Baugeschehen: restliches Stadtgebiet

  • Ich möchte noch ergänzen, das inzwischen wohl ein Großteil der unsanierten Gründerzeitgebäude in Chemnitz neue Eigentümer hat. Ein Rückbau von leer stehenden Wohnungen wird dort nicht mehr statt finden. Diese Gebäude werden saniert. Das heißt, es wird früher oder später sicher zu einer Konkurrenz zwischen Altbau und Plattenbau kommen. Und wenn ich hier lese was für ein Altersdurschnitt in den CAWG Wohnungen wohnt, wage ich laienhaft zu prognostizieren, dass das am Ende schlecht für den Plattenbau ausgeht.
    Ich habe heute auch gesehen, dass das Plattenbauhochhaus hinter der Disco "Sax" an der Leipziger Straße saniert wurde.


    Ich frage mich auch wo die in der Presse genannten mal 400, mal 300 baufälligen Gebäude befinden sollen. Wenn ich an den Sonnenberg denke und die Gebäude an der Sebastian-Bach-Straße mal noch einrechne, komme ich vielleicht auf eine Hand voll.

    Einmal editiert, zuletzt von rotwang ()

  • Anbei eine Aufnahme vom besprochenen Haus Harthauer-/Ecke Rietschelstraße. Das Viertel bestehend aus frei stehenden Gebäuden wurde um 1900 von einer Baugesellschaft geschlossen errichtet und dann bis in die 30er Jahre in Richtung Feudelstraße erweitert. Mehrere Bauträger und Private haben dort seit den 1990ern saniert. Eine Wohnung ist selten frei. Miete kalt 5 - 6 Euro, was gut für Chemnitz ist. Nur ein Eigentümer hat seine Gebäude abreisen lassen, was das ganze Viertel kaputt gemacht hat. Die freien Flächen zwischen den sanierten Häusern, sind mit Maschendrahtzäunen eingefriedet.
    Nun frage ich Sie, Klarenbach, welche Schlüsse soll ich, z. B. aus der Entwicklung dieses Viertels ziehen, wenn ich sehe das quasi nebenan ein elf - Geschosser nach dem anderen saniert wurde.


    Mein Heimatort ist optisch ruiniert.


    Das Haus ist wohl nicht mehr zu retten.


  • rotwang, ihr fortwährendes Engagement ist sehr zu loben. Ehrlich gesagt, dieser Strang frustriert mich als Außenstehenden derart, dass ich mir wahrlich ausmalen kann, wie das für einen eingefleischten Stadtbildästheten Chemnitz's sein muss. Ich drücke Ihnen weiterhin die Daumen für Häuserrettungen, auch wenn die Stadt, allen voran die amtierende OB Ludwig wohl kontinuierlich dagegen arbeitet?! :nono:


    Viele Grüße

  • Das schon einmal vorgestellte Gebäude an der Wasserstraße in Altchemnitz hat einen Käufer gefunden. Erste Sicherungsmaßnahmen sind erfolgt.
    Auch an 3 Gebäuden an der Leipziger Straße ist noch für 2012 der Beginn der Sanierungsarbeiten geplant.


  • FP, 12.01.2012
    Letzte Frist für Abrisshaus in Chemnitz abgelaufen
    Ab Mittwoch soll das Gebäude Neefestraße 83 fallen
    http://www.freiepresse.de/LOKA…laufen-artikel7874630.php


    Die Stadtverwaltung bestätigte auf Anfrage der "Freien Presse" den Abbruchtermin für das denkmalgeschützte Privathaus. Die Arbeiten sollen am Mittwoch beginnen und maximal eine Woche dauern, sagte Sprecherin Katja Uhlemann. Binnen zwei Wochen nach dem Abbruch soll das Gelände von Bauschuttmassen beräumt und begradigt werden.

