BER Sonstiges

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    Einmal editiert, zuletzt von dieselbär ()

  • Da wurde nur der alte Kenntnisstand präsentiert. Flughafen konnte wegen der Umplanungen nicht rechtzeitig fertig werden. Nur sind Umplanungen in dem Geschäft völlig normal. Erst recht, wenn man wie im BER ein "Einkaufszentrum" einbaut und von Seiten der EU die Sicherheitsanforderungen während der Bauphase verändert werden. Da wird sensationsheischend von 500 Umplanungen berichtet. Das dürfte für solch ein Projekt völlig normal sein. Da muss man den Bauherrn dann unterrichten, wieviel Zeit drangehängt werden muss. Genau das ist das Problem. Das ist unterblieben und wurde im Bericht sogar eingestanden.
    Weiterer Knackpunkt ist wohl auch die damalige Pleite des Ingenieurbüros Kruck. Wie damals in den Medien berichtet wurde, sollen die gestern gezeigten "Partner" an der Pleite nicht ganz unbeteiligt gewesen sein.


    Bezieht sich hierauf.
    Bato

  • das tut ja wirklich fast weh, dieses schön-gerede. da fand ganz großes politisches theater statt. persönlichkeiten, die sich als die großen macher darstellen wollen, ämter besetzen und gelder kassieren. der beitrag hat es gestern deutlich gemacht, welch eine gigantische selbstüberschätzung bei den herren herrschte. speziell der renomierte professor aus oxford sagte es deutlich, dass in diesen großprojekten jeder laie sei. wenn schon großfirmen wie hoch+tief etc als laien zu bezeichnen sind, was ist dann erst ein herr wowereit - ein jurist mit erstem staatsexamen? projekte künstlich klein rechnen, damit sie anstandslos genehmigt werden und in der bauphase systematisch das projekt wachsen- und teurer werden lassen - mit dem wissen, wo einmal 1 mrd investiert wurde werden auch noch eine mrd mehrkosten akzeptiert. das hat klares system und sollte folgen haben.

  • Klar, sollte. Wird es aber nicht. Warum? Weil hier alle Parteien direkt oder indirekt mit drin stecken und keine Partei der anderen wirklich glaubhaft den schwarzen Peter zuschieben und Konsequenzen fordern kann. Die Piratenpartei als einzige, die nun wirklich nichts damit zu tun hatte bisher nimmt als seriösen Kritiker niemand ernst.


    Was wäre die Alternative? Aufsichtsrat und Vorstand mit Experten besetzen. Nur, wer übernimmt so einen undankbaren Job in so einem fortgeschritten Stadium des Dilettantismus?


    Der einzige Lichtblick aus meiner Sicht ist Herr Amann, der genug Sachverstand und Tatkraft zu besitzen scheint, um den Saustall auszumisten und Wind in die Butze zu kriegen.


    Die Reportage war aber stellenweise schwer erträglich: Vergleich der Schalteranzahl zwischen FRA, MUC und BER. Oh Wunder, der BER hat viel weniger Schalter! Moment, hat der vielleicht auch selbst mit 30 Mio. Passagieren ne ordentliche Stange weniger Passagiere? Und an welchem Flughafen sind alle Counter gleichzeitig in Betrieb? :nono: Abgesehen davon zwar nix Neues, aber ein paar schöne Einblicke in den aktuellen Bauzustand und das was schon steht sieht ja schon sehr nett aus.

  • Bei allem Respekt, aber dein euphemistisches Schön-Gerede ist ja fast schon krankhaft...


    Ach was, wenn man dem Wowereit und dem Schwarz nachweisen kann, dass die über die wesentlichsten Probleme und den Konsequenzen daraus rechtzeitig in Kenntnis gesetzt wurden, dann sollen die auch ganzflächig zurücktreten. Und für die entstandenen Schäden haften. Dieser Nachweis scheint nicht möglich. gmp hatte in Frankfurt ähnliche Probleme. Es handelt sich damit nicht einmal um einen Einzelfall. Es haben ganz offensichtlich gestandene Firmen versagt. Wenn man es denn aus der Sicht der Bau-Branche und weniger aus der politischen Sicht betrachtet. Das ist ja hier kein Politik-Forum.

