Axel Springer Medien Campus [realisiert]

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • Also mir gefallen die Entwürfe alle sehr gut. Die Idee, einen geometrischen Körper aufzubrechen, sodass man in sein Inneres hineinsehen kann, gefällt mir ausgesprochen gut und ist meiner Meinung nach (in dieser Form) recht unkonventionell. Innen hat man dann einen großen Lichthof, der zumindest auf den Bildern sehr weitläufig erscheint. Wenn die Ausführung genau so schick aussieht wie die Visualisierungen (die mE Lust auf mehr machen), stelle ich mir dadurch eine Bereicherung der architektonischen Landschaft in Berlin vor.


    Aber welcher der Entwürfe mir am besten zusagt, vermag ich jetzt noch nicht zu sagen. Tendenziell die Entwürfe von Ole Scheeren und Rem Koolhaas.


    Ich bleibe gespannt!

  • Alle drei Entwürfe haben was. So sehr mir die Treppenidee auf dem Dach von BID gefällt, so gelangweilt bin ich von der Fassadengestaltung. Ich finde Koolhaas am überzeugendsten, weil er im Blockrand bleibt und am konsequentesten zum Axel-Springer-Hochhaus die Fassade aufbricht.

  • Ich finde jeder Entwurf hat positive und negative Aspekte. Der BIG-Entwurf wirkt am urbansten. Er greift den Blockand auf und ist recht hoch. Auf halber Höhe ist der Baukörper außerdem unterteilt. Mich stört nur die langweilige horizontale Gliederung und der hohe Glasanteil. Der Scheeren-Entwurf wirkt besonders durch die interessante Verschachtelung sehr interessant. Außen jedoch finde ich die Form des Baukörpers nicht wirklich gelungen. Durch den fehlenden Blockrand steht er zudem etwas verloren in der Gegend und hat keinen Bezug zum Umfeld. Der Koolhaas-Entwurf steht im Blockrand, gefällt mir ansonsten aber nicht.


    Ich hatte mir ehrlich gesagt mehr erhofft. Alle Entwürfe sind als Solitäre geplant und passen nicht recht in ein dicht bebautes Umfeld. Es wird sich zwar jeweils um eine interessante, außergewöhnliche Gestaltung bemüht, die mich aber in keinem Fall völlig überzeugt. Durch das viele Glas wirken die Entwürfe auch recht kalt und steril, aber das ist vielleicht Geschmackssache.

  • Dem muss ich meinen Vorrednern zustimmen.
    Alle drei Entwürfe sind schon auf dem ersten Blick Interessant.


    Hier kann man sagen, egal was kommt, es wird Städtisch aufwerten
    und ganz und gar nicht langweilig eintönig.


    Mehr Experimentelle Architekten bräuchte man.

  • Richtig!
    Moderne Architektur sollte durchaus experimentell, außergewöhnlich, phantasievoll, aufregend sein.
    Bloß keine grauen Kisten!
    Dort, wo sie nichts konterkariert, stört, historisch gewachsenes entwertet darf, soll sich die Moderne austoben.
    Wo denn sonst, wenn nicht an diesem Standort? :lach:

  • Aus der Pressemitteilung:

    Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt: „Alle drei Entwürfe setzen ein ikonografisches Zeichen unterschiedlichster Art und geben innovative Antworten auf die Frage, wie neue Arbeitsplätze aussehen können. Ich freue mich, dass Axel Springer die öffentliche Debatte sucht, um danach, nach weiteren wichtigen Abklärungen zur Genehmigungsfähigkeit und Umsetzbarkeit, nochmals mit der Jury zusammenzukommen. Den hohen kulturellen Anspruch, den der Bauherr hat, wünschte ich mir öfter bei anderen privaten Bauvorhaben.“


    Na da bin ich ja mal gespannt. Unabhängig von der Gestaltung der Fassaden und der Kubaturen sind alle 3 Entwürfe ziemliche "Kanten". Solitäre wie TowerMaranhão richtig schrieb die nicht wirklich Bezug auf ihre Umgebung nehmen. Das Planwerk Innenstadt sieht an der Stelle eigentlich eine Bebauung vor die die übliche Berliner Traufhöhe aufnimmt.
    Ob der Senat hier für Springer eine Ausnahme machen wird und wenn nicht, was bleibt dann von den Ursprungsentwürfen noch übrig? to be continued...

  • ^^ Na, wenn jeder Bau aussschliesslich Bezug auf die Umgebung nehmen darf, kann man niemals etwas außergewöhnliches schaffen. ;)


    Ich bin positiv überrascht von den Entwürfen, ich hatte die üblichen Rasterfassaden erwartet. Mir persönlich gefallen die Entwürfe von Scheeren und Koolhaas am besten, gerade weil sie als Solitäre in diese Ecke passen.