  • Ich hatte bis zum Ende gehofft, dass diese aufwändig gestaltete Fassade gerettet würde!!! :mad:
    Irgendwie verbinde ich den Namen Chemnitz immer mehr mit dem sinnlosen Abriß von aus meiner Sicht erhaltenswerten Bauten :nono:

  • Schloss Rabenstein wird als Hotel und Restaurant eröffnet

    FP, 19.01.2012


    Schloss Rabenstein wird am Freitag als Hotel und Restaurant eröffnet
    Einstiges Herrenhaus war vier Jahre lang geschlossen
    http://www.freiepresse.de/LOKA…effnet-artikel7881182.php


    Mit der Eröffnung eines behindertengerechten Hotels mit 27 Betten, Restaurant und Tagungsräumen (wahrscheinlich vier Sterne nach der Zertifizierung) endet der zweieinhalbjaehrige Umbau des Rabensteiner Schlosses. Barock, Jugendstil und DDR-Zeit wurden in Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz miteinander kombiniert.
    Aufgrund von Baumängeln ist die Eröffnung des Hauses war immer wieder verschoben worden. Eigentümer des Schlosses ist das städtische Fortbildungszentrum Chemnitz, das das Haus für 825.000 Euro erworben hatte. Von 2000 bis 2008 gehörte die Immobilie der Lebenshilfe Sachsen, die dort mit behinderten und nicht-behinderten Mitarbeitern ein Tagungshotel unterhielt. 2007 war der Betrieb war mit Verweis auf wirtschaftliche Gründe eingestellt worden.

  • Villa Pfauter an der Annaberger Straße

    Am 25. Januar soll der Stadtrat in öffentlicher Sitzung entscheiden, ob die denkmalgeschützte Villa Pfauter an der Annaberger Straße in Altchemnitz, zu der ein fast 9000 Quadratmeter großer Park und Nebengebäude gehören, für 60.000 Euro den Besitzer wechselt. Die Villa wurde zwischen 1910 und 1913 zwischen Annaberger Straße und Pfarrhübel für die Familie des Chemnitzer Fabrikanten Robert Hermann Pfauter erbaut.


    Die Nachfahren des Erbauers haben Kaufinteressenten angemeldet. Sie wollen den Verfall stoppen und innerhalb von vier Jahren 200.000 Euro in den Erhalt des Objektes investieren.


    FP, 14.01.2012
    Stadtrat: Neuer Versuch für marode Villa
    http://www.freiepresse.de/LOKA…-Villa-artikel7876518.php


    FP, 26.12.2011
    Denkmal im Dornröschenschlaf
    Der Verfall geht weiter: Verkauf des Kulturdenkmals Villa Pfauter scheiterte
    http://www.freiepresse.de/LOKA…schlaf-artikel7859644.php


    Mehr dazu auf der Website von Sandro Schmalfuss:
    http://www.repage4.de/member/schmalfuss/bautendes20jh.html
    und in einem Video von 2010: http://www.youtube.com/watch?v=poG3jWXLnXo

  • 200.000 Euro sind eine neue Information. Die Sanierungskosten werden höher liegen.

  • Wie von Klarenbach, der bekanntlich nicht das Geringste mit der WG Einheit zu tun hat, bereits argumentativ vorbereitet, wird die WG ein Schulgebäude zu Wohnzwecken umbauen. Konkret geht es um die einstige Albert-Schweitzer-Mittelschule in der Alfred-Neubert-Straße (Luftbild). Diese wurde von der Stadt samt dazugehörigem Grundstück mit einer Größe von annähernd 7000 Quadratmetern zum Verkauf abgeboten und geht für 229.000 Euro an den Großvermieter. Die beiden Teilflächen des Flurstücks 571 seien laut Verkehrswertgutachten vom 20. Februar vergangenen Jahres 281.000 Euro wert. Die benachbarte Charles-Darwin-Grundschule und die Sporthallen sowie das ehemalige Schulgrundstück Alfred-Neubert-Straße 23 seien von dem Verkauf nicht betroffen. Die Grundschule sei gesichert und die Turnhallen würden für den Trainings- und Wettkampfbetrieb benötigt, heißt es im Beschluss weiter. Verkauf und Planung sollen dieses Jahr abgeschlossen werden. 2013 sei der Umbau der Schule zu barrierefreien, altersgerechten Wohnungen vorgesehen. Im Beschlussvorschlag wird die Investitionssumme mit etwa 2,8 Millionen Euro angegeben. Die unmittelbare räumliche Nähe von Seniorenwohnungen und Grundschülern wird offenbar nicht als problematisch betrachtet.


