohnungen zu schaffen...". Diese Bezeichnung von "modernem" wird hierzulande irgendwie des Häufigeren gebraucht und wirkt immer als rundumverbessernde Entschuldigung, dass man ja "modern" sei, "modern" wohne, "modern furze" ...ähm, tschuldige, aber ich frage mich immer: was soll das eigentlich sein - mit dem "modern", was meinen die nur?
    Es wird ja nie was dazu erklärt, nie was konkretisiert - es scheint beruhigendes Füllwort, wo man nichts Erzählenswertes oder gar Besonderes finden kann. In allerlei Bauartikeln von offensichtlich kenntnislosen Schreiberlingen unserer Lokalpresse gehts blumig um Anschlussleitungen, technischen Firlefanz, dass natürlich energetisch alles top wird, wo die Baufirma herkommt und was der Nachbar zu abend isst. Nie wurde mal über die Qualität der Architektur geurteilt, nie die Sinnhaftigkeit manch "moderner" Lösung in Frage gestellt oder dergleichen. Die Dicke der Dämmschicht bleibt ungenannt - aber es sei ja "modern". "Moderne" Fallrohre, "moderne" Kellertreppen und Plastefenster.
    Sehr entlarvend auch die Erklärung des WGJ-Vorstands Mutze: Man hätte die "beste Variante" aus mehreren Vorschlägen verschiedener Architekten ausgewählt. Nu genau, die banalste, billigste, häßlichste ... eben "modernste". Auch sei eine "kurze Bauzeit" mit "Fertigteilen" ein Aspekt gewesen - nur 9 Monate! Naja, also das hört sich für mich und bei Fertigteilen für arg arbeitsverweigernd an - aber egal. Hauptsache die 9 Monate sind "modern", dann ist ja alles gut und man kann sich weiter in der modernen Komfortzone ausstrecken.


    Übrigens: für alle aufmerksamen Nicht-Zeitungsleser: die WGJ beplant - so der letzte Absatz der SäZ - die Fläche neben dem ADAC-Gebäude an der Streisener-/ Ecke Thomaestrasse. Da fragt man sich doch, warum hat es der Flächengroßgrundbesitzer WGJ überhaupt nötig, eine der wenigen städtischen Flächen zu erwerben? Ach so, ist ja kein Platz mehr in Johannstadt. Ein Glück dass die Stadt keine eigenen Flächen mehr braucht. Aber ok, der Kauf fand wohl schon letztes oder vorletztes Jahr statt.

  • "Stübel-Center" am Stü... äh.. Straßburger Platz - update
    zuletzt in Post 120
    (das Dingsbums hat ja noch keinen Namen - Vorschläge bitte!)


    Vorschlag: "Shoppa pro seniore"



    der 10m auskragende Stahlträgerbau wird auf den Gebäudesockel montiert.

    ^ früher stand im Platzwinkel der herrliche Stübelbrunnen, der kaum zerstörte Stübelbrunnen wurde nach dem Krieg dummerweise weggerissen. Mir ist nicht bekannt, dass irgendwo Teile - eingelagert - überlebt haben. Sowas wäre heute vielleicht für den Altmarkt denkbar - damit es keine zweite Germania wird.




    ^ die Rückseite sollte man möglichst niemals besuchen - auch später nicht.

  • Johannbogen und Baugemeinschaft - Alfred-Schrapel-Strasse - update
    zuletzt in Post 117 - Bild 2


    die Baugemeinschaft vorn kommt nun mit ihrem Rohbau aus der Erde,
    hinten wird der Bauabschnitt der Spitze des Johannbogens hochgezogen.

  • ^^^ Zum Wiederaufbau des Stübelbrunnens keimte einmal ein zartes Pflänzchen im APH, leider mit wenig Überlebenswille.


    Wiederaufbau Stübelbrunnen


    Bezüglich etwaig vorhandener Teile wurden bereits Recherchen angestellt, weder Bauteile noch genaue Pläne sollen vorhanden sein, aber ein Wiederaufbau anhand von überlieferten Fotografien auch nicht grundsätzlich ausgeschlossen.


    Behalte deine Idee mit dem Wiederaufbau auf dem Altmarkt mal im Hinterkopf, ich denke die Platzgestaltung sehen viele Leute noch nicht als formvollendet an. Es fehlt dort ja an fast allen Ecken und Enden, aber vor allem in der Mitte etwas. Etwas, das die Menschen anzieht, was die Menschen bindet und dem weitläufigen Platz ein Herz und Struktur verleiht.

  • Sanierung Käthe-Kollwitz-Ufer / Hertelstrasse - Blumenstrasse -- fertig


    zweimal Vorher-Nachher-Vergleich:


    man beachte die noch bis 2013 herrschende Noblesse der Elbfront der Stadt. :D








    ^ links die TG-Ein- und Ausfahrt


    ums Eck ein wunderbarer Steingarten - übliches Engagement unserer vietnamesischen Johannstädter

  • Sanierung Hertelstrasse 20 - fast fertig




    ^ da kommt natürlich noch was ran ^



    die zweite Reihe im Hof wird inzwischen häufiger durch wohnertüchtigte Hofbauten genutzt. Hier ists mal ein Neubau eines EFH. Ein schönes Beispiel für einen sanierten und umgenutzten Industriebau hatte ich mal vor längerer Zeit gezeigt - ums Eck an der Pfotenhauer Straße. Nunja, nen Garten hätts auch getan.



