Leipzig: Hotels in der City - Bestand und neue Vorhaben

  • Bezüglich der momentanen Hotelkapazitäten der Stadt mit 12.000 Betten ist folgende Meldung vielleicht interessant:
    Aus aktuellem Anlass ergeht eine Bitte an die Bürger: angesichts der beschränkten Hotelkapazitäten soll für Juni die Tradition der Privatunterkunft für Messegäste wiederbelebt werden. Es finden zeitgleich Feuerwehrtag, Messe Interschutz und Bachfest statt und es werden 280.000 Gäste erwartet. Wer ein Bett zur Verfügung stellen kann, kann unter http://www.schlafplatz-suche.de vermittelt werden.
    Quelle: http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/7026646.html

  • der heute völlig verhunzte gründerzeitler jacobstrasse 1 (ecke ranstädter steinweg) soll noch in diesem jahr zu einem ho(s)tel umgebaut werden. dabei ist geplant, die ursprünglich überaus prächtige fassade wieder in den originalzustand zu versetzen.

  • Das sind ja hervorragende Nachrichten! Woher nimmst du nur immer solche Informationen? Noch mal zur Erinnerung, es handelt sich um das Anfang der 90er sehr spartanisch sanierte, vermutlich aber schon vorher komplett entstuckte Eckhaus mit der Tafel, die an die Angermühle erinnert (die stand bis 1879 an genau diesem Standort) und dem Matratzengeschäft.



    (Bild von Forum-User Leipziger)


    Das Haus wurde vor einige Monaten noch für rund 500.000 Euro im Internet angeboten. So sah es mal aus:



    (Gemeinfreies Bild)


    Zugegeben, man erkennt nicht viel, kann aber die in Leipzig ungewöhnliche Kolossalordnung in den oberen Obergeschossen, die geschwungenen Balustraden der Balkone und die Karyatiden/Hermen an den dreigeteilten Fenstern erahnen. Wahrlich ein Bau, den man eher in Paris vermuten würde. Aus der Leipziger "Gründerzeit" ragt der Bauschmuck schon deutlich heraus. Umsomehr hatte ich mich gewundert, dass das Gebäude angeblich nicht unter Denkmalschutz stand. Die Nutzung als Hotel passt optimal und hätte mir auch vorgeschwebt.

    Einmal editiert, zuletzt von Lipsius () aus folgendem Grund: Vergleichsaufnahme

  • ^ Nun ja, dazu würde ich mal aufs Bahnpostamt und das darin befindliche AO Hostel/Hotel verweisen. Dort wurde zwar kein Stuck wieder angebracht, aber (bis auf Details) sehr aufwändig und denkmalgerecht saniert.

  • Es wäre schön, wenn in Zukunft bei Meldungen wie in #64 auch immer eine Quelle mit angegeben wird, oder man fügt hinzu, dass es sich um Insiderwissen handelt. Im Netz findet man dazu bislang jedenfalls nichts.


    Ansonsten klingen die Pläne für die Jacobstr. 1 vielversprechend. Der Investor wird schon Wert darauf legen, dass seine Immobilie beim Umbau zum Ho(s)tel auch ihr entsprechendes Äußeres erhält. Ich könnte mir außerdem vorstellen, dass auch die Stadt ein wenig dahingehend interveniert, den verstümelten Gründerzeitler wieder in den historischen Zustand zurückzuversetzen. An eine Komplettreko glaube ich allerdings nicht.


    So (vorne rechts) sieht übrigens die Jacobstraße 1 gegenwärtig noch aus. Die Aufnahme ist von 2005. Der Straßenabschnitt, der Wohnriegel aus den 1950er-Jahren dahinter und diverse Gründerzeitler im Umkreis wurden bereits in den letzten Jahren aufwändig saniert.

    Einmal editiert, zuletzt von Cowboy () aus folgendem Grund: Straßennummer nach Hinweis von DaseBLN geändert.