    Ursprünglich hatte die Stadt das ehemalige Schulgebäude 2011 aus städtebaulichen Gründen abreißen wollen. Denn laut Prognose "Chemnitz 2010" sei in den Stadtteilen Markersdorf, Morgenleite und Hutholz bis 2030 jährlich mit einem Rückgang von etwa 200 Bewohnern und einem Zuwachs von etwa 100 leeren Wohnungen zu rechnen. Die geplanten Abrisskosten werden mit gut 200.000 Euro angegeben, wovon die Stadt ein Drittel selbst tragen müsste. Aufgrund der angespannten Haushaltlage stehe das Geld jedoch kurzfristig nicht zur Verfügung, heißt es in der Begründung zum Verkauf-Beschluss. Wenn man bei den Stadtratsfraktionen mittlerweile schon diskutiert, ob man die Mitarbeiter, die bisher für den geschlossenen Gausepohl-Schlachtbetrieb zuständig waren und seit dessen Schließung absolut nichts mehr zu tun haben, denn kündigen darf, kann für andere Sachen eben kein Geld mehr übrigbleiben

  • Die hier schon verkündete Nachnutzung der denkmalgeschützten Holzkirche durch Jörg Mierbach findet sich heute ebenfalls in der Freien Presse. Diese soll auf der Fläche der ehemaligen Leuchtenfabrik bis Sommer wiederaufgebaut und gastronomisch genutzt werden. Zimmerer-Meister Jens Knauth soll die eingelagerten Teile aufarbeiten und schätzt, dass sich etwa 60 Prozent der originalen Grundkonstruktion erhalten lassen.

  • OFFTOPIC!!!


    Wie von Klarenbach, der bekanntlich nicht das Geringste mit der WG Einheit zu tun hat, bereits argumentativ vorbereitet, wird die WG ein Schulgebäude zu Wohnzwecken umbauen.


    Diese ad-hominem-Diskussion befremdet mich ziemlich. Warum sollte man Klarenbach nicht glauben, dass er nicht bei der WG Einheit arbeitet? Er hat sein Verhaeltnis zu der Wohnungsgenossenschaft ja hier selbst einmal beschrieben:


    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=289432#post289432


    Kerstin Schenkel, Steven Bayer: „Markersdorf – Süd und Hutholz: Wohngebiete mit Perspektiven“ - Repräsentative Studie zur Wohn- und Lebensqualität im Chemnitzer Süden. Unveröffentl. Studie im Auftrag der WG „EINHEIT“ eG Chemnitz. Berlin 2008.
    FU Berlin, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung Anthropogeographie, Arbeitsbereich TEAS - Theoretische, Empirische & Angewandte Stadtforschung
    http://www.wg-einheit.de/filea…urzversion_der_Studie.pdf


    ONTOPIC!

  • Ich finde, dass der Umbau der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule ein Gewinn für alle Seiten ist. Die Stadt spart Abrisskosten und nimmt sogar noch einen Verkauferlös ein, die WG Einheit kann ihr Wohnungsangebot diversifizieren und im Wohngebiet Markersdorf Süd wird ein Schandfleck verschwinden. Ein weiterer Vorteil ist, dass zusätzliche Einwohner auch für eine bessere Auslastung der Infrastruktur in Markersdorf Süd, wie z.B. das Ärztehaus und das Versorgungszentrum, sorgen.


    Ich denke auch, dass die neue Wohnanlage gute Vermietungschancen hat. Die landschaftliche Lage ist sehr schön, die Schule bietet reizvolle Fernsichten, der Harthwald liegt ganz in der Nähe. Die Einkaufmöglichkeiten sind vor allem dank Kaufland gut. Zudem gibt es in Markersdorf Süd diverse Angebote für Senioren, von Ärzten bis zur Seniorenfreizeitstätte.


    Die Befürchtung, dass dieses neue Wohnangebot an anderer Stelle neuen Leerstand schaffen könnte, würde ich dagegen nicht teilen. In der Schule sollen ja gerade exklusivere Wohnformen entstehen, die im WBS 70 - Plattenbau nicht so leicht realisierbar sind. Es werden also Wohnungen im höherpreisigen Segment entstehen, die keine Konkurrrenz zu den derzeitigen Wohnungen darstellen. Im übrigen ist dieser Kauf durchaus in ein Konzept eingebunden. (Da war der Freie-Presse-Artikel etwas missverständlich.) Ziel ist es, Markersdorf Süd zu einem differenzierten Stadtteil mit einem vielfältigen Wohnungsangebot in allen Preisklassen zu entwickeln. Daher verfolgt die WG Einheit dort eine Mischung aus Sanierungen, Umbauten und Neubauten. Ich denke also, dass Markersdorf Süd gute Chancen hat, sich zu einem attraktiven Stadtteil zu entwickeln.