  • @Bato: Allerdings kann ich mich daran erinnern, dass damals explizit betont wurde, die Architekten müssten sich nicht an gängige Vorgaben wie Traufhöhe etc. halten. Das klang mE zwar ziemlich großspurig, aber auch so als habe man auch bei der Umsetzung recht freie Hand. Immerhin ist Lüscher (wie glaube ich auch der Bezirksbürgermeister) ja auch mit in der Jury und ist nun voll des Lobes für die drei Entwürfe die sich ja alle nicht an solche Vorgaben halten. Könnte also gut sein, dass doch einer der drei so durchkommt. Ob der dann real eher beeindruckend oder fremd wirken würde, vermag ich allein anhand der Visualisierungen nicht zu beurteilen.

  • Ihr habt mich missverstanden, ich möchte gar keine Standard-Traufhöhe. Was mich ein wenig stört ist, dass die lose Struktur mit dem bestehenden Springer-Hochhaus fortgesetzt wird. Das neue Gebäude hätte in irgendeiner Form etwas Struktur schaffen können, wenn auch nur durch einen niedrigen Sockelbau. Ansonsten finde ich einen außergewöhnlichen Entwurf hier genau richtig. Die Entwürfe gehen auch in die Richtung, die ich mir vorgestellt habe, nur überzeugen mich die Ergebnisse nicht so ganz. Das Loch in dem Scheeren-Entwurf mit den Verschachtelungen gefällt mir sehr gut. Etwas in der Form auf der Außenseite wäre toll gewesen. Von außen wirkt der Entwurf etwas klobig finde ich, aber zugegeben ist das Jammern auf hohem Niveau. Über langweilige Entwürfe kann man sich nicht beschweren. Scheeren wäre jedenfalls mein Favorit.

  • Immerhin ist Lüscher (wie glaube ich auch der Bezirksbürgermeister) ja auch mit in der Jury und ist nun voll des Lobes für die drei Entwürfe die sich ja alle nicht an solche Vorgaben halten. Könnte also gut sein, dass doch einer der drei so durchkommt.


    Ja, das wäre wirklich zu hoffen.


    Davon mal ab; mein Favorit ist auch OMA. Von der Höhe her ein Mittelding zwischen der angesprochenen typischen Berliner Traufhöhe und dem Springer-Hochhaus. Durch die großen Öffnungen in der Fassade wirkt es nicht mal überdimensioniert sondern sogar leicht luftig und transparent.


    In Anbetracht der hohen Qualität auch der beiden anderen Siegerentwürfe hat Döpfner in der Tat nicht zu viel versprochen.

  • Mein Gott, wirklich zeitgenössische Architektur hat es doch noch nach Berlin geschafft!
    Das kann man ja sogar in London, Kopenhagen, Tokio und Singapur vorzeigen ohne schamesrot im Boden zu versinken wie es sonst angesichts der Berliner Bauproduktion der letzten 10-15 Jahre angebracht gewesen ist.
    Das hätte ich von der Bildzeitung nicht erwartet.:D


    Mein Favorit ist spontan OMA vor BIG, wobei ich BIGs Entwurf anhand der drei pixeligen Bildchen aber noch nicht recht einschätzen kann, Scheerens Beitrag finde ich dagegen deutlich schwächer.

  • Um nicht lange herumklicken zu müssen hier noch mal die 3 Wettbewerbssieger, bebildert im DAF:


    Bjarke Ingels





    (C) Axel Springer SE 2013


    Rainer Haubrich schreibt dazu in der Welt, dass der Clou des Entwurfs die Fußgängerrampe sei, die sich wie eine große Spindel um das Gebäude herum in die Höhe schraube. Zudem folge er in den unteren Geschossen dem Blockrand und verjüngere sich dann leicht mit jeder Wendung der Rampe.

  • Ole Scheeren





    (C) Axel Springer SE 2013


    Dazu Rainer Haubrich: Ole Scheeren lasse erkennen, dass er ein Schüler von Rem Koolhaas sei. Auch Scheeren habe ein Faible für eine große zentrale Halle, in die die Büroetagen wie ausgezogene Schubladen hineinragten.
    Sein Gebäude gleiche einem gigantischen Findling in der Mitte des Grundstücks. Der Bau nimmt die Höhe des Springer-Hochhaus auf. Die modisch abgeschrägten Fassaden seien geprägt von einer gitterartigen Tragstruktur.
    Fraglich sei die Klimatisierung und ob die Anordnung der Büros auch funkional alle Bedürfnisse erfülle.

