Bauakademie - Rekonstruktion und Geschichte

  • Tja, es hat sich in den letzten 15 Jahren außer Hans Wall kein Mäzen gefunden der bereit wäre auch nur annähernd einen 2stelligen Millionenbetrag zu spenden. Warum sollte sich das in Zukunft ändern?


    Vielleicht kommt ja mit dem Werden vom Humboldt-Forum ja ein wenig Dynamik in die Thematik, was aus dem MEF und der Bauakademie werden soll, das wäre Berlin uind dem Zentrum zu wünschen.


    Was die Bauakademie anbelangt gibt es keine Alternative, es wäre die perfekte Gelegenheit der Stadtreparatur und würde sich so schön an dieser Stelle machen.


    Kann doch nicht sein, dass für jeden Bürokomplex Hunderte Millionen problemlos investiert werden und für so einen wichtigen Bau das Geld fehlt.

  • Kann doch nicht sein, dass für jeden Bürokomplex Hunderte Millionen problemlos investiert werden und für so einen wichtigen Bau das Geld fehlt.


    Natürlich kann das sein. Oder willst du ernsthaft eine Gewerbeimmobilie mit einer originalgetreuen Bauakademiereko vergleichen? Das macht doch irgendwie kein Sinn.

  • Nein dies war so nicht gemeint, selbstverständlich hat die Bauakademie für mich einen wesentlich höheren Stellenwert, getrennt vom jeglichen monetären Prämissen, und hier an dieser Stelle kann in Berlin mit Fug und Recht rekonstruiert werden - ohne als rückwärtsorientiert bezichtigt zu werden.


    Gerade deswegen verstehe ich nicht dass es "nur" an Geld mangelt.


    Was würde es mich freuen, das Stadtschloss auf der Linken und die Bauakademie rechtsliegend sehen zu dürfen. Berlin kann ein paar historische Ankerpunkte dringend gebrauchen, das haben andere Städte schon längst begriffen und ich hoffe das sich dieses Ansinnen verstärkt, wenn das Schloss endlich im Entstehen begriffen ist.


  • Was würde es mich freuen, das Stadtschloss auf der Linken und die Bauakademie rechtsliegend sehen zu dürfen.


    Ja. Der Zusammenhang zu einer Komplett-Reko erschließt sich mir allerdings nicht. So ein Bau will ja auch irgendwie genutzt werden - aus reinem Idealismus oder Zeitvertreib baut abgesehen von ein paar Ölscheichs niemand irgendwo irgendwas. Stadtreparatur funktioniert ganz wunderbau auch mit reinen Kulissen und Volumen, siehe Humboldtforum, Staatsoper oder überhaupt eigentlich so ziemlich jedes historische Gebäude in Berlin. Das sind alles schon lange keine Originale mehr, müssen sie auch nicht.

  • Gerade deswegen verstehe ich nicht dass es "nur" an Geld mangelt.


    An was soll es denn sonst liegen?
    Der Bund finanziert das Humboldt Forum da es als Projekt mit bundes- ja sogar weltweiter Bedeutung angesehen wird. Die kulturelle Bedeutung der Bauakademie ist sicherlich auch nicht zu verachten beschränkt sich doch aber eher auf die Stadt Berlin. Vielleicht liegt eine Förderung ähnlich wie bei der Garnisonkirche mit 400k€ im Bereich des Möglichen. Das ist bei knapp 50m€ Baukosten allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Berlin selbst kann sich den Bau bei der katastrophalen Finanzlage gleich gar nicht leisten.
    Auf politischem Wege sehe ich eine Originalreko nicht realisierbar.


    Und für Unternehmen sind 50m€ für eine Repräsentanz (noch dazu mit schwierigem Raumnutzungskonzept) deutlich zu viel Geld. Selbst Bertelsmann hat nebenan gerade mal für etwa ein fünftel des Geldes seine Repräsentanz errichtet.
    Mäzene sind auch nicht in Aussicht.


    Insofern, woher soll das Geld für eine Originalreko kommen?

  • Die Bauakademie war einer der ersten Skelettbauten und war auch sonst architektonisch seiner Zeit weit vorraus. Seine kulturelle Bedeutung geht also weit über Berlin hin aus.
    Auch wenn das leider nicht so bekannt ist.