  • Bei der geringen Zahl der dort entstehenden Wohnungen sehe ich auch kein Problem, ausserdem kann ich mir schwer vorstellen, dass jemand vor der privaten Entscheidung steht, ob er nun in eine grosse sanierte Wohnung in einem ("besseren") Gruenderzeitviertel oder in die umgebaute ehemalige Albert-Schweitzer-Schule zieht.


    Bei der hier gezeichneten positiven Zukunft des Heckert-Gebietes im Gesamten bzw. Markersdorf-Sued habe ich jedoch eine andere Ansicht. Ich fuerchte, dass auch in Chemnitz trotz deutlich entspannterer Wohnungssituation die Aufwertung innenstadtnaher Gruenderzeitviertel wie Schlosschemnitz, Sonnenberg oder Lutherviertel mittel- und langfristig zur Segregation fuehrt und - wie in den Altbundeslaendern und anderen europaeischen Staaten schon sehr lange und in Berlin und anderen ostdeutschen Grossstaedten seit einiger Zeit zu beobachten - grosse Teile der aermen Bevoelkerung (in prekaere Arbeitsverhaeltnisse oder Bezieher_innen von staatlichen Transferleistungen) in die Gebiete des industriellen Wohnungsbaus der 1960er, 70er und 80er Jahre abwandern (muessen). Dabei will ich nicht das Gespenst der franzoesischen Banlieues an die Wand malen ( http://de.wikipedia.org/wiki/Banlieue ) ! Ich spreche von Studien wie der von Carsten Keller


    Leben im Plattenbau: Zur Dynamik sozialer Ausgrenzung. Frankfurt am Main: Campus Verlag GmbH, 2005.
    http://studium.campus.de/sixcm…m_Ungleichheit_Keller.pdf
    http://www.amazon.de/Leben-Pla…Ausgrenzung/dp/3593378442


    Soziale Exklusion in Plattenbausiedlungen. Quartierseffekte und Alltagsstrategien. In:
    Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Rehberg, Karl-Siegbert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verlag GmbH, 2006, S. 2958-2966.
    http://www.ssoar.info/ssoar/View/?resid=17385


    oder aktuellen Beobachtungen von Andrej Holm


    Berlin: Randwanderung der Armut als Rückseite der Medaille
    http://gentrificationblog.word…s-ruckseite-der-medaille/


    und


    Jürgen Friedrichs, Sascha Triemer, Gespaltene Städte? Soziale und ethnische Segregation in deutschen Großstädten. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2. Aufl., 2009.
    http://www.amazon.de/Gespalten…t%C3%A4dten/dp/3531163019


    Auch in Leipzig, Dresden, Erfurt und anderen ostdeutschen Staedten sind solche Entwicklungen in unterschiedlicher Intensitaet beobachtbar, in deutlichster Form aufgrund des begrenzten Angebots in der Kernstadt wahrscheinlich in Jena.


    Letztlich kann eine solche Entwicklung auch fuer die Fans der Gruenderzeit nicht von Interesse sein, meine Wunschvorstellung waere eine weitgehende soziale Mischung auch in den Gruenderzeitvierteln. Das es bereits seit ueber 100 Jahren Unterschiede zwischen der "Normalbevoelkerung" in einzelnen Stadtvierteln gibt ist mir voellig klar. Die Frage ist, wohin sich ehemalige Arbeiterviertel wie Teile von Schlosschemnitz etwa um den Bruehl oder noerdlich der Muellerstrasse oder der Sonnenberg auf der einen und das Heckertgebiet auf der anderen Seite entwickeln.


    Und welchen Einfluss solche Bauvorhaben wie an der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule haben koennen und ob das Ziel, "Markersdorf Süd zu einem differenzierten Stadtteil mit einem vielfältigen Wohnungsangebot in allen Preisklassen zu entwickeln" mittel- und langfristig erreicht werden kann.

  • Im Goeritz-Bau an der Zwickauer Straße (Luftbild) scheint es demnächst endlich loszugehen (Freie Presse). Nachdem man zwei Etagen an eine Verkaufsniederlassung von Harley Davidson vermietet hat, will die Firma Poelzig Bau Projekt nun mit der Sanierung beginnen. Ende Februar soll die Baugenehmigung kommen, die Arbeiten würden dann im April starten. Die anderen Etagen sind für Büros vorgesehen, Bezugstermin soll Februar 2013 sein. Finanziert werde der Bau über Eigenmittel und Kredite. Für das Goeritz-Gebäude seien rund zwei Millionen Euro veranschlagt.


