Leipziger Wohnungsbau

  • Mal wieder etwas, das sicherlich für Begeisterung sorgt: laut heutiger Print-LVZ soll neben den Hermannschen Villen an der Ecke Arndtstraße / Brandvorwerkstraße dieser "unaufgeregte, eher zurückhaltende" Neubau entstehen:



    Entwurf: Architekturbüro Voigt



    Entwurf: Architekturbüro Voigt


    Spießig und langweilig trifft es wohl eher (vollständiges pdf). Während die LVZ bzw. Jens Rometsch sich in Lobeshymnen ergießt (so in der Art: ein Lückenschluss wäre untertrieben, hier wird vollendet), kann ich persönlich mit der Planung der Domus Refugium GmbH nicht so richtig etwas anfangen. Während im Anschluss an die Altbauten die Typologie noch grob weitergeführt wird (Vorgärten und Freitreppen), schiebt man dahinter einen Eckbau bis zur Straßenkreuzung vor und schafft damit eine Situation, wie man sie sonst in Leipzig tunlichst zu vermeiden bzw. sogar zu entfernen versucht. Laut LVZ schließe man damit den Block "spiegelbildlich zu den anderen Straßenenden". Das Gegenteil ist der Fall: der sanierte DDR-Block in der Arndtstraße hatte einen ähnlichen Rücksprung von der Straße und hat damit, was ungewöhnlich genug ist, eine städtebauliche Kante weitergeführt; die beiden anderen Straßenecken an der Kreuzung sind unbebaut.


    Jetziger Zustand der Kreuzung:


    Weitere Lückenschließungen:


    Körnerstraße 19, Südvorstadt
    (Google Streetview), Baustart 2011, Exposé:

    Quelle: Künne Immobilien


    Schemazeichnung Straße:

    Quelle: Künne Immobilien


    Schemazeichnung Gartenseite:

    Quelle: Künne Immobilien



    Erdmannstraße 5, Leipzig-Plagwitz
    Baustart 2011, Exposé


    Straßenseite:

    Quelle: Mario Hürth


    Gartenseite:

    Quelle: Mario Hürt


    Sieht nicht schlecht aus, leider stand da bis vor kurzem allerdings noch dieser Altbau.


    Freischütz, Carl-Maria-von-Weber-Straße 2
    Zu diesem Projekt gibt es endlich eine etwas hochauflösendere Grafik:

    Quelle: Hansa Real Estate


    Lageplan:

    Quelle: Hansa Real Estate

    4 Mal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Zum Neubau Arndt- Ecke Brandvorwerkstraße:
    Begeisterung sieht anders aus!
    Ich habe mir mal erlaubt die historisch korrekte Einordnung in die bestehende Bebauung einzuzeichnen.



    Bildquelle: Google Earth


    Gleich mehrere Vorteile bietet diese Variante, unter anderen eine durchgehende Fortführung der Vorgärten, sowie die Schließung des Blocks zur Brandvorwerkstraße und damit ein Vermeiden einer sichtbaren Brandwand.

  • ^^ Also wenn ich auf Seite 3 der PDF den Grundriss richtig betrachte, dann führt der geplante Neubau sowohl die Straßenkante in der Brandvorwerkstraße, als auch jene in der Arndtstraße fort. Dass der Kasten so voluminös an die Ecke platziert wird, hat entweder vermarktungsstrategische Gründe (die horizontalen Balkone sind nach Süden hin ausgerichtet) oder entspricht tatsächlich der historischen Bebauung.

  • ^ Was ich meinte, war, dass die Südseite der Arndstraße zwischen ihrem westlichen Ende und der Westseite der August-Bebel-Straße durchgehend über eine von der Straßenkante zurückgesetzte Bebauung verfügt. Bei der ehemaligen DDR-Schule ist das sicherlich eher zufällig passiert, nichtsdestotrotz hat man damit zwei komplette Straßenabschnitte mit von Vorgärten geprägter, zurückgesetzter, Bebauung. Der neue Eckbau setzt sich da unnötigerweise dazwischen und schafft damit eine Situation, wie man sie von der Kombination Altbebauung-zurückgesetzter DDR-Bau auch in der Südvorstadt noch oft vorfindet. Rein von der Vermarktungslogik natürlich nachvollziehbar - zwischen Neubau und DDR-Gebäude in der Brandvorwerkstraße erhält man noch ein paar Südfenster, und die Westbalkone samt Fensterflächen am auskragenden Eckgebäude hätte man sonst auch nicht gehabt.