    Nebenan in der Hertel 18: einer der vielen typischen herrlichen hochwertigen Hausentrees:


    ^ allein die Hausflure der Stadt wären einen Strang wert - aber keene Zeit. :mad:

  • NVZ Strassburger Platz - im Baubeobachter


    DD-TV
    Die Aufzeichnung liegt aber sichtlich mind. 2 Wochen zurück, denn der Stahlaufbau steckte noch in den Anfängen (Vergleich mit obigem Post 152 möglich).
    Das wäre auch das einzig Interessante am Video gewesen - nitschewo.


    Woher die dauerbegrinste Gute Laune "unserer Baumaus" kommt, kann ich nicht so recht nachvollziehen - ebensowenig, wie ein Zuschauerbrief den Wunsch äusserte, im künftigen Namen des Einkaufszentrums gern den Stadtteil Gruna vertreten zu sehen. Gruna hat sein Zentrum um die Zwinglistrasse und am Straßburger Platz ist klar die Johannstadt weit und breit vertreten - da gibt es nichts rumzueiern. Intern gibts natürlich einen ziemlich feststehenden Namensvorschlag - ich vermute etwas mit "Johann(stadt)-" oder "Straßburg-".

  • Grundstücksverkauf am Käthe-Kollwitz-Ufer


    Ratsinfo-Vorlage


    Zwei städtische Flurstücke zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Florian-Geyer-Straße sollen verkauft werden. Es handelt sich um einen Teil der großen Brache östlich des Pflegeheims "Am Elbufer". Geplant ist ein Mietshaus mit etwa 130 Wohnungen, Zielgruppe "mittlere Einkommen".


    (Standort)


    Beim Käufer handelt es sich laut Vorlage um eine Wohnungsgenossenschaft mit einem Bestand von 8 636 Wohnungen in 23 Städten, v.a. in Westdeutschland. Kurze Google-Recherche ergibt: Es dürfte sich um die "FLÜWO Bauen Wohnen" handeln. Die MMZ Real Estate, die derzeit das Frieseneck am Neumarkt baut, fungiert als Generalübernehmer. Das Unternehmen hatte neulich bereits in der SZ angekündigt, in der Johannstadt ein neues Projekt verwirklichen zu wollen.


    Vorbehaltlich der Gestaltung klingt das doch erstmal nicht schlecht. Wird dem Verkauf zugestimmt, dürfte das hoffentlich die Initialzündung für eine weitere Entwicklung des großen Baufelds entlang dem Kollwitzufer sein.

  • ^ eine 40 Mill. Investition ist neben dem Seniorenheim geplant. Zu hoffen ist, dass der rot-grüne Stadtrat dem nicht zuwiderläuft. Ich denke, wo ein bauwilliger Träger loslegen will und es hohe WE-Anzahlen bringt, wird dem jetzt kein Stein in den Weg gelegt. Derzeit ist auch der Verkauf städtischer Grundstücke in der Vorlage, quasi für jede größere dresdner Wohnungsgesellschaft je 1 Grundstück, was 8 oder 9 Stück im Stadtgebiet umfasst. Hier in Johannstadt soll die WGJ entweder dieses oder dieses Grundstück bekommen - welches das geeignetere sei, wird noch abgewogen (ich denke ja eher das am Kollwitzufer). Beide Alt-Kitas werden abgerissen. Jedoch muss der johannstädter "Kulturtreff" im zweiten Fall einen Ersatzneubau bekommen - vorauss. im Hof der Hopfgartenstrasse. Die Förderprogramme Soziale Stadt sowie EFRE-Stadtentwicklung stehen parat (bei EFRE läuft die Beantragung).
    Man sieht, die Stadt Dresden sitzt noch auf umfangreichem Grundeigentum. Im Fall des neustädter Grundstücksverkaufs an der Fr-Wolf-Strasse an USD (hier einzig keine Wohngesellschaft) mahnten die Grünen eine Prüfung (also Verzögerung) an, ob diese Grundstücke nicht besser für eine kommende NeuWoba vorzuhalten seien. Damit stehen sie derzeit jedoch allein im Stadtrat da - alle anderen sehen die Vorteile, wenn Private oder Gesellschaften bald bauen (und sicher auch in etwas höherer Qualität) - anstatt auf irgendwann zu warten und alles selbst finanzieren zu müssen. Ich denke, die Stadt hat dennoch genug eigene Flächen - auch in Zukunft. Sie kann auch immer welche hinzukaufen, wenns wirklich Engpässe geben sollte. Grundverkäufe an Wohnbaugesellschaften wie die WGJ sind aber eigentlich nicht notwendig, da die Wohnunternehmen in den Nachkriegs-Zeilenbauwohngebieten auf geradezu unendlich viel Flächenpotential sitzen. Im Prinzip gehören Großteile der Johannstadt allein der WGJ und Gagfah. Die WGAufbau kommt im Süden Johstadts hinzu. Eine alte Parzellenstruktur in vielfältiger privater Eigentümerstruktur existiert in diesen Bereichen nicht mehr. Das ist eines der größten Hemmnisse einer Stadtreparatur.