    Einmal editiert, zuletzt von Nexus 6 ()

  • Plnungsfehler

    Da meine "Nörgelbeiträge" im Frühjahr hier ja sehr negativ bewertet wurden haben ich mich aus der Diskussion rausgehalten, nur haben sich diese Vorwürfe von mir jetzt bestätigt und wurde sogar weit übertroffen. BBTV hat interessante Aspekte gesendet dazu, z.B. dass urprünglich die Checkin-Halle größer werdens sollte aber für die vergrößerte Mall verkleinert wurde ( was ich absolut dilletantisch finde ). Dass das Parkhaus 1 einer möglichen Terminalerweiterung nach Süden im Wege steht ist mir auch aufgefallen:


    http://www.youtube.com/watch?f…=Xlo7AUUIJYI&noredirect=1

  • Ich finde das Thema "zu kleine Check-In Halle inkl. zu wenigen Check-In Schaltern" überbewertet. In den nächsten Jahren werden sich Self-Check-In Automaten durchsetzen, was dazu führen wird, dass es solch langen Warteschlangen v. a. im Charterverkehr, wie sie es heute oft gibt, mittelfristig nicht mehr geben wird.


    Kann man gern am Frankfurter Flughafen testen.

  • All das wurde doch schon im Juni vom RBB thematisiert:


    Flughafen-Serie Teil 1: Schwachstelle Terminal


    Tenor: Terminal in der Gesamtgröße gleich geblieben, CheckIn Halle aber aufgrund von EKZ geschrumpft, zu wenig Gepäcklaufbänder etc.


    rbb



    Teil 2: Schwachstelle Vorfeld


    Bereits jetzt schon Parkpositionen abseits des Terminals die von Bussen bedient werden sollen.


    rbb



    Teil 3: Alternativen


    rbb




    Das Problem das ich mit all diesen Berichten über BER habe, ist dass immer wieder auf dieselben Verdächtigen zurückgegriffen wird und man daher schon ein bisschen ins Zweifeln kommt. Gibt es einen kritischen BER Bericht ohne Faulenbach Da Costa? Den will ich sehen!

  • Ich finde das Thema "zu kleine Check-In Halle inkl. zu wenigen Check-In Schaltern" überbewertet. In den nächsten Jahren werden sich Self-Check-In Automaten durchsetzen, was dazu führen wird, dass es solch langen Warteschlangen v. a. im Charterverkehr, wie sie es heute oft gibt, mittelfristig nicht mehr geben wird.


    Kann man gern am Frankfurter Flughafen testen.


    Ach ja, hat BER dann zuminset bgenügent "Baggage drop off" oder gehen die davon aus dass die meisten ohne Gepäck reisen? Es geht hier auch um Redunanz. Was ist wenn ein paar Check in Schalter ausfallen usw.
    8 Gepäckbänder halte ich auch für seh wenig, im Terminal a von TXL haben je 2 Gates eines.
    Warum wurde die Shoppingmall ausgerechnet in der Billiigflieger-Region BerBra vergrößert? Durch die doppelte Verkausfläche bekommen die potentielle Käufer auch nicht gleich das doppelte Gehalt zum einkaufen!
    Dass sind doch wiedermal Politiker-Ideen völlig am Markt vorbei!

  • 1. Die Schalteranzahl sagt nichts über die tatsächliche Kapazität aus. In FRA und MUC sind zwar mehr Schalter vorhanden, aber gleichzeitig sind niemals alle Schalter besetzt. D.h. die Anzahl der gleichzeitig offenen Schalter ist entscheidend um Vergleiche ziehen zu können und die schwankt je nach Flugplan sehr stark. Diese Diskussionen sind auch schon längst in diversen Luftverkehrsforen debattiert worden.


    2. Die Größe des Check-In-Bereichs ist von den einen als zu klein bezeichnet worden, von anderen als absolut ausreichend von wieder anderen als großzügig. Ob das eine oder andere stimmt wird man nach der Eröffnung sehen und selbst wenn sie sich als zu klein herausstellen sollte kann man den Bereich immer noch vergrößern, z.B. indem der Marktplatz wieder auf die Ursprungsgröße verkleinert und Läden in die Seitenarme des Terminals verlagert werden. Ist zwar aufwändig aber im Zweifel machbar.