    Interessant wäre aber tatsächlich die historische Ausgangssituation. Ich würde eigentlich davon ausgehen, dass die Bebauungskante der Hermann'schen Villen einst bis zur Brandvorwerkstraße vorgezogen wurde.

  • Ist okay

    Der Entwurf für die Arndt/Brandvorwerkstrasse sieht doch recht gut aus.Bei diesem Baukörper würde sich IMHO eine mehr horizontal ausgerichtete Fenstergliederung anbieten.

  • In der Luppenstraße 22b (?) wird scheinbar gerade ein Geschosswohnungsbau hochgezogen, leider finden sich hierzu im Netz keine Hinweise:


    In der Josephstraße wurde ein relativ typisches Stadthaus hochgezogen:



    und ein weiteres mit Satteldach, aber kaum Fenstern (links vom Backsteinneubau aus den 90ern):


    Hofansicht:


    Und geplant ist im Rahmen von urban 15 noch der Neubau dieses Mehrfamilienhauses:


    Baulücke:

  • STADTHÄUSER AM KANTATENWEG


    Wie bereits im Beitrag #76 vom Oktober 2008 erwähnt, akutelle Bilder aus Kleinzschocher zum Stadthaus-Projekt >>



    Südliches Gebäude der Reihenhäuser.



    Am Kantatenweg, gegenüber dem ehemaligen Gutshaus vom Schloss Kleinzschocher.






    In der Nähe vom Volkspark Kleinzschocher.

  • Es ist schon sehr beachtlich, was in Leipzig alles an neuen Wohnungen entsteht. Vorallem wird unglaublich viel für die Altbauten getan. Schade, dass es sowas in anderen Städten wie z.B. Mannheim kaum gibt.

  • ^ Auf den ersten Blick erscheint es tatsächlich so, als wenn in Leipzig viel gebaut wird. Man muss aber berücksichtigen, dass die Messestadt im Gegensatz zu Mannheim und anderen westdeutschen Städten einen jahrzehntelangen Aufholprozess nachzuholen hat. Es gibt nach wie vor viele Lücken und Brachen in der Stadt, die bebaut werden wollen, und die gegenwärtige Bautätigkeit (sowohl Sanierung von Altbauten als auch Neubau) findet fast ausnahmslos in den von Zuzug und Re-Urbanisierung geprägten Stadtteile statt. Glücklicherweise betrifft das hauptsächlich die Kernstadt, aber in den etwas ab vom Schuss liegenden Stadtteilen wie Anger-Crottendorf oder Mockau gibt es noch Gebiete, bei denen man glaubt, der 2. Weltkrieg wäre gerade erst zu Ende gegangen.


    Beim geplanten "Freischütz" in der Carl-Maria-von-Weber-Straße gibt es zwei neue Visualisierungen. Schade, dass die geplante Öffnung des Elstermühlgrabens - quasi der Lückenschluss zwischen den bereits in jüngster Vergangenheit offengelegten Abschnitten am Ranstädter Steinweg und südlich der Friedrich-Ebert-Straße - wohl nun erst 2017 erfolgt. Die 293qm große Penthouse-Wohnung schlägt übrigens mit 908.000 Euro zu Buche, ist auf den Quadratmeterpreis bezogen ähnlich teuer wie die neue Penthouse-Wohnung schräg gegenüber.


    Straßenansicht Freischütz mit geöffneten Elstermühlgraben.



    Rückseite

    Quelle: Hansa Real Estate

  • den neubau am kantatenweg halte ich für sehr kritisch. wie man jetzt erkennt, wurde die kurve sehr unübersichtlich. man hat keine chance zu sehen, was dahinter kommt. und da die parkplatzsituation eh schon vorher schlecht war, ist jetzt der gesamte fahrbahnbereich zugeparkt. stadtbau ist eben mehr als leerstehende grundstücke zuzubauen.

  • die bebauung am kantatenweg geht meiner meinung nach in ordnung.
    bedauerlich finde ich hingegen die überarbeitung des entwurfs für das freischütz-projekt. der offenbar gestrichene bootsanleger ist dabei zu verschmerzen, aber die maximierung des baukörpers tut dem auge schon weh. im ursprungsentwurf war durch getreppte dachterrassen der anschluss an die westlich angrenzenden stadthäuser weitaus harmonischer geplant.