    Zugegeben, das Schloss war und wird immer der größere, imposantere und bekanntere Bau bleiben, aber eigentlich ist abgesehen von diesen Gründen
    die kulturelle Bedeutung des Schlosses m.m.N noch eher regional ;)

  • Ich meine eher das Humboldt Forum, nicht das Schloss.

    Die Bauakademie war einer der ersten Skelettbauten und war auch sonst architektonisch seiner Zeit weit vorraus.


    Ja, ich weiß. Nur reicht das aus um auf politischer Ebene ausreichend Zuspruch für eine umfangreiche Finanzierung zu bekommen? Ich meine es ist zu wenig.
    Da braucht es schon ein Nutzungskonzept von bundespolitischer Bedeutung.

  • aber eigentlich ist abgesehen von diesen Gründen
    die kulturelle Bedeutung des Schlosses m.m.N noch eher regional ;)


    Abgesehen von der Fragwürdigkeit dieser Behauptung wird ohnehin kein Schloss gebaut.

  • Einfach abwarten bis das Humboldtforum steht. Wenn sich das als Topadresse etabliert (hoffentlich), dann wird es schon Synergieeffekte geben, die den Bauwillen für die Bauakademie verstärken.


    Wie is eigentlich der Status der Schinkelplatzbebauung? Seit dem (meiner Meinung nach desaströsen) Wettbewerb hört man auch nichts mehr.

  • Vielleicht könnte man es umgekehrt proportional als beim Schloß machen,wo drei Seiten orginal wiederauferstehen.Bei der Bauakademie eine Seite wieder historisch aufbauen und die anderen Seiten modern. IMHO würde auch ein Fassadenausschnitt genügen. Die Bauakademie war eben einer der ersten und nicht der erste Skelettbau,sah äusserlich wie ein Verwaltungs oder Industriebau des Industrialisierungszeitalter aus. Es gibt keine breite Öffentlichkeit,die diesem Gebäude eine überragende Bedeutung beimisst.
    Mir persönlich gefällt das Innere ganz gut,nur gerade da wird es aus Nutzungs und wirtschaftlichen Gründen keine Reko geben.


    Ich bin gegen den Wiederaufbau,sowohl der Hülle als auch der Kubatur. Eine Gedentafel oder ein Fassadenausschnitt,das reicht,kein Neubau mit klaasizistischer Anlehnung an die BA.

  • Ich habe ja schon einmal angemerkt, dass man die Bauakademie als Liebhaberprojekt wieder aufbauen sollte, anstatt auf öffentliche Gelder, Finanziers oder Baufirmen zu warten. Sondern mit einem Freiwilligenheer von Architektur- und Schinkelfans, die im Urlaub oder ihrer Freizeit Backsteine schleppen :)
    Gerade weil die Bauakademie so etwas wie einen ideeellen Wert für "Architekten und Baumeister" darstellt.


    In diesem Zusammenhang gefällt mir natürlich diese Meldung auf SPON:
    http://www.spiegel.de/wissensc…mittelalter-a-907375.html
    Dort wird eine mittelalterliche Stadt mit mittelalterlichen Mitteln aufgebaut. Bauzeit: 40 Jahre.


    Ich könnte mir ähnliches durchaus für die Bauakademie vorstellen. Auch den touristischen Wert einer solchen Initiative, wie auch die dadurch möglichen Einnahmen, etc.


    (Die Meldung könnte jetzt natürlich in jedem willkürlichen Thread stehen, aber wegen meines persönlichen Bauakademie-Bezugs stelle ich es hier rein)

  • ˄˄˄ Ja, die Idee fänd ich gut. Nicht unbedingt nur als Liebhaberprojekt - warum nicht als "Akademie" im besten Sinne des Wortes. Der Wiederaufbau als Lehr- und Weiterbildungsmaßnahme für Anfänger und Fortgeschrittene im Bauhandwerk um "historische" Bautechniken zu erlernen. (Anfänger dann bitte in Bereichen mauern lassen, die man später nicht so sieht;)) Wobei Schinkels Akademie ja schon wesentlich moderner ist als deine angeführte Klosterstadt.


