Stadthöfe [realisiert 2020]

  • Hier geht es, so weit ich es raus lese um 2 Punkte


    1) Die ehemalige Kutscherdurchfahrt durch das Görtz-Palais soll wieder hergestellt werden, was im jetzigen 50er Jahre Wiederaufbau zugebaut wurde. Zusehen auf diesem Bild:



    Bild (c) Häuser


    vorher maps

    Es ist der Hauptzugang zu den Höfen! Und das wurde vorab nicht geklärt?


    2) geht es um die Untätigkeit der Behörde Bezirk Mitte. Dass ein Unternehmen wie Quantum zu so einer drastischen Tat greifen muss, weil es so am verzweifeln ist, weil eine Behörde nicht in die Pötte kommt, ist schon bitter. Bei einem Bauvolumen von 250 Mil EURO, an dem die nicht erst seit gestern arbeiten und nächstes Jahr eröffnen wollen nun nicht weiter arbeiten können, weil eine Behörde zu langsam arbeitet kann ich deren Schritt durchaus nachvollziehen.


    Auch unglaublich dämlich ist die Frage vom Abendblatt "Der Investor Quantum will für das Stadthöfe-Projekt ein denkmalgeschütztes Gebäude abreißen. Soll die Stadt die Genehmigung erteilen?"


    Nein die wollen nicht das Gebäude abreißen, sondern den Baupfusch aus den 50ern revidieren. Die Fassade bleibt so wie sie ist erhalten

  • aber erst seit kurzem. Da haben die wohl einen frisch aus der Bild-Redaktion eingestellt.


    In der Mittagspause kurz mal vorbei geschaut. Mal ein noch besseres Bild, wie es werden soll:



    Original aus dem Staatsarchiv




    Bild (c) Häuser




    Der Durchgang, um den es geht



    Bilder: Quantum

  • Man muss vielleicht zur Erklaerung sagen, dass die historische Fassade des Palais eben nur noch eine Fassade ist, hinter der sich ein schoeder 50er-Jahre Buero-Kasten verbirgt.

    Diese Hofdurchfahrt
    ist nur noch 'Fake'. Hinter dem Tor ist alles zugebaut. So sieht es von hinten aus.


    Quantum moechte die historische Durchfahrt wieder herstellen und damit die Durchlaessigkeit der diversen Hoefe fuer Fussgaenger. Aber das Denkmalschutzamt verbietet den Abriss des Nachkriegskastens weil es dessen Treppenhaus als erhaltenswert ist.


    Mal wieder ein Fall von vollkommen weltfremder Prioritaetensetzung. Die Oeffnung der Passage waere ein Riesengewinn fuer das Areal. Dass Qunatum nun zur Klage greifen muss ist ein Posse sondergleichen.

  • Auf dem letzten Rendering des Innenhofes sieht man auf der linken Seite die Rückseite des Görtz-Palais mit einer 50er-Jahre Fassade. Das prägt die Hof-Atmosphäre nicht gerade positiv.


    Ein Durchgang durch das Görtz-Palais wäre ein deutlicher Gewinn. Nebenbei könnte so auch die scheußliche Rückseite zum Hof einer geschmackvolleren Neugestaltung weichen.


    Mich würde mal die Meinung von Oberbaudirektor Walter zu diesem Thema interessieren

  • Es wird richtig zur Posse


    Hier noch ein Bild, was der Denkmalschutz vehement schützen will. Ich frage mich: sind die bescheuert? Diese 50er Jahre Büro Fassaden reißt man hier alle Nase lang ab (und ist froh, dass die weg sind) und hier gibt es auf einmal eine bockige Haltung. Zumal Quantum hier rekonstruieren will! Nun kriegt die Behörde auch Gegenwind von der Politik.

    Ein schöner Kommentar auch von Friederike Ulrich, die die sehr wirre Entscheidungen des Hamburger Denkmalschutz zu recht kritisiert hier


    Der Denkmalschutz in Hamburg ist einfach nur ein Witz, weil alle Entscheidungen so willkürlich und nicht nachvollziehbar getroffen werden.


    Ich sage nur Commerzbank...

  • Hat jemand mal nachgeschaut wie weit man insbesondere mit der Kuppel ist? Würde mich sehr über ein update freuen:Colgate:

  • Musst dich wohl noch etwas gedulden.