  • Danke, Cowboy, für die neuen Visualisierungen. Als ich den Entwurf das erste Mal sah, fand ich Schade, dass man den Elstermühlgraben so nie sehen wird. 1. liegt er tiefer als auf dem Entwurf zusehen und 2. entsteht ein Ufer an dieser Straße. Deshalb denke ich einfach, dass der Bootsanleger wie von dj tinitus im #704 genannt, hier einfach nicht integriert wurde.

  • Gut beobachtet, dj. Das Haus wirkt jetzt tatsächlich noch massiver als vorher eh schon. Warum man hier freiwillig auf eine Glastfront mit Abendlicht verzichtet und stattdessen eine Brandwand hinsetzt, erschließt sich mir nicht ganz. Würde mich schon arg wundern, wenn das in der Form durch das Gestaltungsforum gewunken wird.

  • ^ Ähm, ich verstehe noch nicht. Was ist denn an dem gestern gezeigten Entwurf anders als in #694, oder gab es hier noch einen anderen Entwurf zu sehen?


    @DaveLE, auf die gezeigte Gestaltung des Elstermühlgrabens würde ich nichts geben. Die dient sicher nur zu Marketingzwecke für potentielle Käufer. Ein Ufer, wie geplant, wäre sehr begrüßenwert, aber bis 2017 kann sich noch viel ändern. Ich könnte mir vorstellen, dass die gut betuchte Bewohnerschaft in der Carl-Maria-von-Weber-Straße bis dahin noch ihr Veto einlegen wird, weil sie befürchtet, dass an lauen Sommerabenden wilde Grillparties vor ihrer Haustüre stattfinden werden.

  • ^ Als ich die Abbildung gepostet habe, ist mir der Unterschied auch erst nicht aufgefallen, wenn man aber direkt vergleicht, sieht man m.E. die deutliche Verschlechterung:


    Vorher:

    Quelle: Homuth + Partner / Hansa Real Estate


    Nachher:

    Quelle: Homuth + Partner / Hansa Real Estate


    Auch der Wegfall der mittigen Erhöhung sowie des Dachüberhangs haben dem Bau nicht unbedingt gut getan.


    Ich hoffe im Übrigen, dass die neuen solventen Anlieger den Wertsteigerungseffekt eines freigelegten Elstermühlgrabens erkennen und ähnlich wie die Anwohner der Simson- und Lampestraße bereit sind, sich im Interesse einer früheren Freilegung evtl. an den Kosten zu beteiligen. Für Werbezwecke eingespannt wird der Mühlgraben ja bereits :)

  • ^ hast du bezogen auf die lampestraße neue infos? wie mir aus dem amt bekannt ist, sind die eigentümer dort überhaupt nicht an einer beteiligung zur freilegung interessiert, da die wohnungen bereits jetzt 100% vermietet sind und das zu nicht schlechten preisen.

  • ^ Stand in der Publikation "Wasserstadt Leipzig" vom Verein Neue Ufer. Kritisiert wurde, dass mehrere Anlieger bereits Zusagen gemacht hatten und die Stadt sich nicht ausgekäst hat. Kann natürlich sein, dass das heute wieder Anders aussieht.

  • STADTHÄUSER AM STADTTEILPARK PLAGWITZ


    Bauliche Aktivitäten an der Industriestraße. So wie es aussieht, geht es nun mit dem Bau der Stadthäuser am Karl-Heine-Kanal, siehe Beitrag #41, los >>



    An der Industriestraße.


  • ^ Na, wird Zeit :) Schön, dass es gleich im Frühling wieder ordentlich los geht.


    Nochmal ergänzend ungestalt: laut Leipziger Blätter Sonderausgabe "Stadt am Wasser" wurde der Förderverein im Juni 2009 beim Beigeordneten für Umwelt, Sport und Sicherheit der Stadt Leipzig, Heiko Rosenthal, vorstellig, um mit einer "großzügigen sechsstelligen Summe aus Anrainer-Hand" Voruntersuchungen und Planungen in Abstimmung mit der Verwaltung anzubieten, um nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen. Die zugesagte Antwort des Bürgermeisters stand im Mai letzten Jahres noch aus.