    3. Die Größe des Marktplatzes folgt ganz einfach einem Nutzenmaximierungskalkül: Je mehr Auswahl für die Kunden, desto höher die Umsätze bzw. die Mieteinnahmen. Das hat nichts mit am Markt vorbeigeplant zu tun, jeder große Flughafen erzielt einen Großteil seiner Einnahmen aus dem Non-Aviation-Bereich. Da den BER eine große Kreditlast drückt muss die Non-Aviation entsprechend ausgebaut sein, um dieses Potenzial gut ausnutzen zu können. Neben den Berlin-Brandenburgern sind sicher auch die zahlungskräftigeren Reisenden und Geschäftsleute als Kunden interessant und bei rund 27 Mio. Reisenden im Jahr bleibt auch in einer einkommensschwächeren Region genug Geld in diversen Geschäften hängen.

  • Harren und Hoffen? "Zahlungskräftige Reisende und Geschäftsleute als Kunden" also - wo sollen denn die plötzlich herkommen? Berlin hat fast zwei Drittel Low-Cost-Verkehr. Entsprechend gerade einmal 13,80 Euro nehmen die Berliner Flughäfen pro Passagier ein. Zum Vergleich: In Frankfurt, dort gibt es keine Billigflieger, sind es 37,80 Euro je Passagier. Und dass "Berlin-Brandenburger" an den Flughafen fahren um dort im großen Stil Geld auszugeben, das glaubst Du doch wohl selber nicht.

  • 13,80 EUR sind doch ein seht stattlicher Wert, dafür dass man in Tegel kaum Einkaufsmöglichkeiten hat. Ich fliege 2 mal die Woche TXL-FRA. Während man in FRA jedes mal durch ein EInkaufszentrum geschleust wird, gibts in TXL nach der Sicherheitskontrolle (der relevante Bereich wo meine seine Zeit absitzt) praktisch nix. Es wird somit kaum ein Problem sein den Wert von Fra oder Muc zu erreichen.

  • Harren und Hoffen? "Zahlungskräftige Reisende und Geschäftsleute als Kunden" also - wo sollen denn die plötzlich herkommen? Berlin hat fast zwei Drittel Low-Cost-Verkehr. Entsprechend gerade einmal 13,80 Euro nehmen die Berliner Flughäfen pro Passagier ein. Zum Vergleich: In Frankfurt, dort gibt es keine Billigflieger, sind es 37,80 Euro je Passagier. Und dass "Berlin-Brandenburger" an den Flughafen fahren um dort im großen Stil Geld auszugeben, das glaubst Du doch wohl selber nicht.


    Die derzeitigen Erlöse sind steigerungsfähig, denn wie mein Vorredner schon sagte, die Non-Aviation-Bereiche von TXL und SFX sind unterentwickelt. Zudem ist es eine Milchmädchenrechnung ein fragmentiertes Flughafensystem mit einem Zentralflughafen wie FRA vergleichen zu wollen. Dass Berlin nicht an die Umsätze in FRA herankommen wird ist klar, das erwartet auch niemand. Eine deutliche Steigerung der Non-Aviation am Gesamtumsatz des BER wird allerdings sehr wohl machbar sein, es geht hierbei vor allem auch darum diesbezüglich auf europäische Normalwerte zu kommen, der Non-Aviation-Bereich ist wie schon gesagt in Berlin bisher eher stiefmütterlich behandelt worden.

  • @ Schmittchen: Du verwechselst Ursache und Wirkung. Eben weil heutzutage nur kleine und meist ungünstig gelegene Flächen zur Verfügung stehen, sind die Einnahmen pro Passagier so gering. Dem wird mir den Non-Aviation-Flächen im BER-Terminal Abhilfe geschaffen.


    Auch, was den Low-Cost-Anteil betrifft, würde ich davon abraten, Da Costas Ausssagen für bare Münze zu nehmen. Mal abgesehen davon, dass es natürlich auch in Frankfurt LCCs gibt (beispielsweise Iberia Express, Vueling oder TUIFly), beträgt der gemeinsame Marktanteil von Air Berlin und Lufthansa in Berlin fast 60%. Natürlich gibt es auch noch zahlreiche weitere klassische Airlines. Die Aussage, 60% der Berliner Passagiere nutzten Low-Cost-Flüge ist also schlicht falsch; in Wahrheit dürfte sich dieser Wert eher bei 20-25% bewegen.