    Ich denke mal, dass die Kuppel so richtig erst 2017 fertig sein wird (wenn ich die Baufortschritt der Kuppel beim Stadtschloß in Berlin mir so angucke)



    Bild (c) Häuser

  • Da stimm ich der Mopo sogar mal zu.


    Na, ich weiss nicht...


    Der MOPO-Kommentar ist kurz und knackig - und trifft auf den Punkt.


    Nee, trifft er meines Erachtens eben nicht. Er ist genauso daemlich wie mehr oder weniger jeder andere MOPO-Kommentar!


    Der Commerzbank-Altbau fuer den viele sich hier so erwaermt haben und den man gut in eine Neuplanung integrieren koennte, der steht eben NICHT unter Denkmalschutz. Der haessliche Commerzbank-Neubau der das Stadtgefuege erheblich stoert und der jeder sinnvollen Neuplanung komplett im Wege steht - der hingegen schon.

  • Na gerade das spricht ja der Kommentar an. Alte Gebäude, wie eventuell ja auch der Commerzbank Altbau, verschwinden, wohingegen sich das Amt um alte Backsteine, 50er Jahre Anbauten (der hinter der Pailais-Fassade steht/stand) etc kümmert. Die sollten sich eher um andere Dinge kümmern, wie etwa um die Elbchaussee, wo immer mehr alte Villen verschwinden oder den Commerzbank Altbau. Dort versteh ich sowieso nicht, warum bei den Fassaden am Alten Wall die Fassaden unter Schutz stehen, beim Bank-Altbau aber nicht. Das innere ist ja offenbar sowieso nicht mehr Original, wie ja auch beim Alten Wall - also warum nicht auch hier die Fassade schützen und innen was Neues entstehen lassen?


    Beim Abendblatt gibt's übrigens noch einen ausführlicheren Artikel, dort ist auch noch die Rede von alten Stuck Resten, ein Foto gibt's auch. Wo ich das Bild so sehe, würd ich es schon klasse finden, wenn man das Original raustrennen würde und in die Höfe integrieren könnte. Sollte ja machbar sein, auch wenns teuer und aufwendig ist.


    Könnte aber auch drauf verzichten, wenn das Amt mal das große und ganze mehr im Blick behält. Da wären mir persönlich mehr stehengelassene Altbauten lieber als der kleine Rest an Barock Stuck.


    http://m.abendblatt.de/hamburg…rn-des-Goertz-Palais.html

  • Also eine Zusammenfassung:


    Mauern aus der Originalzeit sind aufgetaucht, die durch Risse, Kabelschlitze und Ausbesserungsarbeiten allerdings weitgehend zerstört sind. Aber diese Mauerreste sind der letzte Verbleib des Palais von 1711, die beim 50er Jahre Neubau nicht zerstört worden sind.


    Die Kulturbehörde will sie erhalten und nur den Abriss des hinteren reinen 50er-Jahre-Baus gestatten (was sie vorher blockiert haben, da es in ihren Augen denkmalschutzwürdig sei).


    Quantum meint das sei nicht umsetzbar und hat in einen Kompromiss angeboten, die historischen Wände im Eingangsbereich zu rekonstruieren und in den Neubau einzubeziehen. Das wiederum reicht der Kulturbehörde nicht


    Ich kann die Kulturbehörde verstehen. So gut wie nichts ist aus dieser Zeit übrig geblieben. Wenn man so ein (fast archäologisches) Fundstück hat, dann will man das auch erhalten!


    Der Denkmalschutz hat bereits den Abriss des denkmalgeschützten 50er Jahre Anbaus zugestimmt. Im Interesse von Quantum würde ich mir schnellstens überlegen, wie geschickt ich den kleinen Mauerteil irgendwie geschickt mit einbauen kann.


    Allerdings, was ich nicht bei der Kulturbehörde verstehe ist, dass offensichtlich die Mauer so zerflickt ist, dass die laut Quatum nicht mehr erhaltenswert ist.


    Bei dem Commerzbank Gebäude sagt der Denkmalschutz, dass das Gebäude so oft umgebaut worden sei, dass das Gebäude an sich nicht mehr denkmalschutzwürdig sei.


    Dank dieser Begründung sind schon viele Gebäude abgerissen worden. Warum so ein Aufstand jetzt hier?


    Also ein Widerspruch und man nimmt zweierlei Maß.