    Wann die Sanierung des zweiten, im expressionistischen Stil erbauten Gebäudes auf dem Areal beginnt, stehe noch nicht fest. Der Bau ist benannt nach dem Architekten Hans Poelzig, der unter anderem das Verwaltungsgebäude der IG Farben in Frankfurt/Main entworfen hatte. In den oberen Etagen des Baus an der Ulmenstraße sind Lofts und Büros geplant, im Erdgeschoss ein Sport-Freizeitbereich mit Gastronomie. Zudem soll der Schornstein, den man von weitem sieht, als Wahrzeichen erhalten und für Werbezwecke genutzt werden. Bleibt noch das alte Heizhaus, in das ein Internet-Möbelhandel einziehen soll.

  • Es gibt auch in Chemnitz manchmal überraschende Projekte, mit denen man nicht rechnen konnte. Oder hätte jemand erwartet, dass das "Blaue Wunder", das ehemalige Fernmeldezentrum an der Liselotte-Herrmann-Straße 20 (Luftbild, direkt am Südring), zu einem modernen Wohn- und Bürohaus umgebaut wird? Darüber berichtet heute zumindest die Freie Presse.


    Laut Peter Arnold, dem Kopf der daran beteiligten Entwicklergruppe, laufen bereits Kaufverhandlungen mit der Telekom und haben sich bei damit betrauten Maklern schon viele Mietinteressenten gemeldet. Zudem stünden Investoren bereit, um die auf 18 Millionen Euro geschätzten Kosten des Vorhabens vorzufinanzieren. Arnold zufolge ist die Ausbau-Substanz des in den 1970er-Jahren gebauten Fernmeldezentrums zwar marode, der Rohbau dagegen noch extrem stabil.


    Lediglich an der Stirnseite zur Zschopauer Straße hin müsse ein Teil des Gebäudes abgerissen werden, der nicht zu erhalten sei. An dessen Stelle sieht das Projekt einen halbrunden Neubau mit Glasfassade als "Blickfang" zur Bundesstraße hin vor, der Büros beherbergt. Unterm Dach dieses Glaspalastes ist ein Mehrzweckraum mit Blick bis ins Erzgebirge geplant, der beispielsweise für Seminare oder Feiern genutzt werden kann. Im sich anschließenden Altbau sollen in drei Obergeschossen Appartements eingerichtet werden.


    Obwohl das Haus barrierefrei begehbar sein werde, soll es keine Seniorenresidenz sein. Mit verschiedenen Betreuungsangeboten sowie Arztpraxen als Mieter wäre es aber als Alterssitz gut geeignet. Zumal auch die Einkaufswege kurz sein sollen, denn im Erdgeschoss wollen Arnold und seine Mitstreiter Bäcker-, Fleischer- und Bioladen-Filialen ansiedeln.


    Die Stadtverwaltung prüfe gerade den Antrag eines Investors auf Bauvorbescheid für das Objekt, heißt es aus dem Rathaus. Beantragt sei die Nutzungsänderung für Wohnzwecke, medizinische Einrichtungen, Büros und Verwaltung.


    Und so soll das Blaue Wunder aussehen, wenn es fertig ist:

    Grafik: Projektgruppe Blaues Wunder Chemnitz (Facebook)


    Ein spannendes Projekt, speziell an der exponierten Stadteingangslage.

    Einmal editiert, zuletzt von lguenth1 ()

  • Das ist mal was.


    Langsam wurde Chemnitz auch peinlich für den Begriff "Moderne"

  • Die Chemnitzer Morgenpost berichtet heute unter der Überschrift "Neuer Anlauf fürs City-Parkhaus" über den bevorstehenden Stadtratsbeschluss zur Bebauung des Grundstücks neben der Dresdner Bank.


    http://www.sz-online.de/Nachri…arkhaus/articleid-2998512


    Ich darf da Michael Heller vom Büro Speer und Partner zitieren, der bei der Vorstellung der städtebaulichen Planung für den Brühl in der TU Chemnitz meinte:


    "Parkhäuser sind ein Modell aus dem vorigen Jahrhundert"