  • Ob sich das nun anders entwickelt oder nicht: Die Kalkulation, dass JEDER Passagier im Schnitt für mindesten 100 Euro einkauft und ist ist Wunschdenken!
    Es ist sicher nicht kategorisch ausgeschlossen, nur kann ich nicht ernsthaft bei der Finanzierung ungestraft davon ausgehen, da muss ich auch negative Entwicklungen einplanen.
    Mal ganz nebenbei: Wir haben eine verdammte Finanzkrise, ich kann mir kaum vorstellen dass bei massiven Real-Verlust der Vermögen und Einkommen durch Stagflation oder gar eine Währungsreform mit "Haircut" die Leute auf einmal anfangen teure Edelklamotten auf dem Flughafen anstatt in normalen Einkaufsgegenden auf Fughäfen kaufen.
    Mal was anderes: Dass die Kellergeschosse nicht für Tunnel vorbereitet sind halte ich für kein wirkliches Problem. Zwischen den Fluggastbrücken etwas nördlich der Mitte ist eine riesen Lücke, dort könnten in einen Anbau entsprechende Aufzüge und Treppen nach unten zum Tunnel führen, es sei denn dieser käme dem Bahntunnel in die Quere!
    Warum das Parkhaus 1 so riesig gebaut hat, verstehe ich nicht. Ein halb so großes Parkhaus mit Übergang zum Südpier hätte es doch auch machen können, damit wäre genug Platz für eine seitliche Terminalerweiterung. Weiter weg von Terminal gibt es noch genug Flächen für weitere Parkhäuser!

  • ^ Self-fullfilling-Prophecy? Kannst du uns kurz auf eine Quelle verweisen, in der mit 100 Euro Ladenumsatz für jeden Passagier kalkuliert wurde?

  • Kann ich jetzt nicht, habe aber mal gelesen, dass der Flughafen 48% seiner Ein
    ahmen aus den Laden und Restaurant-Mieten generieren will bei 21 Euro Landegebühr pro Fluggast, müssten also die Ladenmieten mit ca 20 Euro beisteuern, realistische Gewinnpannen von sagen wir mal 60% (Aufschlag auf den EK) ohne Mehrwertsteuer angenommen inclusive Bezahlung von Personal, Strom, und Unternehmesgewinne ist das eine konservative Schätzung, man muss schliesslich auch bedenken, dass Ladenhüter mit Verlust verkauft werden müssen, was dann deutlich weniger als 60% bedeutet.
    Kann schon hinkommen, wenn die eine Mall fast doppelt so groß wie die Borsighallen dort rein hauen.
    Wegen der "Selberfüllenden Prophezeihung": Wenn mir jetzt vorgeworfen wird, dass ich und andere Schuld sind am Scheitern kann ich nur sagen "Im Altertum wurde der Überbringer der schlechten Nachricht geköpft", sowas zu verhindern geht nur mit einer massiven Zenzur wie in einer Diktatur!
    Nur mit Gesundbeten ala Dubai ist es nicht getan, ihr habt ja gesehen, wo das hinführt. Die verantwortlichen haben bis zu letzt an die Eröffung am 3. Juni geglaubt, wohl auch weil Sie Überbringer schlechter Nachrichten mit Jobverlust bestraft haben etc.
    Nach EU-Gesetzt darf der Staat eh nicht mehr rein buttern, also sollte es schnell einen Plan-B geben. So schmerzhaft das ist. Es sollte jetzt doch das ursprünglich angedachte Sperenberg geplant werden. Wenn das EU Gereicht kein Recht beugt, DARF BER wohl nicht weitergebaut werden, es sei denn verrückte Private springen ein!


    @ Schmittchen: Air Berlin als Low-Cost-Gesellschaft fliegt auch nach FRA

  • Ähm, klar: Bund und Länder werden sicher jetzt Sperenberg nochmal prüfen, nachdem für den BER bereits Milliarden ausgegeben wurden und der Flughafen so gut wie fertig ist. :nono: Und nach Sperenberg kommt man dann mit dem Transrapid oder wie? Frei nach Stoiber: "In 10 Minuten steigen Sie in den Hauptbahnhof ein..." :lach:


    Und nebenbei: Air Berlin ist kein LCC (mehr).

  • Dito. Air Berlin ist ein Netzwerkcarrier und keine Low-Cost-Fluggesellschaft.


    @ Ufologe: Fassen wir zusammen: die 100 Euro avisierter Ladenumsatz pro Passagier hast du dir mittels einer Milchmädchenrechung selbst aus den Fingern gesogen, um sie dann zu kritisieren. Genau das ist eine selbsterfüllende Prophezeiung. Nur so als Tipp: der Flughafen generiert seine Einnahmen nicht nur aus "Landegebühren" und Ladenmieten.