  • OMA





    (C) Axel Springer SE 2013


    Haubrich zum Rem Koolhaas Entwurf. Der Clou dieses Entwurfes sei eine rund 30 Meter hohe Halle, die sich wie ein riesiges Fischmaul zum Altbau des Verlages und mit einem großen "Auge" zur Lindenstraße öffne.
    Die übereinandergestapelten Büroetagen im unteren Bereich erinnerten an die Hänge eines Weinbergs. Nach oben hin kehre sich dieses Muster wieder um. Sein Gebäude vermittle zwischen der Berliner Traufhöhe und dem Springer-Hochhaus, und es fülle das Grundstück bis zu den Blockrändern aus.
    Wie bei Scheeren hält Haubrich die Klimatisierung für fragwürdig.

  • Im DAZ ist heute Abend 18h die Ausstellungseröffnung zu den 18 Wettbewerbsbeiträgen.


    Angeblich spricht neben Döpfer und Wowereit auch "der Gewinner" des Wettbewerbs. Wenn alle drei da sind könnte das ja richtig hochkarätig werden.

  • Eine weitere Grafik zum BIG-Entwurf:



    (C) Axel Springer SE 2013 | Bjarke Ingels


    Auch das Baunetz berichtet über den Wettbewerb. Der Gewinner soll jedoch erst Anfang nächsten Jahres präsentiert werden.
    Bei den Kommentatoren kommen die 3 gezeigten Wettbewerbssieger allerdings nicht so gut an. Berlin sei nicht China so der Tenor.


    Artikel Baunetz

  • Nicht schlecht, Herr Specht.

    ^ Alle drei Entwürfe sehen in den Visualisierungen erst einmal recht spektakulär aus, wobei hier aber auch alle Licht-, Perpektiven- und sonstige Renderings-Tricks gezogen wurden. Alle Entwürfe heben sich positiv von den in den letzten 10 Jahren gebauten Bürogebäuden in Berlin ab. Das ist doch schon mal was, auch wenn ich bezweifle, dass nachher tatsächlich so etwas realisiert wird.


    Bjarke Ingels hat was Escher-mäßiges mit den verdrehten Gebäuderiegeln, ansonsten ist es m. E. noch der gewöhnlichste Entwurf.


    Ole Scheeren ist mal eine gewagte geometrische Figur, die Hülle muss aber auch tatsächlich diesen aufgebrochenen Teil haben, sonst wäre das ganze nicht so spektakulär. Die Fassade sieht ansonsten zu monoton aus. Die zentrale Halle sieht aber in der Visualisierung wirklich klasse aus und hat was SciFi-artiges.


    OMA wäre ohne die offene Ecke mit Blick in das Innere m. E. der schwächste Entwurf. Sieht aus wie ein modernes Museum und erinnert mich z. B. an sowas wie den Pei-Anbau des DHM (ohne die Glasschnecke). Ebendiese offene Ecke mit den schlanke Säulen ist aber fast so interessant wie das innere von Ole Scheerens Entwurf.


    China hin, China her - ich könnte mit jedem der 3 Entwürfe gut leben, wenn denn tatsächlich einer davon genau so mutig realisiert werden würde.

  • Schön dass es noch Bauherren mit Geschmack gibt. Diese Entwürfe können sich allesamt sehen lassen.
    Mir gefällt am besten der OMA / Rem Koolhaas Entwurf, mit seiner Mischung aus Offen und Verschlossenheit.


    Ole Scheeren IMHO unaufgeregt und extravagant zugleich, absolut erstklassig.


    Der BIG Entwurf /Bjarke Ingels Entwurf ist m.E. der konventionellste aller drei Entwürfe. Auch richtig gut, aber die anderen beiden gefallen mir anhand der Visualisierungen besser.

  • Weitere Bilder vom Ole Scheeren Entwurf:







    (C) Axel Springer SE 2013 | Ole Scheeren


    Dazu aus der Projektbeschreibung:

    Das expressive architektonische Konzept reflektiert den symbolischen Dialog mit dem urbanen Umfeld. Der historisch bedeutungsvolle Bauplatz liegt im Grenzgebiet der ehemaligen Berliner Mauer, die die Stadt teilte, und direkt gegenüber des Springerhochhauses, das sich einst demonstrativ über die Mauer erhob. Der markante Entwurf für den Neubau schafft in seinem Kern eine transparente Öffnung urbanen Maßstabs, durch welche eine Sichtachse zwischen Ost und West, und damit eine ideelle Verbindung der zwei historisch getrennten Teile geschaffen wird. Das Gebäude wird zu einem vorwärtsgewandten Symbol der Transparenz und des geschichtlichen Bewusstseins.


    Wowi meinte übrigens gestern bei der Ausstellungserföffnung, Berlin habe viel Platz für Neues und Grandioses. Na dann...


    Artikel BZ


    Hat jemand Zeit mit einem Fotoapparat bewaffnet die Ausstellung zu besuchen? Würde mich über Fots sehr freuen.