  • ^ Es dürfte sich wie dj shcon schreibt um die Jacobstraße 1 handeln, die Jacobstraße 2 beherbergt nämlich das Rodizio:



    Bild: DAF-User Cowboy


    Ja, eine kleine Unaufmerksamkeit meinerseits. Natürlich meinte ich die Jacobstr. 1. Hab's jetzt geändert. Gruß, Cowboy.

  • ^ Zwar halboffiziell, dafür aber schon sehr konkret. Klickt man auf die Jacobstr. 1, steht geschrieben, dass das Hostel mit 170 Betten bereits schon im Herbst eröffnen soll und dass die Gründerzeitfassade rekonstruiert wird.


    Bei den in zwei Pressemitteilungen groß angekündigten Plänen für das Ring-Messehaus scheint man hingegen schon wieder ein bisschen zurückzurudern. Die Betreibersuche gestaltet sich offenbar sehr schwierig.

  • Das war beim Ring-Messehaus nicht anders zu erwarten - wie ich es bei # 48 schon vorausgesagt hatte.


    Ob die 'Experten' der Bild-Zeitung wirklich recht haben glaube ich nicht. Es gibt def. eine Defizit an Hotelbetten in Leipzig. Nicht nur durch die Messe und Kongresse sondern auch des steigenden Tourismus wegen.

  • Ich bin etwas erstaunt über die Ansage, dass in der Jakobstraße 1 170 Betten aufgestellt werden sollen. So groß ist das Gebäude nicht, und selbst wenn das Erdgeschoss mit genutzt wird, kann ich mir das nicht so recht vorstellen. Oder entsteht etwa ein Dormitory mit je vier Doppelstockbetten pro Zimmer?

  • Achtbettzimmer oder Schlafsäle wären in einem Hostel nicht unbedingt ungewöhnlich. Klingt für mich eher so, als ob im Inneren die bisherigen Zimmergrößen beibehalten werden sollen.

  • Ist die Jacobstraße 1 mal als Bankgebäude errichtet worden? Das historische Foto legt das ja nahe. Und würde wohl auch die sehr repräsentative Gestaltung erklären.

  • Stimmt, da steht "Deutsche Bank" dran. Ich denke eher, dass es sich nur um eine Filiale handelte, das pompöse Bankhaus der Deutschen Bank - im Stil eines italienischen Renaissancepalazzo - steht und stand immer am Burgplatz.

  • Leipziger Bank

    Dieses Gebäude wurde aber für die Leipziger Bank gebaut und erst nach deren spektakulären Pleite von der Deutschen Bank übernommen, die schon längere Zeit versuchte, auf dem hart umkämpften Leipziger Bankplatz Fuß zu fassen.
    Darum gut möglich, dass dieses Gebäude in der Jahnallee mal als Hauptfiliale der Deutschen Bank in Leipzig fungierte.

  • Stimmt zwar, aber es wurde nie von der Leipziger Bank genutzt, der Bau begann 1898, bereits drei Jahre später war die Leipziger Bank pleite, während am Gebäude noch gewerkelt wurde. Du hast natürlich dahingehend Recht, das die Deutsche Bank vorher der Übernahme dieses Hauses auch irgendwo gesessen haben muss.

  • Heute hat man damit begonnen das Baugerüst an der Jacobstraße 1 anzubringen. Die Sanierung scheint tatsächlich sehr zeitnah zu beginnen.

  • Hier der Bildbeweis für die Meldung von Steve.


    Die Totale von der anderen Seite des Goerdelerringes zeigt noch mal die enorme stadträumliche Bedeutung des Gebäudes. Hoffen wir also auf eine hochwertige Sanierung. (Ich habe nicht besonders schön fotografiert, es wäre auch ohne Bäume im Vordergrund gegangen. Für Auswärtige - die komischen weiß-blauen Stelen markieren die Lager der Brücke über den Elstermühlgraben.)


    Fotos von mir.