    Anstatt ständig neues Geld in bedruckte Planen zu stecken sollte man dies besser in Steine und Unterkunft/ Verpflegung der Handwerker investieren.
    So könnte man die Musterecke dann erstmal zu einer Fassadenseite erweitern - und dann nach und nach weitermachen. Auch wenn's dafür etwas länger dauert - wenigstens würd dann was passieren! Und wenn so erstmal nen gutes weiteres Stück steht, werden die Spenden sicherlich auch besser fließen!

  • ^
    Ich bin weder Mitglied bei der Bauakademie noch habe ich Einfluss in der lokalen Politik.


    Ich werde auch keinen Brief als wackerer Bürger an die Stadtoberen schreiben :)

  • Hätte man seinerzeit einfach Stück für Stück mit der Rekonstruktion als Lehr- und Ausbildungsfassade gemeinnützug weitergemacht, wäre man schon fertig. Aber der altersstarrsinnige Kohlhoff (trotz seiner Verdienste) will nur die große Lösung: der stuerzahler soll dem Bauakedemieverein da fertige Gebäude schenken. Das wird keinen Erfolg haben.

  • ...in gewohnter (dwt). Manier..
    ausführlicher Augenblicke eines ausgiebigen Momentes...


    wenn die ersten Bilder nicht zum Stadtschloss gehören sollten, dann verschiebe ich sie...


    [align=center]Angefangen an der Mega Baustelle..
    Wo dieses komplett unfertige Skelet steht..
    Interessant ist die Lage des Baucontainers..



    ..die Umgebung ist ein einziger Baukranwald, wo ich mich sehr, sehr wohl fühlte...:)




  • Was auch immer da grade an der Stelle der ehemaligen Bauakademie passiert:
    Es sieht eher nach einem Kunstprojekt aus als nach dem Beginn des Wiederaufbaus. Egal: Das ganze ist ja sowieso seit Jahren nur eine weitere Lachnummer für die Touristen.

  • Hätte man seinerzeit einfach Stück für Stück mit der Rekonstruktion als Lehr- und Ausbildungsfassade gemeinnützug weitergemacht, wäre man schon fertig. Aber der altersstarrsinnige Kohlhoff (trotz seiner Verdienste) will nur die große Lösung: der stuerzahler soll dem Bauakedemieverein da fertige Gebäude schenken. Das wird keinen Erfolg haben.


    Kollhoff hat aber trotzdem recht. Was will ich denn mit einer reinen Fassade? Da muß schon ein ordentliches Gebäude hin. Was mich stört, ist, wenn dort irgendein Privater seine Wohnung rein macht oder so. Die Bauakademie sollte schon auf würdige Weise genutzt werden.

  • Auch Schinkel hatte seine Privatwohnung in der Bauakademie. Er war sogar so klug im Erdgeschoss Platz für Gewerbe zu lassen, die per Miete die Baukosten refinanzieren.


    So klug sind die entscheidenden Stelle heute aber nicht mehr...

  • Was will ich denn mit einer reinen Fassade?


    Keiner hatte bei dem Thema schrittweiser Weiterbau davon gesprochen bei der Fassade stehen zu bleiben! Und über die letztendliche Nutzung war auch keine Rede. Es ging nur um die Umsetzung der Baumaßnahme. Wenn man erst die Fassaden und dann erst drinnen weiterbaut ist dies ja nix Verwerfliches, oder?


    Sich Gedanken über die letztendliche Nutzung des "überschüssigen Platzes" zu machen hätte man dann auch Zeit genug gehabt.


    ...und um den guten Kollhoff mal in Schutz zu nehmen - es muss ja nicht unbedingt die Erwartung gewesen sein es "geschenkt" zu bekommen - vielleicht war er einfach nur zu optimistisch, dass sich da schon ein Investor/Großspender finden würde. Und zu pessimistisch, dass er bei einem langsamen Weiterbau die komplette Fertigstellung (außen + innen) nicht mehr erleben würde. Eine andere Bescheidenheit wär hier eine Zier - die Einstellung von früheren Dombaumeistern, die auch nicht erwartet haben die Fertigstellung ihres Entwurfs noch zu erleben.;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Kieselgur ()